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zum STANDPUNKT | BERLINER DIALOG 13, 2-1998 - Michaelis |
UPDATE
ACP
Unter der Überschrift "VPM gewinnt Prozess-Serie" berichtet der ACP in seinem Mitteilungsblatt (17-4/1998 S.11) über den angeblichen Ausgang von Prozessen des VPM (Verein zur Förderung der psychologischen Menschenkenntnis) gegen Kritiker, die sich auf "wahrheitswidrige Aussagen" von Dr. Hemminger, inzwischen Weltanschauungsbeauftragter der Württembergischen Kirche, gestützt hätten. Ziel des Artikels ist es, die von Hemminger in seiner Zeit als Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) erstellte, kritische Analyse des VPM als widerlegt erscheinen zu lassen. Der ACP will durch seine tendenziöse Darstellung die Tatsache rechtfertigen, daß er inzwischen selbst zu den Unterstützern des VPM zählt.
In dem ACP-Artikel wird behauptet, der VPM arbeite "auf betont christlicher Grundlage". Dieses stellt angesichts von Geschichte und Ideengut des VPM eine bewußte Irreführung der Leser dar. Sogar der VPM selbst bezeichnet sich als religiös neutral. Er leitet sich von der durch Friedrich Liebling begründeten, religionskritischen und politisch links stehenden "Zürcher Schule" ab und vertritt erst seit 1989 "rechtskonservative" Positionen.
Allgemeiner Wirtschaftsdienst Gelegentlich wird gefragt, ob es sich beim AWD um eine Sekte handele oder ob eine Verbindung zu Scientology bestehe. Von hier aus kann nur gesagt werden, daß es sich um eine hochideologisierte Organisation mit vielen Kennzeichen eines "Industrial Cults" handelt. Für diese Einschätzung spricht auch eine jetzt bekanntgewordene AWD-Hymne: |
Die Erde dreht sich immer noch Und mancher bleibt ganz einfach steh'n Doch wir haben dazugelernt Denn Träume dürfen nie vergeh'n Leb' nicht vor dich hin Denn ganz tief in dir drin' Liegt deine Chance, nun ist es endlich so weit
Freiheit heißt AWD
Die Erde dreht sich immer noch | Freiheit heißt AWD Freiheit ist unser Gewinn Mit einer echten Idee Für eine Zukunft voll Sinn Freiheit heißt AWD Wir sind zusammen ein unschlagbares Team
Freiheit heißt AWD |
Elterninitiativen EBI: Lebenshilfegesetz jetzt beschließen
Die "Eltern- und Betroffeneninitiative gegen psychische Abhängigkeit - für geistige Freiheit Berlin e.V." fordert die Parteien dazu auf, sich für die längst überfällige gesetzliche Regelung des Psycho- und Lebenshilfemarktes einzusetzen, um die Bürger vor unseriösen Esoterik-Anbietern zu schützen. Die EBI Berlin kritisierte, daß der Eindruck entstanden sei, manche Politiker wollten lieber die unseriösen gewerbsmäßigen Psycho- und Esoterik-Anbieter vor berechtigten Schadensersatzansprüchen geprellter Kunden schützen, als die Opfer.
EZW Dr. Reinhard Hempelmann (45), evangelischer Pfarrrer aus Westfalen und seit 1992 Referent der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) für den Arbeitsbereich "Gemeinde-neugründungen, pentekostale und charismatische Gruppen, fundamentalistische Strömungen", ist vom Rat der EKD zum 1. Januar 1999 zum Leiter der EZW berufen worden.
Christian Science Die christliche Sekte "Christian Science"/ "Kirche Christi, Wissenschafter" kann keine Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung beanspruchen. Die Sekte hatte die Feststellung beantragt, daß sie zur Versorgung im Rahmen der Pflegeversicherung zugelassen sei. Das Bundessozialgericht (BSG) hat am 7. August 1998 entschieden, daß "Christian Science" die dafür in Deutschland erforderlichen Voraussetzungen nicht erfüllt, weil die Sekte in ihren Einrichtungen keine staatlich geprüften Pflegekräfte zuläßt. "Christian Science", die in Deutschland für ihre Mitglieder drei Pflegeheime betreibt, lehnt staatlich geprüfte, medizinisch ausgebildete Pflegekräfte grundsätzlich deshalb ab, weil sie die "heilende Atmosphäre" in den Heimen der Sekte stören würden. Die Sekte lehrt nämlich, Krankheiten seien Illusion und könnten durch Gebet und eine Art positives Denken geheilt werden. Ärztliche Hilfe und Informationen über Krankheiten werden dagegen als krankmachend abgelehnt. Den Einsatz ausgebildeter Pflegekräfte vorzuschreiben, verstoße daher gegen das Grundrecht der Glaubensfreiheit, argumentierte die Sekte. Dem folgte das BSG nicht. (Az. B 3 P 8/97 R)
Grüne
Frage: Die Grünen haben sich mit ihrem Sondervotum auch gegen ein sogenanntes "Gewerbliche Lebensbewältigungshilfe-Gesetz" ausgesprochen. Was spricht denn dagegen?
Frage: Die Kirchen sind dann nicht von diesem Gesetz betroffen, wenn sie kein Geld für ihre Dienstleistungen nehmen. Jeder, der Geld nimmt, also jeder gewerbliche Anbieter, wäre von diesem Gesetz betroffen. Auch die Kirchen, sobald sie denn Gebühren für Kurse verlangen würden. So bleibt es ja jedem freigestellt, ob er Gebühren nimmt und damit gesetzlichen Vertragsregeln unterliegt oder nicht.
Frage: ...Aber sie sagen doch, die Kirchen würden bevorzugt. Das scheint doch gar nicht der Fall zu sein.
Frage: Nun erwähnten sie ja gerade, die Kirchen würden begünstigt und offenbar werden die Kirchen nicht begünstigt, sondern wie sie es gerade relativiert haben, sind auch die Kirchen dagegen. Ihre Argumentation ist mir nicht klar.
Frage: Also kann ich nun ihre Aussage stehen lassen "Kirchen werden begünstigt" oder kann ich die nicht nehmen?
Kultlobby
"Ich bin nicht der Präsident der internationalen
Munbewegung
In einem noch am 20. Dezember 1997 bekanntgegebenen offiziellen Feiertagskalender werden Muns 78. Geburtstag am 2. Februar, der Jahrestag des 36-Paare-Blessing am 15. 5. (61) und über 85 weitere, jeweils mit Zeremoniell zu feiernde Gedenktage angeführt, von denen einige sogar doppelt belegt sind.
Okkultismus
Friedhofs- und Kirchenschändungen, auch solche mit satanistischem Bezug, sind in den neuen Bundesländern deutlich häufiger anzutreffen als in den alten. Das sagte Pfr. Thomas Gandow, Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, auf einem Seminar, das vom Bund Deutscher Kriminalbeamter, Landesverband Brandenburg, und der "Karl-Hamann-Stiftung für liberale Politik" in Brandenburg/ Havel durchgeführt wurde. | |||
Gebiet Berlin (Ost) Bezirk Cottbus Bezirk Frankfurt/O. Bezirk Potsdam | Gruftis 150 21 23 60 | IM's 4 3 2 2 |
Eine solch flächendeckende Überwachung der Jugend mit geheimdienstlichen Mitteln und eine in erster Linie repressive Auseinandersetzung a' la DDR wäre fachlich sinnlos und politisch kontraproduktiv, sagte der BDK-Vorsitzende Bauch. Die Seminarteilnehmer - Kriminalbeamte, Lehrer und Mitarbeiter von Jugendämtern - waren sich darin einig, daß die Ursache für Gewalt und Friedhofsvandalismus in einem gesellschaftlichen Werteverfall zu sehen ist. Diesem entgegenzuwirken sei Aufgabe aller staatlichen und politischen Verantwortungsträger. Die Polizei könne im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrages nur einen sehr begrenzten Beitrag leisten. Beklagt wurden Wissensdefizite, fehlende Aufklärung und damit mangelnde Sensibilisierung derjenigen, die mit der Erziehung junger Menschen, aber auch mit der Strafverfolgung, beauftragt sind. Es sei ein vor allem politisch zu bewertendes Faktum, daß kein zuständiger Verantwortungsträger der Landesregierung an der Fachveranstaltung teilgenommen habe.
Scientology-Organisation Endgültig wurde jetzt dem Verlangen der Scientologen auf Einrichtung einer ZIELPrivatschule in der Schweiz eine Absage erteilt. Der Bericht über das Urteil des Schweizer Bundesgerichts im Züricher Tagesanzeiger ist im Internet unter www.tages-anzeiger.ch/970826/63312.HTM zu finden. Sechs Jahre lang hatte Scientology mit der Züricher Schulbehörde um die Einrichtung der Schule gekämpft. Das Bundesgericht in Lausanne bestätigte den Beschluß des Züricher Verwaltungsgerichts, wonach die scientologische Trägerschaft der Schule "nicht vertrauenswürdig" sei. Es dürfe den Schulbehörden nicht verwehrt sein, nur solchen Personen oder Organisationen eine Schulbewilligung zu erteilen, von denen sie die redliche Erfüllung der ihnen übertragenen öffentlichen Aufgaben erwarten könne. Das Gericht nennt in seinem Urteil konkrete Vorfälle, in denen Scientologen u.a. zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, weil sie einem geistig Behinderten 60 000 Schweizer Franken für Kurse abgenommen hatten.
Sonnentempler (OTS)
Die Ermittlungen zum Mord und Selbstmord der Sonnentempler 1994 wurden im Schweizer Kanton Freiburg eingestellt, da das Kantonsgericht davon ausgeht, daß keine der möglicherwiese anzuklagenden Personen mehr lebt. Im Oktober 1994 waren in der Nähe von Freiburg (Schweiz), im Kanton Wallis und in Kanada 53 Anhänger des OTS tot aufgefunden worden. Die meisten waren durch Gift ums Leben gekommen, einige der Leichen wiesen aber auch Schußwunden auf. Im Januar 1996 wurden in Frankreich 16 weitere Tote gefunden. Im März 1997 starben nochmals fünf Mitglieder des OTS in Saint Casimir in Kanada.
TM Am 19. September 1997 wurde das "Vedische Friedenskorps e.V. für Frieden auf der globalen, nationalen und individuellen Ebene" als gemeinnütziger Verein anerkannt. Ziel des neuen Maharishivereins ist es, in jedem deutschen Bundesland ein "Vedisches Friedenszentrum" mit ca. 500 "Friedensdienstlern" aufzubauen. Diese sollen sich hauptsächlich aus "arbeitslosen, jungen Menschen" rekrutieren und im Sinne Maharishis ausgebildet werden. Zur Finanzierung sollen Wirtschaft, Handel und Industrie herangezogen werden, denen "sieben Gründe, warum die Wirtschaft bei der Unterstützung des Vedischen Friedenskorps auf ihre Kosten kommt" genannt werden: 1. Erhöhte Fähigkeit zur Problemlösung; 2. Wachsende Kreativität und erhöhte Innovationsfähigkeit; 3. Verbesserte Gesundheit am Arbeitsplatz; 4. Verbessertes Verhältnis zur Arbeit und zu den Kollegen (Rückgang des Mobbing); 5. Produktivitätszuwachs und Gewinnsteigerung; 6. Rückgang von Inflation und Arbeitslosigkeit; 7. Günstigere Umstände und mehr Glück (Fortune)." Durch die Arbeit des Friedenskorps (Transzendentale Meditation und Yogisches Fliegen) werde durch den sich hieraus ergebenden "Feldeffekt" Streß reduziert. Dieser Effekt werde dann von außen auf die Unternehmen wirken. Bernd Dürholt
VHP
Die fundamentalistische Hindu-Organisation VHP plant eine "MissionierungsAktion", um Christen im Nordosten Indiens zum Hinduismus "zurückzuholen". Das sagte Arbind Bhattacharya (Vishwa Hindu Parishad) der Zeitung Asian Age im Juli 1998. Hindu-Politiker beschuldigen die Missionare, separatistische Untergrundbewegungen zu unterstützen.
Bonner Antwort auf einen Brief aus London
Bonn, 4.9.98 Antwort: Ein etwas ärgerlicher Brief aus London
9.9.98 |