Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

  1. Ananda Marga
  2. Chen Tao
  3. Jehovas Zeugen
  4. Kirche
  5. Kultlobby
  6. Mun-Bewegung
  7. Norweger
  8. Personalia
  9. Fachtagung
  10. Walter Künneth
  11. Satanismus
  12. Scientology
  13. Staat und Kulte
  14. Transzendentale Meditation (TM)
  15. Wunderheilungen
  16. Kolloquium

Ananda Marga

Gedenken an Selbstverbrennung von Margiis

Vor zwanzig Jahren, am 8. Februar 1978, kam es in West-Berlin an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zur geplanten und organisierten Selbstverbrennung zweier Mitglieder der Ananda-Marga-Bewegung. Erika Ruppert (Didi Uma) und Helmut Kleinknecht (Dada Lokesh) waren die ersten in Deutschland bekannntgewordenen Opfer neureligiöser Bewegungen. Sie wollten "ihren Körper auf dem Schlachtfeld gegen die Unmoral niederlegen". Der junge Mann war der Sohn eines evangelischen Pfarrers aus München. Die Tat war die erste von mindestens vier folgenden Selbstverbrennungsaktionen.

Chen Tao ("Wahrer Weg") des Chen Hon Ming

"Gott landet am 31. März 1998 um 10 Uhr in Texas"

150 Mitglieder eines Kults aus Taiwan haben sich in der texanischen Kleinstadt Garland bei Dallas eingekauft und erwarten dort die Landung ihres Gottes auf der Erde. Anhänger glauben, Gott erscheine im Körper ihres Leiters, eines Soziologieprofessors in den Vierzigern namens Hon-Ming Chen; dieser selbst gab im texanischen Fernsehen an, Gott werde genauso aussehen, wie er selbst.

Der Chen Tao-Kult, auch unter dem Namen "Gottes Heilskirche" bekannt, hat auch in Alaska, Colorado und Las Vegas Rituale durchgeführt, die "die spirituelle Umwelt verändern" sollten. Der Führer der Gruppe, Chen, gab an, er habe Christus hervorgebracht und zwei der 40 Kinder in der Gruppe seien Reinkarnationen von Buddha und Jesus. Auf einer Pressekonferenz am 23. Dezember versuchte Chen, seine Behauptungen mit der Vorlage von Bildern zu beweisen, die Kondensstreifen von Flugzeugen zeigten, von denen einer ein Kreuz bildete und ein anderer die Zahlen 29007. Chen hat auch zu Reportern gesagt, daß er, wenn Gott nicht mit einer fliegenden Untertasse erscheinen würde, sich zur Sühne opfern und dem Tode durch Steinigen oder Kreuzigen unterwerfen würde.

Jehovas Zeugen

Sektenaustritte statistisch nicht erfaßt jährlich mehr als 3500 Zeugen-Aussteiger

Zwar werben Jehovas Zeugen mit einem Einsatz von durchschnittlich 500 Stunden pro Täufling jährlich ca. 5000 neue Verkündiger. 1997 waren es genau 5.807.

Verkündigerdurchschnitt 1996: 166.468; Verkündigerdurchschnitt 1997: 166.780; Veränderung: 312 (+0,19 %) (Quelle: Dienstbericht der Zeugen Jehovas für das Jahr 1997). Da die Gesamtzahl der Verkündiger nur um 312 gestiegen ist, ergibt sich ein Mitgliederschwund von 5.558 ( -3,34%). Zieht man davon die vermutlich Verstorbenen, bei einer durchschnittlichen Sterberate in Deutschland von 1,11 % = 1847 ab, verbleiben als ver- mutliche Aussteiger immer noch 3.711 Personen, was einem Mitgliederverlust durch Austritt von 2,23 % entspricht. Demgegenüber betragen die Austritte bei den Gliedkirchen der EKD ca. 0,85 % und bei der Römisch-katholischen Kirche ca. 0,5 %. Jehovas Zeugen haben also eine gegenüber der Evangelischen Kirche um mehr als das Zweieinhalbfache höhere und gegenüber der Römisch-Katholischen Kirche sogar um das viereinhalbfach höhere Austrittsrate. Interessanterweise findet man bei den "Dienstberichten" der Jehovas Zeugen im umfangreichen Zahlenwust dazu keinerlei Angaben. Gerald Kluge

Neubau eines Kongresszentrums in Velten bei Berlin

Nach einem Bau-Einsatz in Ungarn kam der Kran der IBSA (International Bible Students Association, London) nun nach Deutschland, wo im Winter in Velten bei Berlin ein neues JZ-Kongreßzentrum mit einem Auditorium von 1300 Sitzplätzen entsteht, das noch in der ersten Jahreshälfte 1998 im Rahmen eines Europa-Kongresses mit geplanten 70.000 Teilnehmern eingeweiht werden soll.

Kirche

Haus der Stille

Das Haus der Stille Berlin, eine Einrichtung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, bietet in seinem neuen Programm für Januar bis August 1998 auch Veranstaltungen mit exotischen Angeboten wie Zen-Sesshins, "Meditation und Fußreflexzonenmassage", "Meditation, Bibliodrama und Psychosynthese für Frauen anhand des Gesangs der Skelettfrau", Meditation und Massage, Meditation und Feldenkrais, Naikan, Mandala-Selbsterfahrung, Veranstaltungen über das "aramäische Vater-Unser als mantrisches Körpergebet", über Qi Gong und Meditation und vieles andere mehr. Das vollständige Programm kann angefordert werden beim Haus der Stille, Am Kleinen Wannsee 9, 14109 Berlin

Kultlobby

von Thomas Gandow

Neue Strategie der Scientologisten

Nachdem die Behauptung einer angeblichen naziartigen Verfolgung der Scientologisten in Deutschland "wie die Juden in den 30iger Jahren" bei den jüdischen Gemeinden in Deutschland wie in den USA, sowie in der Öffentlichkeit auf Empörung gestoßen ist, verlegt die Scientology-Organisation jetzt den Schwerpunkt ihrer Kampagne auf die "Verteidigung der Rechte religiöser Minderheiten" anscheinend nicht ganz ohne Erfolg.

FRG-Konferenz der Scientologisten

Auf Einladung der Scientology-nahen Organisation "Freedom for Religions in Germany (FRG)", Council on Human Rights and Religious Freedom, fand im Anschluß an die Scientology-Demonstration vom 27.10.1997 in Berlin eine dritte "Konferenz für Religionsfreiheit und Menschenrechte" in Deutschland, nach einer ersten in Berlin und einer zweiten in FNeue Strategie der Scientologistenrankfurt, am 28. Oktober 1997 im Hotel Steglitz International, Albrechtstr. 2, 12165 Berlin, statt.

Konferenzleitung: Dr. Yonan

Die Leitung der Konferenz hatte Frau Dr. Gabriele Yonan. Sie firmierte bei der Konferenz als Religionswissenschaftlerin der Freien Universität Berlin und stellte ihre Anschrift sowie ihre Telefon- und Faxadresse 030 / 822 08-46 und ihre e-mail 101357.1704COMPUSERV.COM für den Scientology-Kongress zur Verfügung. Thema der Veranstaltung war "Europa: Grundrechte in Gefahr?". Es gab zwei Podien:

1. "Stand der Religionsfreiheit und Menschenrechte: Ein internationaler Überblick" Chairman dieses Podiums war Ernest Johnson, Präsident des NAACP (National Association for the Advancement of Coloured People, USA).

2. Hier gab es eine "Anhörung von Mitgliedern religiöser Minderheiten in Deutschland, um ihnen Gelegenheit zu geben die Fakten einem vorurteilsfreien Expertengremium vorzutragen". Die Leitung dieses Po- diums hatte Barry Fischer, im Programm als Menschenrechtsanwalt und Vertreter der American Bar Association, Unterausschuß für Religionsfreiheit und Vizepräsident von "Human Right Advocates International" bezeichnet. Barry Fisher war "weltberühmt" geworden, als er kurz nach dem Giftgasan- schlag in Tokio zusammen mit Gordon Melton auf Einladung und auf Kosten von AUM-Shinri Kyo nach Japan reiste, um gegen die Unterdrückung der Religionsfreiheit der AUM-Shinrikyo zu protestieren. Als Rapporteur des zweiten Podiums figurierte ebenfalls Frau Dr. Gabriele Yonan.

FRG: Bunte Teilnehmerliste

Als Teilnehmer wurde eine bunte Schar von Vertretern teils etablierter, teils erst relativ neu gegründeter und unbekannter "Religi- onsfreiheits-Organisationen" vorgestellt, wie z.B.: "World Conference of Religion & Peace"; "Religious Freedom International"; "Tolerance Foundation"; "Council for Human Rights and Religious Freedom"; "International Association of Educators for World Peace"; "World Council for Religious Freedom"; "International Institute of Cultural, Social and Religious Understanding".

CESNUR-Konferenz schließt sich an

Als nächsten Schritt im Rahmen der neuen Kampagnenstrategie könnte man fast die erste Deutschland-Konferenz der Kult-Lobby-Organisation CESNUR International sehen. CESNUR veranstaltet diese Konferenz mit logistischer Unterstützung von REMID e.V. vom 27. bis 29. März 1998 in Marburg als eine "Wissenschaftliche Tagung". In Deutschland und auf den REMID-eigenen Internet-Seiten tritt umgekehrt "REMID in Zusammenarbeit mit CESNUR" als Veranstalter auf.

Themen der CESNUR-Tagung

Die CESNUR-Tagung steht unter dem Thema: "Streitfall Neue Religionen - religionswissenschaftliche Perspektiven im internationalen Vergleich". In einem Einladungsschreiben heißt es: "Die Diskussion um Neue Religionen wird in Deutschland oft sehr einseitig geführt. Neue Religionen werden als 'Sekten' oder 'Psychogruppen' bezeichnet. Sie gelten gemeinhin als gefährliche Organisationen, die ihre Anhänger psychisch und materiell ausbeuten. (...)

Im Vergleich zur Situation in Deutschland stellt sich die Diskussion in anderen Ländern, insbesondere in den USA, differenziert dar. Dort hat die unabhängige wissenschaftliche Beschäftigung mit Neuen Religionen eine längere Tradition und verfügt über ein entsprechendes Gewicht im öffentlichen Diskurs. Der Umgang mit Neuen Religionen ist in den USA von einer offeneren, toleranteren Grundhaltung gekennzeichnet. (...)

Themen der Konferenz werden sein:

* Stand und Perspektiven der religionswissenschaftlichen Forschung über Neue Religionen in Deutschland, Großbritannien, den USA und Dänemark

* Positionen der Kirchen zu Neuen Religionen

* Das Problem "Gehirnwäsche" und "Mindcontrol" sowie die psychologische Interpretation abweichender Religiosität

* Die Rolle der Medien und die Möglichkeiten der Übertragung wissenschaftlicher Ergebnisse in die öffentliche Diskussion

* Neue Religionen und das Problem der Religionsfreiheit

In einem vorläufigen Tagungsprogramm, Stand 2. Oktober 1997, das als Veranstalter REMID e.V. und die Kult-Lobby-Organisation CESNUR International benennt, werden die Referenten und ihre Themen genannt. Es folgt eine Auswahl:

Eileen Barker: "New Religions in Europe - Is Germany different?" ; Gordon Melton: "Why Scientology? An American scholar watches the public debate on Scientology and New Religions in Germany"; Massimo Introvigne: "'Brainwashing' Career of a Myth in the United States and Europe"; Frank Usarski: "Der Stellenwert von Betroffenenberichten in der Analyse von Neuen Religionen"; James T. Richardson: Themen der CESNUR-Tagung"New Religions in legal perspective - The United States as a model for Germany?"; Hubert Seiwert: "Religionswissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Meinungs- bildung".

Zu Seiwert, Introvigne und Melton vergl. u.a. BERLINER DIALOG 4-96, S. 4 f. und 2-97 S. 13 f.

CESNUR ein kirchlicher Gesprächspartner?

Befremden hat bei Beobachtern die angekündigte Teilnahme zweier kirchlicher Teilnehmer an der CESNUR-Konferenz ausgelöst. Angekündigt ist mit Dr. Michael Nüchtern immerhin der Leiter der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), einer unselbständigen Einrichtung der EKD; das ihm gestellte Thema lautet: Der Beitrag der EZW zur Diskussion über Neue Religionen in Deutschland; der Beauftragte der römisch-katholischen Bischofskonferenz, Hans Gasper referiert zum Thema: "Die Behandlung des Problemfelds 'Neue Religionen' in der katholischen Kirche"

CESNURs Partnerorganisation in Deutschland: REMID

REMID, der "religionswissenschaftliche Medien- und Informationsdienst e.V.", der schon früher wegen einer verharmlosenden Stellungnahme in Verbindung mit Scientology gesehen worden war, ist ein Zusammenschluß junger Religionswissenschaftler u.a. mit dem Ziel der Auftragsvermittlung. Erstmals 1991 mit einer Stellungnahme "zur gegenwärtigen Auseinandersetzung um die Scientology-Kirche" aufgefallen, mußte die Organisation bereits damals herbe Kritik einstecken. Damals schrieb Rechtsanwalt Ingo Heinemann in einem Rundschreiben vom 12.12.91 mit dem AGPF-Materialdienst 13/91: "REMID kri- tisiert, daß manche Sekten als 'falsche Religionen' eingestuft werden, denen der Schutz des Grundrechts der Religionsfreiheit versagt werden soll. Nachdrücklich wird die 'Initiative besorgter Eltern und Bürger Hoisdorf e.V.' kritisiert, weil sie versucht, 'die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zu erreichen'". (Wie man weiß, ist aus der damals mit einer Unterschriftensammlung erhobenen Forderung der Hoisdorfer immerhin eine Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages geworden. Die Scientology-Organisation wird inzwischen allgemein als eine solche "falsche Religion" eingestuft.)

Im Beirat: Eileen Barker

Im wissenschaftlichen Beirat von REMID sitzt Eileen Barker von der in England durchaus umstrittenen Organisation "INFORM". Im Beirat sitzt auch Prof. Dr. Dr. Peter Antes, Zweitgutachter für die Dissertation von Frank Usarski, die als Buch veröffentlicht wurde. Der Titel spricht für sich: "Die Stigmatisierung Neuer Spiritueller Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland", Usarskis Doktorvater war Prof. Hubert Seiwert, inzwischen in Leipzig, auf dessen Institutsrechner die Internet-Vereinsseiten des Marburger REMID-Vereins liegen.

Zum Vorstand von REMID gehören Dr. Martin Baumann, Thomas Hase, Gritt Ma- ria Klinkhammer, Dipl.-Pol. Steffen Rink und Pfarrer Hermann Ruttmann.

REMID-Umfrage bei Beratungsstellen

Eine mit REMID verbundene Umfrage des REMID-Vorständlers Rink für ein Buch des CDU-Enquete-Kommissionsmitglieds Werner Gross hat bei Elterninitiativen und Beratungsstellen zu Beunruhigung und Fragen geführt. Dabei verschickte REMID Fragebögen, um "den derzeitigen Beratungsbedarf, das Angebot und den Grad der Professionalisierung" zu erfragen. Während das Anschreiben mit "Dezember" datiert war, kamen die Fragebögen erst Mitte bzw. Ende Januar bei den Beratungstellen und Initiativen an und sollten unter Zeitdruck bis Ende Januar beantwortet werden.

Durch den Fragebogen soll der "Grad der Professionalisierung der Beratung" festgestellt werden wohl um Professionalisierungs- und Qualifizierungsbedarf festzustellen. Das Ergebnis soll unter "Federfüh- rung" des Dipl. Psych. Werner Gross veröffentlicht werden. Gross veranstaltet gemeinsam mit Dipl. Psych. Beate Roderigo kostenpflichtige Fortbildungskurse für Psychologen.

Nach den bei Initiativen und real arbeitenden Beratungsstellen vorliegenden Erfahrungen erwarten die meisten Ratsuchenden vor allem Informationen und Fakten. Auch Rechtsberatung oder der Hinweis auf einen sachkundigen Anwalt ist gefragt. Nur eine recht kleine Gruppe, vielleicht 10 %, sucht psychologische Beratung oder Psychotherapie. Oft arbeiten die Beratungsstellen auch vertrauensvoll mit Psychotherapeuten und Psychiatern oder psychiatrischen Einrichtungen vor Ort zusammen, die im Falle des Bedarfs herbeigezogen werden.

Mit dem REMID-Fragebogen solle der "Grad der Professionalisierung" der Bera- tungseinrichtungen festgestellt werden. Dazu finden sich dann aber gar keine Fragen. Weder zur Ausbildung der Mitarbeiter, noch zu etwaigen Fortbildungsmaßnahmen. Das könnte bedeuten, daß aus den schriftlichen Antworten vor allem indirekte Rückschlüsse gezogen werden sollen. Zum Beispiel aus der Frage B 3.4: Zu welcher Gruppierung ist Ihrer Ansicht nach eine Beratung am schwierigsten/problematischsten? Können Sie erklären, warum?

Wenn hier Antworten mit psychologischem Einschlag gegeben werden, oder Schwierigkeiten erwähnt werden, könnte daraus auf Bedarf an psychologischer "Professionalisierung" "geschlossen" werden.

Die Frage B9 ("Führen Sie für sich bzw. die Mitarbeiterinnen Ihrer Einrichtung Supervisionen durch?") läßt darauf schließen, daß das Schwergewicht auf Beratung durch Psychologen gelegt werden möchte, die hier vielleicht ein Betätigungsfeld vermuten.

Der Fragebogen enthält noch einige weitere Schwächen. So wird in Frage A3 nur nach der Zahl der ehrenamtlichen Kräfte gefragt, nicht aber nach dem Zeitaufwand der einzelnen ehrenamtlichen Kraft. 10 Kräfte, die je 2 Stunden aufwenden, erscheinen somit als "10". Eine Kraft, die 20 Stunden aufwendet, erscheint als "1". Oder hat die Frage einen anderen Sinn?

Kommentar: Im Begleitschreiben zum Fragebogen heißt es, es werde "der Vorwurf aufgebracht, daß die beklagte Schieflage in der Diskussion um neue religiöse Bewegungen gerade auch durch die Arbeit der kirchlichen Be- ratungsstellen und Elterninitiativen verantwortet wird".

Mit "Schieflage" meint Rink wohl eine angebliche Überbetonung des Problems. Das wurde immer wieder, zuletzt auch von Frau Roderigo behauptet. In ihrem Vortrag "Sektenberatung als gesellschaftliche Herausforderung" (abgedruckt im EZW-Materialdienst 11/96) erwähnt sie den Hungertod in der dritten Welt und meint: "Angesichts all dieser Katastrophen scheinen wir uns den Luxus zu leisten, ein doch offensichtlich randständiges Thema, von dem nur wenige Menschen tatsächlich betroffen sind, zum Inhalt unseres beruflichen Lebens zu machen (und nicht wenigen aus der Beraterszene gelingt es sogar, dies auch zum Inhalt ihres privaten Lebens zu machen)." Es ließe sich fragen, warum sich Frau Roderigo (oder auch die Herren Gross und Rink) selbst derartig intensiv mit einem solch "randständigen" und "schiefliegenden" Problem beruflich befassen möchten, statt mit dem Hungertod in der 3. Welt. Auch mit diesem Problem beschäftigen sich übrigens die Kirchen und auch Initiativen von nichtprofessionellen Freiwilligen und Ehrenamtlichen.

Übrigens kann die Zahl der von dem "offensichtlich randständigen Thema" Kulte und Sekten Betroffenen nach bundesweiten Umfragen mit ca. 2 Millionen beziffert werden. Die entsprechenden Gruppen haben 800.000 Anhänger und 1,2 Millionen Kunden (vgl. AGPF-Info 7/97). T.G.

Rutherford-Institute für Religionsfreiheit organisiert Anti-Clinton-Kampagne

Nach einem Bericht von Cornel Faltin in der BERLINER MORGENPOST vom 21. Januar 1998 steht hinter der gegenwärtigen Kampagne für einen Prozeß gegen US-Präsident Clinton u.a. das ultrakonservative "Rutherford Institute". Es habe für die Klägerin Paula Jones die Sprecherin und Rechtsberaterin Susan Carpenter-McMillan bereitgestellt; finanziert würden die Aktivitäten von John Whitehead, dem Direktor des Rutherford Institutes, das auch seit Oktober 1997 die neuen vier Anwälte für den Prozeß stelle.

Bisher hatte das Institut vor allem in Nordamerika Spenden für seinen Einsatz für "Religionsfreiheit" einzelner, meist evangelikaler Christen in den USA eingeworben.

Das 1982 gegründete Rutherford Institute ist benannt nach dem Theologen Samuel Rutherford, der im 17. Jahrhundert für eine wörtliche Interpretation der Bibel als einziger gültiger Basis für eine Regierung eintrat. Es steht Jerry Falwells "Moral Majority nahe, für dessen Rechtshilfefonds RI-Grün- der John W. Whitehead früher arbeitete. Der Co-Gründer Jerry Nims amtierte sogar als Präsident der Moral Majority Organisation.

Anfang August 1997 hatte das Rutherford Institute in Paris eine Konferenz abgehalten, um "auf die wachsende religiöse Diskriminierung und Verfolgung in West- und Osteuropa aufmerksam zu machen". Einzelne Organisationen und Regierungen sollten mobilisiert werden, um "der Diskriminierung entgegenzutreten".

Das Institut hat nach eigenen Angaben bereits gegen die angebliche Verfolgung von "Sekten" in Frankreich und Deutschland bei den jeweiligen Regierungen protestiert. In Litauen hatte das Rutherford Institute be- sonders dem dortigen "Wort-des-Glaubens-Bibelzentrum" Unterstützung gewährt. (Quelle: Eigendarstellung in Mail vom 23.5.97 an den BERLINER DIALOG; The consortium, Issue 50, 30.10.97, Berliner Morgenpost 21.01.98)

Auch das noch: Yonan Brieffreundin des Una-Bombers

Die umstrittene Berliner Orientalistin und Religionswissenschaftlerin Gabriele Yonan, Mit-Organisatorin des Kongresses im Anschluß an die SO-Demonstration, ist nach einem ausführlichen Bericht von Peter Schubert in der BERLINER MORGENPOST am 21.Januar 1998 Briefpartnerin des im gleichen Bericht als "verrückter Professor" bezeichneten Mathematikers Theodore J. Kaczynski. Der Bericht geht offensichtlich auf Initiative von Frau Yonan zurück. Sie habe den z.Zt. in den USA als Terroristen Angeklagten in einem ihrer Briefe auf den Strafverteidiger Tony Serra (San Franzisko) aufmerksam gemacht, der jetzt seine Verteidigung übernehmen solle.

Mun-Bewegung

Massenblessing: Mun behauptet

40 Millionen Teilnehmer

Nach dem qualitativ und quantitativ enttäuschend verlaufenen Massenblessing am 29. November 1997 werden die Zahlen korrigiert: Obwohl gerade einmal 40.000 Personen im Stadion anwesend waren, darunter vielleicht 2500 echte "Paare", wird jetzt nicht mehr von einem 3,6-Millionen-Blessing, sondern von einem 36-Millionen- oder gar 40-Millionen-Blessing gesprochen, dem bereits im nächsten Jahr ein 360-Mil- lionen-Blessing folgen soll. Stargast Withney Houston hatte sich kurzfristig entschuldigt.

Norweger

Selbsttötungen bei Smiths Freunde

25 Menschen begingen von 1971 bis 1995 im Umkreis der Smiths Freunde in Norwegen Selbstmord. Ungekärte Fälle wurden nicht mitgezählt. Der Verein EX-SV, ein Unterstützungs- und Informationsverein für ehamlige Smiths Freunde weist in einem Rundschreiben darauf hin, daß damit die Selbstmordrate erheblich höher ist als in der nowegischen Bevölkerung, wo es im gleichen Zeitraum auf 100.000 Menschen nur 12,9 Selbsttötungen gab. (Q: Schreiben von EX-SV-Vors. Enok Riksfjord vom November 1997)

Personalia

Kurth-Helmuth Eimuth nimmt Hut - Kommt Huth?

Nach neun Jahren in der Arbeitsstelle für Sekten- und Weltanschauungsfragen des Frankfurter Regionalverbandes avanciert K.-H. Eimuth, 43, zum Leiter der Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit in Frankfurt. Seine Stelle wird nicht wieder besetzt, jedenfalls solange nicht, "bis die Ev. Kirche in Hessen und Nassau darüber entscheidet,

ob ihr Weltanschauungsbeauftragter Fritz Huth seinen Dienstsitz im Darmstadt behalten wird oder nach Frankfurt kommt. 'Zwei derartige Stellen in der Stadt zu haben, wäre nicht zu begründen', sagte Eimuth, der Gerüchte dementierte, inhaltliche Differenzen mit Huth hätten ihn zum Wechsel motiviert." (FR 19.12.97) Konflikte mit Eimuth hatte es u.a. deshalb gegeben, weil Eimuth kritisiert hatte, daß sich Dr. Fritz Huth durch seine Zugehörigkeit zum Organisations-Komitee der "5. Europäischen Hindu-Konferenz", einem internationalen Kongress der Vishwa Hindu Parishad (VHP) in Frankfurt am Main 1992 für die Hindu-Fundamentalisten engagiert hatte. (Q: u.a. BD 4-96, S. 26)

Funke jubiliert

Am 19. Oktober 1998 konnte Pater Klaus das 25-jährige Jubiläum seiner Priesterweihe feiern. Am 14. Oktober 1972 war Pater Klaus Funke OP, heute Beauftragter des Römisch-Katholischen Bischofs von Berlin für sogenannte Jugendreligionen in der Klosterkirche zu Walberberg vom Weihbischof Augustinus Frotz zum Priester geweiht worden. Redaktion und Herausgeber gratulieren.

Anthroposoph prophezeit: Gandow bleibt

Detlev Hardorp, bildungspolitischer Sprecher der LAG der Waldorfschulen Berlin und Brandenburg berichtet in einem ganzseitigen Bericht über das Kirchentagszentrum "Dialog in Leipzig": "Bischof Huber aus Berlin hatte am Rande erwähnt, daß die Kirche Mindereinnahmen von 30 bis 50 % entgegensehe, so daß fast bis hin zur Stelle des Bischofs nichts mehr gesichert sei. Aber an der Stelle eines Sektenbeauftragten wolle er festhalten. Mit Provinzialpfarrer Gandow werden wir es also weiterhin zu tun haben." (Q: Das Goetheanum, Wochenschrift für Anthroposophie, Nr 15, 6. Juli 1997)

Pastor Knackstedt geht in Ruhestand

Der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte der Hannoverschen Landeskirche, Pastor Wilhelm Knackstedt, 60, geht am 31. Januar 1998 in Ruhestand. Besorgt ist Knackstedt über die Fortsetzung seiner Arbeit: Wegen der knappen Finanzen der niedersächsischen Landeskirche soll sein Dienst nun von zwei bereits voll ausgelasteten Pastoren zusätzlich übernommen werden. (Q: Hannoversche Allgemeine, 14.1.98 nach epd)

Pastor Möller: Neue Anschrift

Die Arbeit im Bereich Sekten- und Weltanschauungsfaren wird künftig im Amt für Öffentlichkeitsdienst angesiedelt. Pastor Jörn Möller hat ab sofort folgende Anschrift:

P. Jörn Möller, Pastor für Jugendseelsorge
(Jugendreligionen und weltanschauliche Strömungen),
Amt für Öffentlichkeitsdienst,
Feldbrunnenstr. 29, D-20148 Hamburg,
Fon: 040-41 32 24-70
Fax: 040-41 32 24-18
Email: joern.moeller@t-online.de

Fachtagung: Meditation - Gewinn oder Gefahr?

Meditationen sind "in" und können hilfreich sein. Eine Untersuchung der Universität Kiel zeigt jedoch, daß Meditationen bei bestimmten psychisch labilen oder kranken Menschen ein Gefahren- und Mißbrauchspotential aufbauen können. Mit dem Für und Wider, dem Gewinn bzw. der Gefahr von Meditationstechniken will sich diese Fachtagung auseinandersetzen.

Zeit: Dienstag, 24. März 1998

Ort: Diakonisches Werk von Westfalen, Münster, Friesenring 32-34

Referenten: Prof. Manfred Seitz, Bubenreuth; Dr. med. Werner Huth, München (angefragt); Dr. Michael Utsch, EZW Berlin

Zielgruppe: Religionslehrer und -lehrerinnen; Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Ehe- und Lebensberatungsstellen, kirchlicher Jugendarbeit, Eltern- und Betroffeneninitiativen, "Sekten-Infos"

Gebühr: DM 20,- incl. Stehkaffee und Mittagessen

Veranstalter: Diakonisches Werk Westfalen, Referat Kinder- und Jugendschutz, Peter Winde und Arbeitskreis Sekten e.V. Herford, Pfr. L. Schilling und Frau K. Paetow-Froese

Auskunft und Anmeldung: Herr Peter Winde, Diakonisches Werk Westfalen, Referat Kinder- und Jugendschutz, Friesenring 32-34, 48147 Münster

Walter Künneth

geb.: 1.1.1901 gest.: 26.10.1997

Hebr. 13,7

Zum 1. Mai 1927, mit 26 Jahren, war Walter Künneth, zum wissenschaftlichen Mitarbeiter der Apologetischen Centrale im Centralausschuß für Innere Mission in Berlin-Spandau, der Vorläuferorganisation der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) ernannt worden und hatte deren Leitung nach dem 30. Juni 1932 übernommen. Es war i.W. seiner klaren Haltung und seinen Veröffentlichungen, u.a. "Wider die Verfälschung des Protestantismus. Evangelische Antwort auf Alfred Rosenbergs Schrift 'Protestantische Rompilger'" und seiner ebenfalls gegen Rosenberg gerich- teten "Antwort auf den Mythus" geschuldet, daß die Apologetische Centrale am 10. September 1937 von der Gestapo (Geheime Staatspolizei) geschlossen wurde. Sie sei eine "illegale Vorbildungsstätte" (sic) und falle unter die Notverordnung des Reichspräsidenten vom 28.2.1933 zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte.

Kirchliche Nachrufe, z.B. von der EZW, liegen uns leider noch nicht vor. Deshalb dokumentieren wir im Folgenden einen Text aus dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL (!) 45/1997:

Einige wenige Restexemplare der Festschrift zu Künneths 80. Geburtstag: "Bekennen in der Zeit", herausgegeben von Wulf Metz im Verlag der ARW (enthält u.a. auch eine instruktive Darstellung der Arbeit Künneths in der Apologetischen Centrale von Jörg Kniffka) können bei der Redaktion gegen je- weils DM 12,- in Briefmarken angefordert werden. Bestellmöglichkeit auch direkt beim Verlag der ARW für DM 12,80 + Porto: Bestellfax ARW 089-6414152

Satanismus

Satanistenzirkel in Thüringen aufgedeckt

Im überwiegend römisch-katholischen Eichsfeld hatten satanistische Taten im vergangenen Jahr für große Beunruhigung unter der Bevölkerung gesorgt. U.a. war im Mai in der Kirche in Leinefeld eine Christusfigur geschändet und ein verkehrtes Kreuz als satanistisches Symbol aufgehängt worden. Jetzt hat die Polizei im thüringischen Nordhausen einen "satanistischen Zirkel" ausgehoben, der der Taten verdächtigt wird. Das teilte die Polizei am 28.11.1997 mit. Den drei von der Polizei ermittelten Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 25 Jahren werden elf Straftaten wie Kirchenschändungen vorgeworfen. Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Zuge der Ermittlungen entdeckte die Polizei abgehackte Putenfüße und einen Totenschädel. Laut Polizei deuteten diese und andere beschlagnahmte Gegenstände auf "schwarze Messen" mit Opfertieren sowie weitere Kulthandlungen hin. (Q: Presseberichte, Agenturmeldungen vom 28. und 29.11.97)

Scientology

Scientology-Resolution gegen Deutschland am 9.11.1997 abgelehnt

Mit großer Mehrheit von 318 gegen 101 hat das US-Repräsentantenhaus eine Resolution abgelehnt, in der die angebliche Diskriminierung von Scientology und anderen "religiösen Minderheiten" in Deutschland behauptet und verurteilt wurde. Die selbe Resolution war zuvor Ende Oktober im Aus- schuß für Internationale Beziehungen ohne Gegenstimme beschlossen worden.

Scientology und muslimische

Fundamentalisten

Nach Angaben des SO-Aussteigervereins VITEM e.V. (Vorsitzende: Jeanette Schweitzer) vom 27.01.98 hat sich die Familie Rosi und Rudi Mundl völlig von Scientology und allen Unterorganisationen der SO getrennt. Rosi Mundl hatte als Vertreterin der SO-Frontorganisation "Friedensbewegung Europa" die Kontakte zu Milli Görüs, dem deutschen Ableger der militant-fundamen- talistischen Refah-Partei geknüpft. Die Kölner Scientologistin Beate Töpfer, wie ihr Ehemann in der Baubranche tätig, hatte dann Seminare für türkische Jungunternehmer organisiert und mit ihnen gemeinsam die BAVG (Beratungen, Anlagen, Verwaltungs- und Grundstücksverwertungs GmbH) gegründet. Gemeinsam mit den muslimischen Fundamentalisten hatte Rosi Mundl für Scientology auch in Asserbeidschan ebenso wie in Lybien internatio- nale Kontakte zu knüpfen versucht. (Q: Schreiben Vitem 27.1.98; Spiegel 45/1997)

KEFE in Griechenland

endgültig geschlossen

Mit seiner Entscheidung 10493/1994 hat der Athener Appellationsgerichtshof die Revision der Scientology-Organisation KEFE gegen die Entscheidung der ersten Instanz (7380/1996 zurückgewiesen. Gleichzeitig wurden auch Revisionsanträge verschiedener Einzelmitglieder und einer griechischen "Vereinigung für die Beachtung der Helsinki-Vereinbarungen" zurückgewiesen. Dadurch sind die seit 1993 betriebenen illegalen Aktivitäten von KEFE endgültig und dauerhaft beendet. Die Aktivitäten waren einige Monate vom "Griechischen Zentrum für Dianetik und Scientology" aus fortgesetzt worden, das sich im selben Büro befand.

Staat und Kulte

Berliner Broschüre zu Sekten, Kulten,

Psychoanbietern

Der Berliner Senat hat einen unter Federführung von Anne Rühle erstellten Bericht über Sekten Kulte und Psychogruppen vorgelegt. Der Bericht, am 19.12. 1997 in Berlin vorgestellt, ist unter www.sensjs.berlin.de im Internet abzurufen.

Transzendentale Meditation (TM)

Stiftung Warentest:

Vor Zitieren testen

In ihrem zur Zeit weithin verbreiteten deutschen Werbefaltblatt "Are you happy?" erweckt die "GTM -Gesellschaft für Transzendentale Meditation Berlin e.V. in grafisch hervorgehobener Weise den Eindruck, sie werde von der Stiftung Warentest Berlin empfohlen. Zitiert wird aus dem "Handbuch Herz und Kreislauf" der Stiftung. In einer offiziellen Antwort der Stiftung Warentest vom 16.12.1997 auf unsere Anfrage heißt es jetzt dazu:

"Wir teilen Ihren Ärger, daß die Transzendentale Meditation mit unserem Namen wirbt. Leider sind die Zitate und die Quellenangabe in dem Faltblatt völlig korrekt, so daß wir dagegen zunächst nichts unternehmen können.

Dieser sehr mißverständliche Abschnitt über die TM ist bei der Bearbeitung zur Neuauflage hineingeraten. Die Autorin war auf eine wissenschaftliche Untersuchung gestoßen, die im Journal der American Heart Association veröf- fentlicht war und die die positiven Auswirkungen der Meditation am Beispiel der TM belegt.

Wir prüfen zur Zeit, durch welche Maßnahmen (Beilage einer Korrektur oder Schwärzung des Abschnitts) wir die Voraussetzung für die Werbung der TM beseitigen können, um sie dann zu unterbinden.

Sobald wir konkrete Maßnahmen unternommen haben, werden wir Sie darüber unterrichten."

Wunderheilungen

Patientenschutz: Auch für Wunderheiler ist Heilpraktikerzulassung zwingend erforderlich

Wunderheilungen sind in Deutschland nur mit Erlaubnis der Behörden möglich. Das entschied das Oberverwaltungsgericht Münster in einem am 8.12.97 veröffentlichten Urteil. Das Gericht wies damit die Klage des "Wunderheilers von Warendorf" zurück, der die Kranken durch Ausstrahlung seiner Hände heilen will und meint, dafür keine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz zu benötigen. Die Patienten von Wunderheilern verzichten u.U. auf eine an sich objektiv notwendige medizinische Behandlung. Angesichts dessen betonte das Gericht, durch die Heilpraktikerprüfung werde wenigstens sichergestellt, daß "Wunderheiler" Krankheitssymtome erkennen und den Patienten ggF. unverzüglich zu einem qualifizierten Arzt weiterverweisen können.

Kolloquium: In gemeinsamer Verantwortung?
Konfirmation Firmung - Jugendweihe

Ein Streitgespräch

Zeit:Donnerstag, 19. März 1998, 18.30 Uhr

Ort: 01097 Dresden, Rähnitzgasse 10

Einführungsvortrag: Provinzialpfarrer Thomas Gandow, Berlin, Beauftragter der Ev. Kirche in Berlin-Brandenburg für Sekten- und Weltanschauungsfragen

Es diskutieren mit:

- aus kirchlicher Sicht: Oberkirchenrat Jürgen Bergmann, Dresden, Beauftrag- ter der Evangelischen Landeskirchen beim Freistaat Sachsen;

- aus der Sicht des Jugendweihevereins: Präsident Dieter Lehmann, Bad Düben, Präsident des Sächsischen Verbandes für Jugendweihe e.V.

Veranstalter und Auskunft: Evangelischer Arbeitskreis der CDU Sachsen, Region Dresden und "Arbeitskreis Christliche Grundwerte", Dr. Peter Schumann, Rathener Str. 105, 01259 Dresden

Weitere Veranstaltungen
25 Jahre Dialog Center International

Festveranstaltung am 2. Mai 1998 in Aar- hus, Dänemark

Jahrestagung der Münchener Elterninitiative 19.-21. Juni 1998 in Regenstauf / Bayern

5. Ostelbienseminar: Sekten, Jugendreligionen, Okkultismus im Kirchenkreis 7. - 9. September 1998 in Berlin. Wegen begrenzter Platzzahl rasche Voranmeldung erwünscht an Provinzialpfarramt, Heimat 27, Berlin