Amway
Non olet: Mun-Unterstützer Bush wirbt auch für
Duftwasservertrieb
Der frühere US-Präsident Bush erhielt 100.000 US-$ Honorar
für eine Rede bei einem Amway- Kongress. Amway -der Name soll wohl eine
Kurzform für "American Way of Life" sein - ist die größte
Direkt-Vertriebs-Firma der Welt mit angeblich 2 Millionen
Vertriebsmitarbeitern und handelt mit Kosmetika und Haushaltswaren. Die
englische Betroffenenhilfsorganisation FAIR weist darauf hin, daß es
in der Amway-Firma Vertriebsgruppen gibt, die problematische
Rekrutierungstaktiken zur Werbung neuer Verkäufer anwenden. FAIR gibt
an, allein in den ersten neun Monaten des Jahres 1995 56 Anfragen, Amway
betreffend, bearbeitet zu haben. (Q: FAIR NEWS Sommer 1995, 9/95 unter
Verwendung von Financial Mail on Sunday, 9.7.1995 und Time Out, 22.- 29.
Juni 1995).
Billige Späße mit geschmackloser
Speisekarte
Witzig sollen die Speisenamen in den Umakaro-
Yasukaro-Restaurants ("Geschmackvoll und billig") der buddhistischen AUM
Shinri-Sekte sein. "Amargeddon in der Schüssel" besteht aus
Frühlingsrollen, Reis, Zwiebeln und Sojasoße auf einer
Reisunterlage. Ein Hühnchengericht wird als "Mörder-Curry"
ausgewiesen. Das meldet der Guardian am 4.7.1995.
1. Man grenzt sich ängstlich von allem anderen ab, um eine
Glaubensverwässerung zu verhindern. Kirchliche Sektenjäger
betreiben effektvolle Abwehr antichristlichen Ungeistes. Unglaube und
Zweifel mögen außerhalb der Kirchen ihr Spiel treiben,
während sich die Kirchenmitglieder an ihrer ungestörten
Gemeinschaft freuen und die Kirchen zu Traditionshütern
kulturprotestantischen Gutes werden.
2. Man propagiert ein eher naives Dialogverständnis, das die
Harmonisierung der Religionen erträumt und will sich einer
Verschmelzung der religiösen Traditionen nicht in den Weg stellen. Die
christlichen Kirchen werden so zum großzügig duldsamen Dach der
Weltreligionen.
3. Die Kirchen sehen die religiöse Vielfalt als Chance und
Herausforderung für den christlichen Glauben. Nicht radikale Ablehnung
noch naive Schmusepartie mit anderen Reli- gionen, sondern ernsthafter
Dialog mit Glaubensgemeinschaften und religiösen Bewegungen ist
angesagt. Zu einem solchen aufrichtigen dialogischen Konzept besteht keine
Alternative!" (Juni 1995)
Im Foyer der Duma boten Mitglieder der Mun-Bewegung Eileen Barkers Buch "New
Religious Movements" an. Foto: Thomas Gandow
Sie zerstört Familien. Darauf wiesen bei der Konferenz
in Berlin besonders die anwesenden, persönlich betroffenen
Familienmitglieder hin.
Ihre Anhänger beutet die Mun-Bewegung
gnadenlos aus. Mun und seine Führungsriege greifen in sämtliche
Lebensbereiche ihrer Mitglieder ein. Berüchtigt sind die sogenannten
Massenhochzeiten, bei denen tausende junger Menschen zur Schaffung einer
neuen Menschheit und 'Blutslinie' von Mun gepaart werden." Die drei
Politiker fordern das Bundesinnenministerium auf, alle notwendigen Schritte
einzuleiten, damit Mun keine Einreise in die Bundesrepublik Deutschland
erhält. Im Hinblick auf die Gefahren, die von der Mun- Bewegung
für Jugend, Familie und öffentliches Wohl ausgehen, hat
Großbritannien bereits auf persönliche Initiative des
Innenministers Michael Howard ein Einreiseverbot verhängt."
Vergleiche hierzu auch das Register
Deutscher SpendenorganisationenProzeß verschoben
Nachdem Shoko Asahara seinen Verteidiger entlassen hat, wurde der
ursprünglich für den 26. Oktober geplante Prozeßbeginn auf
das nächste Jahr verschoben.
Komsomolskaja Prawda behauptet Zusammenarbeit zwischen
offiziellen Stellen Rußlands und AUM Shinri-Kyo
Die japanische Aum-Shinri-Sekte ließ Mitglieder ihrer Privatarmee in
geheimen Trainingszentren des russischen Militärgeheimdienstes GRU
ausbilden. Das meldet die deutsche Tageszeitung "Die Welt" in einem Bericht
von Alexej Dubatow in ihrer Ausgabe vom 21. Oktober 1995. Dubatow
stützt sich auf einen Bericht der "Komsomolskaja Prawda", die
behauptet, der Kreml sei voll darüber informiert gewesen. Für
jeden Auszubildenden sollen 20 000 Dollar pro zehn Tage bezahlt worden sein.
So hätten 20 Aum-Mitglieder einen Lehrgang in der Zeit vom 3. bis 13.
Mai 1994 auf dem Übungsgelände der Tamaner Panzerdivision im
Moskau-nahen Narofominsk absolviert. Insgesamt hätten mindestens 60
Japaner eine solche Ausbildung erhalten. Als Ausbilder sollen erfahrene
Mitarbeiter der GRU- Terrorismusabteilung fungiert haben. Ihre Informationen
will "Komsomolskaja Prawda" von "aus verständlichen Gründen nicht
genannten Quellen" beim russischen Geheimdienst FSB erhalten haben. In dem
Bericht der "Welt" heißt es weiter: "Die Zeitung druckte ein
Werbeblatt der Sekte ab, in dem Studenten japanischer Universitäten zu
Lehrgängen in Rußland eingeladen wurden. Der FSB-Pressesprecher
Alexander Michailow hat diese Informationen bereits dementiert. Er muß
aber davon gewußt haben, heißt es in dem Bericht. Übungen
für Ausländer auf geheimen GRU-Ausbil- dungsplätzen
müssen nämlich vom Chef der Armeespionage und dem Generalstabschef
genehmigt werden." Inzwischen soll die russische Generalstaatsanwaltschaft
diese Vorgänge seit fast einem Jahr unter der Aktennummer 18/137212-94
untersuchen. Der Fall soll bald an ein Gericht übergeben werden. Nach
Angaben der "Komsomolskaja Prawda" haben die Ermittler der
Staatsanwaltschaft allerdings die Weisung, "nicht zu tief zu bohren". Laut
"Komsomolskaja Prawda" liefen "Ausbildungsaufträge über die in
Moskau ansässige Russisch-Japanische Universität, die am 13.
November 1991 auf Jelzins Weisung eingerichtet wurde. Die Universität
sei vom jetzigen Sonderbeauftragten des russischen Präsidenten für
Tschetschenien, Oleg Lobow, betreut worden. Faktisch sei sie vom KGB- Oberst
Alexander Murawjow geleitet worden. Jetzt habe sich Murawjow ins Ausland
abgesetzt, schrieb die "Komsomolskaja Prawda". (Q: Die Welt, 21.10.1995;
vgl. BD Nr.2)
AUM Shinri-Kyo verliert Status als anerkannte Religionsgemeinschaft
Das Distriktsgericht Tokio entschied am 30. Oktober 1995, der AUM Shinri-Kyo
den 1989 verliehenen Status als anerkannte Religionsgemeinschaft zu
entziehen. Dieser Status hatte ihr vor allem Steuerfreiheit für
kommerzielle Aktivitäten eingeräumt. Die buddhistische Extremsekte
hatte diesen Status 1989 u.a. nach Intervention und positiver Stellungnahme
des Dalai Lama und seiner Kulturabteilung verliehen bekommen (vgl. BERLINER
DIALOG Nr. 2). Die Freiheit zu religiösen Aktivitäten ist durch
diese Entscheidung nicht berührt. Ob die Entscheidung, die bei einer
Bestätigung durch das Berufungsgericht dazu führen könnte,
daß das Vermögen von AUM Shinri-Kyo an den Staat fällt, die
Gruppe materiell schwächt, ist fraglich. Große Teile des
beträchtlichen Besitzes der Gruppe ( allein der Wert der Immobilien
wurde auf ca. 30 Millionen geschätzt) soll formal an Einzelpersonen
überschrieben worden sein. Jedoch könnte mit einer
Bestätigung der Entscheidung der Weg frei sein für einen Versuch
der japanischen Regierung, die AUM Shinri-Sekte wegen "subversiver Umtriebe"
zu verbieten.
23. Inkarnation des Lama Gomo Rinpoche gefunden
Ein siebenjähriger italienischer Junge wurde am 7. September 1995 in
dem Ort Pomaio (bei Pisa) zum Lama (Guru) geweiht. Der Dalai Lama hatte ihn
als 23. Inkarnation von Lama Gomo Rinpoche, der im Jahre 1000 in Tibet
lebte, anerkannt. Das Kind soll jetzt nach Nordindien gebracht werden, um in
einem tibetisch-buddhistischen Kloster auf seine künftigen Aufgaben
vorbereitet zu werden. (Q: epd 6.9.1995)
Sawang Ösel Rangdröl Mukpo als Reinkarnation des Jamgyon Mipham
Gyatso eingesetzt
Die Organisation "Shamballa Europe" teilte mit, Sawang
Ösel Rangdröl Mukpo, der älteste Sohn ihres Begründers
Chögyam Trungpa Rinpoche, sei bei einem Besuch des Klosters Namdroling
in Bylakuppe (Südindien) als Reinkarnation von Jamgyon Mipham Gyatso
(1846- 1912) erkannt und bestätigt worden. Er wird nun Träger und
Oberhaupt der sogenannten Shamballa-Lehre, einer von seinem Vater
Chögyam Trungpa ins Leben gerufenen (neuen) Tradition tibetisch-
buddhistischer Lehre, die speziell für den Westen, d.h. für
Nordamerika und Europa entwickelt wurde, von den anderen tibetischen
Traditionen aber auch als "authentisch" anerkannt ist. (Q: u.a. esotera
3/1995)
Gedhun Choeky Nyima verhaftet?
Der von der Findungskommision als
Reinkarnation des Panchen Lamas, des geistigen Oberhaupts des Buddhismus
ausgewählte und vom Dalai Lama bereits als Reinkarnation des Panchen
Lamas proklamierte sechsjährige Tibeter Gedhun Choeky Nyima ist nach
einem Bericht von tibetischen Bürgerrechtlern verhaftet und nach Peking
gebracht worden. China will auf Grund angeblich alter Rechte der
chinesischen Regierung einen eigenen Kandidaten für das Amt des Panchen
Lamas präsentieren. Zu den Aufgaben des künftigen Panchen Lama
gehört es, den nächsten Dalai Lama zu finden. (Q: u.a. UPI vom
8.11.95)
Chinmoy Arafat und Papst fackeln mit
Angeblich 15.000 Menschen hätten sich an dem "Sri Chinmoy Oneness Home
Peace Run 1995" beteiligt. Dies behauptet das Prager Büro des "Sri
Chinmoy Marathon Teams (SCMT)". Zu den Fackelträgern zählten u.a.
der Papst und Yassir Arafat, meldet das Prager Tageblatt vom 29.6.1995.
Über dies zweite Zusammentreffen Chinmoys mit dem Papst Johannes Paul
II. berichtet auch der Osservatore Romano mit Foto in der Ausgabe vom 1.
Juni 1995 auf S. 5.
Ukrainische Betroffenenhilfsorganisation
"Poryatunok - Zentrum für den Schutz von
Familie und Individuum, Kiew" nennt sich die 1992 gegründete
Hilfsorganisation in der Ukraine. Entstanden im Zusammenhang mit den
Problemen um die sogenannte "Weiße Bruderschaft" in der Ukraine,
konnte Poryatunok zum gerichtlichen Vorgehen gegen die Führung der
Weißen Bruderschaft beitragen. Wie bei vergleichbaren Organisationen
in Westeuropa sind neben der Hilfe für Betroffene die Zusammenarbeit
mit Medien und Presse wichtige Schwerpunkte der Arbeit. Unterstützung
ist nötig und erwünscht. Anschrift über die Redaktion. (Q:
Fair News Sommer 1995)
Weihbischof warnt vor Engelwerk
Der emeritierte Münchener Weihbischof Heinrich Graf von
Soden-Fraunhofen hat vor Kontakten mit dem Engelwerk und seinen
Filialunternehmungen wie z.B. der "Katholischen Pfadfinderschaft Europas"
gewarnt. Jugendliche würden in diesen Organisationen "nach Sektenart
von ihren Angehörigen isoliert" und "wie Leibeigene" behandelt. Durch
übersteigerte Gebetspflichten und lebensfeindliche Moral würden
die jungen Menschen in krankhafte Angst versetzt. Der Vatikan habe bereits
1983 und verstärkt seit 1992 die Verwendung der Schriften und
angeblichen Offenbarungen der 1978 verstorbenen Engelwerk-Begründerin
Gabriele Bitterlich verboten, ebenso den Gebrauch nichtbiblischer
Engelnamen, die sogenannten Engelweihen und die von der sektiererischen
Organisation verlangten Schweigeversprechen. (nach kathpress 26.9.1995)
Familie / Children of God (ChoG)
Neues Grundlagenpapier legt fest: David
Berg und Maria, seine Nachfolgerin, sind Gottes Endzeitpropheten
Im Februar 1995 hat die "Familie" eine 200- seitige "Regierungsverfassung"
angenommen, mit der die Struktur der pfingstlerisch- libertinistischen Sekte
nach dem Tod des Gründers David Berg geregelt werden soll. Betont wird
in einer Veröffentlichung, daß sich alle Punkte dieses
Grundsatzpapiers auf die Schriften und Briefe Bergs stützten.
"Bestehende Glaubenssätze und Praktiken ... wurden aus den
Zehntausenden von Seiten der Family-Literatur herausgefiltert", heißt
es in der Mitteilung der Europazentrale. Man habe die Struktur dahin
entwickelt, "eine kleinere und leichter zu handhabende (!) Anzahl von
Personen in jedem der Homes der Vereinigung zu haben". Als
Glaubensgrundsatz für Mitglieder wird u.a. festgehalten: "Sie
müssen glauben, daß David Berg und Maria, seine Gattin und
Nachfolgerin, Gottes Endzeitpropheten sind". Kinder sollen jetzt das Recht
haben, "bei ihren Eltern zu leben und regelmäßig Zeit mit ihnen
zu verbringen, einschließlich von wöchentlichen Familientagen mit
ihrer Kernfamilie". (Q: "Die Familie nimmt eine Verfassung von
Verantwortlichkeiten und Rechten an" Februar 1995, Home Services,
Zürich, Schweiz)
Jehovas Zeugen
Seit 1. November 1995 neue Lehren uuml;ber Endzeittermine Im Wachtturm vom
1. November 1995 wird die Wachtturmlehre über die Generation von 1914,
zusammengefaßt in dem alten Buchtitel "Millionen jetzt lebender
Menschen werden nicht sterben", völlig uminterpretiert und
fallengelassen. Der Begriff "Generation" sei nicht als Bezeichnung der
Gruppe eines Menschenalters gemeint, "sondern bezieht sich
hauptsächlich auf die Zeitgenossen eines bestimmten geschichtlichen
Zeitabschnitts mit ihren charakteristischen Merkmalen", bekommt also die
Bedeutung einer Epoche. Im BERLINER DIALOG Nr. 2, S. 34 schrieben wir im
September: "Man wird abwarten müssen und alle 14 Tage im 'Erwachet'
nachschauen müssen, ob 'der Satz' noch drinsteht." "Der Satz"
hieß: "Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen
zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der
Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Welt zu
schaffen, in der Frieden und Sicherheit herrschen werden. Seit der
"Erwachet"-Ausgabe vom 8. November 1995 (Vol. 76, No. 21) heißt es
jetzt im Impressum: "Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das
Vertrauen in die vom Schöpfer verheißene neue Welt, in der
Frieden und Sicherheit herrschen werden und die binnen kurzem das
gegenwärtige böse und gesetzlose System der Dinge ablösen
wird."
"Gott Krishna fordert Weg der liebenden Hingabe" - Opfer im
Gemeindesaal
"Der Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg quoll
über von Besuchern.
... Pfarrer Bodo Leinberger aus Büdingen, Beauftragter für
religiöse Strömungen und Weltanschauungsfragen der Evangelischen
Kirche in Hessen und Nassau hatte
... eingeladen und moderierte den Abend. Uma Roychaudhury, Inderin und
Lehrbeauftragte ... gab zu Anfang einen biografischen Einstieg in das Thema.
... Sie bekam hier im Westen wieder Kontakt mit der Verehrung der
Göttin Kali. An einem aufgebauten Altar praktizierte sie die Zeremonie
des 'Arati', einer Opferhandlung für die Götter, bei der die
Elemente Wasser, Feuer, Luft eine Rolle spielen. Sie sang Tempellieder und
interpretierte die Texte." (Aus einem Bericht von Dr. F. Huth aus der
Evangelischen Kirchen Zeitung 7/95, Februar 95)
Leinberger in IDEA:
"Kirchliche Sektenjägerei und naiver Schmusekurs sind der falsche Weg"
Im evangelikalen Pressedienst IDEA (74/95) schreibt das
Gründungsmitglied von "Jugend mit einer Mission", Bodo Leinberger,
jetzt Assistent in einer südhessischen Propstei, ihm stelle sich immer
wieder die Frage: "Wie sollen die Kirchen auf die religiöse Vielfalt
reagieren? Es gibt drei Möglichkeiten:
"Wie es euch gefällt" - Diskussion mit Mormonen in
Nieder-Wöllstadt
Der "Pfahl Frankfurt" der Mormonenreligion berichtete über eine
Veranstaltung mit der Ev. Kirche in der Wetterau: "Während der
Diskussionszeit war es beeindruckend, daß zum einen Pfarrer Leinberger
als Moderator immer schon im Vorfeld sehr ru- hig und ausgleichend agierte
und auch Pfarrer Mühlenbeck die Fragen sehr offen interessiert, aber
nie provozierend stellte. Auch die Zuhörer reagierten nie aggressiv
oder streitsüchtig. Es wurde nicht einmal der Versuch gemacht, durch
Zitieren oder Interpretieren ein Streitgespräch zu entwickeln. Die
Atmosphäre war durchgehend entspannt, sogar wohltuend und am Ende
herzlich und freundschaftlich" - schreibt Mormonenbischof Hartmut Frenkel
als Fazit über seinen Auftritt bei einer Veranstaltung mit
Propsteiassistent Bodo Leinberger und Pfarrer Mühlenbeck in
Hessen-Nassau. (Q: Der Stern, November 1995, S. 5 f.)
"Religionsfreiheit" und AUM Shinri-Kyo
Die International Herald Tribune vom 10.5.95 meldet den Japan-Besuch einer
Delegation des "Unterausschusses für Religionsfreiheit der
Amerikanischen Anwaltsvereinigung". Die Delegation warnte davor, die
japanische Polizei gefährde die Religionsfreiheit der AUM Shinri-Sekte.
Bei den von ihnen z.T. in den Gebäuden der AUM Shinri-Sekte
durchgeführten Pressekonferenzen vertraten sie die Ansicht, die
Bewegung sei unschuldig und ein Opfer exzessiven Polizeidrucks. Den
erstaunten und z.T. empörten japanischen Journalisten teilten sie mit,
daß sie anhand von Photos und Dokumenten, die ihnen die Gruppe zur
Verfügung gestellt habe, wüßten, daß diese nichts mit
den vorgeworfenen Straftaten zu tun habe. Barry Fisher appellierte an die
Polizei, der Versuchung zu widerstehen, "eine Religion zu vernichten und
Freiheit zu bestreiten". Die Furcht vor Terrorismus in Japan werde nur als
Vorwand benutzt, um die Polizeigewalt zu stärken. Barry Fischer, James
Lewis sowie ein weiterer Amerikaner gaben an, die buddhistische Extremsekte
habe sie eingeladen, Flugreise, Hotel und "Basisspesen" seien von AUM
Shinri-Kyo bezahlt worden.
Gordon Melton, Dean Kelley: CAN und AFF verantwortlich für WacoDesaster
In einem Artikel für die Washington Post zu Beginn der sogenannten
Waco-Hearings behaupten J. Gordon Melton und Lawrence Criner, unter Bezug
auch auf Dean Kelley, an dem unglücklichen Ausgang der Belagerung der
Davidianer-Festung in Waco durch das FBI sei die sogenannte
"Anti-Kult-Bewegung" , verkörpert durch das Cult Awareness Network
(CAN) und die American Family Foundation (AFF) schuld. Ohne weitere Beweise
zu präsentieren, behaupten Melton und Criner, das FBI habe sich auf ein
anonym geschriebenes Gutachten gestützt, in dem Positionen vertre- ten
worden seien, wie sie auch bei CAN und AFF vertreten würden. Jahrelang
hätten "diese Organisationen ihre Ansichten über 'Mindcontrol' und
Manipulation jedem, der es hören wollte, vorgetragen,
einschließlich eini- gen Leuten im FBI". Dean Kelley, in Deutschland
auch als Scientology-Verteidiger hervorgetreten, wird in dem Artikel mit der
Meinung zitiert, es sei ein Fehler, zu behaupten, CAN habe nicht beigetragen
zu der Stimmung gegen Koresh und seine Anhänger. Melton und Criner
enden mit der Klage: "Im Licht der Linie, der das FBI folgte, muß man
fragen, warum die Bundesbehörden dazu neigten, eher den 'Kult-Experten'
Glauben zu schenken als den glaubwürdigen Autoritäten der
Religionswissenschaft." Diese Fragen seien noch nicht voll untersucht,
müßten aber Gegenstand des Waco-Hearings werden. (Q: Washington
Post 2. 7.1995)
Non olet - oder: "Who paid your trip, Prof. Barker?"
Am 14.2.1995 fand in der russischen Staatsduma ein Hearing zu
"Religionsfreiheit und neues Religionsgesetz" statt. Als Gast des St.
Irenäus-Center nahm ich teil. Auch die Mun-Bewegung hatte einen
ausländischen Gast eingeladen und zur "Verstärkung" in die Duma
mitgebracht: Prof. Eileen Barker, eine englische Soziologin, die weltweit
als "Expertin für New Religious Movements" tätig wird. In ihrem
Redebeitrag, den sie recht früh im Laufe der Tagesordnung halten
durfte, behauptete sie nach einer zeitintensiven und ausführlichen
Selbstvorstellung und Aufzählung ihrer eigenen Bücher
hellseherisch, alles, aber auch alles, was die anderen Redner über die
"New Religious Movements" nach ihr später vortragen würden, werde
falsch und irreführend sein. Da die Redezeit begrenzt war, kam sie auf
Grund der schleppenden Übersetzung durch ein russisches Mun-Mitglied
kaum noch zur Darstellung eigener Forschungsergebnisse. Als Eileen Barker
relativ rasch die Duma wieder verließ, fragte ich sie für den
BERLINER DIALOG, wer denn ihre Reise bezahlt habe: "Eileen, who paid your
trip?". Sie antwortete - unzutreffend - "The Duma", also das russische
Parlament. Die Duma, bzw. ein Ausschuß hatte zwar das Hearing
organisiert, jedoch mußten alle beteiligten Organisationen ihre Kosten
selbst zahlen, ausländische Redner waren eigentlich gar nicht
vorgesehen. Da dieser zu Gunsten der totalitären Sekten und Kulte
angelegte Auftritt also nicht von der in England kirchenunterstützten
Organisation INFORM finanziert wurde, sondern die Finanziers anderswo zu
suchen sind, haben diejenigen russischen Kreise wohl recht, die davon
ausgehen, daß dies wohl eher eine gänzlich von der Munbewegung
bezahlte Aktivität war.
Thomas Gandow
Parteiübergreifende Initiative gegen Deutschlandauftritt
Muns
In Deutschland hatte die Mun-Bewegung neben internen Auftritten zu einer
öffentlichen Veranstaltung mit Mun auch Prominente, Politiker,
Fellow-Traveller und sogar Geistliche eingeladen. So fanden am 31. Oktober
viele verblüffte Pfarrer und Pastoren von Kirchen und Freikirchen, die
noch nie etwas mit der Mun-Bewegung zu tun hatten, in ihrem Briefkasten eine
Einladung zum "ersten öffentlichen Auftritt Muns in Deutschland seit 23
Jahren". Sofort erhob darum am 1. November Senator a.D. Th. Krüger
MdB (Berlin) im Zusammenhang mit dem warnenden Fernsehbericht von Reiner
Fromm im "Kennzeichen D" die Forderung, das Einreiseverbot für Mun auch
in Deutschland wieder zu erneuern. Auf seine Initiative hin kam es
während einer Tagung der Vorstände deutscher Elterninitiativen zu
einer parteiübergreifenden Presseerklärung, die hier dokumentiert
wird:
Konferenz deutscher Elterninitiativen in Berlin: Politiker
von CSU, SPD und CDU fordern neues Einreiseverbot für Mun
Die Erneuerung des Einreiseverbots für den Führer der Mun-Sekte
(Vereinigungskirche) fordern der Berliner Bundestagsabgeordnete Senator a.D.
Thomas Krüger (SPD), der Bayrische Landtagsabgeordnete Markus Sackmann
(CSU) und der jetzt in Leipzig lebende ehemalige Stellv. Bundesvorsitzende
der Jungen Union, Udo Schuster (CDU) im Rahmen einer Konferenz der
Vorstände von Betroffeneninitiativen in der deutschen Hauptstadt. In
der Begründung ihrer Forderung heißt es: "Sektenführer Mun,
der in den USA wegen krimineller Delikte in Haft saß, will am 12. No-
vember zum ersten Mal seit 23 Jahren wieder
öffentlich in Deutschland auftreten. Bisher hatte ihn ein
Einreiseverbot daran gehindert. Die Mun-Bewegung ist voll auf ihren
Gründer und 'Messias' Mun ausgerichtet. Sie weist totalitäre
Züge auf.
Einreiseverbot verlängert
Inzwischen hat das deutsche Innenministerium unter Bundesinnenminister
Manfred Kanther das aus den achtziger Jahren stammende Einreiseverbot
für Mun ausdrücklich verlängert. Begründet wurde es mit
der zu erwartenden Beeinträchtigung für die öffentliche
Sicherheit und Ordnung. Auch für seine Frau Han, Hak-Ja besteht nun
Einreiseverbot. Wie am Rande der dann als Lesung durchgeführten, von
ca. 800 Personen besuchten Veranstaltung aus Kreisen von Führern der
MunBewegung in Deutschland gesagt wurde, scheint die Bundesregierung jetzt
auch darauf zu dringen, daß diese Einreiseverbote im gesamten Gebiet
des Schengener Abkommens gelten.
Non olet: Bush und die Mun-Million
Der frühere amerikanische Präsident Bush und seine Frau Barbara
Bush sollen etwa eine Million Pfund für ihre Mitwirkung bei dem
Mun-Familien-Festival in Japan erhalten haben, behauptet die Daily Mail am
5. September 1995. Organisator des Bush-Trips und der sechs Veranstaltungen
ist die zur Mun-Bewegung gehörende "Frauenvereinigung für
Weltfrieden". Japanische Betroffenenhilfsorganisa- tionen und christliche
Gruppen hatten Bush vergeblich gebeten, auf seine Tournee zu verzichten,
weil sein Honorar aus Geld bestehe, das auf ungesetzlichem Weg Tausenden von
Mun-Opfern weggenommen worden sei. Die United Church of Christ in Japan z.B.
hatte an Bush geschrieben: "Bitte lassen Sie sich nicht durch den Namen der
Vereinigung täuschen, sondern bedenken Sie, welche Gruppe dahinter
steht, und denken Sie an den Schaden, den Ihre Verbindung mit dieser
Organisation für zahllose Menschen anrichten kann. (Q: Washington Post
vom 8.9.1995, Daily Mail vom 5.9.1995 und eigene Berichte).
Verschwesterung zur Schaffung der Munschen Weltfamilie
Nach (angeblich)
160.000 japanischen Frauen, die nach Korea gereist waren, um sich dort mit
Koreanerinnen zu "verschwestern", werden solche Zeremonien jetzt
überall in der Welt von der "Frauenföderation für den
Weltfrieden" unter Leitung der Mun-Frau Han, Hak-Ja durchgeführt, so
z.B. im Januar in Washington, USA, und am 22/23.4.1995 in Wien.
Verschwesterungs-Gelöbnis
Bei den Verschwesterungszeremonien wird ein
Gelöbnis mit folgendem Wortlaut gesprochen und unterzeichnet: "Durch
diese Schwesternschaftszeremonie verbinde ich mich in Freundschaft mit
meiner Partnerin, um so eine Brücke des Friedens und der
Versöhnung zwischen unseren beiden Nationen, XY und YZ zu bilden. Als
eine Frau, die um den Frieden auf allen Ebenen mensch- licher Bestrebungen
besorgt ist, werde ich mich darum bemühen, eine Friedensstifterin zu
sein und im Bereich meiner Familie, der Gemeinde, Gesellschaft und zwischen
Nationen vereinigend zu wirken."
The Significance of the WCSF Emblem
Kultur- und Sportfestspiele der Munbewegung Unter einem neugeschaffenen
Symbol
findet das Kultur- und Sportfest der Mun-Bewegung ("World Culture and Sports
Festival" WCSF) statt. Die verwendete Swastika ist im Gegensatz zum
Nazi-Hakenkreuz rechtsdrehend und soll die Ausbreitung des Ideals wahrer
Liebe und die Bewegung in Richtung auf die Realisierung der einen
Weltfamilie symbolisieren.
Neue Mun-Jugendorganisation
Eine weitere Organisation fügt die Mun-Bewegung ihrer an Vereinigungen
nicht armen Bewegung bei: Die 1994 gegründete Youth Federation for
World Peace (YFWP) soll Ausbildungsprogramme, Diskussionsforen über
Jugendprobleme, Stipendien, Programme für Werte-Erziehung,
Konfliktlösung und ähnliches organisieren.
Metropolit Paulos Mar Gregorios jetzt auch
noch Chairman bei Muns "Inter-Religious Federation for World Peace"
(IRFWP)
In einer Selbstdarstellung der "Inter-Religious Federation for World Peace"
(IRFWP) heißt es: "IRFWP ist eine Vereinigung von religiösen
Führern und Gläubigen , die zu allen Welt- religionen
gehören. Die Formulierung und Supervision ihrer Aktivitäten
geschieht unter der Autorität ihres Vorsitzenden Rates, der aus
Führern und Wissenschaftlern aus den Weltreligionen besteht." Zu diesem
Rat gehören sieben Präsidenten. Es sind: H.H. Swami Chidananda von
Rishikesh; H.E. Scheich Ahmad Kuftaro, Großmufti von Syrien; Reverend
Chung Hwan Kwak, Präsident der International Religious Foundation; Bhai
Manjit Singh von Sri Akal Takht von Punjab, Indien; Jagadguru Sri
Shankaryacharya Swamigal von Kanchee, Indien; Venerable Jun Deuk-Soo,
Vorsitzender des Rates des Koreanischen Buddhistischen Cho-Gye-Ordens und
als Vorsitzender des Präsidial-Rates der IRFWP Seine Gnaden Metropolit
Paulos Mar Gregorios von der Orthodoxen Kirche Indiens." In einer
Selbstdarstellung wird unter der Autorität dieses Vorsitzenden Rates
darüberhinaus verlautet: "Die Inter-Religiöse Föderation
für Weltfrieden wurde 1990 durch Reverend Sun Myung Mun gegründet,
dessen zahlreiche Initiativen für internationale Harmonie und
Zusammenarbeit in allen Bereichen menschlicher Erfahrung weithin bekannt
sind. Er hat die Mittel, die Verwaltungsstruktur und das Personal
bereitgestellt für die Entstehung und Entwicklung der IRFWP. Dankbar
anerkennen wir die Kraft seiner inter-religiösen Vision und die
Wirksamkeit seiner aus ganzem Herzen kommenden Unterstützung für
die Arbeit des IRFWP."
Scientology und Rechts-Extremismus
Tom Marcellus war in den letzten 14 Jahren Direktor des "American Institute
for Historical Review" einer "revisionistischen" Einrichtung. Zugleich war
er Mitglied und 'Patron' der "International Association of Scientologists"
(IAS). Während die IAS mit den Beiträgen ihrer Mitglieder
Kampagnen gegen die Bundesrepublik Deutschland finanziert, in denen
behauptet wird, Scientologen würden heute in Deutschland bedroht und
verfolgt wie die Juden in der Nazi-Zeit, hat sich Marcellus zeitgleich als
sogenannter "Revisionist" betätigt und für das rechtsextreme
"American Institute for Historical Review" vom "sogenannten Holocaust"
gesprochen. (Q: Evening Argus, Brighton, UK, 4.4.1995)
FDP und Scientology
Scientology-Mitglieder werden nicht in die FDP aufgenommen. Dies
beschloß der Bundesparteitag der Partei in Mainz im Juni 1995. Eine
gleichzeitige Mitgliedschaft bei Scientology und der FDP sei von Seiten der
Partei her unerwünscht, erklärte der Generalsekretär der FDP,
Guido Westerwelle. (Q: u.a. SZ vom 12.6.1995)
Scientologen in Österreich nicht als
Religionsgemeinschaft anerkannt
Scientologen sind von dem zuständigen Kultusamt des
Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nicht
als Religionsgemeinschaft anerkannt. Dies stellte das Ministerium erst
kürzlich klar: "Scientology ist keineswegs eine gesetzlich anerkannte
Religionsgesellschaft, die Voraussetzungen wurden bisher nicht
nachgewiesen". Vielmehr erscheine Scientology als eine Art "Weltanschauung
mit nur schütteren religiösen Momenten". (Q: Die Presse 16.8.95,
17.8.95, 19.8.95)
Scientology verlor Prozess
Das Oberste Gericht in Washington lehnte den Antrag, die
Veröffentlichung von internen Scientology-Dokumenten im Internet zu
stoppen, in dritter Instanz kommentarlos ab. (Q: Kurier, Wien, 22. September
1995)
Australien will Sonnentempler-Akten einsehen
Die australische Bundespolizei will die Unterlagen der Sonnentempler bei dem
Anwalt der Sonnentempler in der Schweiz einsehen. Laut der australischen
Zeitung Courier Mail, Queensland, erhebt die australische Regierung Anspruch
auf Vermögenswerte und Immobilien der Sonnentempler in Australien. Die
Bundespolizei in Canberra hatte bereits 1992 den Verdacht der
Geldwäsche gegenüber dem OTS. Beweise für illegale
Aktivitäten in Australien waren aber bisher nicht ans Licht gekommen.
(Q: Tages-Anzeiger Zürich, 3.7.1995)
Guruuniversität bildet kambodschanische Waisenkinder aus
10 von der australischen Post gestiftete Motorräder sowie
Rasenmäher, Wasserpumpen, Bewässerungsausrüstung und ein
Generator gehören zu den Ausrüstungsgegenständen im Wert von
45.000 US-Dollar, die von australischen Unternehmen jetzt für eine von
Australien her gesponserte "Maharishi Vedic University" in der
ländlichen Prey Veng Provinz nahe der vietnamesischen Grenze in
Kambodscha gestiftet wurden, an der 70 % der Studenten Waisenkinder sein
sollen. (Q: Australian Associated Press, 1.7.1995)
TM-Mitglieder und Krankenkassen
Immer wieder wird in der TM-Werbung behauptet, Mitglieder der
Transzendentalen Meditation oder ihrer Unterorganisationen hätten
Beitragsvorteile in privaten Krankenkas- sen. Im Rahmen ihrer Antwort auf
eine "Kleine Anfrage" des Landtagsabgeordneten Dr. Paul-Stefan Mauz, CDU,
teilte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung am
3.3.1995 mit: "Nach Auskunft des Verbandes der Privaten Krankenversicherung
e.V., Landesausschuß Baden-Württemberg, gibt es in Deutschland
kein privates Kranken- versicherungsunternehmen, das für Anhänger
bzw. Mitglieder einer bestimmten therapeutischen Richtung oder Sekte einen
Sonderrabatt gewährt." (Q: Landtag von Baden- Württemberg,
Drucksache 11/5593 vom 3.3.95)
Mun in Kiew: Unsichtbar
San Myung Mun kam am Abend des 13. Novembers in Kiew an. Er war
von der "non-profit" Organisation "Spiritual Development" (Geistige
Entwicklung) - ein neuer Name der Mun-Organisation in der Ukraine -
eingeladen worden. Für den 14. November hatte Mun verschiedene Treffen
mit der Regierung der Ukraine geplant, und dann ein Treffen mit einer
großen Menge von Munies und eingeladenen Außenstehenden, das in
der größten Konzerthalle von Kiew stattfinden sollte. Am Abend
dann noch ein internes Treffen in seinem Hotel. Jedoch hatte er die
Rechnung ohne die Kiewer Elterninitiative "Poryatunok - Zentrum für den
Schutz von Familie und Individuum, Kiew" gemacht, die prompt gehandelt hat.
Poryatunok hat den Sicherheitsdienst in Kiew informiert, der anscheinend
schon einige Probleme mit der Mun-Bewegung hatte. Ergebnis: Das Treffen mit
der Regierung wurde abgesagt. Die Konzerthalle "Golden Gate" war von Polizei
umgeben und niemand von der Schar der Munanhänger wurde eingelassen.
Dasselbe passierte am Hotel "Kievan Rus", wo Mun abgestiegen war. Nur etwa
50 Mun- Anführer wurden zu Mun in das Hotel gelassen. Nun hatte Mun
sehr viel Zeit. Mangels anderer Programmpunkte hatten sie ein sieben Stunden
langes Treffen mit ihm. Schließlich kam jemand von Muns Gefolge aus
dem Hotel und sagte, daß "der Reverend" unglücklicherweise nicht
hier heraus kommen könne, aus Gründen, die "außerhalb seiner
Macht" liegen würden. Jedoch könnten die Anhänger einen Blick
auf ihn werfen, wenn er ans Fenster kommen würde. Bis spät in die
Nacht rieb sich die Menge die Augen und schaute auf das Fenster, aber sah
nichts. Heute, am 15. November, hat Mun Kiew verlassen. Es gibt eine
große Verärgerung unter den Mun- Mitgliedern aus der ganzen GUS,
die massenweise extra nach Kiew kamen und ihre Familien mitgebracht hatten,
aber unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten.
Alexander Dvorkin
Mun landet in Afrika
Nach ihrer mehr oder weniger gescheiterten
Europa-Tournee hat sich das Ehepaar Mun nun nach Afrika gewandt und die
Elfenbeinküste, Zaire und Südafrika heimgesucht, wobei Mun in
Zaire auch mit dem dortigen Staatschef Mobutu zusammentraf.
Spenden
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DZI enthält in der Regel eine Beschreibung des jeweiligen Vereins und
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Auskunft wird kostenlos über bis zu drei konkret genannte
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Stiftung bürgerlichen Rechts in Berlin und wird als wissenschaftliches
Dokumentationszentrum vom Senat des deutschen Bundeslandes Berlin, vom
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und der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.
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