Aussteiger brauchen keine Therapie. Was sie brauchen ist Information und Auseinandersetzung. Einen Raum, in dem freies Nachdenken endlich erlaubt ist. Das ist das Fazit der 7. Ostelbien-Tagung, die die Eltern- und Betroffenen-Initiative gegen psychische Abhängigkeit - für geistige Freiheit Berlin e.V. in Verbindung mit anderen Trägern vom 9. bis 12. November 2000 in Berlin abhielt.
Die EBI wendet sich mit dieser Position gegen Versuche, die Sektenproblematik zu pathologisieren und die Beratung dem Psychomarkt zuzuführen. Das machen Betroffene und Sektenaussteiger dem sog. "Modellprojekt" des Familienministeriums zum Vorwurf.
Netzwerk für Sekten-Aussteiger
Die ursprünglich von betroffenen Eltern und Angehörigen gegründete EBI hat sich in den letzten Jahren zu einem Netzwerk für Sekten-Aussteiger aus den unterschiedlichsten Gruppierungen entwickelt.
Hobby-Segelflieger Helmut Schmidt, 38, der neu gewählte Vorsitzende der EBI, kommentiert diese Entwicklung: "Der Absprung aus totalitären Gruppen ist möglich. Aussteigen ist in!"
EBI wählt neuen Vorsitzenden
Bei ihrer Mitgliederversammlung zum 20-jährigen Bestehen wählte die EBI Helmut Schmidt aus Berlin zum neuen Vorsitzenden. Helmut Schmidt hat über mehrere Jahre die Aussteigergruppe der EBI aufgebaut. Er übernimmt das Amt von Pfarrer Thomas Gandow, der noch zur Gründergeneration der EBI gehört. Die übrigen Vorstandsmitglieder, Frau Jente, die stellv. Vorsitzende und Herr Matthaeas, der Kassenwart, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Pfr. Gandow steht dem Vorstand bei Bedarf zur Beratung zur Verfügung.
Die EBI ist die überkonfessionelle Anlaufstelle für Aussteiger und Betroffene von Psychokulten, Sekten und sog. Jugendreligionen.
Die EBI hat heute über 120 Mitglieder und arbeitet zusammen mit Initiativen in ganz Deutschland und besonders in Osteuropa, u.a. in Polen, Ungarn, Russland, Tschechien und Weißrussland. Berlin, 12.11.2000
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