Anmerkungen:
1 Reinhart Hummel, Stuttgart: Vereinigungskirche im Wandel, Materialdienst der EZW, Juli 1997, S. 205
2 Materialdienst der EZW,Juli 1997, S.205ff.
3 Materialdienst der EZW,Juli 1997, S.205
4 Hummel hat seine Thesen ausführlicher in seinem ursprünglich für Herbst 1997 angekündigten Buch dann 1998 in der wenig später eingestellten "RAT-Reihe des Friedrich-Bahn-Verlags vorgelegt: Reinhart Hummel: Vereinigungskirche - die "Moon-Sekte im Wandel, Friedrich Bahn Verlag, Neukirchen-Vluyn 1998.
Dazu, um die Peinlichkeit nicht weiter zu vergrößern, nur wenige Bemerkungen: Wer mit dem Bild vom Hasen und vom Igel anderen - hier dem Bundesfamilienministerium - in der Auseinandersetzung mit Jugendreligionen und Kulten die Verwendung veralteten Materials vorwirft, darf nicht auf Täuschung (Heavenly Deception) und Schön-Wetter-Kommunikation hineinfallen, müßte selbst up-to-date sein, muß also neues und neuestes Material kennen.
Demgegenüber fällt auf, daß Hummel selbst in seinem im Materialdienst-Artikel angekündigten, erst 1998 erschienenen Buch zum Thema nur aus einzelnen neueren Ansprachen Muns von 1977, 1985, 1986, 1990 und 1993 und 1994 zitiert, die beiden letzteren zum "gegenwärtigen (! - T.G.) Stand der Lehrentwicklung; eine Ansprache Muns von 1996, die heute zum Hon-Dok-Hae-Kanon gehört (SMM 960920: In Search of the Origin of the Universe, näheres siehe unten), und eine Rede von Han, Hak-Ja, Muns Frau vom Oktober 1996 werden nur andeutungsweise erwähnt (Hummel, Vereinigungskirche, S. 74, S. 82). Hummel bedankt sich bei von ihm als "führende Vertreter der deutschen Mun-Bewegung eingeschätzten Personen "für hilfreiche Gespräche" und benennt Karl-Christian Hausmann, Stuttgart, Andreas Rath, seit Anfang 1997 1. Vorsitzender der deutschen "Vereinigungskirche" und Siegfried Klammsteiner, Raths "1. Stellvertreter (Hummel, Vereinigungskirche, S.13). Wirklich "führende Mitglieder" aus Deutschland dürften z.Zt. im Auslandseinsatz sein.
Neueres Material wurde Hummel von seinen "hilfreichen Gesprächspartnern anscheinend nicht zur Verfügung gestellt oder weigerte er sich, es zur Kenntnis zu nehmen?
In den neueren Reden Muns hätte Hummel auch in Bezug auf neue lehrmäßige Entwicklungen fündig werden können. Die von Hummel als hilfreich empfunden Informationen zeigen, daß die Gesprächspartner selbst entweder nur unzureichend informiert waren über das, was in der Mun-Bewegung offiziell angesagt ist, oder daß sie, ganz im Gegensatz zu der von Hummel proklamierten Wandlung, Desinformation in gewohnter Weise betreiben. Dafür sprechen eine ganze Reihe von glatten Fehlinformationen, denen Hummel aufgesessen ist.
Auf der anderen Seite ist es aber auch empörend, daß die deutschen Vertreter der Mun-Bewegung sich nicht schämten, einen wohlgesonnenen älteren Herrn in dieser Weise über den Tisch zu ziehen und für dumm zu verkaufen und damit einen alten Hasen mit veralteten Informationen ins Abseits laufen zu lassen. Warum heute verantwortliche Vertreter der Mun-Bewegung in Deutschland daran ein Interesse haben können, einen wohlmeinenden Berichterstatter derart mit überholtem Spielmaterial zu bedienen, darf nun gefragt werden. Hummel selbst gewinnt im Übrigen als gelernter Neutestamentler neue Einsichten vor allem durch exegetische Beschäftigung mit verschiedenen Fassungen und Übersetzungen der "Göttlichen Prinzipien der Mun-Bewegung und übersieht dabei, daß die einzige von Mun autorisierte und verbindliche Fassung der "Göttlichen Prinzipien nach wie vor die von 1972 ist.
Auch verkennt Hummel bei seinem Versuch der DP-Exegese völlig die schon lange erkannte Funktion der Buchveröffentlichungen der "Göttlichen Prinzipien, ihren "Sitz im Leben. Sie sind keine Offenbarungsschriften, sondern vielmehr z.T. von verschiedenen Anhängern in der Art einer zusammenfassenden Dogmatik vorgelegte Einführungen, Leitfäden und Studienführer, die die primären, die laufenden Offenbarungsreden Muns systematisieren und deren Kerninhalte für Einführungskurse praktikabel machen sollen.
Gerade umgekehrt will Hummel die Mun-Offenbarungsreden auf den zweiten Platz verweisen: "Wahrscheinlich wird auch ihnen, wie den Göttlichen Prinzipien, Offenbarungsqualität zugeschrieben (Hummel: Vereinigungskirche a.a.O. S. 93)
Es bleibt dabei: Mun selbst und seine Offenbarungsreden ("Malsun", "Master speaks", "SMM speaks on" etc.) müssen die Grundlage jeder ernsthaften religionswissenschaftlichen Darstellung sein, will man die Lehre der Gruppe erheben und müssen Ausgangspunkt erst recht jeder theologischen Auseinandersetzung sein.
Neueste Reden und ihre gruppeninterne Rezeption in den Reden leitender Mitarbeiter müssen herangezogen werden, will man tatsächliche Veränderungen bzw. den tatsächlichen Stand der Lehrentwicklungen registrieren.
Seit 1997 werden vor allem drei ständig zu lesende Mun-Reden in den Mittelpunkt gestellt. Dabei handelt es sich um die Reden:
* SMM 960416: View of the Principle of the Providential History of Salvation
* SMM 960920: In Search of the Origin of the Universe, eine Rede über die kosmologische Heilsbedeutung der Geschlechtsorgane, auf Deutsch z.T. dokumentiert im Berliner Dialog 1-97 S. 30 f. und
* SMM 970616: True Family and True Universe Centering On True Love.
Darüber hinaus seien 12 Bände mit Mun-Reden auf Englisch, bzw. 240 Bände auf Koreanisch erschienen, die regelmäßig gelesen werden sollten; Mun selbst lasse sich durch das Lesen eigener früherer Reden heute nicht nur inspirieren, sondern verzichtet z.T. auf neuere Reden und liest selbst bevorzugt aus den drei wichtigsten, oben genannten Reden vor. Die regelmäßigen Lesungen der Mun-Reden in der Familie und bei öffentlichen Veranstaltungen werden "Hon Dok-Hae genannt.
Da viele, wenn auch sicherlich nicht alle Reden Muns im Internet zur Verfügung stehen, gibt es keinen vernünftigen Grund für eine Nichtbefassung mit diesen eigentlichen Offenbarungen.
5 Das neue "Familien-Gelöbnis ist auch nicht, wie Hummel irrtümlich im Materialdienst der EZW zu verstehen gibt, erst ab 1995, sondern bereits am 1. Mai 1994 eingeführt und ist seit 8. Mai 1994 in der Mun-Bewegung verbindlich - was die Verfasser der 1996 gedruckt erschienenen deutschen Regierungsbroschüre vielleicht noch nicht wissen konnten, da die Mun-Bewegung mit ihren Informationen nicht immer freizügig umgeht, und weil fachkundiger Rat wohl nicht eingeholt wurde. Wer das damalige Bundesfamilienministerium aber in der Pose des Experten kritisiert, hätte sich hier selbst erst einmal Klarheit verschaffen müssen. In seinem Buch hat Hummel diesen Schnitzer dann korrigiert. (Hummel, Vereinigungskirche, S.101)
6 Kwak, Chung Hwan: Familienära und Familiengelöbnis, 8. Mai 1994
7 vgl. Father's Instructions for 1984« V. zitiert nach »Today's World« Vol. 4 No 1/2, January-February 1984
8 vgl. http://www.ettl.co.at/uc/german/fpledge/htm
9 vgl. Family Pledge - Original Translation und Family Pledge auf http://www.unification.net/misc/fampledge.html
10 Kwak, Chung Hwan: Familienära und Familiengelöbnis, 8. Mai 1994
11 ebenda, 12 ebenda, 13 ebenda
14 Materialdienst der EZW 7/1997 S.206
15 http://www.ettl.co.at/uc/swedish/34.htm
16 Reinhart Hummel, Stuttgart: Vereinigungskirche im Wandel, Materialdienst der EZW, Juli 1997, S.205
17 ebenda
18 Nr. 187 Der Hase und der Igel in: Kinder- und Hausmärchen, gesammelt durch die Brüder Grimm. Vollständige Ausgabe, mit einer Einleitung von Herman Grimm und der Vorrede der Brüder Grimm zur ersten Gesamtausgabe von 1819. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1966, S. 766
19 ebenda
20 Nr.187 Der Hase und der Igel , a.a.O.S. 767
21 Nr.187 Der Hase und der Igel, a.a.O.S. 761
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