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BERLINER DIALOG 16, 1-1999 - Ostern

net.update
von Tilman Hausherr

Die Serie net.update soll den Lesern, die nicht am Internet sind, einen Einblick geben, was dort passiert. Die Berichte sind oft auf Scientology konzentriert - weil Scientology am stärksten auf die "neue Gefahr" durch das Internet reagiert hat.

Nachtrag:
18.1. - Wunschdenken: In dem Verfahren um den Konkurs von Scientology-Kritiker Keith Henson soll Scientology Forderungen im Wert von $2.231.852,15 angemeldet haben. (Siehe dazu auch 3.10.1998 sowie Einleitung in BD 2/98)
Wir meldeten am 19.1. - Licht: F.A.C.T.Net meldet die Enttarnung des Maulwurfs Laura T., die seit Jahren bei diversen Aufklärungsgruppen gearbeitet hat und zuletzt auch versucht hat Leute gegeneinander auszuspielen. Es stellte sich heraus daß die Frau mit einem Scientologen zusammen lebte und täglich bei OSA anrief.
19.1. - Mehr Licht: Weil sich jedoch Bob Minton weigert, seine Beweise offen zu legen, entsteht ein wochenlanger Streit zwischen verschiedenen Internet-Aktivisten. Überraschenderweise stellt sich jedoch heraus, daß Laura T. nicht ihr echter Namen ist, sondern der Name einer Frau, die ihre beste Freundin an Scientology verlor und auch im Internet aktiv ist - die "falsche" Laura hatte außerdem die Lebensgeschichte der "echten" kopiert. Durch Fotos wird die falsche Laura schließlich als Jolie S. identifiziert.
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28.1. - Ehrlich: Auf einer Anhörung in der Sache Dennis Erlich hat Richter Whyte angedeutet, daß er entscheiden wird daß die Klage von Scientology wegen Urheberrechtsverletzung und die Gegenklage von Erlich wegen der "Hausdurchsuchung" getrennt verhandelt werden müssen. (Erlich wünscht eine gemeinsame Verhandlung)
29.1. - Zwickmühle: Zahnarzthelferin Susan E. Morgan verliert einen Prozeß wegen "Religiöse Diskriminierung" gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber, der sie in 1992 entlassen hatte nachdem sie sich geweigert hatte "Hubbard management" Kurse zu machen, da sie Katholisch sei und Scientology ablehne. Die Geschworenen hatten entschieden daß die Kurse keine "Religion" seien daher war auch nicht mehr zu entscheiden ob die Entlassung rechtmäßig war oder nicht. Sie will Berufung einlegen, u.a. weil das Gericht Beweise zu den Inhalten von Scientology nicht zugelassen hatte. (Providence Journal)

5.2. - Beweismittel: In dem seit 18 Jahren andauernden Rechtsstreit mit Lawrence Wollersheim gewinnt Scientology die Berufung gegen ein früheres Urteil, das festgestellt hatte daß CSC (ohne Vermögen) die gleiche Organisation ist wie CSI und RTC (mit Vermögen). Das erste Gericht hatte das Urteil aufgrund "wesentlicher Beweise" gefällt. Es wurde durch das Berufungsgericht nun angewiesen, statt dessen auf "überwiegende Beweise" zu achten. Wollersheim's Anwälte müssen somit weiter arbeiten damit Scientology ihm endlich seine 2.5 Millionen Schadensersatz plus Zinsen auszahlt.
6.2. - Reise: In Spanien soll am 1. Juni der Prozeß gegen 18 Führer von Scientology beginnen, darunter den amerikanischen SO"Präsidenten" Heber Jentzsch. 1988 waren er und 68 weitere Scientologen vorübergehend in Spanien verhaftet worden; Scientology mußte eine Millionen Dollar Kautionen zahlen. Die Staatsanwaltschaft fordert für Jentzsch 30 Jahre Haft. (ElPaís)
7.2. - Verloren: Auf dem Internet-Archiv von "REPORT München", das bis 1995 zurückgeht, sind seit kurzem alle Abschriften von Sendungen über Scientology spurlos verschwunden. Eine Anfrage an den Moderator Andreas Bönte wird nicht beantwortet. http://www.br-online.de/politik/ardreport/archiv/
9.2. - Dritter Versuch: Nachdem das Gericht eine "Abmagerung" angeordnet hatte, reicht Rechtsanwalt Graham Berry die dritte Überarbeitung seiner Klageschrift für seinen Mandanten Michael Pattinson ein. Diesmal sind insbesondere nicht mehr John Travolta und Bill Clinton einbezogen. Verklagt sind "nur" noch diverse Scientology Organisationen, deren Nr. 1 David Miscavige und deren Chef-Anwalt Kendrick Moxon.
10.2. - Doch clear: In der Sache mit Muns Kläranlage hebt das Gericht die frühere Entscheidung auf (siehe 21.1), und meint die Anklage beruhe auf mangelhaften Beweisen und religiöser Diskriminierung. Mun kann somit auf seiner Ranch bleiben.
12.2. - Neu: Einige Jahre nach dem Ende von CAN hat sich eine neue sektenkritische Organisation gebildet, mit dem Namen CULTinfo bzw. "Leo J. Ryan educational foundation" (nach dem Namen des in Jonestown ermordeten Abgeordneten)
19.2. - Bewußtseinskontrolle: In der dänischen Zeitung "Politiken" erscheint ein Artikel über den Internet-Filter der Scientologen. (Verhindert daß Scientologen kritische Seiten sehen) Dies begründet die Sprecherin Anette Refstrup mit folgenden Worten: "Wir müssen unsere Mitglieder beschützen gegen manipulierte Gedanken, weil sie auf einer spirituellen Ebene sind auf der sie nicht auf Kritik eingehen können".
http:// www.xenu.net/archive/events/censorship/
25.2. - Werbung: Die Busgesellschaft, die Clearwater bedient, beschließt überhaupt keine nicht kommerzielle Werbung anzunehmen - somit kann auch Scientology nicht mehr werben. Scientology hatte angeboten, im voraus den gesamten Werbeplatz der Stadtbusse von Clearwater für November und Dezember zu kaufen. Grund: im Dezember 1998 hatten Scientology-kritiker auf einigen Bussen Anzeigenplatz gekauft, für Sprüche wie "Zweifeln ist nicht kriminell" und "Willst Du Freiheit? Verlasse Scientology!". Die Anzeigen wurden nach einem Tag aufgrund massiven Drucks durch Scientology von der Busfirma gestoppt.

28.2. - Skurril: Ein britischer Künstler, Rod Dickinson, will die letzten Stunden des Massensterben von Jonestown "wiederaufführen". Dickinson ist hauptsächlich bekannt durch seine Kornkreisbilder.
http://www.jonestownReenactment.org http:// www.circlemakers.org
8.3.1999 - Gerichtstermin: In Den Haag findet der Prozeß gegen Scientology-Kritiker die seit 1995 Dokumente von Scientology online haben, sowie gegen deren InternetAnbieter, die sich weigerten, etwas dagegen zu tun. Der Anwalt von Scientology erklärt dem Gericht, daß der "möglicherweise kriminelle Charakter" von Scientology keinen Einfluß haben dürfe. ("Een eventueel misdadig karakter van eisers maakt ze nig niet burgerdood", s. 25 der Abschrift) Die Entscheidung soll im April kommen.
8.3. - Datenbank: Die "Kirche der Heiligen der letzten Tage" ("Mormonen") will in Zukunft ihre Akten über Vorfahren auch im Internet zur Verfügung stellen. Insgesamt sind heute die Namen von 13 Milliarden Leuten archiviert. Dies wird von den Mormonen verwandt, um Verstorbene posthum zu taufen.
http://www.familysearch.org
10.3. - Frieden schaffen: In der "Washington Post" erscheint ein Artikel über den Sohn von Sun Myung Mun, Kook Jin "Justin" Mun, 28, der die Waffenfirma "Kahr" leitet. Bekanntestes Produkt ist die Pistole "Kahr K9", die von Kennern gelobt wird weil sie gut zum "verdeckten Tragen" geeignet ist.
12.3. - Auktion: Chicago Richter Thomas Quinn ordnet an, daß alle Akten von CAN in 60 Tagen verkauft werden sollen, darunter auch die vertraulichen Informationen über Hilfesuchende. Er bemerkte auch daß der vorherige Richter Protestbriefe bekommen hätte, und daß er entsprechende Briefe ignorieren würde. Bei einem Verkauf würde Scientology in Besitz dieser Akten kommen. Die 60-Tage Frist dient dazu, zu warten ob das Oberste Gericht den Einspruch von CAN annehmen wird. http://members.aol.com/canfiles/


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