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BERLINER DIALOG 23, 4-2000 Epiphanias 2001

 DOKUMENTATION

Öko-Siedlung in der Taiga
Bericht des Generaldirektors der autonomen Abteilung "Tabrat"
des Sozial-Ökologischen Verbands "Tiberkul", Dr. Stanislaw Kasakov (Mai/1997)
http://www.vissarion-unifaith.net/vis_taiga_germ.htm

Einführung und kurze Übersicht
Im August 1991 erklang zum ersten Mal in Sibirien öffentlich das Wort von Vissarion - unserem Meister, der das Letzte Testament des Himmlischen Vaters und die Lehre der Einheitlichen Religion - die Lehre der Liebe, des Lichts, der Wärme und Freude der Welt brachte.
Mit dieser Lehre in Berührung gekommen und sie annehmend, haben wir uns entschlossen ins Lager jenes Teils der Menschheit begeben, der überzeugt ist, daß die technisch-industrielle Entwicklung auf der Erde zu unausbleiblichen Katastrophen führen wird - wirtschaftlichen und ökologischen.
Dieser Bürgerhaltung am nächsten steht die gesellschaftliche internationale Bewegung zur Errichtung von Öko-Siedlungen. Deshalb machte in der zweiten Hälfte des Jahres 1994 eine Initiativgruppe von Anhängern Vissarions, die Spezialisten technischer und humanitärer Fachrichtungen, Meister der Volkskunst und des Handwerks vereinte, den Vorschlag, in der Taiga, im Süden des Krasnojarsker Gebietes, in der Nähe des Tiberkul-Sees, die Öko-Siedlung "Tiberkul" zu schaffen.
Zu diesem Zweck wurde ein Territorium von 250 ha zur Verfügung gestellt.
Zum jetzigen Zeitpunkt wurde auf unsere Bestellung von krasnojarsker Spezialisten ein Generalschema der Siedlung mit dem Projekt einer detaillierten Planierung erarbeitet. Das Ausführungsprojekt des fertigen Komplexes ist in Arbeit. Auf dem zugeteilten Territorium wurde eine Bauarbeitersiedlung geschaffen.
Die Ansiedler leben zur Zeit in den nächstliegenden Dörfern und arbeiten beim Bau der Siedlung in der Taiga. In den gleichen Dörfern existiert eine Unterstützungsgruppe, die den Bauprozeß mit Nahrungsmitteln, Baumaterialien und Konstruktionen versorgt. Der Bau eines eigenen Sägewerks und einer Drechslerei mit einer Abteilung für Holzschnitzerei wird abgeschlossen. Eine Töpferei und Schneidereien arbeiten bereits wie auch eine kleine Schmiede.
Unser Bürgerziel ist es, auf der Grundlage der taigaischen Öko-Siedlung "Tiberkul" und der Siedlungen in den existierenden Dörfern des Bezirks Kuragino eine stabile Öko-Gemeinde zu schaffen. Sie soll in der Praxis eine zum heutigen Weg alternative Entwicklung der Gesellschaft demonstrieren, bei der die vernünftige Tätigkeit der Menschen das ökologische Gleichgewicht der Erde nicht zerstört.

Gemeinsame Werte
Uns alle vereint die Lehre des Einheitlichen Glaubens. Laut dieser Lehre ist der Mensch das Resultat der Schöpfung zweier Ursprünge.
Sein Körper wie auch die Mutter-Erde selbst und alles Leben auf ihr, wurde von gewaltigen Schöpfer des Weltalls geschaffen - Dem Gott-Vater (dem Alleinigen, Absolut, Höchsten Vernunft des Alls).
Die Seele des Menschen ist die Schöpfung unseres Himmlischen Vaters - dem Gott-Sohn, der in sich einen qualitätsmäßig neuen Zustand des Weltalls enthält - die Liebe, die Grundlage der Geistigen Entwicklung der Welt.
Der Mensch, im Unterschied zu Humanoiden anderer Zivilisationen, untersteht gleichzeitig den Gesetzen der materiellen und der geistigen Welt.
Sich im Rahmen der materiellen Welt befindend, die von dem Lebensgeist aufrecht erhalten wird (Zi, Prana), achten wir tief die universellen Grundgesetze der Harmonie, der Vernunft, des Karma, der Zweckmäßigkeit, der gegenseitig nützlichen Zusammenarbeit. Diese Werte haben wir mit dem Taoismus, Hinduismus, Islam und einer ganzen Reihe von östlichen Lehren und Religionen gemeinsam.
Die Grundgesetze der Geistigen Welt, die von dem Heiligen Geist (der Energie der Seligkeit) erhalten wird, sind: das Gesetz des uneigennützigen Wirkens zum Wohl der Umgebenden und das Gesetz der Freien Wahl. Diese Welt ist eine spätere und feinere Schöpfung von Gott-Vater und Gott-Sohn. Das ist die Zukunft des Weltalls, und die Verbreitung des Gesetzes der Geistigen Welt - des Gesetzes der Liebe im Weltall - ist die höchste Bestimmung der Menschheit. Deshalb sind die geistigen Werte des Christentums - der Religion der Liebe, und ebenso des Hinduismus und Buddhismus, was den Begriff des Heiligen Geistes angeht, für uns ebenfalls heilig.
In unserer Weltanschauung ist die Mutter-Erde lebendig, und die Praxis des Heidentums in Bezug auf den Dialog mit der Erde und den Naturkräften ist für uns keine Lästerung.
Das sind die Grundlagen zur Einheit. Doch, um die besondere Rolle der Menschheit bei der Entwicklung des Weltalls wissend, stellen wir auf die oberste Prioritätsstufe das Gesetz der Entwicklung der Seele. Deshalb ist unser Weg - der Weg der Meister, die mit den wunderbaren Werken ihrer Hände der Welt Liebe, Wärme und Licht bringen. Dabei zerstören sie nicht nur das Naturgleichgewicht der Mutter-Erde nicht, sondern heilen auch jene Wunden, die ihr von der Menschheit mit ihren unvernünftigen Tätigkeiten zugefügt wurden. Und damit meinen wir nicht nur die Geschwüre am physischen Körper des Planeten, sondern auch den psycho-emotionalen Abfall, der die Mutter-Erde und alles Leben auf ihr ersticken läßt.
Unsere religiösen Überzeugungen sind die Grundlage für feste und überzeugte Schritte zur Schaffung stabiler in materieller und geistiger Hinsicht Öko-Gemeinschaften, die für die Mutter-Erde zu einer Art Archen werden und der Menschheit helfen, die Wende des Jahres 2000 zu überstehen.

Gesellschaftsstrukturen
Zur Regelung der praktischen Aufgaben bei der Schaffung der Siedlungen und der wirtschaftlichen Tätigkeit in ihnen haben die Siedler die geschlossene Aktiengesellschaft "Tabrat" gegründet und die Lizenzen für Projetuntersuchungs- und Baumontagetätigkeiten bekommen.
1996 wurde in dem nächstgelegenen Dorf Tscheremschaka eine spezialisierte Grundschule gebildet mit einer ökologisch, künstlerisch-ästhetischen Ausrichtung. In ihr setzen die Siedler in der Praxis ihrer Ideen auf dem Gebiet der Kinderausbildung um.
Es existiert ebenfalls eine Versammlung der Ansiedler, die organisatorische Fragen beim Bau löst.
Bei der Entschlußfassung wird uneingeschränkt das Gesetz der Freien Wahl eingehalten: Die Mehrheit kann nicht jemanden dazu zwingen, etwas zu tun, was seiner Seele zuwider ist.
Diese Freiheit ist kein Hindernis für die Realisierung von Projekten, die von Leuten vorgeschlagen werden und auf ihre eigenen Kräfte und Möglichkeit ausgerichtet sind. Und umgekehrt, jegliche Ideen, die die Mitarbeit vieler Menschen, Organisationen und Ressourcen einplanen, die im Moment der Entschlußfassung nicht vorhanden sind, sind dem Mißerfolg geweiht. Mit allen Kräften sind wir bestrebt, solchen Projekten aus dem Weg zu gehen. Es ist besser, in Friede und Einverständnis eine Tomate hochzuziehen, als die Leute zur Errichtung eines hochproduktiven Gewächshauses zu nötigen.

Pflanzen und Tiere
Wir sind alle Vegetarier, der größte Teil von uns - strenge Vegetarier (Veganer). Deshalb liegt die Priorität bei der Produktion von Nahrungsmitteln beim Pflanzenanbau (Obst- und Gemüseanbau, Anbau von Soja, Buchweizen, Hafer und Roggen). 1997 begann die erste Brigade für Leinenanbau und zur Herstellung von hausgemachten Stoffen zu arbeiten.
In der Landwirtschaft stellen wir Technologien wieder her, die auf Pferdezug beruhen. Im Garten- und Gemüseanbau versuchen wir die Methoden der Dauerkulturen einzuführen. Einen wesentlichen Anteil unserer Pläne nehmen Projekte zur Veredlung der Taiga ein und das Sammeln von Naturgaben.
Um eine vollwertige Nahrung zu sichern, unterstützen und entwickeln wir die Sojaproduktion. Allerdings sind wir jetzt, in der Übergangsperiode, dazu gezwungen, für die Versorgung der Kinder mit Milchprodukten Kühe und Ziegen in den Dörfern zu halten.
Die Siedler begannen, sich ernsthaft mit Pferdezucht zu beschäftigen. In unserem Fonds befinden sich reinrassige Hengste von orlover und russischen Trabern, trakensker Rassen, vladimirer Lastpferde.

Energie und Abfälle
Auf dem Territorium der Öko-Siedlung besteht ein Verbot für Brennstoffmotoren, weshalb zur Zeit die ganze Arbeit mit Handinstrumenten und mit dem Benutzen von Pferdekraft erledigt wird.
Zur Beleuchtung und Betrieb der Radioapparatur in der Abeitersiedlung werden Sonnenbatterien und Akkumulatoren heimatlicher Produktion benutzt.
Im Generalplan sind ebenfalls die Benutzung von Windgeneratoren und einer Mikrohydroelektrozentrale an dem Fluß Tabrat vorgesehen. Für die Übergangsperiode wurde für Havariezwecken außerhalb des Territoriums der Siedlung eine technische Zone projektiert mit einem Dieselgenerator von 50 kWh.
Alle Häuser in der Siedlung werden nach dem technologischen Prinzip "Öko-Haus" projektiert - der maximalen Benutzung von Sonnenenergie, lokale Verwertung von Abwässern und Abfällen. Wir verzichten auf schwer zu reinigende Waschpräparate und Verpackungsmaterialien.
In der ersten Etappe benutzen wir zwecks Nahrungszubereitung und Heizung Brennholzöfen, in der Zukunft planen wir zu diesem Ziel auch Biogas zu verwenden.

Architektur
Die ökologische Siedlung wurde für 120 Höfe mit einer radial-kreisförmigen Struktur projektiert. Im Zentrum des Kreises sind die Gebäude zur Befriedigung von geistig kulturellen Bedürfnissen der Siedler gelegen, Werkstätten für Volks- und Kunstgewerbe, ein Jugendhaus. Die Einfamilienhäuser strecken sich an 14 Radien entlang. In den Keilen zwischen den Höfen ist vorgesehen, maximal die Naturlandschaft zu erhalten, womit eine minimale Störung der ökologischen Verbindungen mit dem Territorium der Siedlung erreicht wird.
Außerdem ist auf dem Kamm des "Trockenen Berges", der am See Tiberkul liegt, der Bau des Tempels des Einheitlichen Glaubens und eine kleine, in der Tempelzone enthaltene Siedlung aus 9 Häusern vorgesehen.
Die Gemeinschafts- und Wohnhäuser werden individuell projektiert auf der Grundlage der russischen Holzbaukunst und mit der Verwendung von ökologisch reinen Materialien. Wir versuchen, maximal die ausländischen Erfahrungen beim Projektieren der Konstruktionen, die Sonnenenergie speichern, zu benutzen.

Wirtschaft
Die Projekterstellung und der Bau der Öko-Siedlung wird mit eigenen Kräften und eigenen Mitteln verwirklicht.
Die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Öko-Gemeinschaft planen wir auf Grund der Entwicklung eigener Produktionen und der Realisierung der überschüssigen Produkte unserer Meister auf Märkten zu gewährleisten.
Wir planen ebenfalls die Entwicklung eines Öko-Fußgänger-Pferd-Tourismus in unserer Zone.

Kulturleben
Unter den Siedlern befindet sich eine nicht geringe Anzahl von Spezialisten aus dem kulturellen Gebiet: Opern- und Schlagersänger, Choreographen, Musikanten und Kunstmaler.
Unsere Konzertgruppe (Kirchenchorgesang, Duett für Volkslieder, eine Tanzgruppe, die vor kurzem den Titel "Volkstanzgruppe" erhalten hat), treten nicht nur zu unseren Festen und Musikabenden auf, sondern auch in Klubs des Kuragino-Bezirks, in Minusinsk, und begleitet ebenfalls Demonstrationen der Öko-Siedlung "Tiberkul", die erfolgreich in Krasnojarsk und Novokusnezk durchgeführt wurden.
Zu Neujahr (das wurde bereits Tradition), bereiten wir Theateraufführungen von Märchen und andere Aufführungen vor, die wir dann in den Dorfklubs zeigen.

Erreichtes und Probleme
Unser grundlegendster Erfolg ist unsere Einheit, die Fähigkeit, aufeinander abgestimmte Entschlüsse zu fassen, ohne das Gesetz der Freien Wahl zu verletzen.
Unser Hauptproblem - unzureichende Demut (Bescheidenheit). Wir lassen uns laufend von gigantischen Projekten hinreißen und die Methoden der "Stoßprojekte" aus Komsomolzeiten ziehen uns an.
In unserem Personalbestand befinden sich qualifizierte Spezialisten aus dem Gebiet der technischen Wissenschaften, die einen wesentlich größeren Umfang experimenteller Arbeiten bei der Einführung und Prüfung neuer ökologischer Technologien und Techniken leisten könnten, als es jetzt der Fall ist auf Grund der vorhandenen Mittel. Deshalb laden wir alle zur tätigen Mitarbeit auf, die auf diesem Gebiet über neue Techniken, Technologien, "Know how" verfügen und denen der ökologische Zustand unseres Planeten nicht gleichgültig ist.


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