Anmerkungen
1 HUNTINGTON analysiert die Welt von heute so, daß er 7 bis 8 Zivilisationen ausmacht: 1) die sinische (chinesischkonfuzianische), 2) die japanische, 3) die hinduistische, 4) die islamische, 5) die westliche, 6) die slawischorthodoxe, 7) die lateinamerikanische und möglicherweise noch 8) die afrikanische, die bis auf die westliche alle primär durch religiöse Vorstellungen geprägt sind und die westliche bedrohen. (ANTES, 1997)
2 Dazu HOFFMAN (1999): "Das Entstehen einer professionellen Subkultur von terroristischen 'Auftragskillern' gegen Ende des Jahrzehnts in Verbindung mit der Zunahme der sog. Amateurterroristen (mit wenig oder keiner formalen Anbindung zu einer der existierenden Terrorgruppen) während der 90er Jahre ... verwandelte den Terrorismus in ein, wie man durchaus sagen kann, diffuseres und amorpheres Phänomen. ... Die sog. Privatisierung des Terrorismus ... schafft eine ganze Reihe von neuen Problemen.
3 Der Golfkriegsveteran und Einzelgänger McVEIGH verübte im April 1995 einen Bombenanschlag gegen das zentrale Amtsgebäude in OklahomaCity (USA). 168 Menschen (darunter 19 Kinder) starben, 500 Personen wurden verwundet. Die getöteten Kinder bezeichnete der Kriegsveteran als "Kollateralschaden". Das Attentat verübte McVEIGH (als geltungssüchtiger Fanatiker) am 2. Jahrestag der Ereignisse von Waco in Texas. Dort hatten FBIBeamte 1993 wochenlang das Anwesen der Davidianersekte des DAVID KORESH belagert und schließlich gestürmt. 91 Menschen, darunter Sektenführer KORESH und vier Beamte, kamen um, das Anwesen brannte völlig ab. Er habe diese Bilder im Fernsehen gesehen und geweint, erzählt McVEIGH. Rachegelüste wallten in ihm auf. Er selbst nennt sie Gerechtigkeitsgefühle. (MICHEL & HERBECK, 2001)
4 "abrelik" (Ehrenbanditentum). Die "Abreken" trugen die 'Flamme des Kampfes' weiter; lebendige Mahnung, daß der Widerstandsgeist nicht erloschen war und der kleinste Funke ihn neu entfachen konnte.
5 "Wir produzieren und verkaufen Opium, um unseren Krieg bezahlen zu können. Wir sind jedoch keine DrogenArmee, sondern eine Befreiungsbewegung und Befreiungsarmee. Wir kämpfen für die Befreiung des Shan-Landes" (KHUN SA, 1983). Zitiert nach seinem Interview mit dem französischen Journalisten DENIS REICHE Über sein Leben und seinen Kampf für einen unabhängigen Staat ("Ich will das Glück meines Volkes") in: Der Spiegel (Hamburg) 37. Jg. Nr.10/1983, S. 153
6 Der Serbe RADOVAN KARADZIC schürte den Hass der Völker Serben gegen Kroaten, was mit zur Folge den Krieg in BosnienHerzegowina 199295 hatte.
7 Der Begriff ist als verharmlosende Einkleidung für die Massaker eingeführt worden, die ab August 1991 in der serbischen Minderheitenenklave Krajina gegen die dort lebenden Kroaten einsetzten, nachdem 94 Prozent der Kroaten für die nationale Unabhängigkeit ihrer Teilrepublik Kroatien gestimmt hatten.
8 Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Terrorkoalition im afghanischen Chost wurden, so das Fachblatt 'Middle East Reporter': (Beirut) im August 1998, neben BIN LADENS Gruppe "Harekat al Tahirir" (Erleuchtung und Reform), die ägyptischen Gruppen "Dschihad islami" (verantwortlich für die Ermordung des ägyptischen Staatspräsidenten MURAKIIAD ANWAR SADAT 1981 und den Anschlag auf das World Trade Center 1993) und "AlDschamaat alIslamiya" (Islamische Gemeinschaft, verantwortlich für das Attentat in Luxor 1997), der "Verband pakistanischer Ulemans" (Korangelehrter), die "Islamische Befreiungsbewegung" des indischen Kaschmir und die "Bewegung Heiliger Krieg" aus Bangladesch gezählt.
9 Das International Network (Internet) wurde 1969 im Pentagon geschaffen.
10 "Statt Soldaten in Tarnanzügen schlüpfen heute digitale Armeen aus Bits durch Datenkanäle und nisten sich unbemerkt in PC und Servern ein. Per Mausklick pflanzen sie sich fort und dringen binnen Sekunden über die Bahnen des Internet in alle angeschlossenen Netzwerke vor, mit enormer Zerstörungskraft." (W. Krach, G. Mascolo und M. Schiessl: Internet Angst vor der ABombe, Der Spiegel Nr.11, 12. März 2001, S.118)
11 Mitte März 2001 meldete AFP, daß in der Bundesrepublik Deutschland erstmals ein groß angelegter über das Internet geführter Krieg (Cyber-War) geprobt werden sollte. Bei einem Planspiel, an dem sich auch das Bundesinnenministerium beteilige, wollten Behörden und Großunternehmen noch im Jahr 2001 nach USVorbild einen koordinierten Angriff auf deutsche Rechnersysteme simulieren (lt. Vorabbericht in: Der Spiegel Nr.11/12.3.2001, S.118 ff). Das Szenario dieses virtuellen Kriegsspiels sehe vor, daß eine "mafiose, international operierende Gruppe" Deutschland zwingen wolle, seine "militärischen Kontingente aus dem Kosovo zurückzuziehen". um dieses Ziel zu erreichen, dringe die Bande zunächst in die Rechner eines Berliner Energieversorgungsunternehmens ein und lege "für mehrere Stunden das gesamte Stromnetz lahm". Während die Mitspieler, darunter Experten der Polizei, der Telekom und des Innenministeriums, noch versuchen, den Schaden zu beheben, sabotieren die Angreifer schon weite Teile des Telefonnetzes der Hauptstadt, heißt es in dem Strategiepapier weiter. Speziell programmierte Computer sollen durch Dauerwahl Telefone blockieren, ein eingeschleuster Täter werde das Rechenzentrum einer Großbank lahmlegen.
12 ALEXANDER nannte Fälle wie den des Libanesen HAMAD MANSOR ("a Shia Communist from South Lebanon who had been trained as a terrorist in the Soviet Union") und der Cannabis- und Mohnanbauregion in der libanesischen Bekaa-Ebene; den des Türken MEHMET ALI AGCA, der lt. "Susurluk-Kommission" Mitglied der türkischen "Kontra Guerilla" (Gladio) und Mitarbeiter des Nachrichtendienstes MIT war, und der ein halbes Jahrzehnt vor seinem Mordanschlag auf Papst JOHANNES PAUL II (13. Mai 1981) in seiner Heimat mit ABUZER UGURLU ("a Turkish Mafia godfather") in massive Drogenhandels- und Waffenschmuggelaktivitäten verbunden war. ... "These cases ... illustrate the complex nature of the terrorist drug connection, also known as 'narcoterrorism. More specifically, terrorist resort to a variety of means to cause conflict or unrest in the entire ideological, political, social, economic, and strategic spectrum. Physical violence is only one method of creating terror. Threats, psychological destabilization, and drug trafficking are often equally dangerous to social stability" (ALEXANDER, Crossroads (1986) Number 20, p.56)
13 Die "French connection" war in Südfrankreich gerade mit USamerikanischer Hilfe zerschlagen worden. Vom entstandenen Macht und Drogenvertriebsvakuum profitierte der DS. ... KINTEX hatte durch seine Geschäfte gute Beziehungen, sowohl in den Nahen Osten als auch nach Westeuropa. Da ein großer Teil des Warenhandels auf dem Landweg zwischen dem Nahen Osten und Europa die Grenzen Bulgariens passierte, hatte man einen guten Überblick über den internationalen Drogenschmuggel aus dem Nahen Osten für die nordamerikanischen und europäischen Märkte; aber auch über den Waffenhandel für die Türkei, Syrien und den Irak. Die 'neue' Rolle Bulgariens sprach sich in Drogenhändlerkreisen bald herum. Nicht wenige verlegten ihre Hauptquartiere oder Dependancen nach Bulgarien, meist nach Sofia. In den späten 1970er Jahren hatten die DSFunktionäre bei KINTEX den Kreis der bevorzugten Kunden auf etwa 20 Großhändler und Makler reduziert, fast ausschließlich Türken. Sie bildeten ein Konsortium, das nahezu 50 Prozent des Drogenhandels mit dem Nahen Osten kontrollierte. Über eine HeroinVerteilerorganisation, die bis 1980/81 ihren Sitz in Mailand hatte, konnte das Konsortium auch Kontakte zu Repräsentanten der sizilianischen Cosa Nostra knüpfen. Nach diesen Verhandlungen stand dem Transport großer Mengen Morphinbase durch das Mittelmeer nach Sizilien nichts mehr im Wege. Die Morphinbase wurde auf Sizilien in illegalen Laboren hergestellt, nach Norditalien geliefert und dort zu Heroin aufbereitet. Cosa Nostra Kuriere brachten später die im Ausland erzielten Erlöse aus dem Heroinverkauf zurück nach Italien, oder deponierten sie direkt auf Schweizer Geheimkonten, wo das Geld durch Tarnfirmen gewaschen wurde. Das gewaschene Geld wurde wiederum zum Kauf von Waffen benutzt. Es wurde natürlich in KINTEXWaffen re-investiert, die in Bulgariens Schwarzmeerhäfen Varna und Burgas verschifft wurden. Adressaten waren verschiedene Gruppen und Länder des Nahen Ostens und Afrikas. Politischen Klimaänderungen wurde mit dem flexiblen Konzept der 'Neuaufteilung des europäischen Heroinmarktes' begegnet. Drogen gegen Waffen - ein Geschäft, an dem insbesondere devisenschwache Länder und finanzarme Guerillabewegungen interessiert waren. (NATHAN M. ADAMS, Drugs for Guns, Readers Digest, November, 1983:88; for other sources detailing the Bulgariandrugterrorist connection see the 'Notes' of YONAH ALEXANDER, 1986)
14 Im Libanon wurden über den gesamten Bürgerkriegszeitraum (19751990/91) zunehmend landeseigene Cannabis später auch Opiumernten bzw. Heroinproduktionen als unbare Zahlungsmittel zum Aufkauf von Waffen benutzt. Mit Beginn des Bürgerkrieges wurde die erste - damals syrischsizilianische - "Drogen-Waffen-Verbindung" begründet. So soll der Syrer GHASSAN ALKASSAR, Mitglied der 'Demokratischen Volksfront für die Befreiung Palästinas' (PFLP) und Bruder des international mutmaßlichen Waffenhändlers und Drogenfinanziers MONZAR ALKASSAR (damals Mitglied der 'Palästinensischen Befreiungsfront (PLF), 1975 zur Cosa Nostra-Familie BADALAMENTI Beziehungen aufgenommen haben, mit dem Ziel, Drogen gegen Waffen zu verkaufen. GHASSAN ALKASSAR lieferte der Cosa Nostra Familie Drogen aus der libanesischsyrischen Bekaa-Ebene und sollte - statt mit Geld - mit (in Italien hergestellten) Waffen bezahlt werden, die er dann im Nahen Osten verkaufte. (MORSTEIN 1989)
15 AFP meldete im Juli 1998 unter Berufung auf einen Bericht der kolumbianischen Streitkräfte, daß die linksgerichteten 'Rebellen' im Jahr 1997 durch Entführungen, Drogenschmuggel und Erpressungen 9(10) Millionen Dollar (1,647 Milliarden Mark) eingenommen haben. In den vergangenen vier Jahren (199497) stiegen die Einkünfte der 'Rebellen' aus diesen Quellen um 130 Prozent, hieß es in diesem Bericht weiter, der am Montag, 6. Juli 1998 in den kolumbianischen Zeitungen veröffentlicht wurde. Mittlerweile verdienten die Guerilleros mit den Gewalttaten mehr als die sieben größten kolumbianischen Unternehmen zusammen.
16 Kolumbianische Nachrichtendienstler vermuteten, daß das Medellin-Kartell einem Reserveoberst der israelischen Armee, YAIR KLEIN, die Leitung des Trainingscamps übertragen wollte. KLEIN sollte bei der Einrichtung der Terroristenschule helfen und Todesschwadronen ausbilden. Als weitere mögliche Mitarbeiter wurden Libyen und Angehörige der Regierung von Antigua genannt. Über das Stadium der Planung hinaus sei die Gründung der Terroristenschule aber nicht gediehen, schrieb 'EI tiempo'. Das Vorhaben war wohl gescheitert, nachdem auf der Hacienda eines kolumbianischen Drogenbarons von Antigua georderte israelische Waffen gefunden worden waren. Vielleicht noch entscheidender war der Tod von GONZALO RODRIGUEZ GACHA. Die Nummer 3 des MedellinKartells, zuständig für 'militärische Aktionen', war Mitte Dezember 1989 erschossen worden. Und in GACHAS Händen soll die Vorbereitung des "Projektes Terrorschule" gelegen haben.
17 "The Israeli Connection" hieß das 1987 veröffentlichte Buch von BENJAMIN BEITHALLAHMI (Universität Haifa), eine "aktuelle Abhandlung über Israels geheime Geschäfte, über die engen Kontakte zu Diktatoren und Militärjuntas, die nur ein Ziel hatten: das eigene Überleben zu garantieren". Seit Ende der 1970er Jahre, so BEITHALIAHMI, rangiert Mittelamerika auf der Liste der für Israel wichtigen Weltregionen ganz weit oben. Ein Indiz dafür war die Tatsache, daß die Mossad- Zentralresidentur für Mittelamerika in Tegucigalpa mit einem Vizedirektor des Mossad besetzt wurde. Operationen (z.B. die militärische Schulung der ContraGuerilleros) lagen in den Händen des Mossad. 1975 hatte Israel es geschafft, in die Gruppe der führenden Waffenlieferanten des Kriegsschauplatzes Mittelamerika vorzustoßen. ... Persönliche Beziehungen zwischen hochrangigen pensionierten israelischen Offizieren und den Generälen der Region Mittelamerika haben sich aus einer engen Zusammenarbeit während der aktiven Dienstzeit entwickelt. Nicht wenige ExOffiziere der Armee und der Nachrichtendienste haben individuell ihre Dienste als AntiterrorExperten, ständige Militärberater, Ausbilder, Personenschützer etc. angeboten. Allerdings ist das Auftreten solcher Söldner das Ergebnis amtlicher Kontakte. Ende der 1980er Jahre wurden im Zusammenhang mit dem MedellinKartell drei Israeli namentlich bekannt: 1) ISAAC GUTTNAN, der in seiner Schule (für spezielle Schießausbildungen und Fahrprüfungen) über 350 Tötungsspezialisten ausgebildet haben soll, bevor er selbst als Opfer dem Anschlag eines ExSchülers im Auftrag des Kartells erlag. 2) MICHAEL (MIKE) HARARI, ExLeiter des Mossad in Mexiko und für ganz Mittelamerika und 1988/89 Berater des General NORIEGA in Panama und Ausbilder der paramilitärischen "Bataillone der Würde" des Generalissimo; er soll auch Todesschwadronen für die kolumbianische Oligarchie, selbst für die KokainKartelle trainiert haben. 3) YAIR KLEIN, Oberst (a.D.) Reservist der Zachal, der in Kolunbien die Sicherheitsfirma 'Hod Hadanit' (Speerspitze) unterhielt. Über den mutmaßlichen Ratgeber von KartellFührungspersonen, Ausbilder und Söldner berichtete seinerzeit die Nachrichtenagentur Reuter, daß KLEIN "eine Killertruppe ausgebildet haben soll, die im Auftrag der Drogenbosse ESCOBAR und GACHA den liberalen Präsidentschaftskandidaten LUIS CARLOS GALAN im August 1989 erschoß". Am 22. August 1989 strahlte die USFernsehanstalt NBC einen Filmbeitrag aus, der die Arbeit von 'Hod Hadanit-Mitarbeitern in Kolumbien dokumentierte. Die israelische Sicherheitsfirma war dort, gemeinsam mit Spezialisten aus Südafrika, beschäftigt, um Kamiandos des MedellinKartells auszubilden und auszurüsten. Nach dieser NBCDokumentation begann für Israel eine peinliche Affäre. Verteidigungsminister RABIN erklärte damals, daß auf Wunsch seines Ministeriums die Polizei eine Untersuchung "Über die Machenschaften israelischer Reserveoffiziere" eingeleitet habe. KLEIN, freiwillig nach Israel zurückgekehrt, räumte zwar ein, in Kolumbien bewaffnete Gruppen trainiert zu haben. Von deren Verbindungen zu Drogenhändlern hätte er jedoch nichts gewußt.
18 Am 27. November 1989 wurde auf ein mit 107 Menschen besetztes Verkehrsflugzeug der kolumbianischen Luftverkehrsgesellschaft 'Avianca' ein Bombenattentat verübt. Wenige Minuten nach dem Start in Bogota explodierte die Boeing 727 in der Luft und stürzte in einem Industriegebiet in einer Bergregion südlich der Hauptstadt ab. Die Maschine war auf einem Inlandsflug nach Cali. Später bekannte sich ein Unbekannter für die Tat im Namen "einer für die Kokainmafia arbeitenden Terroristengruppe" in einem Telefonanruf bei dem Rundfunksender Radio Caracol. (AP/dpa-Meldungen im Nov./Dez. 1989)
19 Am 6. Dezember 1989 wurde vor dem Hauptquartier der kolumbianischen Sicherheitspolizei in Bogota eine Autobombe gezündet, die 63 Menschen tötete und über 1000 verletzte. Den Anschlag, so Polizeigeneral MAZA MARQUEZ, soll ein ExMitglied der baskischen ETA organisiert haben. Der "eindeutig identifizierte" ETATerrorist "gehörte zu einer Gruppe ausländischer Söldner, die die bewaffneten Kamiandos der Drogenmafia ausgebildet haben".
(dpaMeldungen im Dezember 1989)
20 Dabei soll die IRA erfahren haben, daß sie von der russischen OK auch radioaktives Material aus Anlagen in St. Petersburg und Sibirien erhalten könne. Sie habe eine große Summe für Waffen und Nuklearmaterial unter der Abmachung gezahlt, daß die Russen die Verantwortung für Lieferung und insbesondere für den Schmuggel außer Landes übernehme.
(APMeldung: Geschäfte zwischen Mafia und der IRA? 13.Mai 1996)
21 vgl. hierzu das Dossier des Bundesnachrichtendienstes BND International: Sonderformen der internationalen organisierten Kriminalität, Pullach 1996, Seite 56
22 Hinweise fanden die spanischen Ermittler bei der Befreiung des von der ETA entführten Gefängniswärters JOSE ANTONIO ORTEM LARA Anfang Juli 1997. (AFPMeldung: Verbindungen der ETA, 5.August 1997)
23 vgl. hierzu auch die Daten des United Nations Drug Control Programme UNDCP: World Drug Report (1996), Oxford University Press, New York 1997, P.124 und UNODCCP: World Drug Report 2000, Oxford University Press, Oxford New York 2000 (2001).
24 In den Armensiedlungen am Rande der Großstadt am Kap operieren schon seit Jahrzehnten Straßenbanden/Gangs.
Schon im August 1996 zählte die Polizei (18) Syndikate und 127 Straßenbanden (Sexy Boys, Americans, Laughing Boys u.v.a.). In den Gangs waren seinerzeit 80.000 bis über 100.000 Jugendliche u. junge Erwachsene organisiert. Unter den Banden galt damals die von den Brüdern STAAGIE geführte HardcoreGang "Hard living kids" als eine der gefährlichsten Banden. PAGAD hatte den Brüder STAGGIE und anderen Drogenhändlern mehrmals Ultimaten gestellt, die diese ignorierten. Nach Ablauf der Ultimaten wurde RASHAAD STAGGIE am 4. August 1996 vor seinem Haus öffentlich hingerichtet. Eine Woche nach der PAGADLynchjustiz führte der Bruder des Ermordeten, RASHIED STAGGIE, in den Kapstädter Townships eine öffentliche Demonstration von 1000 Kriminellen an.
In der Folge schlossen Abgeordnete von über 100 Banden eine Art Friedensabkommen, um sich 'gegen den gemeinsamen Feind wehren zu können'.
25 In den 1980er Jahren fing im ApartheidSüdafrika (die Apartheid war vom offiziellen MoslemRat in Kapstadt in einer Fatwa als Häresie verdammt worden) der Kampf der Moslems gegen das Regime der Weißen an. Inspiriert von der iranischen Revolution nahm in Kapstadt die Moslemgruppe "Qiblah" (arab. Gebetsrichtung) den Kampf auf. Ihr Vorgehen orientierte "Qiblah" an der schwarzen militanten USMoslemgruppe "Nation of Islam"; die, von LOUIS FARRAKHAN geführt wurde, der seinen Anhängern 'fundamentalistische Tugenden' predigte. Die heutige ANCRegierung wird, neben der "Qiblah", die auch Verbindungen zur FIS (Algerien) unterhielt, mit den MuslimFundamentalisten des "Dschihad Movement" (Bewegung des Heiligen Krieges, vornehmlich in Durban und Pietermaritzburg), der PAGAD (vornehmlich in Kapstadt und Durban) und den PACAD (People Against Crime And Drugs, vornehmlich in Lenasia bei Johannisburg) konfrontiert.
Literatur und Quellennachweise
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