Seite 21 n_rechtsweiter Seite 22-23 (17 KB) n_links Start-Seite 1
 

BERLINER DIALOG 22, 3-2000 Martini

 UPDATE

Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

Sektenbeauftragte kritisieren neuerliche Umfrage
Kritisch setzten sich die Teilnehmer der Jahrestagung der Konsultation Landeskirchlicher Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen (KLB) vom 5.-8. März 2001 in Rothenburg o.d.T. mit dem Modellprojekt des Bundes zur Prävention im Bereich "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" auseinander.
Der an die Landeskirchlichen Beauftragten und Elterninitiativen verschickte Fragebogen könne nicht bearbeitet werden . Er reduziere den Beratungsbegriff auf therapeutische Beratung und werde dem umfassenden Anforderungsprofil der Informations- und Beratungsarbeit bei Kirchen und Elterninitiativen nicht gerecht.
Die Teilnehmer forderten dagegen einstimmig, daß die Handlungsempfehlungen der Enquetekommission des 13. Deutschen Bundestages zu Sekten und Psychogruppen endlich in angemessener Weise umgesetzt werden.

KLB - Konsultation Landeskirchlicher Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen im DCI Geschäftsstelle: Pfarrer Eduard Trenkel Wilhelmshöher Allee, 330 34131 Kassel
AZ.: 3/2001 / Datum: 02.04.2001

An AJS / IDZ, Poststraße 15-23, 50676 Köln
Betr.: Modellprojekt zur Prävention im Bereich "Sogenannte Sekten und Psychogruppen"
Fragebogen zur Beratungsarbeit im Themenbereich "so genannte Sekten und Psychogruppen" hier: gemeinsame Antwort der KLB - Engführung des Beratungsbegriffs auf therapeutische Beratung

Sehr geehrte Damen und Herren,
anläßlich der Jahrestagung der Konsultation Landeskirchlicher Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen (KLB) vom 5.-8. März 2001 in Rothenburg o.d.T. haben sich die dort mehrheitlich versammelten Beauftragten aus den evangelischen Landeskirchen mit dem an sie gerichteten Fragebogen ihrer Einrichtung auseinandergesetzt.
An diesen Beratungen haben auch Vertreter von fünf Eltern- und Betroffeneninitiativen teilgenommen.
Alle Beteiligten waren sich einig, den Fragebogen nicht zu bearbeiten, da er dem umfassenden Anforderungsprofil unserer Informations- und Beratungsarbeit nicht gerecht wird.
Unabhängig davon sind wir weiterhin daran interessiert, daß die Handlungsempfehlungen der Enquetekommission in angemessener Weise umgesetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen

Jehovas Zeugen
Personelle und organisatorische Veränderungen deuten darauf hin, daß sich die WTG jedenfalls strukturell im neuen Jahrhundert einrichtet.

Personelle Veränderungen
Personelle Veränderungen Auf der Jahresversammlung am 7. Oktober 2000 soll die Leitende Körperschaft der WTG entschieden haben, daß die Positionen des Präsidenten, des Vizepräsidenten usw. in den eingetragenen Gesellschaften (z.B. Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, Inc., Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc., etc.) nicht mehr von "gesalbten" Brüdern (von denen es weltweit nur noch ca. 7000 gibt) ausgefüllt werden. Diese Ämter wurden den uns vorliegenden Berichten nach von "Brüder aus den Anderen Schafen" übernommen.
Präsident der Watch Tower Society ist jetzt Don Adams. Als Grund wurde nicht die Überalterung des gesalbten "Überrests" genannt, sondern gesagt, daß diese "Vorkehrung" es nun der Leitenden Körperschaft erlaube, sich vor allem um die "Geistige Speise" zu kümmern, während sich die Nachrücker, Mitglieder mit sog. "irdischer Hoffnung", um die Belange der eingetragenen Gesellschaften kümmern könnten.

Neue religiöse Organisationen
Neue religiöse Organisationen Drei neue Organisationen sollen anscheinend der weltweiten Umstrukturierung der Wachtturm-Gesellschaft in eine regelrechte Religionsgemeinschaft dienen:
* Christian Congregation of Jehovah's Witnesses (Christliche Versammlung der Zeugen Jehovas) soll wohl als religiöse Dachorganisation und "Kirchenersatz" mit der Zuständigkeit für das "Predigtwerk", die Kongresse usw. dienen. Präsident dieser Einrichtung wurde William Van de Wall. Dies ist vermutlich eine "Vorkehrung", durch die Schwierigkeiten wie zuletzt in Frankreich entfallen, wo die dortige WTG-Organisation nicht als "cultuell", also gottesdienstlichen Zwecken dienend anerkannt wurde.
* Ein "Religious Order of Jehovah's Witnesses" (Religiöser Orden der Zeugen Jehovas) stellt nun die Organisation für die hauptamtlichen Mitarbeiter dar, also die Sonderpioniere, Reisenden Aufseher, Spitzenfuktionäre aber auch die Bethelmitarbeiter in Verwaltung, Druckerei etc. Leiter soll Patrick LaFranca sein. Diese "Vorkehrung" könnte nicht nur auf Außenwirkung bezogen sein (Einreisemöglichkeiten etc.) Der bekannte WTG-Kritiker Franz meint, daß dies verhindern könnte, daß die Zeugen z.B. "aussteigenden" Mitarbeitern eine Abfindung zahlen müssen. "Wenn jetzt Leute den Antrag stellen [zum Personal zu gehören], unterschreiben sie ein Armutsgelübde, das die [Wachtturm-Gesellschaft] davon befreit, denjenigen als Angestellten behandeln zu müssen", sagte Franz.
* Schließlich sollen die organisatorische Dinge dem Vernehmen nach ausgegliedert worden sein in eine Kingdom Support Services, Inc., (Königreichs- Unterstützungsdienste) eine Servicegesellschaft, die Immobilien, den Betrieb der Gebäude und die Fahrzeuge der WTG betreiben könnte.
(Quelle: Kurzbericht von der Jahresversammlung am 7. Oktober 2000 in New Jersey, USA und Christianity Today Autor: Mark A. Kellner Datum: 5. März 2001)


Seite 21 n_rechtsweiter Seite 22-23 (17 KB)
n_oben Anfang

n_links Start-Seite 1