Junger Brahmane beim Studium heiliger Schriften Foto: Rainer Schumann |
HERAUSGEBER:
Thomas Gandow, Provinzialpfarrer für Sekten-
und Weltanschauungsfragen der Evangelischen
Kirche in Berlin-Brandenburg und Dialog Center
International
Redaktion BERLINER DIALOG,
Einleitung
Jesus Christus spricht: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt? - Jahreslosung
1997, Lukas 9,25
Wir wollen auch im nächsten Jahr mit Ihrer Unterstützung der Richtung dieser Frage folgen. Den eigenen Standpunkt und die eigene Orientierung wollen wir nicht verschweigen, weil es keinen Grund gibt, sich der Worte Christi zu schämen ( V. 26) und weil es unredlich wäre, sie den Gesprächspartnern und Mitmenschen vorzuenthalten.
Darum wollen wir uns gegen den Trend zur Beliebigkeit wenden und weiterhin zum aufrichtigen Dialog ermutigen und befähigen.
Wie der Dialog sogar mit Scientologen geführt werden
kann
Daß solche Aufrichtigkeit selbst gegenüber Scientology möglich ist, zeigt
der Brief von Prof. Wolfgang Ullmann MdE, den er uns freundlicherweise zum
Abdruck zur Verfügung gestellt hat. Nur direkte, offene und doch
gesprächsbereite Konfrontation, in der die Opfer von Scientology nicht
verschwiegen werden, ist unsere christliche Möglichkeit, nicht Lavieren und
Schönreden.
Opfer oder Täter?
In den letzten Monaten hat es - ob wirklich wohlmeinend und naiv, wird sich
erst noch erweisen müssen - publizistische Versuche gegeben, die Propaganda
der Scientology-Organisation (SO) aufzunehmen und den SO-"Mitgliedern" eine
Art Opferstatus anzudichten. Ja, sie sind zunächst Opfer: Opfer einer
totalitären Organisation, einer menschenverachtenden Ideologie, des eigenen
Strebens nach "totaler Freiheit und Macht", wodurch sie in ein System
totaler Unfreiheit geraten sind.
Nicht übersehen werden darf jedoch, daß sie dadurch selbst zu skrupellosen Tätern und willigen Vollstreckern der Befehle der SO werden.
Wer in dieser Situation die Verdrehung der Sachlage mitbetreibt, skrupellose Täter zu Opfern schönredet oder "runde Tische" mit den Scientology-Organisatoren, also mit den Tätern der faschistoiden SO und ihren Helfern abhält, macht sich schuldig sogar gegenüber diesen Tätern: Weil er ihnen das klare Wort, den deutlichen Widerspruch vorenthält. Das ist nicht nur unterlassene Hilfeleistung, sondern Ermutigung zu weiterem Unrechttun.
Werben für den BERLINER DIALOG
Der BERLINER DIALOG geht ins dritte Jahr. Die Schar der - ohne Honorar
schreibenden - Autoren wird immer zahlreicher und breiter. Wir sind froh und
dankbar, daß nicht nur die Leserschaft, sondern auch die Zahl unserer
Abonnenten und Spender ständig wächst.
Der BERLINER DIALOG ist darauf angewiesen, daß Sie nicht nur durch Ihre Spenden und Bezugsgebühren den BERLINER DIALOG mittragen, sondern daß Sie ihn auch in Ihrer Gemeinde bekannt machen, Freunde und Abonnenten werben, die Zeitschrift im Wartezimmer Ihres Arztes oder Rechtsanwaltes auslegen usw.
Vorbild unserer Bemühungen ist Dänemark, wo "Den nye Dialog", die Zeitschrift des Dialog Centret 3.000 Unterstützer gefunden hat, darunter zahlreiche Gemeinden. Für Gemeinden gibt es ja auch bei uns die gute Möglichkeit, die Zeitschrift zum halben Preis im Zehnerpack zu beziehen!
Die finanziellen Möglichkeiten von Pfarrämtern und Dienststellen selbst reichen dafür gegenwärtig nicht immer aus. Eine gute Möglichkeit ist es, wenn sich ein "Sponsor" findet, der seiner Gemeinde ermöglicht, dies Angebot wahrzunehmen.
Wir haben eine Zahlkarte für große und kleine Spenden beigelegt, und freuen uns, wenn Sie davon reichlich Gebrauch machen.
DCI-Weihnachtsgottesdienst
Der internationale Feiertag des DCI ist am Epiphanias-Tag. Wir laden wieder
ein zu einem Gottesdienst in die Kirche zur Heimat in 14165
Berlin-Zehlendorf, und zwar am Vorabend, 5. Januar 1997, um 17.00 Uhr. Die
Predigt hält uns Bischof i.R. Dr. Karoly Toth, Budapest/Ungarn. Alle
Freundinnen und Freunde des BERLINER DIALOG, des Dialog Center International
und des Pfarramtes für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Ev. Kirche in
Berlin-Brandenburg laden wir herzlich ein.
Die Epiphanias-Kollekte ist bestimmt für die Arbeit des DCI in der Slowakei,
Tschechien und Ungarn.
Weihnachtsfeier des DCI
Im Anschluß an den Gottesdienst findet ab ca. 18.00 Uhr die traditionelle
Weihnachtsfeier des Dialog Center gemeinsam mit den Weihnachtsfreunden der
Kirchengemeinde "Zur Heimat" im großen Saal neben dem Haupthaus Heimat 27
statt. Verkehrsverbindung: S-Bhf. Zehlendorf, Bus 110 Leo-Baeckstr.
Weinversteigerung
Für eine Versteigerung bei unserer Weihnachtsfeier zu Gunsten unserer
Osteuropa-Arbeit hat das Kirchengut Wolf, Weingut der Ev. Kirchengemeinde
Wolf a.d. Mosel, uns ein Kistchen Wein zur Verfügung gestellt.
Vorankündigungen
Leider konnten wir, u.a. wegen Platzmangels und aktuellem Informationsdruck,
nicht alle hier gemachten Vorankündigungen realisieren. Die Redaktion zieht
zwei Konsequenzen:
Sie, die Leserinnen und Leser sollen uns auch für 1997 die Prädikate "unverzichtbar, hilfreich und gut" geben, über die wir uns sehr gefreut haben.
Persönliche Grüße
Seien Sie auch am Jahreswechsel 1996/ 1997 versichert, daß ich mich, soweit
es an mir liegt (Jakobus 4,15), auch in Zukunft nach Kräften einsetzen
werde. Danken möchte ich allen einzelnen und allen Gemeinden, die mich mit
mancher persönlichen Ermutigung gestärkt haben und mich in ihre Fürbitte
eingeschlossen haben.
Darum auch möchte ich wieder ausdrücklich um die Fürbitte der Gemeinden für diesen umstrittenen Dienst und für alle, die ihn tun, hier und in der Ferne, bitten. Nur dann können wir ohne Übermut und zusammen mit den Gemeinden sagen: "Wir gehören nicht zu denen, die da weichen" (Hebr. 10,39)
In Vorfreude auf die Weihnacht grüße ich Sie aus der Heimat!
Ihr Pfarrer Thomas Gandow
Wir danken der IQMediaTech GmbH Berlin, Projekt 6,
Teltowkanalstraße 2 · 12247 Berlin (Lankwitz)
Telefon (030) 76 99 10-29 · Fax (030) 76 99 10-12
für Gestaltung und Satz des BERLINER DIALOG,
der ohne ihre geduldige und tatkräftige Hilfe nur eine Idee geblieben wäre.
Thomas Gandow
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Johannes Aagaard, Aarhus * John Atack, London,
Großbritannien * Rechtsanwalt Prof. Dr. Ralf-Bernd Abel, Schleswig und
Schmalkalden * Erzpriester Dr. Dr. Antonios Aleviso-poulos, Athen,
Griechenland * Prof. Claire Champollion, Paris * Prof. Dr. Alexander
Dvorkin, Moskau * Prof. Dr. Michael Fuss, Freiburg und Rom * Dr. Rüdiger
Hauth, Witten * Prof. Dr. Dr. Gottfried Küenzlen, München * Dekan Andrej
Kuraev, Moskau * Prof. Dr. Martin Lambeck, Berlin * Acharya Moti Lal Pandit,
Neu-Delhi * Pfr. Ehrhardt Neubert, Berlin * Prof. Dr. Nietzsch, Berlin * Dr.
Tomas Novotny, Mährisch-Ostrau * Prof. Dr. Irmgard Oepen, Marburg * Pfr.
Dr. Hans-Jürgen Ruppert, Stuttgart
Themen dieser Ausgabe
Suchet in der Schrift Rainer Schumann | Seite 01 |
Der Preis der Freiheit 2. Osteuropa-Seminar "Jugendreligionen und Jugenokkultismus Matthias Hartmann | Seite 02 |
Dialog in Berlin Oktoberseminar 1996 Ursula MacKenzie | Seite 03 |
Scientology - bona-fide-Religion oder
totalitärer Psycho-Konzern? Eduard Trenkel | Seite 04 |
Kommentar Thomas Gandow | Seite 04 |
Zu den wahren Wurzeln von Scientology Helle Meldgaard | Seite 06 |
Scientology-Kampagne I Briefwechsel Heber Jentzsch - Wolfgang Ullmann Wolfgang Ullmann | Seite 08 |
Scientology-Kampagne II Die Hand, die ihn füttert ... Liane v. Billerbeck/Frank Nordhausen | Seite 11 |
Scientology-Kampagne III Bayern ergreift Maßnahmen Interview mit Ursula Caberta y Diaz | Seite 11 |
Ein Brief aus London Ursula MacKenzie | Seite 12 |
Ein Fernsehteam manipuliert Alexander Dvorkin | Seite 13 |
Jehovas Zeugen an der Haustür Ratschläge (II) Thomas Gandow | Seite 15 |
Was ist christliche Meditation? (IV) Christian J. Hövermann | Seite 16 |
Die Quadratur des Adventskranzes Thomas Gandow | Seite 18 |
Initiativen stellen sich vor | Seite 21 |
Briefe an die Redaktion | Seite 22 |
Neue Bücher | Seite 24 |
Bemerkenswerte Veränderungen Personalien und Nachrichten | Seite 28 |