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| BERLINER DIALOG 22, 3-2000 Martini DIALOG & APOLOGETIK |
Stichwort: Zeugen Jehovas |
Entstehung und Geschichte
Als 15jähriger beschäftigte er sich intensiv mit religiösen Fragen und schloß sich 1870 einer adventistischen Splittersekte an, den Second Adventists. Von deren Vorstellungen, z. B. der Berechenbarkeit des Zeitpunkts der Wiederkunft Christi und des Endes der Welt, wurde er stark beeinflußt. Die Zusammenarbeit mit der Splittersekte dauerte einige Jahre. |
Präsidenten der Gesellschaft Der dritte Präsident Nathan H. Knorr (19051977), sorgte für eine weltweite Ausbreitung der WachtturmIdeologie und entwickelte eine Reihe von Schulungstechniken (z.B. die Theokratische Predigt-dienstschule), die jegliches kritische Denken ausschalten.
Die Wachtturmgesellschaft versucht mit Broschüren | "Menschen wie du und ich"? (Archiv Berliner Dialog) |
Unter seinem Nachfolger, Frederick Franz (18931992), erreichte die Sekte die Höchstzahl an "Verkündigern" (im Jahre 1998 waren es 5,4 Mio, davon rund 166.000 in Deutschland), durchlief aber auch einige Krisen.
Lehre und Praxis Die von den christlichen Kirchen vertretene Trinitätslehre wird scharf abgelehnt, die Bibel streng wörtlich und als "Gesetzbuch Jehovas" interpretiert; unter anderem wird die besondere Lehre der Jehovas Zeugen zur "Blutfrage" (Verbot von Blutttransfusionen) mit dem biblischen Verbot des Blutverzehrs begründet. Alle kirchlichen Feiertage, insbesondere Weihnachten und Ostern, gelten als "heidnischen Ursprungs". Typisch für Jehovas Zeugen ist ihr Auftreten in der Öffentlichkeit, der sogenannte "Felddienst". Dazu gehören unter anderem das "WachtturmStehen" auf belebten Straßen und Plätzen und die "Mission von Tür zu Tür". Ein dunkler Punkt im ZJSystem ist der unnachgiebige Umgang mit Kritikern in den eigenen Reihen. Diese werden ohne Rücksicht auf das soziale Umfeld (Familie, Freunde) aus der Gemeinschaft entfernt, d.h. mit "Gemeinschaftsentzug" bestraft. Nach einem Jahr erfolgt entweder die "reuevolle Rückkehr" des Betreffenden oder sein endgültiger Ausschluß.
Struktur und Zahlen
Die WTG nennt darum in ihren statistischen Veröffentlichungen nicht die Zahl der "Mitglieder", sondern diejenige von "Verkündigern", d.h. der aktiv im Werbedienst stehenden Menschen.
Beurteilung
Probleme und Entwicklungen Buchempfehlungen zu Jehovas Zeugen
Borchers-Schreiber, Gerd: Mein Leben als Zeuge Jehovas. Bericht eines Aussteigers. Doyon, Josy: Hirten ohne Erbarmen. Zehn Jahre Zeugin Jehovas - Der Bericht eines Irrweges. DM 34,00; 332 S.; 4. Aufl. 1990; Theologischer Vlg. Zürich; ISBN: 3290114031 Franz, Raymond: Der Gewissenskonflikt. Menschen gehorchen oder Gott treu bleiben? DM 34,00; 392 S.; 3. aktualisierte und ergänzte Aufl. 1996; Claudius Vlg. München; ISBN: 353262074X Garbe, Detlev: Zwischen Widerstand und Martyrium. Die Zeugen Jehovas im 'Dritten Reich'. DM 98,00; 605 S.; 4. Aufl. 1998; Oldenbourg Vlg. München; ISBN: 3486564048 Haack, Friedrich-Wilhelm; Gandow, Thomas: Jehovas Zeugen. DM 9,80; 108 S.; 16. aktualisierte und erweiterte Aufl. 1997; Evangelischer Presseverband München; ISBN: 3583506081 Köppl, Elmar, Die Zeugen Jehovas, Eine psychologische Analyse; Arbeitsgemeinschaft für Religions- und Weltanschauungsfragen; 2. Aufl. München 1990; 232 S.; DM 48.- Pape, Günther: Die Zeugen Jehovas. Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei. DM 24,90; 304 S.; Pattloch Vlg. Augsburg 1999; ISBN: 3629008593 Pape, Klaus-Dieter: Die Angstmacher. Wer (ver)führt die Zeugen Jehovas? DM 26,80; 283 S.; St. Benno Vlg. Leipzig 1998; ISBN: 3746212685 Joseph Wilting: "Das Reich, das nicht kam. 40 Jahre hinter der prächtigen Fassade der Zeugen Jehovas, Vlg. IKS Garamond, 280 S., DM 35; ISBN 3-934601-01-4 Wunderlich, Gerd: Jehovas Zeugen. Die Paradies-Verkäufer. Erfahrungen auf einem Irrweg; DM 22,80; 231 S.; 4. Aufl. 1994; Claudius Vlg. München; ISBN: 353262009X. |
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