Allgemeines
20 Jahre ARW München: Großer Kleinverlag bietet eiligen
Bestellern Jubelpreise
Der von Manfred Ach und Inge Haack geführte Verlag der "Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen (ARW)", ein aus unserer Geschichte nicht wegzudenkender Bildungsfaktor, wurde im Januar 1976 gegründet. Über die Hintergründe des Unternehmens, an dem auch Friedrich-Wilhelm Haack nicht unwesentlich beteiligt war, wurde bisher viel gerätselt und gemunkelt. Das soll jetzt anders werden. Unter dem vieldeutigen Titel "Under Cover" veröffentlicht Manfred Ach die Verlagsgeschichte eines der sonderbarsten Kleinverlage der Alternativpressenszene, zusammen mit der umfangreichen Bibliographie des Verlages. "Apologetica, Curiosa und Pneumatica" und Porträts der Autoren F.W. Haack und P.R. König sowie Anekdoten und Interna runden den Band ab. "Under Cover" ist Teil eines Jubiläumsangebotes: Wenn man das Buch bis zum 31.12.1995 bestellt, kann man als Stammkunde sämtliche Titel aus dem Verlagsprogramm zum Jubiläumsrabatt von 50% beziehen. Im Jubiläumsangebot sind jedenfalls Bücher wie Haacks "Religion und Dekoration" über Orden, Freibischöfe und Vaganten, das sonst 200,- DM kostet (jetzt 100,-), PR Königs "OTO-Phänomen" und sein ganz neu erschienenes "Abramelin & Co. - Von Heiligen Schutzengeln und anderen UFOs" mit 364 S. weiterer Crowley- OTO- und Golden Dawn- Information (beide sonst je 48,-, jetzt 24,- DM) und Tzschuppes "Bund der Kämpfer für Glauben und Wahrheit", ein durch entsprechendes Auftreten wieder aktuelles Horpenitenbuch (48,- / 24,- DM). Wegen des für den Jubiläumsrabatt nun einmal geltenden Termins und der begrenzten Auflage ist rasche Bestellung zu empfehlen.
Manfred Ach: Under Cover. 20 Jahre ARW, Dokumentations-Edition 27, München 1995, 196 S., DM 24,- . Bestelladresse: ARW, Postfach 500107, 80971 München, Fax: 089/ 6414152
Nachschlagewerk zu Kirchen, Freikirchen und christlichen Gemeinschaften
Jürgen Tibusek: Ein Glaube, viele Kirchen. Die christlichen Religionsgemeinschaften - Wer sie sind und was sie glauben. Brunnen-Verlag Gießen 1994, 614 S., ISBN 3-7655-1008-4
Tibusek, Religionswissenschaftler und Dozent in einer freikirchlich orientierten Ausbildungseinrichtung legt mit diesem Buch ein bisher fehlendes Nachschlagewerk über die christlichen Kirchen im deutschsprachigen Raum sowie auch die Gemeinschaften und Bewegungen im Umkreis der jeweiligen Kirchen vor. Der Bogen reicht von den Orthodoxen Kirchen (S. 54-78) über die Römisch-katholische Kirche und Altkatholische Kirche (S. 11-53) zu den von ihm "protestantisch" genannten Kirchen der Reformation (S. 79-193), zu denen für ihn die Anglikanische Kirche sowie die Lutherischen und Reformierten Kirchen gehören, und weiter über die "konfessionellen Freikirchen" (S. 194 - 206) und den "Freikirchen aus täuferischer, pietistischer und evangelikaler Tradition" (S. 207- 360). Teil 6 bis 12 (S. 365- 469) behandelt auf jeweils zehn bis zwanzig Seiten voneinanderabgesetzt, die von Tibusek so genannten "aus der Heiligungsbewegung hervorgegangenen Freikirchen", "evangelikal- charismatische Freikirchen", "aus der Pfingstbewegung hervorgegangene Freikirchen", "Wort- und Glaubensgemeinden", "die Siebenten-Tags-Adventisten", die "Religiöse Gesellschaft der Freunde - Quäker" und "Unabhängige Gemeinden". Eigene Kapitel beschäftigen sich mit überkonfessionellen Zusammenschlüssen und überkonfessionellen Strömungen. Deutlicher Schwerpunkt ist für Tibusek die Darstellung der Freikirchen. Obwohl Tibuseks Ordnungsprinzip eigenwillig und nicht ganz eindeutig ist (historisch? am Abstand von den altkirchlichen Bekenntnissen orientiert?) und die Beiträge unterschiedlich intensiv neben Organisatorischem die Lehre der jeweiligen Kirche oder Gemeinschaft vorstellen, ergibt sich im Ganzen der Eindruck eines kompetenten und hilfreichen Nachschlagewerks zur Kirchenkunde der Gegenwart, das mit einem umfangreichen Register, zahlreichen Anmerkungen und ausführlichen Literaturhinweisen auch die Weiterarbeit ermöglicht. T. G.
Charismatische Bewegungen
Jürgen Tibusek: Gottes
umwerfender Segen. Der Toronto-Segen. Eine Orientierung. Brunnen-Verlag
Gießen 1995, 158 S. ISBN 3- 7655.3518-4
Sehr empfehlenswerte, sachkundige Darstellung und Zusammenfassung von Berichten und Stellungnahmen zum sogenannten Toronto- Segen. Hinweise auf Parallelphäno- mene aus anderen Religionen und neuen religiösen Bewegungen. Tibusek weist auf kritische und selbstkritische Stimmen aus der Pfingstbewegung und der charismatischen Bewegung hin und schließt mit eigener kritischer Beurteilung aus evangelikalfreikirchlicher Sicht. T.G.
Internet
Wie startet man ins Internet? - Natürlich mit dänischer
Hilfe! Das Heft "Wie startet man ins Internet" von Torben Kjaer,
KnowWare-Serie, Dänemark, ist ein pädagogisch sehr gut
aufbereitetes Einsteigerseminar ins Internet. Obwohl absolut billig
angeboten (5,- DM!), ist es ein didaktisch solider Einsteigerkurs ins
Internet. Es sind alle wichtigen Dienste des Internets für den Laien
faßlich dargestellt, eine Leistung, die viele dicke Fachbücher
zum Thema nicht bieten. Die Übersetzung ist gelungen; dabei kann man
leicht über einige wenige putzige Übertragungen hinwegsehen wie
z.B. "Operativsystem" für "Betriebssystem", denn die Inhalte werden
dabei nicht verfälscht. So findet man in dem Heft alle nötigen
Informationen über Telnet, E-Mail, FTP, Nettiquette (die Benimmregeln
im Internet, der Abschnitt ist etwas kurz ausgefallen), Gopher, Veronika,
WWW (World Wide Web) , Usenet, Archie, Finger, Netfind, Internet Hunt,
Ftpmail, Mailinglists, anon.penet, IRC, MUDs, Usenet-Orakel so gut
erklärt, daß der Anfänger damit wirklich etwas anfangen kann
- und wir uns hier nähere Erklärungen sparen können. Torben
Kjaer legt Wert darauf, daß der Leser auch zum Ausprobieren angeregt
wird. Das Heft wurde auch in der Newsgroup de.comm.internet (8. Juni 95)
besprochen und mehrfach gelobt, ich kann mich dem nur anschließen.
Wer den Berliner Dialog im Internet lesen will und schon einen Computer und
einen Modem (Modulator/Demodulator) hat, also den Apparat, der den Computer
mit dem Telefonnetz verbindet, braucht außerdem nur noch:
Torben Kjaer: Wie startet man ins Internet, KnowWare-Serie, Dänemark, 5,- DM
Winfried Müller
Okkultismus / Satanismus
Sympathie für arme Teufel Was tun, wenn Schüler von geheimen
okkulten Sitzungen erzählen? Wie reagieren, wenn Jugendliche
Pentagramme und das angebliche Satanszeichen "666" auf Schulbänke
kritzeln und mit der Teilnahme an "Schwarzen Messen" protzen?
Als Berufsschulpfarrer kennt Michel Höhn den Erfahrungshorizont der Jugendlichen . Okkultismus gehört heute zum "allgemeinen Bildungsgut der Jugendlichen", nicht jedoch unbedingt der Lehrer, meint der Berufsschulpfarrer.
Mit seinem "Kritischen Ratgeber Okkultismus" möchte der kath. Theologe diesem Informationsdefizit abhelfen. Mit großer Souveränität, Sorgfalt und Sachkenntnis referiert er die Ursprünge des modernen Satanismus in Crowleys Thelema-Orden, differenziert zwischen okkulten Praktiken und durch Crowleys Magie beeinflußten Psychoorganisationen wie Scientology.
Er grenzt sich dabei ab gegenüber jenen Evangelikalen und Antiokkultisten, die hinter jedem Rocksong den Satan entdecken und so der Sache mit dem Teufel unangemessene Macht zugestehen.
Gefährlicher als die quasi-religiöse Macht des Satanismus findet Höhn, "daß satanistisches Gedankengut in viel größerem Ausmaß eine Gefahr für eine demokratische Gesellschaft" ist. Allzugut paßt diese Ideologie der rücksichtslosen Selbstdurchsetzung, zieht man einmal das faszinierende exotische Brimborium ab, "in eine Zeit, die alles Schwache, Unansehnliche, Fremde, Behinderte und Kranke in die Kellerräume der Gesellschaft abdrängt und dem Starken alles Recht verspricht".
Eindringlich plädiert Höhn aber auch dafür, die Erfahrungen Jugendlicher ernst zuneh- men, statt sie oberlehrerhaft wegdiskutieren zu wollen. Wenn Höhn trotzdem argumentiert und eine (natur-) wissenschaftliche Analyse okkulter Phänomene anbietet, dann um die Phänomene zu erklären und als Hilfsmittel gegen die Ohnmachtserfahrungen heutiger Jugendlicher zu entzaubern. Ein lexikalischer Anhang bietet die Begriffe der Szene, aber auch die Erklärungsversuche und Deutungen. Auf diese Weise ist ein hilfreiches Buch für alle entstanden, die mit Jugendlichen arbeiten.
Uwe Birnstein Michael Höhn: Sympathie für den Teufel. Kritischer Ratgeber Okkultismus. Papy Rossa Verlag, Köln, 176 S. 19,80 DM
Parawissenschaften
Irmgard Oepen, Amadeo Sarma (Hrsg.): Parawissenschaften unter der Lupe.
Schriftenreihe der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von
Parawissenschaften (GWUP) herausgegeben von Irmgard Oepen, Amadeo Sarma,
Band 1, Münster 1995, ISBN 3-8258-2357-1 187 S.
Der Band faßt in Form von Faksimiles die wichtigsten Aufsätze aus der Zeitschrift der GWUP "Skeptiker" zu den Themenbereichen Medizin (einschließlich Ayurveda und Homoeopathie), Psychologie, Wunderheiler, Erdstrahlen, New Age, Astrologie, Ufos, Kreationismus sowie Informationen über einige wichtige Gerichtsurteile zusammen. - Red.
Postkommunistische Religion
Wolf-Jürgen Grabner: Religiosität in einer säkularisierten
Gesellschaft. Eine Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung in Leipzig 1989;
Europäische Hochschulschriften, Reihe 23, Theologie; Bd. 499, ISBN
3-631-46670-6, Peter Lang Verlag 1994