Seite 20 weiter Seite 21 (10 KB) | BERLINER DIALOG 13, 2-1998 - Michaelis |
IM WORTLAUT
Scientology und Menschenrechte Der Umgang der Scientology-Organisation mit Nicht-Scientologen ist menschenrechtsfeindlich: Hubbard will nur den scientologisch Gesäuberten ("Clears") "bürgerliche Rechte" zugestehen, alle anderen Menschen sollen entrechtet und abgesondert werden. Nur wer sich Scientology anschliesst und die vorgeschriebene Gehirnwäsche an sich vollziehen läßt, bekommt eine Chance, seine "bürgerlichen Rechte" wieder zu erlangen. So liest sich das im Original bei Hubbard:
"Die einzige Antwort darauf scheint die zu sein, solche Menschen abseits von der Gesellschaft in dauernder Quarantäne zu halten, um die Ansteckung ihrer Geisteskrankheit und den allgemeinen Aufruhr zu verhindern, den sie in jede Ordnung bringen - wodurch sie diese auf der Tonskala 4) herunterzerren - , oder aber solche Menschen zu auditieren, bis sie eine Stufe auf der Tonskala erreicht haben, die ihnen Wert verleiht. Ziel von Scientology ist eine "geclearte" Welt. Hubbard schlägt deshalb vor, dass der von ihm auf etwa 20 Prozent geschätzte Teil der Bevölkerung, den er als "antisozial" (dh. kritisch gegenüber Scientology) einstuft, von der Gesellschaft (der Clears) isoliert werden soll, weitere 2,5 Prozent sollen gleich eliminiert werden. Man wird die dazu notwendigen Lager sehen können, sobald der Planet "gesäubert" ist. Und so liest es sich im Original bei Hubbard:
"Der vernünftige Mensch übersieht sehr häufig, dass Leute von 2.0 an abwärts sich nicht mit Vernunft befassen und dass man nicht so mit ihnen diskutieren kann, wie man mit jemandem auf 3.0 diskutieren würde. Um mit Personen von 2.0 an abwärts umzugehen, gibt es nur zwei Möglichkeiten, und keine von beiden hat damit etwas zu tun, mit ihnen zu diskutieren oder sich Rechtfertigungen für ihre Handlungen anzuhören. Die erste besteht darin, sie durch De-Enturbulierung 1) eines Teils ihres Thetas 2) mit Hilfe irgendeines der drei wirksamen Prozesse 3) auf der Tonskala 4) anzuheben. Die zweite ist die, sie ruhig und ohne eine Träne zu vergiessen loszuwerden. Kreuzottern sind sichere Bettgenossen im Vergleich zu Menschen in den unteren Bereichen der Tonskala. All die Schönheit, alles gute Aussehen, all der künstliche gesellschaftliche Wert und aller Besitz kann nicht den bösartigen Schaden wieder gutmachen, den solche Leute bei geistig gesunden Männern und Frauen anrichten. Plötzlich und unvermittelt alle Leute in den tieferen Bereichen der Tonskala aus der Gesellschaftsordnung zu entfernen würde zu einem beinahe sofortigen Anstieg in der kulturellen Tonstufe führen und die enger werdende Abwärtsspirale unterbrechen, in die eine Gesellschaft geraten sein mag. Man braucht keine Welt von Clears zu schaffen, um eine vernünftige und lohnende Gesellschaftsordnung zu haben; man muss lediglich diejenigen Leute daraus entfernen, die sich auf der Stufe 2.0 oder tiefer befinden, entweder indem man sie genug auditiert, um ihre Tonstufe über 2.0 anzuheben - was eigentlich keine allzuschwere Aufgabe ist, da die Menge an Auditing in vielen Fällen wohl unter 50 Stunden liegen würde, obschon sie in einigen Fällen mehr als 200 Stunden ausmachen kann -, oder indem man sie einfach abseits von der Gesellschaft in Quarantäne steckt. Einst beschloss ein Diktator in Venezuela die Lepra zu beseitigen. Er sah, dass die meisten Leprakranken in seinem Land gleichzeitig Bettler waren. Durch das einfache Mittel, alle Bettler in Venezuela zu versammeln und zu vernichten, wurde die Lepra in diesem Land ausgerottet." Original-scientologische Worterklärungen:
1) Enturbulieren: in einen turbulenten, aufgewühlten, gestörten Zustand versetzen.
Mit herzlichem Dank für Quellenhinweise an Tilman Hausherr und Peter Widmer |