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BERLINER DIALOG 24-25, 1/2-2001

 

Wachtturm-Gesellschaft Teil des "Wilden Tieres"
Erstaunliche Verbindungen zwischen Wachtturm-Organisation und UNO aufgedeckt
Bericht von Stephan E. Wolf

Während den Zeugen Jehovas von ihrer Organisation noch gelehrt wird, sie sollen sich als "wahre Christen" getrennt von der Welt halten und jegliche Kontakte zu anderen Religionen meiden, geht die Wachtturm-Gesellschaft selbst längst andere Wege. Man diskutiert mit Theologen, trifft sich mit anderen Sekten zum Erfahrungsaustausch, sucht die Anerkennung "weltlicher" Politiker und ist sogar mit den Vereinten Nationen assoziiert.

Die Zeugen Jehovas sind davon überzeugt, die einzig "wahren Christen" zu sein, die in einem "geistigen Paradies" leben und von ihrer Organisation stets die "geistige Speise zur rechten Zeit" empfangen. Um sie herum hingegen liegt die von Satan beherrschte Welt, die schon bald in der "großen Schlacht von Harmageddon" vernichtet werden wird.
Nur wenige Zeugen Jehovas wissen, daß sie diese Ansicht mit Hunderten anderer Sekten teilen. Und nur wenigen ist bewußt, daß die hinter ihnen stehende Wachtturm-Gesellschaft längst andere Ziele verfolgt. So treffen sich Vertreter der Wachtturm-Gesellschaft ungeniert auf dem Turiner Kongreß
http://www.infolink-net.de/docs/politik/cesnur.htm
von CESNUR ( http://www.infolink-net.de/docs/politik/cesnur3.htm ), um den Erfahrungsaustausch mit Gruppen, wie Scientology, Baha'i und den Mormonen zu pflegen. Sie beteiligen sich gemeinsam mit Scientology an einer Konferenz ( http://www.infolink-net.de/docs/politik/imperial.htm ) gegen die angebliche Diskriminierung religiöser Minderheiten in Europa. In Österreich treten sie auf Veranstaltungen der "Vereinigungskirche in Österreich" (also der Mun-Bewegung oder Mun-Sekte)
auf http://www.infolink-net.de/docs/politik/wt-moon.htm . Auf Podiumsdiskussionen an mehreren Orten in Deutschland lassen sie eine Religionswissenschaftlerin http://www.infolink-net.de/docs/3reich/yonan02.htm
für sich sprechen, die bei Demonstrationen von Scientology an vorderster Front mitmischt. Und in Moskau http://www.infolink-net.de/docs/news/presse048.htm
engagieren sie die selbe Rechtsanwältin, die wohl nicht ganz zufällig auch die übrigen amerikanischen Sekten vertritt. (...)

Das alles ist letztendlich nichts Besonderes, denn auch andere Religionen pflegen durchaus Kontakte untereinander. Allerdings lehren sie ihre Mitglieder auch nicht, sich strikt von der Welt fern zu halten und keinerlei Berührungen mit "Babylon, dem Weltreich der falschen Religion" zu haben. Und sie verteufeln nicht die gesamte Welt mitsamt ihren gesellschaftlichen und politischen Einrichtungen als satanisch, wie erst neulich im Erwachet vom 8.8.2001, wo es hieß:
"Somit können wir logischerweise schlußfolgern, daß das wilde Tier aus der Offenbarung menschliche Regierungen darstellt. Da sich diese Regierungen dem Königreich Gottes widersetzen, bilden sie einen Teil des Antichristen."

WTG und UNO 
Die Vereinten Nationen sind in Wirklichkeit eine Weltverschwörung gegen Gott und gegen seine ihm ergebenen Zeugen auf der Erde. Es handelt sich tatsächlich um eine Verschwörung, bei der die weltlichen Nationen sozusagen die Köpfe zusammenstecken und Pläne schmieden, wie sie gegen die sichtbare Organisation Jehovas auf der Erde vorgehen können. Was während des "Abschlusses des Systems der Dinge" vor sich geht, wurde durch eine Verschwörung vorgeschattet, von der in Jesaja 8:12 berichtet wird (Matthäus 24:3).
Wachtturm 1.9.1987 Seite 20

Ein besonderes Augenmerk hat die Wachturm-Gesellschaft schon seit jeher auf die Vereinten Nationen. In dieser Organisation sieht sie nämlich die Erfüllung einer Prophezeiung aus Offenbarung 17, in der von einem "wilden Tier" die Rede ist. Wobei man besonders der babylonischen, falschen Religion andichtet, sie hätte ein besonderes Verhältnis mit diesem Tier und würde daher zusammen mit ihm in der kommenden Schlacht von Harmageddon vernichtet werden. Zitat aus dem Wachtturm vom 15.12.1982.
"Als im Jahre 1920 das zusammengesetzte 'scharlachfarbene wilde Tier' als Völkerbund erschien und 1945 als Vereinte Nationen wiederauftauchte, brachte es 'Babylon die Große' fertig, diese internationale Körperschaft zu 'reiten', um Nutzen und Gewinn zu erlangen. Sie kümmert sich nicht darum, daß dieses politische 'abscheuliche Ding' dort steht, wo es nicht stehen sollte, das heißt unbefugterweise die 'heilige Stätte' betritt, die jetzt rechtmäßig zum Herrschaftsbereich des 'himmlischen Jerusalem', des messianischen Königreiches Gottes, gehört."
Will heißen, die Vereinten Nationen maßen sich an, die ganze Welt in eine friedfertige Zukunft zu führen, wo doch das allein den Zeugen Jehovas vorbehalten sein soll, die angeblich nach Vernichtung sämtlicher politischen Systeme für alle Ewigkeit in einem Paradies auf Erden leben werden. 
Doch wie es scheint, werden die Zeugen Jehovas diese Hoffnung bald aufgeben müssen. Nicht weil diese Lehre mittlerweile offiziell aufgegeben und durch "neues Licht" ersetzt wurde. Vielmehr, weil ihre geistige Mutter, die Wachtturm-Gesellschaft mittlerweile selbst ein Teil dieses "scharlachfarbenen wilden Tieres" ist. 
Wer das bezweifelt, sollte sich einmal auf die Website der Vereinten Nationen begeben
http://www.un.org/MoreInfo/ngolink/gerbro.htm
und dort die Darstellung über sogenannte "nichtstaatliche Organisationen" lesen:
"Eine nichtstaatliche Organisation (Non-governmental Organisation, im weiteren Text: NGO) ist eine gemeinnützige  und auf freiwilliger Arbeit basierende Organisation von Bürgern, die sowohl lokal als auch national oder international organisiert und tätig sein kann.”...
NGOs "versuchen [...] Bürgeranliegen bei Regierungen vorzubringen, die politische Landschaft zu beobachten und das politische Engagement in der Bevölkerung zu erwecken.
[...] Sie geben den Vereinten Nationen (VN) eine gute Verbindung zu den Bürgern in der ganzen Welt. DPI hilft diesen NGOs, Zugang zu Informationen über die vielfältigen Bereiche, in welchen die Vereinten Nationen engagiert sind, zu bekommen und diese zu verbreiten und der Bevölkerung somit ein besseres Verständnis der Ziele der Weltorganisation zu ermöglichen."
Weshalb wir das hier zitieren? Ganz einfach. Unter den über 1500 nichtstaatlichen Organisationen, die mit der UNO assoziiert sind, um der Bevölkerung ein besseres Verständnis von der Ziele der Weltorganisation zu ermöglichen, befindet sich auch die Watchtower Bible & Tract Society.

Auch die Förderer, Bewunderer und Unterstützer dieses wilden Tieres werden vernichtet werden.
Ihre Namen werden nicht auf "die Buchrolle des Lebens" geschrieben.
Wachtturm 1.1.1984 S.14-16, A.9

Mit ihrem Antrag auf Aufnahme als NGO, der übrigens nachweislich im Jahre 1991 von W. Lloyd Barry, Mitglied der Leitenden Körperschaft der Wachtturm-Gesellschaft, unterschrieben wurde, stehen die Handlungen dieser Organisation im krassen Gegensatz zu den Lehren, die sie ihre Nachfolger glauben macht. In den Schriften aus dem Wachtturm-Verlag werden nämlich die Vereinten Nationen und ihre Vorgänger-Organisation, der Völkerbund, bereits seit Jahrzehnten mit starken Worten verteufelt.

"Was wird mit der UNO geschehen? In Offenbarung, Kapitel 17 wird die UNO (sowie ihr kurzlebiger Vorgänger, der Völkerbund) als ein scharlachfarbenes wildes Tier beschrieben, das in die Vernichtung hinweggehen [wird]"
(Offenbarung 17:8).    Erwachet 8.7.1996 Seite 24

Die Wachtturm-Gesellschaft ist somit Teil einer Organisation, oder zumindest mit ihr assoziiert, deren Untergang sie selbst prophezeit. Wobei ironisch angemerkt werden sollte, daß sie dort nicht etwa unter dem Stichwort Religion auftritt, sondern unter "Menschenrechte". 

Das erklärt vielleicht die Berichte mehrerer Zeugen Jehovas vom Münchner Kongreß, die verwundert darüber waren, daß der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, Milton G. Henschel angeblich mit einem UN-Diplomatenpaß unterwegs ist ( http://www.infolink-net.de/rubriken/rubrik-rumour.htm ).
Es erklärt vielleicht auch, weshalb die amerikanische Regierung ausgerechnet die Wachtturm-Gesellschaft in eine Delegation aufnahm, die nach China reiste, um der dortigen Regierung etwas über Umweltschutz zu erzählen (siehe http://www.infolink-net.de/rubriken/rubrik-internat.htm ) .


Es wird also allmählich Zeit, daß der einzelne Zeuge Jehovas das Tun seiner Organisation kritisch hinterfragt. Schließlich deutet vieles darauf hin, daß die "Wahrheiten", die ihm auf den Seiten des Wachtturms präsentiert werden, immer weniger mit den Zielen zu tun haben, die die Wachturm-Gesellschaft in Wirklichkeit verfolgt. 

Aus dem Brief
eines fragenden Zeugen Jehovas
Die Assoziierung der Wachtturm-Gesellschaft mit den Vereinten Nationen muß jedem Zeugen Jehovas, der über Jahrzehnte hinweg den Lehren seiner Organisation vertraut hat, wie ein Schlag ins Gesicht vorkommen. Einer von ihnen hat die Konsequenzen daraus gezogen und sich von den Zeugen Jehovas zurück gezogen. Mit einem Brief versucht er seinen Glaubensbrüdern klar zu machen, daß sie einer Organisation aufgesessen sind, deren Handlungen an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten sind.
In dem Brief heißt es unter anderem:
"Offensichtlich gibt es handfeste Vorteile sich auf diese Weise mit der UNO zusammenzutun. Darum hat die Gesellschaft dies -ungeachtet dessen, was sie uns Zeugen über die UNO in Gottes Vorhaben sagt - getan. Jahrelang verschrie die Gesellschaft die UNO als das Tier aus der Offenbarung, als Gottes Feind, und nun geht sie selbst diese sichtbare Bindung mit ihr ein. Andere Religionen werden deswegen verurteilt, und nun tut die Gesellschaft es ihnen gleich.
Sofern ich weiß, gab es bislang keine Änderung in der Lehre über die Identität des scharlachfarbenen wilden Tieres. Doch im Hinblick auf diese Beziehung zwischen der Wachtturm-Gesellschaft und den Vereinten Nationen, insbesondere nachdem diese Sache ans Licht gekommen ist, werden wir wohl sehr bald "neues Licht” in dieser Angelegenheit erhalten. [...] Er schließt mit der Aufforderung: "Lege diese Angelegenheit Deinen Versammlungsältesten vor. Sie werden ebenso überrascht sein, wie wir es waren. Eine jahrelange Schulung wird sie bewegen, Dich zu drängen, Dich nicht weiter hiermit zu beschäftigen. Aber wem dienen wir? Jehova oder Menschen?"
(Der Text in vollem Wortlaut auf: http://www.infolink-net.de/docs/com/brief-UN.htm )


Verbindungen zwischen Zeugen Jehovas und UN hinterfragt

Quelle: The Guardian, Großbritannien,
8. Oktober 2001; Autor: Stephan Bates,
Übersetzung: Stephan E. Wolf

Verbindungen mit der Organisation, die von ihr verteufelt wurde, setzt die Sekte dem Vorwurf der Scheinheiligkeit aus. Die Vereinten Nationen wurden aufgefordert, nachzuprüfen, weshalb den Zeugen Jehovas, einer fundamentalistischen Sekte mit Sitz in den USA, von der die Organisation als das in der Offenbarung erwähnte scharlachfarbene wilde Tier bezeichnet wird, der Status einer assoziierten Organisation verliehen wurde.

Ehemalige Mitglieder, die sich von der 6 Millionen Mitglieder zählenden Gruppe, die in Großbritannien 140.000 Nachfolger hat, losgesagt haben, haben die in die Jahre gekommene leitende Körperschaft der Zeugen der Scheinheiligkeit bezichtigt, weil sie heimlich Verbindungen mit einer Organisation eingegangen sind, die sie noch immer mit apokalyptischen Begriffen verurteilen.
Bei der UN gab man sich gestern überrascht über die Tatsache, daß die Sekte, deren offizieller Name Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft (WTBTS) lautet, seit 10 Jahren in der Liste der nichtstaatlichen Organisationen aufgeführt wird.
Ein ehemaliges Mitglied erklärte: "Es gibt massive Widersprüche zwischen der wiederholten Bezeichnung der UN als eine üble Organisation durch die WTBTS und dem heimlichen Bestreben, die Anerkennung dieser Organisation zu erlangen. Wenn die einzelnen Mitglieder von dieser formellen Verbindung wüßten, wären sie darüber bestürzt. 
"Es ist einfach unvorstellbar, daß die WTBTS die Ideale der UN-Charta vertritt, es sei denn man geht davon aus, daß dazu auch die Zerstörung der UN durch Gott gehört."
Die Zeugen, die von Nicht-Mitgliedern in der Regel durch ihre Hausbesuche wahrgenommen werden, mußten sich früher schon Anschuldigungen gefallen lassen, fragwürdige Glaubensgrundsätze zu vertreten.
(...) Die Wachtturm-Gesellschaft beschuldigt die UN und ihre Vorgängerorganisation, den Völkerbund, schon seit 80 Jahren, indem sie diese Organisationen als das Weltreich der falschen Religion bezeichnet, das in der Offenbarung vorhergesagt wurde.
Eine neuere Veröffentlichung, die publiziert wurde, nachdem die Organisation die Anerkennung der UN erlangte, beschreibt die Vereinten Nationen als "das abscheuliche Ding in den Augen Gottes und seines Volkes".

"Einzelheiten der Prophezeiung helfen uns, dieses symbolische Tier als die Friedensorganisation zu erkennen, die 1919 als Völkerbund (ein 'abscheuliches Ding') ins Dasein kam und heute in Form der Vereinten Nationen besteht."
Der Wachtturm 1.5.1999, S.17 "Ein bevorstehender Angriff"

Theokratische Kriegslist?
In einem internen Dokument beschreibt die WTBTS ihre Vorgehensweise als "theokratische Kriegsführung". Sie gibt an: "In Zeiten der geistigen Kriegsführung ist es akzeptabel, den Gegner in die Irre zu führen, indem man die Wahrheit verschweigt, da dies ohne selbstsüchtige Motive erfolgt, niemanden schädigt, sondern im Gegenteil sogar viel Gutes bewirkt."
Die Anerkennung als nichtstaatliche Organisation durch die Vereinten Nationen wurde an mehr als 1.500 Organisationen vergeben und ist lediglich mit einem Status, nicht jedoch mit Privilegien verbunden.
Um als solche Organisation anerkannt zu werden, muß eine Organisation nachweisen, daß sie mit den Idealen der Charta übereinstimmt, auf gemeinnütziger Basis operiert, "ein Interesse an Themen der UN zeigt und über die Fähigkeit verfügt, große oder spezialisierte Zielgruppen zu erreichen", sowie sich verpflichtet und in der Lage dazu ist, wirkungsvolle Informationsprogramme über UN-Aktivitäten durchzuführen.
Ehemalige Mitglieder gehen davon aus, daß die Verbindung, über die die eigenen Mitglieder nicht informiert wurden, das Ziel verfolgt, die Anerkennung der Sekte durch skeptische Regierungen, wie zum Beispiel in Frankreich, zu steigern, die sich bisher geweigert haben, ihnen volle Anerkennung zu gewähren. 
Paul Gilles, Sprecher der Zeugen in Großbritannien, erklärte dazu: "Wir pflegen keine feindlichen Ansichten gegenüber Regierungsorganisationen und wenn wir Themen gegenüber der UN zum Ausdruck bringen, dann werden wir dies auch tun. Es gibt gute und böse Körperschaften, genauso wie es gute und böse Politiker gibt. Wir glauben an das, was uns die Offenbarung sagt, aber wir versuchen keinen aktiven Einfluß auf das politische System zu nehmen."
Ein Sprecher der UN sagte dazu: "Ich glaube, wir sind uns nicht bewußt, welche Einstellungen diese Gruppe vertritt, die ja wirklich seltsam zu sein scheinen."




Nach Redaktionsschluß:
Wachtturm-Rochade rückwärts
Durch die Veröffentlichung der UNO-NGO-Eigenschaft der Wachtturmgesellschaft (WTG) auf http://www.infolink-net.de/ und im Guardian vom 8. Oktober 2001 ist unter Jehovas Zeugen in Deutschland, Großbritannien und Übersee eine sehr große Unruhe entstanden. Die WTG sah sich dadurch gezwungen, sich nur zwei Tage später aus der UNO-NGO-Liste streichen zu lassen. (Quelle und Näheres: The Guardian Weekly 18-10-2001, S.23) In diesem Falle wurde also, anders als in dem "Offenen Brief" vermutet, nicht die Lehre über die UNO revidiert, sondern der über 10 Jahre lang gehaltene NGO-Status aufgegeben.

(Mehr Dokumente dazu unter: http://watchtower.observer.org/ )


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