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DOKUMENTATION | BERLINER DIALOG 16, 1-1999 - Ostern |
Wenn Wunschblasen platzen |
An dieser Stelle hatten wir vor kurzem Überlegungen von Prof. Georg Schmid veröffentlicht, ob und wie die ISKCON, die "Internationale Gesellschaft für KrishnaBewußtsein", "ihr Sektenimage überwinden" könne. Zum Schluß seines mit zahlreichen Zitaten des ISKCON-Gründers belegten Beitrages (1) führte Prof. Schmid aus: |
Aber wenn die Gesellschaft für Krishna- Bewußtsein sich von den sektenhaften Tendenzen in ihrer Vergangenheit verabschieden will, so muß sie im wesentlichen auch Lehren und Erkenntnisse ihres Meisters Prabhupada verabschieden. Und von diesem Mut ist bisher in der Gesellschaft für Krishna-Bewußtsein noch nichts zu spüren. Das Wort des Meisters ist immer noch über jede Kritik erhaben." |
Redaktionelle Schwierigkeiten des vergangenen Jahres führten dazu, daß der BERLINER DIALOG 3-98 erst Mitte Januar ausgeliefert werden konnte. So kam er "zufällig" und wie bestellt und äußerst passend zu den Jubiläumsfeierlichkeiten der ISKCON, die am 29. und 30. Januar in Köln eine Tagung zum Thema "30 Jahre ISKCON in Deutschland - Rückblick und Ausblick" im StadtRaum, Köln abhielt.
"30 Jahre ISKCON in Deutschland - Rückblick und Ausblick"
Frau Roderigo (AJS Köln) fragte nach dem "eigentlichen Thema" der Veranstaltung, nämlich dem "interreligiösen Dialog". Was werde dafür getan, daß diese Dialogbereitschaft gefördert wird?
"Ich fand Ihren Vortrag heute morgen sehr gut. Das möchte ich gerne bekennen, der hat mir sehr gut gefallen. Sie haben Stichworte gesagt, die mir im Gedächtnis geblieben sind: Sie haben sich sehr vehement dagegen gewandt, daß es zu einer Perpetuierung des alten Images kommt. |
Frau Roderigo (AJS) kritisierte, es würden "seitenweise Zitate von Prabhupada herausgefiltert", die in dieser Zusammenschau erschrecken ließen. Dies würde, sagte Frau Roderigo (AJS) auch "eine aufgeklärte Frau wie mich" zusammenzucken lassen. Wenn das hier wiedergegebene z.B. das Frauenbild der ISKCON sei, dann könne sie ja eigentlich nicht weiter mit Alice Schumann von der Öffentlichkeitsabteilung der ISKCON in den Dialog treten. Statt nun aber an Frau Schumann die Frage zu richten, ob diese Prabhupad-Zitate stimmen und wie die Frauen in der ISKCON zu diesen Äußerungen ihres Gurus stehen, wandte sie sich an Dr. Hummel:
"...was wird dagegen getan innnerkirchlich?..." |
Prof. Dr. Georg Schmid, Schweiz Foto: privat |
"Was passiert innerkirchlich, um diese doch sehr auseinanderklaffenden Standpunkte zu klären?"
"...sehr kräftig dagegen anstinken..."
"Wir haben in der EZW seit Jahrzehnten versucht, den Sektenbegriff aus dem Verkehr zu ziehen..."
"...es gibt noch Schlimmere"
Friedrich-Wilhelm Haack "war ein ganz genialer Typ..."
"Aber das Problem mit Haack war..."
"...bei Haack antelefoniert, nicht bei der EZW. Und das ist das Problem." Unvermittelt kam Dr. Hummel dann auf einen der Herausgeber des BERLINER DIALOG, Pfr. Thomas Gandow, zu sprechen und sagte voraus: "Der Berliner Kollege hat meines Erachtens die Zukunft nicht für sich". Er, Hummel, habe nämlich das Gefühl, die Enquete-Kommission sei gerade zur richtigen Zeit gekommen. Die Stimmung könne jetzt umzuschlagen beginnen. Aber nur "wenn alle darauf achten und wir in dieser Richtung gemeinsam wirken". Das alte "Sektenklischee" habe sich verbraucht. Wörtlich setzte Dr. Hummel hinzu:
Kontinuität von Springfeld zu Dehn? |
Frau Roderigo entgegnete: "Nein!". Sie sei zu 95% mit ihm einer Meinung, aber sie wolle noch mehr über seine Einschätzung von Einzelkämpfern wissen. Denn die würden sehr gerne in den Medien gesehen werden, hätten ein öffentliches Publikum und könnten die "Dialogbereitschaft maßgeblich beeinflussen". Wenn zum Beispiel solche Veröffentlichungen (wie der Artikel von Prof. Schmid) oder solche Stimme (wie der BERLINER DIALOG) laut werde, dann stelle sich die Frage, "wie weit ist es wirklich mit der Dialogbereitschaft" von Seiten der Kirche. Ihre Frage ziele darauf, "was macht jetzt bei Ihnen die Evangelische Kirche" sozusagen im "intrareligiösen Dialog", damit eine positive Dialogbereitschaft gestärkt werde. Denn es gebe nun mal diese Einzelkämpfer, die das Bild bisher bestimmen würden. |
Pfr. Gandow, 4. Von rechts, bei einer Konferenz in Ungarn |
Wenn die Phantasie durchgeht "...dann geht es teilweise hoch her"
"...was die Krishna-Bewegung gegenwärtig macht, ist im Prinzip völlig richtig..."
Anmerkungen |
Kommentar
Fragen
Es ergeben sich eine Menge Nachfragen: Wir wollen diese Fragen an dieser Stelle nicht vertiefen und etwa darüber rechten, ob die "aus der Sicht der EZW" gegebene Präsentation ausreichend sachkundig und für die ISKCON selbst hilfreich war.
Kirchliche Interna |
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