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BERLINER DIALOG 21, 2-2000 Michaelis

Bill Clinton oder Bob Minton?
Der Unterschied zwischen dem Alternativen Karlspreis und dem Aachener Karlspreis
von Joe Cisar und Thomas Gandow

Der "Aachener Karlspreis" war dazu bestimmt, Menschen auszuzeichnen, die Demokratie, Menschenrechte und die gemeinsamen Werte Europas fördern. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer (Deutschland), Winston Churchill (Groß-Britannien), George C. Marshall (USA), Konstantin Karamanlis (Griechenland) Henry Kissinger (USA), Francois Mitterand (Frankreich), Frère Roger, Communauté de Taizé, (Frankreich) Václav Havel (Tschechien) und Königin Beatrice der Niederlande.
Eine Liste der Aachener Karlspreisträger findet sich hier:  
http://www.aachen.de/Karlspreis1999/preistraeger_alle.htm
Der Aachener Preis sollte jährlich "für den wertvollsten Beitrag im Dienste der europäischen Einigung und Gemeinschaftsarbeit, im Dienste der Humanität und des Weltfriedens" vergeben werden. Die Preisträger, so wollten es die Initiatoren des Aachener Karlspreises, sollten "Vorbilder, die zur Nachahmung auffordern," sein.
In diesem Jahr, 2000, wurde der Aachener Karlspreis dem US-Präsidenten Bill Clinton zuerkannt.
( www.194.235.36.141/Karlspreis2000/preistraeger.htm  und   www.194.235.36.141/Karlspreis2000/begruendung.htm  )

Vorbild?
Ob Bill Clinton überhaupt ein geeigneter Preisträger sei, darüber gingen die Meinungen auch in Aachen weit auseinander.
Wir sind der Meinung, daß es andere Leute gibt, die besser als Bill Clinton dazu geeignet sind, öffentlich gefeiert zu werden für ihren Einsatz Meinungsfreiheit und demokratischen Lebensstil zu fördern. Denn Präsident Clinton hat in verschiedener Hinsicht eher Kontroversen hervorgerufen und sich nicht so sehr als Vorbild hervorgetan. Aus unserer Sicht ist besonders seine "liberale" Haltung gegenüber Scientology (SO) umstritten.

Joe Cisar, Vietnam Veteran aus Cleveland, Ohio und Herausgeber und Übersetzer der
"German Scientology News", verliest den Text der Preisurkunde. Foto: Claudia Bartels

Joe Cisar und Gandow
Joe Cisar und Thomas Gandow

"Es ist wichtig, daß nicht (Scientologen wie) Tom Cruise oder John Travolta die Grundsätze der Außenpolitik dieses Landes bestimmen" sagte das Mitglied des Repräsentantenhauses der USA, Doug Bereuter (R-Nebraska) schon 1997.
Das erste Ereignis einer Serie von Korrelationen zwischen der Scientology-Organisation (SO) und Bill Clinton war zugleich die effektivste Waffe, welche die Scientology-Organisation sich bis heute geschaffen hat: Scientology wurde von der US-amerikanischen Steuerbehörde IRS im ersten Amtsjahr Clintons Steuerfreiheit eingeräumt - "wegen religiöser Zielsetzungen".

Seitdem hat das Außenministerium der Clinton-Administration Deutschland und andere europäische Staaten immer wieder kritisiert wegen deren kritischem Umgang mit Scientology - und dies angesichts der dokumentierten Menschenrechtsverletzungen der Scientology-Organisation in den USA und in anderen Ländern.
°- Im November 1996 schrieb Bill Clinton, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika einen "Exklusiv"-Artikel eigens für das Scientology-Magazin "Freedom". Clinton ließ den Artikel danach auch "exclusiv für Freiheit”, die schweizer Scientology-Zeitschrift, in "Ethique et Liberté", dem SO-Blatt in Frankreich, und schließlich der deutschen Ausgabe der Scientology-Propaganda-Zeitschrift (Ausgabe: "Zeit zu entscheiden", S. 48 f.) unter dem Titel "Was wir gegen das Drogenproblem tun können" erscheinen.
°- 1997 traf sich Clintons "Nationaler Sicherheitsberater" Sandy Berger mit dem Filmschauspieler John Travolta und anderen Scientologen, um mit ihnen die Haltung der deutschen Regierung gegenüber Scientology zu besprechen.
°- Nach einem Bericht des "George"-Magazins 3/1998 traf sich Präsident Clinton sogar persönlich mit dem Scientologen John Travolta. Clinton lobte das "erzieherische" Material des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard: "Ihr Programm hört sich großartig an" und "Ich möchte Ihnen wirklich helfen mit ihrem Problem drüben in Deutschland in bezug auf Scientology" sagte Clinton dem Bericht von "George" zufolge.
°- Knight-Rider / Tribune Nachrichten- Dienste berichteten am 21. März 1997, daß Präsident Clinton auf Bitten des Scientologen Tom Cruise hin seine gerade neu ernannte Außenministerin Madeleine Albright anwies, über die von Scientology behauptete religiöse Verfolgung in Deutschland Gespräche mit dem damaligen deutschen Außenminister Kinkel aufzunehmen. (Übrigens ganz im Gegensatz dazu besuchte Außenministerin Albright in der selben Woche auch China, aber es gibt keinen Hinweis darauf, daß Clinton sie aufgefordert hätte, dort die erheblichen Menschenrechtsverletzungen sowie die systematischen Verhaftungen und Hinrichtungen u.a. von Christen in diesem totalitären Land anzusprechen.)
°- In einem Brief vom 22. Dezember 1999 mit "warmen Grüßen" drückte Clinton seinen Dank aus gegenüber den Scientologen "für all ihre Anstrengungen, Religionsfreiheit zu fördern und rechtschaffene Gemeinschaften aufzubauen, die vereint sind in Verständnis, Mitgefühl und gegenseitigem Respekt."

Präsident Clintons öffentliche Unterstützung für Scientology wird weder vom amerikanischen Volk noch von seinen gewählten Vertretern im Kongreß, dem amerikanischen Parlament, geteilt.
Zwar sind seit 1997 mehrfach Scientology-Filmschauspielerinnen und -schauspieler beim US-Kongreß aufgetreten in dem gemeinsamen Bemühen, die deutsch-amerikanischen Beziehungen durch Übernahme der scientologischen Sicht der Dinge zu stören. Aber jedes einzelne Gesetz, das sie die ihnen hörigen Kongreß-Leute vorlegen ließen, wurde entweder niedergestimmt oder ohne öffentliche Diskussion fallengelassen.

Ein Vorbild, das zur Nachahmung anregt
Es gibt einen Amerikaner, der Präsident Clintons seltsame Vorliebe für Scientology nicht teilt, sondern der sich dadurch auszeichnet, daß er den totalitären Tendenzen dieser Gruppe Widerstand leistet.
Unter vielen, die Scientologys obligatorische Praxis systematischer Verdrehung der Religionsfreiheit, der Umkehrung religiöser Diskriminierung erkannt haben, hat sich ein Mann hervorgetan:
 - durch seine Unterstützung für die Freiheit der Rede,
 - durch seine akkuraten Berichte über die Aktivitäten der Scientology Organisation (SO),
 - durch seine Hilfe für die Opfer der SO, u.a. die Angehörigen von Lisa McPherson in ihrem Prozeß gegen die SO
 - durch die Gründung des Lisa-McPherson-Trusts.
 Dieser Mann heißt Robert S. Minton.

Der alternative Karlspreis
Das Europäisch-Amerikanische Bürgerkomitee für Menschenrechte und Religionsfreiheit in den USA hat beschlossen, seinen Menschenrechtspreis, den alternativen Karlspreis, demjenigen zuzuerkennen, der durch seine Aktivitäten eindeutig die Sache der Demokratie, der Meinungsfreiheit und der Gewissensfreiheit gefördert hat. Die Person, die dieses Preises würdig ist, ist Bob Minton. 7

Mehr zu Mintons Aktivitäten ist hier nachzulesen:
1. US Millionär bekämpft Sekte-Kreuzzug gegen Scientology:
www.cisar.org/vid0006g.htm   und   www.cisar.org/vid0008g.htm
2. Kämpfer mit Millionen:
www.merkur.de/archiv//alt/0000001349.htm und  www.alt-karlspreis.de/980428a.htm
3. Ein US-Millionär als Kreuzritter gegen Scientology:
www.berliner-morgenpost.de/archiv1998/980418/politik/story192849.html
4. Geschichte über Bob Minton von Charlotte Kates:  www.offlines.org/minton.html
5. Geschichte über Bob Minton von "Holysmoke":  www.holysmoke.org/minton/minton.htm


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