OSA-Briefing
Daß auch ich den Zorn des Scientology-Geheimdienstes OSA erregt habe, war wohl unvermeidlich. Schließlich habe ich für mein Gehalt und entsprechend meinem Ordinationsversprechen auch etwas getan.
In einer internen Schrift 'OSA Good News Briefing of the Week, 18.6.2000' heißt es über mich und Frau Caberta "Seit 1993 gab es mittlerweile über 25 Menschenrechtsberichte verschiedenster internationaler Gremien, Dem mußte - so hatten sich Gandow und Caberta überlegt - effektiv entgegengewirkt werden. Also hob Pfarrer Gandow irgendwann nach dem 'Offenen Brief an Bundeskanzler Kohl' - damals im Jahr 1997 - eine ganz besondere Vereinigung aus der Taufe und zwar das 'Deutsch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA'. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen. Die Menschenrechtsverletzer in Deutschland, jene, die der Bundesregierung 25 Menschenrechtsberichte beschert haben, setzen sich hin und wagen es, ein 'Deutsch-Amerikanisches Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA' zu gründen. Klassisch 1.1"
Was 1.1 für Scientology bedeutet
Ich werde von den Scientologen aufgrund meiner Aktivitäten also in die "Tonstufe" 1.1 gerechnet. "Versteckte Feindseligkeit" heißt dieser Status bei Scientology. Beschrieben wird dieser Menschenschlag in einer Tabelle als "psychotisch, versteckter Groll, spricht scheinbar von Theta, aber mit tückischer Absicht. Gibt nur böswillige Kommunikation weiter, Promiskuität, Perversion, Sadismus, abwegige Praktiken, gebraucht Kinder für sadistische Zwecke, Sexualverbrecher, verschlagene Unehrlichkeit ohne Vernunft. Benutzt hinterhältige Methoden, um andere zu kontrollieren, insbesondere Hypnose. Kommunistisch".
Was soll mit solchen Individuen passieren?
"Um mit Personen von 2.0 an abwärts umzugehen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, und keine von beiden hat damit etwas zu tun, mit ihnen zu diskutieren oder sich Rechtfertigungen für ihre Handlungen anzuhören. Die erste besteht darin, sie durch De-Enturbulierung eines Teils ihres Thetas mit Hilfe irgendeines der drei wirksamen Prozesse auf der Tonskala anzuheben. Die zweite ist die, sie ruhig und ohne eine Träne zu vergießen loszuwerden. Kreuzottern sind sichere Bettgenossen im Vergleich zu Menschen in den unteren Bereichen der Tonskala. All die Schönheit, alles gute Aussehen, all der künstliche gesellschaftliche Wert und aller Besitz kann nicht den bösartigen Schaden wieder gutmachen, den solche Leute bei geistig gesunden Männern und Frauen anrichten. Plötzlich und unvermittelt alle Leute in den tieferen Bereichen der Tonskala aus der Gesellschaftsordnung zu entfernen würde zu einem beinahe sofortigen Anstieg in der kulturellen Tonstufe führen und die enger werdende Abwärtsspirale unterbrechen, in die die Gesellschaft geraten sein mag. Man braucht keine Welt von Clears zu schaffen, um eine vernünftige und lohnende Gesellschaftsordnung zu haben, man muß lediglich diejenigen Leute daraus entfernen, die sich auf der Stufe 2.0 oder tiefer befinden, entweder in dem man sie genug auditiert, um ihre Tonstufe über 2.0 anzuheben - was eigentlich keine allzu schwere Aufgabe ist, da die Menge an Auditing in vielen Fällen wohl unter 50 Stunden liegen würde, obschon sie in einigen Fällen mehr als 200 Stunden ausmachen kann -, oder in dem man sie einfach abseits von der Gesellschaft in Quarantäne steckt. Einst beschloß der Diktator in Venezuela die Lepra zu beseitigen. Er sah, daß die meisten Leprakranken in seinem Land gleichzeitig Bettler waren. Durch das einfache Mittel, alle Bettler in Venezuela zu versammeln und zu vernichten, wurde die Lepra in diesem Land ausgerottet." (Ron Hubbard: "Die Wissenschaft des Überlebens", S. 171)
Es wäre heute, im Jahr 2000, undenkbar, daß ein von Nazis vor dem Konsistorium verteiltes Flugblatt, in dem ein kirchlicher Amtsträger als Ausländerfreund geschmäht wird, nicht die schärfste Reaktion der gesamten Kirche hervorrufen würde. In den dreißiger Jahren wurde allerdings überlegt, ob man nicht aus taktischen Gründen, nicht weil man übel wollte, von dem einen oder anderen, der von den Nazis angegriffen wurde, abrücken sollte.
Ich habe großes Verständnis dafür, daß kein Vorgesetzter und keine Institution bei solchen Kampagnen gerne in Dinge gezogen wird, für die sie sich nicht verantwortlich fühlen. Aber Bauernopfer führen nicht dazu, daß man in Ruhe gelassen wird, sondern öffnen die Linien für den aufhaltsamen Aufstieg Arturo Uis.
Seien Sie versichert, daß ich, gestärkt durch biblisches Wort ebenso wie durch Fürbitte und Fürsprache der Gemeinden, mich weiterhin nach Kräften für die Betroffenen und die ganze christliche Gemeinde einsetzen werde.
Herzlich Ihr Pfarrer Thomas Gandow
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