Sekten
"Sekten" sind in vielen Bereichen unseres
Lebens oftmals unerkannt aktiv. Auf vielfältige Art und Weise versuchen
sie, Menschen in ihren Bann zu ziehen.
Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Exoten in auffallender Kleidung auf der Straße für ihre Gruppe geworben haben. Heute gehen solche Gruppen viel subtiler vor. Durch Firmenkäufe und Besetzung von Schlüsselpositionen durch ihre Mitglieder werden Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend unterwandert.
Die "Sekten" haben es auch nicht unbedingt auf leicht zu überzeugende, labile Menschen abgesehen. Zusehends entwickeln sie beispielsweise Konzepte zur Anwerbung von Managern, um ihren Einfluß zu vergrößern. Manche sogenannte "Sekten" sind auch überhaupt keine religiösen Randgruppen, sondern multinationale Wirtschaftskonzerne mit viel Geld und Einfluß, die oftmals am Rande der Legalität operieren. Viele solcher Organisationen sind keineswegs auf das Wohl ihrer Mitglieder aus, sondern auf deren Geld. Oft genug steht im Hintergrund ein machtbewußter und geschäftstüchtiger "Guru", der auf diese Art und Weise zu Reichtum und Einfluß gelangen will.
Oftmals merkt man erst viel zu spät, daß ein Angehöriger oder ein Freund einer pseudoreligiösen Sekte oder einem destruktiven Kult verfallen ist.
Unsere eigenen Erfahrungen mit Betroffenen zeigen:
Angehörige von Sektenopfern stehen diesen Auswirkungen oft macht- und ratlos gegenüber. In dieser Situation brauchen Betroffene eine verständnisvolle Betreuung und kompetente Hilfe. Denn Probleme ergeben sich für die Familie, für Kinder, Ehepartner usf. - das muß bewältigt werden.
Wer wir sind:
Die EBIS e.V., die "Baden-Württembergische Eltern- und
Betroffenen-Initiative zur Selbsthilfe gegenüber neuen religiösen
und ideologischen Bewegungen" ist ein gemeinnütziger Verein.
Seit 1985 hilft die EBIS e.V. Sektenopfern und deren Angehörigen bei der Bewältigung von Problemen, die durch Psychosekten oder destruktive Kulte verursacht werden. Die EBIS-Mitglieder sind Menschen, die selbst Opfer einer Sekte waren, oder die in ihrem persönlichen Umfeld ein Sektenopfer haben. Sie besteht also aus Menschen, die sich aufgrund persönlicher Erfahrungen mit dieser Thematik auskennen und sich entsprechend engagieren.
So profitiert jedes EBIS-Mitglied von den Erfahrungen der anderen Mitglieder und findet immer einen Gesprächskreis, in dem seine Sorgen und Nöte ausgesprochen werden können.
Unsere Informationsarbeit:
Neben der Hilfe für Betroffene klärt die EBIS e.V. im Rahmen von
Informationsveranstaltungen über das Treiben von "Sekten" auf und
enttarnt deren Machenschaften und Werbungskonzepte. Sie erstellt und
verteilt Informationsmaterial und erteilt auch nichtbetroffenen Mitmenschen
jederzeit kostenlos Auskunft zum Thema "Sekten".
In mühevoller Kleinarbeit sammelt die EBIS e.V. Informationen und Material über verschiedene "Sekten" und Kulte. Oftmals benötigt man viele Mosaiksteinchen, bevor sich ein schlüssiges Bild über die Ideologie und Vorgehensweise einer "Sekte" ergibt.
Als private Organisation muß sich die EBIS e. V. nicht an ein Neutralitätsgebot gegenüber pseudoreligiösen Vereinigungen halten. Aus diesem Grund kann die EBIS e.V. in ihrer Informationsarbeit mehr für Betroffene tun und manchmal deutlicher reden als staatliche Stellen, von denen es im Übrigen nur wenige gibt, und die - sofern vorhanden - zumeist personell unterbesetzt und überlastet sind.
Ein Patentrezept gegen das Wirken von "Sekten" und Psychogruppen gibt es nicht. Jeder Fall muß abgestimmt auf das persönliche Umfeld des Sektenopfers anders behandelt worden.
Deshalb sprechen Sie darüber, wenn ein Ihnen nahestehender Mensch einer Sekte verfallen ist. Wenden Sie sich an eine Betroffeneninitiative wie die EBIS e. V. Hier kann Ihnen geholfen werden.