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BERLINER DIALOG 21, 2-2000 Michaelis

 UPDATE

net.update
23.6.2000 - 10.11.2000
von Tilman Hausherr

23.6.2000 - Markenzeichen: Die Freie Zone e.V., eine Abspaltung von Scientology, gewinnt vor der WIPO (Welt-Organisation für geistiges Eigentum) einen Rechtstreit um den Internet-Domain-Namen: " scientologie.org ". "Scientologie" ist ein Wort, das nicht vom Scientology-Gründer L. Ron Hubbard, sondern von Dr. Anastasius Nordenholz erfunden wurde für dessen 1934 erschienenes Buch "Scientologie-Wissenschaft von der Beschaffenheit und der Tauglichkeit des Wissens". Die Rechte an diesem Buch wurden seinen Erben von der Freie Zone e.V. abgekauft.
In ihrer Entscheidung erwähnt die WIPO auch, daß "Scientology" und Scientologie "gemeinsame Wurzeln" teilen. http://www.scientologie.de

7.7. - Zufall: Der Sheriff gibt bekannt daß der Tod der Scientologin Stacey Myer, die "auf der Suche nach Eichhörnchen" (eng.: 'squirrels') in einem Transformator-Raum verbrannte, ein Unfall gewesen sei (siehe 26.6).

19.7. - Familie: Es stellt sich heraus, daß die verbrannte Scientologin die Tochter des berüchtigten Scientology-Anwalts Kendrick Moxon ist. (Siehe dazu BD 3/1996 über seine Rolle beim Konkurs von CAN)
http://www.lron.org/myer.gif

23.7. - Begrüßung: Bei der Ankunft in Clearwater, Florida, wird Ursula Caberta (Leiterin der Hamburger Arbeitsgruppe Scientology) im Flughafen durch einen wütenden scientologischen Mob empfangen, der sie als "Nazi-Verbrecherin" und als "Killer" beschimpft. http://www.xenutv.com/trust/arrival.ram

26.7. - Hammer erlaubt: Die Staatsanwaltschaft schreibt an Mark Bunker, daß sie es nicht für notwendig hält, ein Verfahren gegen Richard B. wegen des Hammer-Angriffs auf ihn zu eröffnen. Mark Bunker war durch Richard B. mit einem Hammer angegriffen worden als er das Haus von Gottfried Helnwein filmte (siehe 1.2.2000)
http://www.xenutv.com/trust/hammer.htm   und http: //www.xenutv.com/trust/hammerresult.jpg

28.7. - Herabgesetzt: Der Autor von net. update erhält das Urteil betr. Kosten der Abmahnung durch zwei leitende Scientologen (siehe 1.3.2000). Das Gericht bestätigt, daß der Autor die beiden im Internet herabgesetzt habe. Gleichzeitig bezeichnet es den vom gegnerischen Anwalt angesetzten Streitwert von DM 30.000,- als "völlig übersetzt und überzogen" und setzt den Streitwert auf nur noch DM 8.000,- herab. Insgesamt werden wohl ca. DM 750 anstelle der ursprünglichen Forderung von ca. DM 1.150 zu zahlen sein.
http://www.geocities.com/Athens/Oracle/4497/quizurteil.tif

12.8. - Botanik:
Jesse Prince, ein Mitarbeiter der Lisa McPherson Stiftung, wird verhaftet wegen Besitzes einer Marihuana-Pflanze und gegen Zahlung einer Kaution von $5.000 wieder freigelassen. Laut Haftbefehl habe die Polizei die Information von einem "vertraulichen Informanten". Bei einer Hausdurchsuchung wird zwar eine Pflanze in einem Topf gefunden, aber es finden sich keine Utensilien zum Rauchen.

14.9. - Hammer: Zu dem Hammer-Angriff auf Mark Bunker (Siehe 1.2 und 26.7) kommen neue Einzelheiten ans Licht. Richard B., der Angreifer, hatte bei der Befragung bewußt seinen Namen falsch buchstabiert, und der erste ermittelnde Polizist fragte auch nicht nach einem Ausweis. Später stellte sich jedoch heraus, daß gegen Richard B. ein Haftbefehl wegen eines Drogenvergehens vorlag. Der Mann wurde verhaftet und sitzt nun eine Strafe von einem Jahr ab - ohne seinen Hammer.
http://www.lisatrust.net/Media/barnard.htm

15.9. - Raketenangriff: Scientology-Kritiker Keith Henson erfährt, daß gegen ihn ein Ermittlungsverfahren läuft wegen terroristischer Drohungen. Grund: die Scientologen behaupten, er habe gedroht, sie mit Cruise Missiles anzugreifen. Wahr ist jedoch nur, daß Keith Henson regelmäßig gegen Scientology demonstriert und ein Patent hat um Satelliten in den Weltraum auf eine Umlaufbahn zu schicken.

17.9. - Angriff: Bob Minton wird bei einer Demonstration von dem Scientologen Joe Neal angegriffen und zu Boden geworfen. Die Polizei beschlagnahmt ein Überwachungsband von Scientology, verhaftet wird aber niemand. Die Scientology-Kritiker haben von dem Zwischenfall diesmal auch selbst nichts auf Video aufgenommen.

20.9. - Videorecord: Bei einer Demonstration in Clearwater kommen 14 Scientology-Kritiker mit 4 Kameras, und die Scientologen kommen mit 5 Kameras. Zusätzlich gibt es noch die Überwachungskameras von Scientology. Zwischenfälle gibt es diesmal nicht.

22.9. - Ende mit Schrecken: Jakobus N., der seit Jahren behauptet, telepathisch u.a. mit L. Ron Hubbard, dem toten Gründer von Scientology, zu kommunizieren, wird wegen Gemeingefährlichkeit in die Psychiatrie eingewiesen. Außerdem steht er unter Mordverdacht wegen des ungeklärten Todes seiner Tochter Freya (19). Seine Ex-Frau und seine Freundin geben beide an, von ihm geschlagen worden zu sein, ebenso auch die Tochter.
N. ist Ex-Scientologe; er wurde vor Jahren bei Scientology herausgeworfen und hatte offenbar im Zuge der Verarbeitung seiner Scientology-Eindrücke eine mini-Sekte um sich herum gegründet und sich selbst als "Ambassador For Mankind" (Botschafter für die Menschheit) bezeichnet. Sohn Nils (18) versucht nun mit Hilfe des Sozialamts ein neues Leben aufzubauen und seinen Schulabschluß zu machen. (Namen geändert)
http://AmbassadorForMankind.org

27.9. - Sippenhaftung: Die 17-jährige Amber, Tochter von Scientology-Kritiker Keith Henson, wird von Scientology zu einer außergerichtlichen Aussage vorgeladen. Henson schuldet Scientology über $150.000,- wegen eines verlorenen Prozesses, hat jedoch kein Geld und wird aus Spenden unterstützt.

12.10. - Mitgliederschwund: Bei einem Prozeß, in dem es darum geht, daß Scientologen einen geistig Behinderten ausgenommen haben, reicht die Organisation eine Erklärung ein, daß sie nur 750.000 Mitglieder weltweit hätten, berichtet die Internet-Seite http://www.adherents.com . Nicht erwähnt wird, daß Scientology seit Jahren in der Öffentlichkeit behauptet, 8 Millionen Mitglieder zu haben. Kritiker halten jedoch selbst die niedrigere Zahl für übertrieben. http://www.lisatrust.net/scientology/8million.htm

18.10. - Drohung: In Interviews behauptet der Filmschauspieler und Scientologe John Travolta, einen zweiten Teil des Films "Battlefield Earth" (basierend auf einem Buch von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard) machen zu wollen. Der Film war in den USA ein Mega-Flop und wurde in Deutschland nicht einmal in die Kinos gebracht.
Auch der neueste Film von Travolta ("Glückszahlen"), ist ein Flop - möglicherweise ein noch schlimmerer als "Battlefield Earth"!

24.10. - Interview: Das "Interview" der 17-jährigen Amber Henson durch Scientology-Anwälte wird vom Gericht auf eine Stunde begrenzt, außerdem muß Scientology eine Strafe von $1.000,- zahlen weil sie mehr Zeit verlangt hatten. Der Richter bemerkt, daß das Papiervolumen in dem Konkurs von Keith Henson das größte ist, das er jemals gesehen hat, noch größer als bei Konkursen von ganzen Firmen.

30.10. - Lohnende Freundschaft: Eine Internet-Suche bei der amerikanischen Wahlbehörde zeigt, daß der Kongressabgeordnete Rogan, der auf einer Anhörung den Scientologen Craig Jensen (Chef von Executive Software, die Firma die DISKEEPER herstellt, s. 3.12.1999) als einen "guten Freund" vorstellte, von ihm und seiner Frau insgesamt $8.000,- an Spenden bekam; $1.750,- bekam er von drei weiteren Scientologen.
Der Abgeordnete Gilman, der verschiedene Resolutionen gegen Deutschland einbrachte, bekam aus solchen Quellen $3.000,- an Spenden. http://www.tray.com/fecinfo/_indiv.htm

3.11. - Freie Wahl: Microsoft gibt nach, und veröffentlicht nun genaue Anweisungen, wie Benutzer von "Windows 2000" die durch eine Scientology-nahe Firma entwickelte Software DISKEEPER deinstallieren können. Vorher hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vergeblich um eine komplette Überprüfung ersucht (s. 3.12.1999)

7.11. - Weitere Drohung: Laut der "New York Post" soll aus dem Film "Battlefield Earth" nun eine japanische Zeichentrickfilmserie gemacht werden.

10.11. - Familienbande: Jamie Kennedy, der Urenkel von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard (hat sogar die gleichen roten Haare), bittet um Einlaß im Scientology-Hauptquartier in Clearwater. Dies wird ihm verwehrt, weil er mit "diesen Leuten" (nämlich den Scientology-Kritikern) zu tun habe.


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