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EUROPA | BERLINER DIALOG 15, 4-1998 - Epiphanias |
Menschenrecht auf Religions- oder auf Fälschungsfreiheit? |
"Die Freiheit nehm' ich mir", scheinen die Scientologen im Hinblick auf ihre Illusion von Religion zu sagen. Seit 1997 wird von der "Church of Scientology International" weltweit eine Broschüre mit dem Titel "Wiederherstellung und Schutz der Religionsfreiheit" verteilt, deren Aufmachung und Vorwort den Anschein einer seriösen Studie erwecken sollen. In Anspielung auf die allgemein geachtete Erklärung der katholischen Kirche zur Religionsfreiheit verbreitet sich ein Professor Urbano Alfonso, "ökumenischer Direktor unter drei Päpsten", in einem empfehlenden Vorwort als Vorkämpfer gegen religiöse Diskriminierung. |
Unter den im Vorwort erwähnten Päpsten Johannes XXIII und Paul VI sind "ökumenische Kongresse" innerhalb des Vatikans niemals abgehalten worden; es sei denn, die Schreiber beziehen sich auf das Zweite Vatikanische Konzil (19621965), welches eine ökumenische Ausrichtung hatte und u. a. am 7. Dezember 1965 die feierliche Erklärung zur Religionsfreiheit Dignitatis humanae veröffentlicht hat. Vorsitzender dieser höchsten Versammlung der röm.-kath. Weltkirche ist jedoch der Papst selbst und nicht ein "Synodalpräsident". Zur Vorbereitung des Konzils wurde 1960 das "Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen" mit ökumenischer Aufgabenstellung errichtet, in dessen Zuständigkeit allerdings nicht die Kontakte zu nichtchristlichen Weltanschauungsgruppen fallen. |
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