Bücher und Medien können für die Aufnahme in unsere Literatur- und Medienhinweise an die Redaktion des BERLINER DIALOG, Heimat 27, D-14165 Berlin-Zehlendorf eingesandt werden. Abdruck vorbehalten. Eine zusätzliche, mehr oder weniger ausführliche Besprechung über den Buchhinweis hinaus behält sich die Redaktion vor.
Buddhismus
Victor und Victoria Trimondi: Der Schatten des Dalai Lama. 816 S., Patmos Verlag, Düsseldorf 1999, 58,- DM, ISBN 3-491-72407-4
Endzeit, Jahrtausendwende
Rudolf Drößler: 2000 Jahre Weltuntergang. Himmelserscheinungen und Weltbilder in apokalyptischer Deutung. 184 S., Echter Verlag, Würzburg 1999, 98,- DM, ISBN 3-429-02097-2
Fundamentalismus
Uwe Birnstein: Wenn Gottes Wort zur Waffe wird. Fundamentalismus in christlichen Gruppierungen. 143 S., Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1999, ISBN 3-579-01138-3
Sonnentempler (OTS)
Jean-Francois Mayer: Der Sonnentempel. Paulusverlag, CH 1705 Freiburg, ISBN 372280437X, SFr 26,-
Jugendbewegung
Hanns Cornelissen: Erkenntnis und Erfüllung. Des Alexij Stachowitsch wundersame Lebensfahrt. 170 S., Deutscher Spurbuchverlag, 1999, ISBN 3-88778-234-8
Alexej Stachowitsch kam am 10. Oktober 1918 als Sohn von Michael A. Stachowitsch, Diplomat an der russischen Gesandtschaft in Stockholm zur Welt. Die adlige Familie aus Paljna südlich von Moskau stammte ursprünglich aus Polen, schloß sich den Saporoger Kosaken in der heutigen Ukraine an und siedelte später nach Rußland über. Nach der Revolution in Rußland fand die russisch-orthodoxe Familie Aufnahme bei evangelischen Verwandten in Österreich: Ein Mitglied der Familie Paschkoff hatte sich für eine protestantische Sekte (Lord Radstocks "Evangelium für alle) engagiert und wegen des nicht standesgemäßen Engagements das Zarenreich verlassen müssen. Sein Nachkomme, Wasilij Paschkoff, hatte eine Schwester von Michael Stachowitsch geheiratet. Eigentlich Stoff genug für eine zwischenkonfessionelle Familiensaga.
Aber in diesem Buch geht es um das Leben von Alexej Stachowitsch, Exil-Russen, österreichischem Offizier, Reformschulgründer, Familienvater, nach 1990 auch noch Organisator der Rußlandhilfe des Deutschen Roten Kreuzes.
Stachowitsch war - und ist noch- eine der wichtigsten Gestalten der klassischen Jugendbewegung in Deutschland und Österreich. Nichts später Erlebtes kann die entscheidende Formung ersetzen, die ein Junge in einer guten Jugendgruppe oder einem guten Jugendbund erfährt. Das ist jedenfalls Ansicht von Alexij Stachowitsch und seinem Biographen Hanns Cornelissen. Jeder, der einmal eine gute bündische Gruppe erlebt hat, wird diesen Satz unterschreiben können. Cornelissen fragt: "Man beobachtet immer wieder, daß Jugendliche mit 15/16 Jahren die Gruppen verlassen, um in irgendeine Jugendszene einzusteigen. Ist durch dein Modell eines Bundes (sc. der auch Bund für ältere Jugendliche ist. -T.G.) diese Entwicklung aufzuhalten?" Stachowitsch: "Mit Sicherheit. Wenn erst einmal die vitalen Abenteuer der Fahrt, des Lagers, des Spiels und des Feuers ihren Reiz zu verlieren beginnen, beginnt das Abenteuer des Geistes. Ohne erfahrene Ältere, die an dieses Abenteuer heranführen können, findet der junge Mensch nur schwer Zugang zu den Grundfragen unseres Daseins und unserer Kultur. Die Schule versagt dabei leider sehr oft." Eine spannende, irritierende und orientierende Biographie zwischen den Kriegen, Kulturen , Nationen, und Konfessionen - vom Anfang bis zum Ende dieses Jahrhunderts. T.G.
Jugendweihe
Georg Diederich/Bernd Schäfer/Jörg Ohlemacher: Jugendweihe in der DDR. Geschichte und politische Bedeutung aus christlicher Sicht., 120 S., Hrsg.: Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, Oktober 1998
Bestellanschrift: Landeszentrale für politische Bildung, Jägerweg 2, 19053 Schwerin
Thomas Gandow: Jugendweihe. Humanistische Jugendfeier. 133 S.; Münchener Reihe, epv München 1994; 14,80 DM; ISBN 3-583-50661-8
Die doppelte Geschichte und die Gegenwart der Jugendweihe werden berichtet. In bewährter Ratgeberart der Münchener Reihe wird auch die Frage beantwortet, wie sich Christen zur DDR-Jugendweihe und den neuen Feierangeboten stellen können. D.U.
Andreas Meier: Jugendweihe-Jugendfeier. Ein deutsches nostalgisches Fest vor und nach 1990. 274 S., Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, 29,80 DM; ISBN 3-423-30595-9
Warum haben Autor und Verlag es eigentlich nötig, für die kulturgeschichtlich orientierte, materialreiche Arbeit mit der -falschen- Behauptung zu werben "Andreas Meier bietet im vereinten Deutschland als erster eine zusammenfassende Darstellung der Vorgeschichte, der Hintergünde und der Bedeutung dieser Feier in Vergangenheit und Gegenwart?" - Dennoch empfehlenswert. T.G.
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