Meditation - Keine Vorschrift, sondern ein Angebot Ratschläge zu Jehovas Zeugen ...Natürlich hat mich der "Berliner Dialog" wieder rundum interessiert. Zu zwei Artikeln will ich Stellung nehmen: 1. Christliche Meditation (ab BD 2-1996): Um christliche Meditation kennenzulernen, nahm ich 1984 für 1 Woche im "Haus Sonnenschein" an einer Retraite bei Pater S. SJ teil. Der Pater war etwas enttäuscht, als ich ihm am Ende der Woche erklärte, seine Form der Meditation sei nichts für mich, er würde mich wohl nicht wiedersehen. Ja, ich halte mich ans "Ora et Labora", allerdings hat in meinen 76 Jahren das "Labora" praktisch immer den Vorrang gehabt. Ich versuche, andächtig zu beten, was mir hin und wieder auch gelingt. Ein meditatives Gebet ist für mich der Rosenkranz. Ein kluger Mensch hat mal gesagt, mit dem Rosenkranz habe man unseren ganzen christlichen Glauben in einer Hand. Ich bete ihn meist auf Latein, nicht zu langsam, nicht zu schnell, nachdenkend über die "Geheimnisse des Glaubens"! Auch die im BERLINER DIALOG vorgestellte Meditation ist zwar ein Angebot, aber doch wohl nicht bindend für uns Christen. Ich halte es damit ähnlich, wie mit dem Befehl: "Du mußt Paprika essen, er ist soooo gesund". Da mir Paprika absolut nicht bekommt, stärke ich mich lieber an Äpfeln, rohem Sauerkraut und Möhren. 2. Jehovas Zeugen an der Haustür (BD 3-1996): Als ich Ende 1983 hierher in den Schwarzwald kam, liefen mir die JZ sehr bald die Haustür ein. Mehrfach sagte ich ihnen freundlich, daß ich mit vollem Bewußtsein katholischer Christ sei und auch bleiben wolle, und bat sie zunächst recht freundlich, von weiteren Besuchen abzusehen. Schließlich verbot ich ihnen den Besuch. Nach 5 Jahren zog ich innerhalb der Gemeinde um, und da standen sie wieder. Als ich ihnen sagte, ich hätte ihnen doch den Besuch verboten, lächelten sie freundlich - und kamen wieder und wieder! Da nahm ich Verbindung mit unserer Polizei auf. (...) Man riet mir, sie auf den Hausfriedensbruch-Paragraphen hinzuweisen, wenn sie noch einmal an meiner Haustür schellen würden. Aus den "Gelben Seiten" ersah ich die Adresse des Freiburger JZ-Zentrums und schrieb, daß ich gegen jeden Vertreter der Organisation Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstatten würde, der meine Haustürschelle benutze. Das hat gewirkt, seit der Zeit habe ich Ruhe. Mechthild Gräfin Ansembourg

Scientology-Konferenz für Religionsfreiheit und ISKCON (BD 2-1996): ...An einer Zusammenarbeit destruktiver Kulte gegen unseren demokratischen Staat bestehen keine Zweifel. Unter dem Motto "Gemeinsam sind wir stark" klingt der Schrei um "Verfolgung" und "Diskriminierung" eben lauter. Das ist die "Wahrheit für draußen", eher ein Ablenkungsmanöver, während innerhalb der betreffenden Organisationen beinharte Politik betrieben wird. Mehr als merkwürdig erscheint mir daher die angebliche Distanzierung der ISKCON von den Konferenzen. Hatte doch ihr Pressesprecher bei der Konferenz damals (27.07.1991, Frankfurt/Main) eine Ausarbeitung für einen "Informationsdienst Religionsfreiheit" vorgetragen. Zwischen der "Vereinigungskirche" (Munbewegung) und der ISKCON hatten bereits Informationsdienste bestanden, so der ISKCON-Sprecher Holznagel, der im "Berliner Dialog" fälschlicherweise als Diviratha Das (Diviratha Das ist "Beauftragter für interreligiösen Dialog" in Deutschland und heißt bürgerlich Dirk Büchner) bezeichnet wird. Zielgruppe des zu erstellenden Informationsdienstes sollten interessierte Akademiker aller Fachrichtungen, Journalisten, Politiker etc. sein. Wenn Herr Holznagel bei seiner Distanzierung bemängelte, daß es nicht um "Religion" ging, so war zumindest der Begriff "Religionsfreiheit" im Titel des geplanten Nachrichtenblattes fehl am Platze. Kaum, daß die Konferenzen der Kulte in der Öffentlichkeit bekannt und kritisiert wurden, erreichte die Leverkusener Elterninitiative eine Stellungnahme der ISKCON (als Kopie unbekannten Datums aus einem ISKCON-Newsletter). Darin verneinte der Pressesprecher eine "Zusammenarbeit" mit Scientology, Vereinigungskirche und anderen. Er erklärte, zur 1. Konferenz durch Professor Littell (USA) eingeladen worden zu sein. Aus den uns vorliegenden Konferenzunterlagen geht jedoch klar hervor, daß Einladung und Leitung ausschließlich von Scientology ausgingen. Wenige Tage später entnahm ich einem Faltblatt der "Plattform für Religionsfreiheit und Menschenrechte" aus Österreich erneut die "Gemeinschaft" der "ISKCON" mit "Scientology Kirche Österreich", "Sahaja Yoga" und der "Initiative Neue Linke". Einem ausgesuchten Kreis von Mitgliedern der ISKCON wurde die "Wahrheit" über diese Konferenzen anläßlich des "Zweiten Europäischen Kommunikationsseminars" (vom 20. - 24. Januar 1992, mit über 100 Teilnehmern aus 16 Nationen) anders dargestellt, obwohl "Diviratha Das" auch anwesend war und die Dinge aus erster Hand hätte richtigstellen können. Die zwei bzw. drei ISKCON-Vertreter, die auf den Teilnehmerlisten stehen, wurden zu einem einzigen "Devotee" zusammengeschrumpft. "... Wir sollten uns nicht in die neuen religiösen Bewegungen und unseriösen Bewegungen einreihen. Das zieht uns runter. Es geschah hier in Deutschland, wo ein Devotee mit ihnen auf eine Art zusammenarbeitete. Und eine Person von der Antikultbewegung fand es heraus und fragte, warum wir mit diesen Leuten verhandeln, wenn wir behaupten, daß wir aufrichtig wären?...." (Tonbandabschrift EL-Leverkusen: Vortragender: Saunaka Rsi Dasa. Thema: Antikultbewegungen und Eltern, Januar 1992, ISKCON-Farm in Jandelsbrunn) Schon lange arbeiten die verschiedenen Kulte auf unterschiedlichen Ebenen immer wieder gegen ihre Kritiker zusammen. Ob zum Beispiel in den USA (1.9.1980) oder auch hier in Deutschland (1984). Immer wieder wurden solche Kontakte aufgedeckt. Dann aber wurden diese "Gemeinsamkeiten" heruntergespielt oder, wie in diesem Fall, zum "Fehler eines Einzelnen". Es soll natürlich nicht mehr vorkommen - bis zum nächsten Mal. Ursula Zöpel, Leverkusen

Kindheit und Jugend bei den Kindern Gottes Mit großem Interesse und tiefer Betroffenheit habe ich die Broschüre EZW-Texte Nr. 131, IV/1996 "Kindheit und Jugend bei den Kindern Gottes", gelesen. Eine große Anzahl von gleichlautenden Berichten, zum Teil noch erschreckender, von ebenfalls körperlich-, seelisch- und sexuell mißbrauchten Kindern aus dem destruktiven Kult DIE FAMILIE/KINDER GOTTES, liegt bei mir seit Jahren vor. Diese Berichte erreichten mich von allen Kontinenten dieser Erde. Alle meine Bemühungen, dem Treiben dieses fürchterlichen Kultes Einhalt zu gebieten, scheiterten an der "Nichtzuständigkeit" der Jugendschutzbehörden. Seit Jahren halte ich Vorträge über den Mißbrauch dieser Kinder, - auch ohne Resonanz von Behörden, von denen man eine Zuständigkeit erwarten kann. - Sind denn diese Kinder aus dem Schutze des "Übereinkommen über die Rechte des Kindes", Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen 44/25 vom 5. Dezember 1989, ausgeschlossen? Schon 1984 befaßte sich das Europäische Parlament mit dem Kindesmißbrauch bei den KINDER GOTTES. Vom Mitglied des E.P. Cotrell wurde ein Bericht vorgelegt und diskutiert. Ein Maßnahmekatalog gegen Kulte wurde erstellt, aber bei den KINDERN GOTTES blieb alles beim Alten. - Der Mißbrauch wurde weiterhin praktiziert. Im Oktober 1995 wurde in London vom Lord Richter Ward ein Gerichtsverfahren in einer Vormundschaftssache beendet. Die Ermittlungen liefen über drei Jahre. Durch glaubwürdige Aussagen junger Menschen, die im Kult aufgewachsen sind und massiv mißbraucht wurden, kam Lord Judge Ward zu der Feststellung, daß die Kinder sexuell mißbraucht wurden, harte körperliche Strafen erleiden mußten, öffentlich entwürdigt wurden, zur Strafe in Isolation gehalten wurden, Nahrungsverweigerung erlitten, von ihren Eltern getrennt wurden, Exorzismen an ihnen verübt wurden, sie keine ausreichende Schulausbildung mit entsprechenden Abschlüssen bekommen. Die Leiterschaft der "Familie", wie sich der Kult heute nennt, hat sich öffentlich bei den Geschädigten entschuldigt. Eine CHARTA OF RESPONSIBILITIES AND RIGHTS wurde 1994 von der Leitung der "Familie" nach dem Tod ihres Gründers David Berg, herausgegeben. Alles soll neu geregelt werden. Die Leiterschaft besteht aber aus den gleichen Personen, die auch die "Familie" geleitet haben, als der jetzt zugegebene Mißbrauch an den Kindern vollzogen wurde. Die MO-Briefe "The Law of Love" und "Der Teufel haßt Sex" gehören weiterhin zur Pflichtlektüre der Jünger. Beide Briefe haben der sexuellen Freizügigkeit und dem sexuellen Kindesmißbrauch (incl. Inzest) die Schleusen geöffnet. Es ist höchste Zeit, daß diesem destruktiven Kult Grenzen gezogen werden, und zwar auf internationaler Ebene. Am 20.9.1996 wurde "DER TAG DES KINDES" mit vielen Veranstaltungen und großen Reden gefeiert. Die geschädigten Kinder aus dem Kult der KINDER GOTTES/DIE FAMILIE sind vergessene Kinder dieser Gesellschaft! Hildegard Nußbaum