Problem von Kult-Engagement und gleichzeitiger
Kirchenmitgliedschaft
Die "Konsultation von Eltern- und Betroffeneninitiativen (KEI)", eine Konferenz von Vorständen von Elterninitiativen aus Deutschland und Österreich, hielt vom 3. - 5. November 1995 in der deutschen Hauptstadt ihre Jahreskonferenz ab. Dabei wurde wegen aktueller Anlässe ein Brief an die Bischöfe, Kirchenpräsidenten, Synodalpräsidenten und Kirchenleitungen beschlossen, den wir im Folgenden dokumentieren: An die Bischöfe, Kirchenpräsidenten, Kirchenleitungen und Synodalpräsidenten Betr.: Problem von Kultengagement und gleichzeitiger Kirchenmitgliedschaft. Die Konsultation der Eltern- und Betroffeneninitiativen aus Deutschland und Österreich (KEI) hat sich bei ihrer Jahrestagung in Berlin vom 3. bis 5. November 1995, damit befaßt, daß es zunehmend zu Beunruhigung unter Gliedern der christlichen Kirchen, besonders auch unter Eltern und Betroffenen, über zumindest fragwürdiges Engagement kirchlicher Amtsträger und Mitarbeiter kommt, die sich engagieren bei Organisationen und Werbeveranstaltungen aus dem Umfeld
Die Konsultation der Eltern- und Betroffeneninitiativen aus Deutschland und Österreich (KEI) hat deshalb die "Bitte der Teilnehmer der III. Internationalen Fachtagung der Elterninitiativen unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz des Erzbischofs von Athen und ganz Griechenland, Seraphim, im Penteli-Kloster bei Athen vom 11. - 16. November 1993 zum 'Problem von Kultzugehörigkeit und gleichzeitige Kirchenmitgliedschaft'" ("Bitte von Penteli an die Bischöfe") beraten und sich unverändert zu eigen gemacht.
Wir übersenden Ihnen die Deklaration mit der dringenden Bitte, dies
ökumenische Dokument auch bei uns zur Grundlage klärenden Handelns der
Kirchenleitungen und Bischöfe zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Elterninitiative zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und religiösen
Extremismus (EI) e.V., München;
Elterninitiative in Hamburg und Schleswig-Holstein zur Hilfe gegen seelische Abhängigkeit und Mißbrauch der Religion
e.V., Lübeck;
Eltern- und Betroffeneninitiative gegen psychische Abhängigkeit - Sachsen e.V., Leipzig;
Eltern- und Betroffeneninitiative gegen psychische Abhängigkeit - für geistige Freiheit e. V. (EBI), Berlin;
Arbeitskreis Sekten e.V. Herford - Verein zur Bekämpfung geistiger und seelischer Abhängigkeit,
Herford;
Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren, Wien/Österreich
(Bitte der Teilnehmer der III. Internationalen Fachtagung der Elterninitiativen unter der Schirmherrschaft seiner Exzellenz des Erzbischofs von Athen und ganz Griechenland, Seraphim, im Penteli Kloster bei Athen vom 11. - 16. November 1993 zum "Problem von Kultzugehörigkeit und gleichzeitiger Kirchenmitgliedschaft")
Der vorherrschende Trend bei Psychokulten und verschiedenen Pseudoreligionen wie Scientology und der Munbewegung ist gegenwärtig die Infiltration in Institutionen der Gesellschaft, vor allem in die Geschäftswelt, aber auch in Kirchen und christliche Institutionen in der Welt.
Anhänger dieser Bewegungen benutzen die Mitgliedschaft in den Kirchen als Legitimation für ihre Vorhaben und Pläne und erreichen sogar Führungspositionen in Gemeindeleitungen und Leitungsgremien von christlichen Institutionen und Organisationen.
Das wird Kirchen und Christen in schwierige Situationen bringen, weil eine "doppelte Loyalität" in Wirklichkeit bedeutet, daß die Kirchen den Absichten und Zwecken der "New Religious Movements" dienstbar gemacht werden sollen.
Wenn Kirchen sich in dieser Situation unterschiedlich verhalten, wird dies die zwischenkirchlichen Beziehungen belasten.
Es kann denjenigen Kirchen, die diese Gefahren erkannt haben, nicht gleichgültig bleiben, wenn andere Kirchen diesem Problem nicht angemessen begegnen. Infiltration der Kirchen durch Anhänger pseudoreligiöser Gruppen könnte neue Spaltungen in und zwischen den Kirchen bewirken.
Unsere Bitte:
Wir bitten unsere Bischöfe und Kirchenleitungen, diese Situation mit Ernst
zu behandeln und in ihren Kirchen entsprechende Maßnahmen einzuleiten, vor
allem die Geistlichen und kirchlichen Mitarbeiter zu warnen und für die
Auseinandersetzung vorzubereiten.