Seite 11-14 weiter Seite 15 (148 KB) Start-Seite 1 | BERLINER DIALOG 14, 3-1998 - Advent |
"Bei allem, was man tut, sich vom Guru führen lassen" (1)
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Harmlos alternativ | Swami Prabhupada, Gründer der Internationalen Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein (ISKCON) Foto: DCI Aarhus |
Sind Sekten nicht notwendig Abspaltungen von Kirchen und Religionen?
Im Bhaktivedanta Gurukul-Internat in Brindaban. |
Vom exotischen Traum zur harten Lehre
Größte Demut gegenüber dem spirituellen Meister |
Frauen sind wie Kinder Ehekrisen und Scheidungen haben - den Mangel an Intelligenz und an Vertrauenswürdigkeit der Frauen in Rechnung gestellt - vor allem eine Ursache: Die weibliche Schwäche. "Im allgemeinen ist die Trennung von Ehemann und Ehefrau auf das Verhalten der Frau zurückzuführen: Scheidung findet auf Grund weiblicher Schwäche statt. Für eine Frau ist es daher das beste, den Anweisungen ihres Ehemannes zu gehorchen. Das macht das Familienleben sehr friedlich."(15) "Selbst wenn der Ehemann etwas falsch macht, muß die Frau es dulden. (...) Eine Frau muß lernen, sich zu beherrschen, selbst wenn es Mißverständnisse gibt. (...) Ein Mann muß in der Außenwelt durch so viele materielle Verbindungen Aufregung ertragen; deshalb muß er zuhause von seiner Frau mit süßen Worten behandelt werden."(16) Nach altindischem Brauch ist eine Frau auch gewaltsamen Entführungen gegenüber rechtlos: "Selbst wenn ein Mädchen gewaltsam entführt und später als Ehefrau angenommen wird, ist auch das anzuerkennen."(17) Weil Beischlaf unter Eheleuten nur erlaubt ist, wenn die Frau ihre empfänglichen Tage hat, erübrigt sich abgesehen von der Enthaltsamkeit jede andere Form der Geburtenkontrolle: "Sogenannte Geburtenkontrolle ist nicht nur verwerflich, sondern auch zwecklos."(18)
Nach allem Gesagten stellt sich die Frage, ob die Frau nicht eine Puppe ist in der Hand des Mannes, ihres Puppenspielers. Prabhupada zögert nicht, diesen Vergleich positiv aufzugreifen: "Eine Frau wird mit einer Puppe verglichen, weil sie keine Unabhängigkeit hat. Sie sollte immer unter der Aufsicht eines Mannes stehen."(19) |
Die heilsame Gewalt
Handabdrücke von Frauen, die den sati-Tod starben im Torbogen eines Palastes in Rajastan/ Indien. Die Frauen ließen sich nach dem Tod ihres Mannes auf dessen Scheiterhaufen mitverbrennen. Beim Verlassen der gemeinsamen Wohnstätte hinterließen sie als Erinnerung einen Handabdruck am Tor, um ihre Ergebenheit dem Gatten gegenüber zu bekunden. Die Witwenverbrennung, offiziell bereits 1829 in Rajastan verboten, gilt heute noch als Vorbild für treue Ehefrauen. |
Es wäre dämonisch, wenn Arjuna als Krieger nicht kämpfen würde(22). Trotz des pazifistisch-vegetarischen Anscheins läßt sich die Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein in keiner Weise auf Gewaltverzicht festlegen. Gandhi hätte in der Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein keinen Platz: "Gewaltlosigkeit mag in der Politik eine diplomatische Taktik sein, aber sie ist niemals ein praktischer Faktor oder ein Grundsatz."(23) Sogar das Töten von Tieren hat - wenn es zu Ehren Gottes geschieht sein Recht: "Daher gilt es keinesfalls als Gewalttat, wenn in einer Schlacht auf der Grundlage religiöser Prinzipien getötet wird oder wenn Tiere im Opferfeuer getötet werden." (24) |
Er schrieb das umstrittene "Manifest der sozialen Vernunft: Harikesa Swami Vishnupad. Heute werden Papiere vorgelegt, nach denen sich die ISKCON bereits 1981 von dem Buch distanziert habe. Zur Zeit gibt es besondere Schwierigkeiten um den bisher für Europa und Rußland zuständigen Guru, der in große Differenzen zum Komittee der leitenden Körperschaft der Bewegung (GBC) geraten ist. Am 12. August 1998 beschloß das GBC, ihn bis zur nächsten Sitzung von allen seinen Funktionen zu entbinden. Daraufhin kam es u.a. zu einer Drohung mit Massenselbstmord durch 16 Anhänger in Rußland.
Harikesa Swami Vishnupad |
Distanz zur Außenwelt |
Wie sektenhaft ist die Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein? |
Foto: Archiv Gandow |
Anmerkungen 1 Srila Prabhupada Kommentar zu Srimad Bhagavatam Canto 7, Kapitel 12, Vers 11. 2 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 7,11,12. 3 Kommentar zur Bhagavad-Gita 16,24. 4 Kommentar zur Bhagavad-Gita 13,12. 5 Kommentar zur Bhagavad-Gita 4,34. 6 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 3,22,6. 7 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 3,4,25. 8 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 3,5,7. 9 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 7,12,11. 10 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 8,17,1. | 22 Kommentar zur Bhagavad-Gita 16,6. 23 Kommentar zur Bhagavad-Gita 2,31. 24 Kommentar zur Bhagavad-Gita 2,31. 25 Harikesa Swami, Varnasrama, Manifest der sozialen Vernunft, 1981. 26 Harikesa Swami, a.a.O.181. 27 Harikesa Swami, a.a.O. 223. 28 Harikesa Swami, a.a.O. 220. 29 Hariksea Swami, a.a.O. 176. 30 Prabupada, Kommentar zu Srimad Bhagavatam 4,1,8. 31 Kommentar zur Bhagavad-Gita 13,12. 32 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 7,5,37. |
11 Kommentar zur Bhagavad-Gita 16,7. 12 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 6,17,35. 13 Kommentar zur Bhagavad-Gita 1,41. 14 Kommentar zu Bhagavad-Gita 1,41. 15 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 4,4,4. 16 Kommentar zu Srimad Bhagavatam 3,23,2. 17 Kommentar zu Srimad-Bhagavatam 3,22,15. 18 Kommentar zu Srimad-Bhagavatam 3,5,19. 19 Kommentar zu Srimad-Bhagavatam 5,18,26. 20 Kommentar zu Srimad-Bhagavatam 1,7,45. 21 Kommentar zur Bhagavad-Gita 3,20. |
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