Udate

Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

Inhalt

  1. Amway
  2. AUM Shinri-Kyo
  3. Buddhismus
  4. Chinmoy
  5. Elterninitiativen
  6. Engelwerk
  7. Familie / Children of God (ChoG)
  8. Jehovas Zeugen
  9. Kirche und ...
  10. Kult-Lobby
  11. Mun-Bewegung
  12. Scientology
  13. OTS
  14. TM
  15. Nach Redaktionsschluß


Amway

Non olet: Mun-Unterstützer Bush wirbt auch für Duftwasservertrieb
Der frühere US-Präsident Bush erhielt 100.000 US-$ Honorar für eine Rede bei einem Amway- Kongress. Amway -der Name soll wohl eine Kurzform für "American Way of Life" sein - ist die größte Direkt-Vertriebs-Firma der Welt mit angeblich 2 Millionen Vertriebsmitarbeitern und handelt mit Kosmetika und Haushaltswaren. Die englische Betroffenenhilfsorganisation FAIR weist darauf hin, daß es in der Amway-Firma Vertriebsgruppen gibt, die problematische Rekrutierungstaktiken zur Werbung neuer Verkäufer anwenden. FAIR gibt an, allein in den ersten neun Monaten des Jahres 1995 56 Anfragen, Amway betreffend, bearbeitet zu haben. (Q: FAIR NEWS Sommer 1995, 9/95 unter Verwendung von Financial Mail on Sunday, 9.7.1995 und Time Out, 22.- 29. Juni 1995).

AUM Shinri-Kyo

Billige Späße mit geschmackloser Speisekarte

Witzig sollen die Speisenamen in den Umakaro- Yasukaro-Restaurants ("Geschmackvoll und billig") der buddhistischen AUM Shinri-Sekte sein. "Amargeddon in der Schüssel" besteht aus Frühlingsrollen, Reis, Zwiebeln und Sojasoße auf einer Reisunterlage. Ein Hühnchengericht wird als "Mörder-Curry" ausgewiesen. Das meldet der Guardian am 4.7.1995.

Prozeß verschoben

Nachdem Shoko Asahara seinen Verteidiger entlassen hat, wurde der ursprünglich für den 26. Oktober geplante Prozeßbeginn auf das nächste Jahr verschoben.

Komsomolskaja Prawda behauptet Zusammenarbeit zwischen offiziellen Stellen Rußlands und AUM Shinri-Kyo

Die japanische Aum-Shinri-Sekte ließ Mitglieder ihrer Privatarmee in geheimen Trainingszentren des russischen Militärgeheimdienstes GRU ausbilden. Das meldet die deutsche Tageszeitung "Die Welt" in einem Bericht von Alexej Dubatow in ihrer Ausgabe vom 21. Oktober 1995. Dubatow stützt sich auf einen Bericht der "Komsomolskaja Prawda", die behauptet, der Kreml sei voll darüber informiert gewesen. Für jeden Auszubildenden sollen 20 000 Dollar pro zehn Tage bezahlt worden sein. So hätten 20 Aum-Mitglieder einen Lehrgang in der Zeit vom 3. bis 13. Mai 1994 auf dem Übungsgelände der Tamaner Panzerdivision im Moskau-nahen Narofominsk absolviert. Insgesamt hätten mindestens 60 Japaner eine solche Ausbildung erhalten. Als Ausbilder sollen erfahrene Mitarbeiter der GRU- Terrorismusabteilung fungiert haben. Ihre Informationen will "Komsomolskaja Prawda" von "aus verständlichen Gründen nicht genannten Quellen" beim russischen Geheimdienst FSB erhalten haben. In dem Bericht der "Welt" heißt es weiter: "Die Zeitung druckte ein Werbeblatt der Sekte ab, in dem Studenten japanischer Universitäten zu Lehrgängen in Rußland eingeladen wurden. Der FSB-Pressesprecher Alexander Michailow hat diese Informationen bereits dementiert. Er muß aber davon gewußt haben, heißt es in dem Bericht. Übungen für Ausländer auf geheimen GRU-Ausbil- dungsplätzen müssen nämlich vom Chef der Armeespionage und dem Generalstabschef genehmigt werden." Inzwischen soll die russische Generalstaatsanwaltschaft diese Vorgänge seit fast einem Jahr unter der Aktennummer 18/137212-94 untersuchen. Der Fall soll bald an ein Gericht übergeben werden. Nach Angaben der "Komsomolskaja Prawda" haben die Ermittler der Staatsanwaltschaft allerdings die Weisung, "nicht zu tief zu bohren". Laut "Komsomolskaja Prawda" liefen "Ausbildungsaufträge über die in Moskau ansässige Russisch-Japanische Universität, die am 13. November 1991 auf Jelzins Weisung eingerichtet wurde. Die Universität sei vom jetzigen Sonderbeauftragten des russischen Präsidenten für Tschetschenien, Oleg Lobow, betreut worden. Faktisch sei sie vom KGB- Oberst Alexander Murawjow geleitet worden. Jetzt habe sich Murawjow ins Ausland abgesetzt, schrieb die "Komsomolskaja Prawda". (Q: Die Welt, 21.10.1995; vgl. BD Nr.2)

AUM Shinri-Kyo verliert Status als anerkannte Religionsgemeinschaft

Das Distriktsgericht Tokio entschied am 30. Oktober 1995, der AUM Shinri-Kyo den 1989 verliehenen Status als anerkannte Religionsgemeinschaft zu entziehen. Dieser Status hatte ihr vor allem Steuerfreiheit für kommerzielle Aktivitäten eingeräumt. Die buddhistische Extremsekte hatte diesen Status 1989 u.a. nach Intervention und positiver Stellungnahme des Dalai Lama und seiner Kulturabteilung verliehen bekommen (vgl. BERLINER DIALOG Nr. 2). Die Freiheit zu religiösen Aktivitäten ist durch diese Entscheidung nicht berührt. Ob die Entscheidung, die bei einer Bestätigung durch das Berufungsgericht dazu führen könnte, daß das Vermögen von AUM Shinri-Kyo an den Staat fällt, die Gruppe materiell schwächt, ist fraglich. Große Teile des beträchtlichen Besitzes der Gruppe ( allein der Wert der Immobilien wurde auf ca. 30 Millionen geschätzt) soll formal an Einzelpersonen überschrieben worden sein. Jedoch könnte mit einer Bestätigung der Entscheidung der Weg frei sein für einen Versuch der japanischen Regierung, die AUM Shinri-Sekte wegen "subversiver Umtriebe" zu verbieten.

Buddhismus

23. Inkarnation des Lama Gomo Rinpoche gefunden

Ein siebenjähriger italienischer Junge wurde am 7. September 1995 in dem Ort Pomaio (bei Pisa) zum Lama (Guru) geweiht. Der Dalai Lama hatte ihn als 23. Inkarnation von Lama Gomo Rinpoche, der im Jahre 1000 in Tibet lebte, anerkannt. Das Kind soll jetzt nach Nordindien gebracht werden, um in einem tibetisch-buddhistischen Kloster auf seine künftigen Aufgaben vorbereitet zu werden. (Q: epd 6.9.1995)

Sawang Ösel Rangdröl Mukpo als Reinkarnation des Jamgyon Mipham Gyatso eingesetzt

Die Organisation "Shamballa Europe" teilte mit, Sawang Ösel Rangdröl Mukpo, der älteste Sohn ihres Begründers Chögyam Trungpa Rinpoche, sei bei einem Besuch des Klosters Namdroling in Bylakuppe (Südindien) als Reinkarnation von Jamgyon Mipham Gyatso (1846- 1912) erkannt und bestätigt worden. Er wird nun Träger und Oberhaupt der sogenannten Shamballa-Lehre, einer von seinem Vater Chögyam Trungpa ins Leben gerufenen (neuen) Tradition tibetisch- buddhistischer Lehre, die speziell für den Westen, d.h. für Nordamerika und Europa entwickelt wurde, von den anderen tibetischen Traditionen aber auch als "authentisch" anerkannt ist. (Q: u.a. esotera 3/1995)

Gedhun Choeky Nyima verhaftet?

Der von der Findungskommision als Reinkarnation des Panchen Lamas, des geistigen Oberhaupts des Buddhismus ausgewählte und vom Dalai Lama bereits als Reinkarnation des Panchen Lamas proklamierte sechsjährige Tibeter Gedhun Choeky Nyima ist nach einem Bericht von tibetischen Bürgerrechtlern verhaftet und nach Peking gebracht worden. China will auf Grund angeblich alter Rechte der chinesischen Regierung einen eigenen Kandidaten für das Amt des Panchen Lamas präsentieren. Zu den Aufgaben des künftigen Panchen Lama gehört es, den nächsten Dalai Lama zu finden. (Q: u.a. UPI vom 8.11.95)

Chinmoy

Chinmoy Arafat und Papst fackeln mit

Angeblich 15.000 Menschen hätten sich an dem "Sri Chinmoy Oneness Home Peace Run 1995" beteiligt. Dies behauptet das Prager Büro des "Sri Chinmoy Marathon Teams (SCMT)". Zu den Fackelträgern zählten u.a. der Papst und Yassir Arafat, meldet das Prager Tageblatt vom 29.6.1995. Über dies zweite Zusammentreffen Chinmoys mit dem Papst Johannes Paul II. berichtet auch der Osservatore Romano mit Foto in der Ausgabe vom 1. Juni 1995 auf S. 5.

Elterninitiativen

Ukrainische Betroffenenhilfsorganisation

"Poryatunok - Zentrum für den Schutz von Familie und Individuum, Kiew" nennt sich die 1992 gegründete Hilfsorganisation in der Ukraine. Entstanden im Zusammenhang mit den Problemen um die sogenannte "Weiße Bruderschaft" in der Ukraine, konnte Poryatunok zum gerichtlichen Vorgehen gegen die Führung der Weißen Bruderschaft beitragen. Wie bei vergleichbaren Organisationen in Westeuropa sind neben der Hilfe für Betroffene die Zusammenarbeit mit Medien und Presse wichtige Schwerpunkte der Arbeit. Unterstützung ist nötig und erwünscht. Anschrift über die Redaktion. (Q: Fair News Sommer 1995)

Engelwerk

Weihbischof warnt vor Engelwerk

Der emeritierte Münchener Weihbischof Heinrich Graf von Soden-Fraunhofen hat vor Kontakten mit dem Engelwerk und seinen Filialunternehmungen wie z.B. der "Katholischen Pfadfinderschaft Europas" gewarnt. Jugendliche würden in diesen Organisationen "nach Sektenart von ihren Angehörigen isoliert" und "wie Leibeigene" behandelt. Durch übersteigerte Gebetspflichten und lebensfeindliche Moral würden die jungen Menschen in krankhafte Angst versetzt. Der Vatikan habe bereits 1983 und verstärkt seit 1992 die Verwendung der Schriften und angeblichen Offenbarungen der 1978 verstorbenen Engelwerk-Begründerin Gabriele Bitterlich verboten, ebenso den Gebrauch nichtbiblischer Engelnamen, die sogenannten Engelweihen und die von der sektiererischen Organisation verlangten Schweigeversprechen. (nach kathpress 26.9.1995)

Familie / Children of God (ChoG)

Neues Grundlagenpapier legt fest: David Berg und Maria, seine Nachfolgerin, sind Gottes Endzeitpropheten

Im Februar 1995 hat die "Familie" eine 200- seitige "Regierungsverfassung" angenommen, mit der die Struktur der pfingstlerisch- libertinistischen Sekte nach dem Tod des Gründers David Berg geregelt werden soll. Betont wird in einer Veröffentlichung, daß sich alle Punkte dieses Grundsatzpapiers auf die Schriften und Briefe Bergs stützten. "Bestehende Glaubenssätze und Praktiken ... wurden aus den Zehntausenden von Seiten der Family-Literatur herausgefiltert", heißt es in der Mitteilung der Europazentrale. Man habe die Struktur dahin entwickelt, "eine kleinere und leichter zu handhabende (!) Anzahl von Personen in jedem der Homes der Vereinigung zu haben". Als Glaubensgrundsatz für Mitglieder wird u.a. festgehalten: "Sie müssen glauben, daß David Berg und Maria, seine Gattin und Nachfolgerin, Gottes Endzeitpropheten sind". Kinder sollen jetzt das Recht haben, "bei ihren Eltern zu leben und regelmäßig Zeit mit ihnen zu verbringen, einschließlich von wöchentlichen Familientagen mit ihrer Kernfamilie". (Q: "Die Familie nimmt eine Verfassung von Verantwortlichkeiten und Rechten an" Februar 1995, Home Services, Zürich, Schweiz)

Jehovas Zeugen

Seit 1. November 1995 neue Lehren uuml;ber Endzeittermine Im Wachtturm vom 1. November 1995 wird die Wachtturmlehre über die Generation von 1914, zusammengefaßt in dem alten Buchtitel "Millionen jetzt lebender Menschen werden nicht sterben", völlig uminterpretiert und fallengelassen. Der Begriff "Generation" sei nicht als Bezeichnung der Gruppe eines Menschenalters gemeint, "sondern bezieht sich hauptsächlich auf die Zeitgenossen eines bestimmten geschichtlichen Zeitabschnitts mit ihren charakteristischen Merkmalen", bekommt also die Bedeutung einer Epoche. Im BERLINER DIALOG Nr. 2, S. 34 schrieben wir im September: "Man wird abwarten müssen und alle 14 Tage im 'Erwachet' nachschauen müssen, ob 'der Satz' noch drinsteht." "Der Satz" hieß: "Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Welt zu schaffen, in der Frieden und Sicherheit herrschen werden. Seit der "Erwachet"-Ausgabe vom 8. November 1995 (Vol. 76, No. 21) heißt es jetzt im Impressum: "Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen in die vom Schöpfer verheißene neue Welt, in der Frieden und Sicherheit herrschen werden und die binnen kurzem das gegenwärtige böse und gesetzlose System der Dinge ablösen wird."

Kirche und ...

"Gott Krishna fordert Weg der liebenden Hingabe" - Opfer im Gemeindesaal

"Der Gemeindesaal der Evangelischen Kirchengemeinde Friedberg quoll über von Besuchern. ... Pfarrer Bodo Leinberger aus Büdingen, Beauftragter für religiöse Strömungen und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau hatte ... eingeladen und moderierte den Abend. Uma Roychaudhury, Inderin und Lehrbeauftragte ... gab zu Anfang einen biografischen Einstieg in das Thema. ... Sie bekam hier im Westen wieder Kontakt mit der Verehrung der Göttin Kali. An einem aufgebauten Altar praktizierte sie die Zeremonie des 'Arati', einer Opferhandlung für die Götter, bei der die Elemente Wasser, Feuer, Luft eine Rolle spielen. Sie sang Tempellieder und interpretierte die Texte." (Aus einem Bericht von Dr. F. Huth aus der Evangelischen Kirchen Zeitung 7/95, Februar 95)

Leinberger in IDEA:

"Kirchliche Sektenjägerei und naiver Schmusekurs sind der falsche Weg" Im evangelikalen Pressedienst IDEA (74/95) schreibt das Gründungsmitglied von "Jugend mit einer Mission", Bodo Leinberger, jetzt Assistent in einer südhessischen Propstei, ihm stelle sich immer wieder die Frage: "Wie sollen die Kirchen auf die religiöse Vielfalt reagieren? Es gibt drei Möglichkeiten:

1. Man grenzt sich ängstlich von allem anderen ab, um eine Glaubensverwässerung zu verhindern. Kirchliche Sektenjäger betreiben effektvolle Abwehr antichristlichen Ungeistes. Unglaube und Zweifel mögen außerhalb der Kirchen ihr Spiel treiben, während sich die Kirchenmitglieder an ihrer ungestörten Gemeinschaft freuen und die Kirchen zu Traditionshütern kulturprotestantischen Gutes werden.

2. Man propagiert ein eher naives Dialogverständnis, das die Harmonisierung der Religionen erträumt und will sich einer Verschmelzung der religiösen Traditionen nicht in den Weg stellen. Die christlichen Kirchen werden so zum großzügig duldsamen Dach der Weltreligionen.

3. Die Kirchen sehen die religiöse Vielfalt als Chance und Herausforderung für den christlichen Glauben. Nicht radikale Ablehnung noch naive Schmusepartie mit anderen Reli- gionen, sondern ernsthafter Dialog mit Glaubensgemeinschaften und religiösen Bewegungen ist angesagt. Zu einem solchen aufrichtigen dialogischen Konzept besteht keine Alternative!" (Juni 1995)

"Wie es euch gefällt" - Diskussion mit Mormonen in Nieder-Wöllstadt

Der "Pfahl Frankfurt" der Mormonenreligion berichtete über eine Veranstaltung mit der Ev. Kirche in der Wetterau: "Während der Diskussionszeit war es beeindruckend, daß zum einen Pfarrer Leinberger als Moderator immer schon im Vorfeld sehr ru- hig und ausgleichend agierte und auch Pfarrer Mühlenbeck die Fragen sehr offen interessiert, aber nie provozierend stellte. Auch die Zuhörer reagierten nie aggressiv oder streitsüchtig. Es wurde nicht einmal der Versuch gemacht, durch Zitieren oder Interpretieren ein Streitgespräch zu entwickeln. Die Atmosphäre war durchgehend entspannt, sogar wohltuend und am Ende herzlich und freundschaftlich" - schreibt Mormonenbischof Hartmut Frenkel als Fazit über seinen Auftritt bei einer Veranstaltung mit Propsteiassistent Bodo Leinberger und Pfarrer Mühlenbeck in Hessen-Nassau. (Q: Der Stern, November 1995, S. 5 f.)

Kult-Lobby

"Religionsfreiheit" und AUM Shinri-Kyo

Die International Herald Tribune vom 10.5.95 meldet den Japan-Besuch einer Delegation des "Unterausschusses für Religionsfreiheit der Amerikanischen Anwaltsvereinigung". Die Delegation warnte davor, die japanische Polizei gefährde die Religionsfreiheit der AUM Shinri-Sekte. Bei den von ihnen z.T. in den Gebäuden der AUM Shinri-Sekte durchgeführten Pressekonferenzen vertraten sie die Ansicht, die Bewegung sei unschuldig und ein Opfer exzessiven Polizeidrucks. Den erstaunten und z.T. empörten japanischen Journalisten teilten sie mit, daß sie anhand von Photos und Dokumenten, die ihnen die Gruppe zur Verfügung gestellt habe, wüßten, daß diese nichts mit den vorgeworfenen Straftaten zu tun habe. Barry Fisher appellierte an die Polizei, der Versuchung zu widerstehen, "eine Religion zu vernichten und Freiheit zu bestreiten". Die Furcht vor Terrorismus in Japan werde nur als Vorwand benutzt, um die Polizeigewalt zu stärken. Barry Fischer, James Lewis sowie ein weiterer Amerikaner gaben an, die buddhistische Extremsekte habe sie eingeladen, Flugreise, Hotel und "Basisspesen" seien von AUM Shinri-Kyo bezahlt worden.

Gordon Melton, Dean Kelley: CAN und AFF verantwortlich für WacoDesaster

In einem Artikel für die Washington Post zu Beginn der sogenannten Waco-Hearings behaupten J. Gordon Melton und Lawrence Criner, unter Bezug auch auf Dean Kelley, an dem unglücklichen Ausgang der Belagerung der Davidianer-Festung in Waco durch das FBI sei die sogenannte "Anti-Kult-Bewegung" , verkörpert durch das Cult Awareness Network (CAN) und die American Family Foundation (AFF) schuld. Ohne weitere Beweise zu präsentieren, behaupten Melton und Criner, das FBI habe sich auf ein anonym geschriebenes Gutachten gestützt, in dem Positionen vertre- ten worden seien, wie sie auch bei CAN und AFF vertreten würden. Jahrelang hätten "diese Organisationen ihre Ansichten über 'Mindcontrol' und Manipulation jedem, der es hören wollte, vorgetragen, einschließlich eini- gen Leuten im FBI". Dean Kelley, in Deutschland auch als Scientology-Verteidiger hervorgetreten, wird in dem Artikel mit der Meinung zitiert, es sei ein Fehler, zu behaupten, CAN habe nicht beigetragen zu der Stimmung gegen Koresh und seine Anhänger. Melton und Criner enden mit der Klage: "Im Licht der Linie, der das FBI folgte, muß man fragen, warum die Bundesbehörden dazu neigten, eher den 'Kult-Experten' Glauben zu schenken als den glaubwürdigen Autoritäten der Religionswissenschaft." Diese Fragen seien noch nicht voll untersucht, müßten aber Gegenstand des Waco-Hearings werden. (Q: Washington Post 2. 7.1995)

Mun-Bewegung

Non olet - oder: "Who paid your trip, Prof. Barker?"

Am 14.2.1995 fand in der russischen Staatsduma ein Hearing zu "Religionsfreiheit und neues Religionsgesetz" statt. Als Gast des St. Irenäus-Center nahm ich teil. Auch die Mun-Bewegung hatte einen ausländischen Gast eingeladen und zur "Verstärkung" in die Duma mitgebracht: Prof. Eileen Barker, eine englische Soziologin, die weltweit als "Expertin für New Religious Movements" tätig wird. In ihrem Redebeitrag, den sie recht früh im Laufe der Tagesordnung halten durfte, behauptete sie nach einer zeitintensiven und ausführlichen Selbstvorstellung und Aufzählung ihrer eigenen Bücher hellseherisch, alles, aber auch alles, was die anderen Redner über die "New Religious Movements" nach ihr später vortragen würden, werde falsch und irreführend sein. Da die Redezeit begrenzt war, kam sie auf Grund der schleppenden Übersetzung durch ein russisches Mun-Mitglied kaum noch zur Darstellung eigener Forschungsergebnisse. Als Eileen Barker relativ rasch die Duma wieder verließ, fragte ich sie für den BERLINER DIALOG, wer denn ihre Reise bezahlt habe: "Eileen, who paid your trip?". Sie antwortete - unzutreffend - "The Duma", also das russische Parlament. Die Duma, bzw. ein Ausschuß hatte zwar das Hearing organisiert, jedoch mußten alle beteiligten Organisationen ihre Kosten selbst zahlen, ausländische Redner waren eigentlich gar nicht vorgesehen. Da dieser zu Gunsten der totalitären Sekten und Kulte angelegte Auftritt also nicht von der in England kirchenunterstützten Organisation INFORM finanziert wurde, sondern die Finanziers anderswo zu suchen sind, haben diejenigen russischen Kreise wohl recht, die davon ausgehen, daß dies wohl eher eine gänzlich von der Munbewegung bezahlte Aktivität war. Thomas Gandow

Im Foyer der Duma boten Mitglieder der Mun-Bewegung Eileen Barkers Buch "New Religious Movements" an. Foto: Thomas Gandow

Parteiübergreifende Initiative gegen Deutschlandauftritt Muns

In Deutschland hatte die Mun-Bewegung neben internen Auftritten zu einer öffentlichen Veranstaltung mit Mun auch Prominente, Politiker, Fellow-Traveller und sogar Geistliche eingeladen. So fanden am 31. Oktober viele verblüffte Pfarrer und Pastoren von Kirchen und Freikirchen, die noch nie etwas mit der Mun-Bewegung zu tun hatten, in ihrem Briefkasten eine Einladung zum "ersten öffentlichen Auftritt Muns in Deutschland seit 23 Jahren". Sofort erhob darum am 1. November Senator a.D. Th. Krüger MdB (Berlin) im Zusammenhang mit dem warnenden Fernsehbericht von Reiner Fromm im "Kennzeichen D" die Forderung, das Einreiseverbot für Mun auch in Deutschland wieder zu erneuern. Auf seine Initiative hin kam es während einer Tagung der Vorstände deutscher Elterninitiativen zu einer parteiübergreifenden Presseerklärung, die hier dokumentiert wird:

Konferenz deutscher Elterninitiativen in Berlin: Politiker von CSU, SPD und CDU fordern neues Einreiseverbot für Mun

Die Erneuerung des Einreiseverbots für den Führer der Mun-Sekte (Vereinigungskirche) fordern der Berliner Bundestagsabgeordnete Senator a.D. Thomas Krüger (SPD), der Bayrische Landtagsabgeordnete Markus Sackmann (CSU) und der jetzt in Leipzig lebende ehemalige Stellv. Bundesvorsitzende der Jungen Union, Udo Schuster (CDU) im Rahmen einer Konferenz der Vorstände von Betroffeneninitiativen in der deutschen Hauptstadt. In der Begründung ihrer Forderung heißt es: "Sektenführer Mun, der in den USA wegen krimineller Delikte in Haft saß, will am 12. No- vember zum ersten Mal seit 23 Jahren wieder öffentlich in Deutschland auftreten. Bisher hatte ihn ein Einreiseverbot daran gehindert. Die Mun-Bewegung ist voll auf ihren Gründer und 'Messias' Mun ausgerichtet. Sie weist totalitäre Züge auf.

Sie zerstört Familien. Darauf wiesen bei der Konferenz in Berlin besonders die anwesenden, persönlich betroffenen Familienmitglieder hin.

Ihre Anhänger beutet die Mun-Bewegung gnadenlos aus. Mun und seine Führungsriege greifen in sämtliche Lebensbereiche ihrer Mitglieder ein. Berüchtigt sind die sogenannten Massenhochzeiten, bei denen tausende junger Menschen zur Schaffung einer neuen Menschheit und 'Blutslinie' von Mun gepaart werden." Die drei Politiker fordern das Bundesinnenministerium auf, alle notwendigen Schritte einzuleiten, damit Mun keine Einreise in die Bundesrepublik Deutschland erhält. Im Hinblick auf die Gefahren, die von der Mun- Bewegung für Jugend, Familie und öffentliches Wohl ausgehen, hat Großbritannien bereits auf persönliche Initiative des Innenministers Michael Howard ein Einreiseverbot verhängt."

Einreiseverbot verlängert

Inzwischen hat das deutsche Innenministerium unter Bundesinnenminister Manfred Kanther das aus den achtziger Jahren stammende Einreiseverbot für Mun ausdrücklich verlängert. Begründet wurde es mit der zu erwartenden Beeinträchtigung für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Auch für seine Frau Han, Hak-Ja besteht nun Einreiseverbot. Wie am Rande der dann als Lesung durchgeführten, von ca. 800 Personen besuchten Veranstaltung aus Kreisen von Führern der MunBewegung in Deutschland gesagt wurde, scheint die Bundesregierung jetzt auch darauf zu dringen, daß diese Einreiseverbote im gesamten Gebiet des Schengener Abkommens gelten.

Non olet: Bush und die Mun-Million

Der frühere amerikanische Präsident Bush und seine Frau Barbara Bush sollen etwa eine Million Pfund für ihre Mitwirkung bei dem Mun-Familien-Festival in Japan erhalten haben, behauptet die Daily Mail am 5. September 1995. Organisator des Bush-Trips und der sechs Veranstaltungen ist die zur Mun-Bewegung gehörende "Frauenvereinigung für Weltfrieden". Japanische Betroffenenhilfsorganisa- tionen und christliche Gruppen hatten Bush vergeblich gebeten, auf seine Tournee zu verzichten, weil sein Honorar aus Geld bestehe, das auf ungesetzlichem Weg Tausenden von Mun-Opfern weggenommen worden sei. Die United Church of Christ in Japan z.B. hatte an Bush geschrieben: "Bitte lassen Sie sich nicht durch den Namen der Vereinigung täuschen, sondern bedenken Sie, welche Gruppe dahinter steht, und denken Sie an den Schaden, den Ihre Verbindung mit dieser Organisation für zahllose Menschen anrichten kann. (Q: Washington Post vom 8.9.1995, Daily Mail vom 5.9.1995 und eigene Berichte).

Verschwesterung zur Schaffung der Munschen Weltfamilie

Nach (angeblich) 160.000 japanischen Frauen, die nach Korea gereist waren, um sich dort mit Koreanerinnen zu "verschwestern", werden solche Zeremonien jetzt überall in der Welt von der "Frauenföderation für den Weltfrieden" unter Leitung der Mun-Frau Han, Hak-Ja durchgeführt, so z.B. im Januar in Washington, USA, und am 22/23.4.1995 in Wien.

Verschwesterungs-Gelöbnis

Bei den Verschwesterungszeremonien wird ein Gelöbnis mit folgendem Wortlaut gesprochen und unterzeichnet: "Durch diese Schwesternschaftszeremonie verbinde ich mich in Freundschaft mit meiner Partnerin, um so eine Brücke des Friedens und der Versöhnung zwischen unseren beiden Nationen, XY und YZ zu bilden. Als eine Frau, die um den Frieden auf allen Ebenen mensch- licher Bestrebungen besorgt ist, werde ich mich darum bemühen, eine Friedensstifterin zu sein und im Bereich meiner Familie, der Gemeinde, Gesellschaft und zwischen Nationen vereinigend zu wirken."

The Significance of the WCSF Emblem

Kultur- und Sportfestspiele der Munbewegung Unter einem neugeschaffenen Symbol
findet das Kultur- und Sportfest der Mun-Bewegung ("World Culture and Sports Festival" WCSF) statt. Die verwendete Swastika ist im Gegensatz zum Nazi-Hakenkreuz rechtsdrehend und soll die Ausbreitung des Ideals wahrer Liebe und die Bewegung in Richtung auf die Realisierung der einen Weltfamilie symbolisieren.

Neue Mun-Jugendorganisation

Eine weitere Organisation fügt die Mun-Bewegung ihrer an Vereinigungen nicht armen Bewegung bei: Die 1994 gegründete Youth Federation for World Peace (YFWP) soll Ausbildungsprogramme, Diskussionsforen über Jugendprobleme, Stipendien, Programme für Werte-Erziehung, Konfliktlösung und ähnliches organisieren.

Metropolit Paulos Mar Gregorios jetzt auch noch Chairman bei Muns "Inter-Religious Federation for World Peace" (IRFWP)

In einer Selbstdarstellung der "Inter-Religious Federation for World Peace" (IRFWP) heißt es: "IRFWP ist eine Vereinigung von religiösen Führern und Gläubigen , die zu allen Welt- religionen gehören. Die Formulierung und Supervision ihrer Aktivitäten geschieht unter der Autorität ihres Vorsitzenden Rates, der aus Führern und Wissenschaftlern aus den Weltreligionen besteht." Zu diesem Rat gehören sieben Präsidenten. Es sind: H.H. Swami Chidananda von Rishikesh; H.E. Scheich Ahmad Kuftaro, Großmufti von Syrien; Reverend Chung Hwan Kwak, Präsident der International Religious Foundation; Bhai Manjit Singh von Sri Akal Takht von Punjab, Indien; Jagadguru Sri Shankaryacharya Swamigal von Kanchee, Indien; Venerable Jun Deuk-Soo, Vorsitzender des Rates des Koreanischen Buddhistischen Cho-Gye-Ordens und als Vorsitzender des Präsidial-Rates der IRFWP Seine Gnaden Metropolit Paulos Mar Gregorios von der Orthodoxen Kirche Indiens." In einer Selbstdarstellung wird unter der Autorität dieses Vorsitzenden Rates darüberhinaus verlautet: "Die Inter-Religiöse Föderation für Weltfrieden wurde 1990 durch Reverend Sun Myung Mun gegründet, dessen zahlreiche Initiativen für internationale Harmonie und Zusammenarbeit in allen Bereichen menschlicher Erfahrung weithin bekannt sind. Er hat die Mittel, die Verwaltungsstruktur und das Personal bereitgestellt für die Entstehung und Entwicklung der IRFWP. Dankbar anerkennen wir die Kraft seiner inter-religiösen Vision und die Wirksamkeit seiner aus ganzem Herzen kommenden Unterstützung für die Arbeit des IRFWP."

Scientology

Scientology und Rechts-Extremismus

Tom Marcellus war in den letzten 14 Jahren Direktor des "American Institute for Historical Review" einer "revisionistischen" Einrichtung. Zugleich war er Mitglied und 'Patron' der "International Association of Scientologists" (IAS). Während die IAS mit den Beiträgen ihrer Mitglieder Kampagnen gegen die Bundesrepublik Deutschland finanziert, in denen behauptet wird, Scientologen würden heute in Deutschland bedroht und verfolgt wie die Juden in der Nazi-Zeit, hat sich Marcellus zeitgleich als sogenannter "Revisionist" betätigt und für das rechtsextreme "American Institute for Historical Review" vom "sogenannten Holocaust" gesprochen. (Q: Evening Argus, Brighton, UK, 4.4.1995)

FDP und Scientology

Scientology-Mitglieder werden nicht in die FDP aufgenommen. Dies beschloß der Bundesparteitag der Partei in Mainz im Juni 1995. Eine gleichzeitige Mitgliedschaft bei Scientology und der FDP sei von Seiten der Partei her unerwünscht, erklärte der Generalsekretär der FDP, Guido Westerwelle. (Q: u.a. SZ vom 12.6.1995)

Scientologen in Österreich nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt

Scientologen sind von dem zuständigen Kultusamt des Bundesministeriums für Unterricht und kulturelle Angelegenheiten nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt. Dies stellte das Ministerium erst kürzlich klar: "Scientology ist keineswegs eine gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft, die Voraussetzungen wurden bisher nicht nachgewiesen". Vielmehr erscheine Scientology als eine Art "Weltanschauung mit nur schütteren religiösen Momenten". (Q: Die Presse 16.8.95, 17.8.95, 19.8.95)

Scientology verlor Prozess

Das Oberste Gericht in Washington lehnte den Antrag, die Veröffentlichung von internen Scientology-Dokumenten im Internet zu stoppen, in dritter Instanz kommentarlos ab. (Q: Kurier, Wien, 22. September 1995)

OTS

Australien will Sonnentempler-Akten einsehen

Die australische Bundespolizei will die Unterlagen der Sonnentempler bei dem Anwalt der Sonnentempler in der Schweiz einsehen. Laut der australischen Zeitung Courier Mail, Queensland, erhebt die australische Regierung Anspruch auf Vermögenswerte und Immobilien der Sonnentempler in Australien. Die Bundespolizei in Canberra hatte bereits 1992 den Verdacht der Geldwäsche gegenüber dem OTS. Beweise für illegale Aktivitäten in Australien waren aber bisher nicht ans Licht gekommen. (Q: Tages-Anzeiger Zürich, 3.7.1995)

TM

Guruuniversität bildet kambodschanische Waisenkinder aus

10 von der australischen Post gestiftete Motorräder sowie Rasenmäher, Wasserpumpen, Bewässerungsausrüstung und ein Generator gehören zu den Ausrüstungsgegenständen im Wert von 45.000 US-Dollar, die von australischen Unternehmen jetzt für eine von Australien her gesponserte "Maharishi Vedic University" in der ländlichen Prey Veng Provinz nahe der vietnamesischen Grenze in Kambodscha gestiftet wurden, an der 70 % der Studenten Waisenkinder sein sollen. (Q: Australian Associated Press, 1.7.1995)

TM-Mitglieder und Krankenkassen

Immer wieder wird in der TM-Werbung behauptet, Mitglieder der Transzendentalen Meditation oder ihrer Unterorganisationen hätten Beitragsvorteile in privaten Krankenkas- sen. Im Rahmen ihrer Antwort auf eine "Kleine Anfrage" des Landtagsabgeordneten Dr. Paul-Stefan Mauz, CDU, teilte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Sozialordnung am 3.3.1995 mit: "Nach Auskunft des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V., Landesausschuß Baden-Württemberg, gibt es in Deutschland kein privates Kranken- versicherungsunternehmen, das für Anhänger bzw. Mitglieder einer bestimmten therapeutischen Richtung oder Sekte einen Sonderrabatt gewährt." (Q: Landtag von Baden- Württemberg, Drucksache 11/5593 vom 3.3.95)

Nach Redaktionsschluß

Mun in Kiew: Unsichtbar

San Myung Mun kam am Abend des 13. Novembers in Kiew an. Er war von der "non-profit" Organisation "Spiritual Development" (Geistige Entwicklung) - ein neuer Name der Mun-Organisation in der Ukraine - eingeladen worden. Für den 14. November hatte Mun verschiedene Treffen mit der Regierung der Ukraine geplant, und dann ein Treffen mit einer großen Menge von Munies und eingeladenen Außenstehenden, das in der größten Konzerthalle von Kiew stattfinden sollte. Am Abend dann noch ein internes Treffen in seinem Hotel. Jedoch hatte er die Rechnung ohne die Kiewer Elterninitiative "Poryatunok - Zentrum für den Schutz von Familie und Individuum, Kiew" gemacht, die prompt gehandelt hat. Poryatunok hat den Sicherheitsdienst in Kiew informiert, der anscheinend schon einige Probleme mit der Mun-Bewegung hatte. Ergebnis: Das Treffen mit der Regierung wurde abgesagt. Die Konzerthalle "Golden Gate" war von Polizei umgeben und niemand von der Schar der Munanhänger wurde eingelassen. Dasselbe passierte am Hotel "Kievan Rus", wo Mun abgestiegen war. Nur etwa 50 Mun- Anführer wurden zu Mun in das Hotel gelassen. Nun hatte Mun sehr viel Zeit. Mangels anderer Programmpunkte hatten sie ein sieben Stunden langes Treffen mit ihm. Schließlich kam jemand von Muns Gefolge aus dem Hotel und sagte, daß "der Reverend" unglücklicherweise nicht hier heraus kommen könne, aus Gründen, die "außerhalb seiner Macht" liegen würden. Jedoch könnten die Anhänger einen Blick auf ihn werfen, wenn er ans Fenster kommen würde. Bis spät in die Nacht rieb sich die Menge die Augen und schaute auf das Fenster, aber sah nichts. Heute, am 15. November, hat Mun Kiew verlassen. Es gibt eine große Verärgerung unter den Mun- Mitgliedern aus der ganzen GUS, die massenweise extra nach Kiew kamen und ihre Familien mitgebracht hatten, aber unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten.
Alexander Dvorkin

Mun landet in Afrika

Nach ihrer mehr oder weniger gescheiterten Europa-Tournee hat sich das Ehepaar Mun nun nach Afrika gewandt und die Elfenbeinküste, Zaire und Südafrika heimgesucht, wobei Mun in Zaire auch mit dem dortigen Staatschef Mobutu zusammentraf.

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Auskunft über spendensammelnde Organisationen Auskünfte über (in Deutschland) Spenden sammelnde, zum Teil international tätige Organisationen und über deren Spendenwürdigkeit erteilt kostenlos das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen / DZI Bernadottestr. 94, 14195 Berlin, Fon 030/ 83 90 01-0, Fax 030/ 831 47 50. Die Antwort des DZI enthält in der Regel eine Beschreibung des jeweiligen Vereins und seiner Arbeit sowie eine Einschätzung zur Förderungswürdigkeit der jeweiligen Organisation. Eine solche Auskunft wird kostenlos über bis zu drei konkret genannte Organisationen erteilt. Das DZI bittet darum, der Anfrage für das Rückporto DM 2,- in Briefmarken beizulegen. Das DZI selbst ist eine Stiftung bürgerlichen Rechts in Berlin und wird als wissenschaftliches Dokumentationszentrum vom Senat des deutschen Bundeslandes Berlin, vom deutschen Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, von der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, dem Deutschen Städtetag und der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. getragen.

Vergleiche hierzu auch das Register Deutscher Spendenorganisationen


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