In der Zeitung 'APOGEVMATINI' vom 7. Februar 1999 wurde aufgedeckt, daß KEFE ,das aufgelöste "Center of Applied Philosophy of Greece", (die Organisationsstruktur von Scientology in Griechenland), im Besitz eines streng geheimen Dokuments der Luftwaffe war.
Bei dem Dokument handelt es sich um eine Fotokopie der Karte der Luftwaffe, die den militärischen Hauptbereich des 'Hellikon' Flughafens zeigt.
In Detail zeigt sie:
- das Versorgungsgeschwader 129 der Luftwaffe
- die staatliche Flugzeugfabrik
- das Forschungs- und Technologiezentrum
- die Sicherheitswache
- das Nachschublager
- die Nationale Meteorologische Agentur
sowie weitere militärische Einrichtungen.
Das spezifische Dokument wurde im (durch KEFE selbst) mit "OSA" bezeichneten Ordner gefunden. O.S.A. ist die interne Bezeichnung für den scientologischen Geheimdienst.
Die Journalistin Victoria Dagounaki fragt "... könnte dieses Dokument mit dem Hinweis im Bericht des Staatsanwalts Angelis in Verbindung gebracht werden, es sei notwendig, die Untersuchungen wegen Spionage weiterzuführen?".
Die Geheimdiensteinheit A2 der Luftwaffe begann nun auf Befehl des Befehlshabers der Luftwaffe mit einer Untersuchung, um abzuklären, wie ein solches, streng geheimes Dokument in die Hand eines Kultes wie Scientology fallen konnte.
Ein weiterer Vorfall, der Fragen aufwirft, ist die Tatsache, daß dieser OSA-Ordner zusammen mit vielen anderen für das Gerichtsverfahren vom 9. Dezember 1998 an das Appellationsgericht überbracht werden sollte. Bei diesem Verfahren waren 15 Scientologen angeklagt, u.a. systematisch Aufzeichnungen über Politiker, Journalisten, Richter, Geistliche und andere griechische Führungspersönlichkeiten angelegt zu haben. Das Verfahren wurde auf den 12. Februar 1999 verschoben und die Ordner wurden möglicherweise an das Appellationsgericht geschickt.
Es wurden jedoch anscheinend aus vielen der Ordner belastende Unterlagen entfernt. Wie es scheint, hat jemand wichtige Dokumente entfernt, aber dieses bestimmte streng geheime Dokument muß seiner Aufmerksamkeit entgangen sein.
Noch wurden viele weitere Ordner, die bei der KEFE-Durchsuchung 1995 beschlagnahmt worden waren, nicht angemessen überprüft, vielleicht wurden sie aber auch überhaupt noch nicht durchgesehen. Gerichtliche Quellen haben geschätzt, daß Staatsanwalt Angelis zur Erstellung seines 100seitigen Berichts etwa 20 000 Seiten Dokumente durchgearbeitet haben müsste.
Auf jeden Fall ist es eine unwiderlegbare Tatsache, daß mindestens diese streng geheime Militärkarte einer Einrichtung der Hellenischen Luftwaffe in der Hand von Scientology war. Brauchten sie es etwa dazu, um den Piloten und Technikern der Luftwaffe "religiöse Dienstleistungen" zu verkaufen?
Übersetzung: Peter Widmer
pwidmer@access.ch - http://www.access.ch/pwidmer
Rußland
Geheimdienst FSB beobachtet Scientology
Scientology ist in Rußland unter Beobachtung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB gekommen.
Der Staat und die Steuerbehörde möchten Klarheit über den Aufbau der Organisation haben. Die Ermittlungen basieren auf dem Verdacht illegaler kommerzieller Tätigkeiten, der Gewaltanwendung gegen Mitglieder, des Aufrufs zu zivilem Ungehorsam und anderen gesetzwidrigen Aktionen.
Spionageverdacht gegen die SO
Nach russischen Medienberichten könnten die Ermittlungen gegen Scientology auch noch auf den Verdacht der Spionage für ein anderes Land ausgeweitet werden.
Die Behörden beschlagnahmten bei einer Durchsuchung von Scientology etliche der rund 15.000 Akten, die bei der Durchsuchungsaktion gesichtet wurden. Scientology behauptet, die Akten hätten nur die Adressen und Telefonnummern von Mitgliedern enthalten. Allerdings waren unter den Akten auch sogenannte Fallakten. Ein ehemaliges Mitglied von Scientology hat angegeben, er habe auf Anweisung der Scientology-Führung über Monate hinweg Informationen über diejenigen, die die Organisation kritisieren gesammelt. Insbesondere über Journalisten und Priester der Russisch-Orthodoxen Kirche. Nach seiner Ansicht ist Scientology keine religiöse Bewegung, sondern militärisch organisiert und Spitzelei und Berichtwesen ist eine gebräuchliche Praxis unter den Mitgliedern der Organisation.
(Quelle: Franz. Nachrichtenagentur AFP, 14. März 1999)
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