Neue Mun-Offenbarung
Personalien und Nachrichten


Mun-Bewegung

Übersetzung: Emanuelle Kaufmann

Jetzt Geisterglaube mit "spirit-men" am Körper der Mitglieder

Anscheinend will die Munführung die Kritik, die am Fehlverhalten der als Vorbild gepriesenen Mun-eigenen Kinder geübt wird, auf die Anhänger selbst zurücklenken. Sie selbst seien schuld daran, daß Mun seine Kinder habe vernachlässigen müssen. Die Anhänger seien so schlecht, weil sie schließlich auch von tausenden und Millionen von Totengeistern (Spirit Men) besessen seien, die in langwierigen exorzistischen Ritualen wie die "Body-Thetanen" der Scientologen beseitigt oder friedlich gestimmt werden müßten. T.G.

Non olet:

Prominente helfen Mun-Bewegung

Bei der Gründungsfeier der "Familienföderation für Weltfrieden" der Mun-Bewegung waren angeblich "Vertreter aller Religionen und politischen Lager" anwesend. Es referierten Frau Coretta Scott King, Maureen Reagan, Jack F. Kemp (Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner) und die Friedensnobelpreisträger Oscar Arias und Betty Williams sowie der Präsident der Bostoner Universität, Dr. John Silver. Die Schirmherrschaft übernahmen die drei Mun-Einrichtungen "Washington Times Foundation", die "Women's Federation for World Peace" und der "Summit Council for World Peace", wobei zu letzterem im Zusammenhang der Schirmherrschaft dessen Unterstützer George Bush, Sir Edward Heath und Gerald Ford besonders erwähnt werden. Bush Dauergast Neue Offenbarungen "Es ist von größerer Bedeutung, was in deinem Haus geschieht, als das, was im Weißen Haus geschieht" - Dies soll Ex-US- Präsident Bush bei der Gründungsversammlung der Familienföderation für den Weltfrieden am 1.8.1996 gesagt haben.

Die Munbewegung lädt im Namen dieser neuen Organisation zu drei "Familienfestivals" am 23.2., 20.4. und 22.6.97 ein, die Teile des sog. "Blessing" der Munbewegung sind. Die Holy-Wine-Zeremonie, bei der eine Flüssigkeit mit dem Blut Muns getrunken wird, eröffnet die fünf Blessing- Zeremonien. Sie beginnt mit der "Holy-Wine-Ceremony", bei der eine Flüssigkeit - wohl mit physischem Blut und Samen von Mun und seiner Frau bereichert - getrunken wird und führt über die Segnungszeremonie und das anschließende rituelle Schlagen (bisher mit Baseball-Schlägern) als "Zeremonie der Vergebung und Versöhnung" über die Periode der sexuellen Enthaltsamkeit bis hin zur "Drei-Tage-Zeremonie", bei der, bezogen auf die sieben Körperöffnungen eine "Zeremonie zur Heiligung der ehelichen Liebe" stattfindet. Seine Gedanken darüber, wie die beabsichtigte Förderung der "wahren Familienwerte" zu betreiben ist, hat Mun in Anwesenheit seines Förderers Bush im Rahmen einer Rede am 23.11.1996 im SheratonHotel in Buenos Aires vor einer Schar von ehemaligen und amtierenden Präsidenten, Politikern und hochrangigen Beamten, hauptsächlich aus Lateinamerika, aber auch anderen Erdteilen erläutert.

Es war die "Ansprache des Gründers zur Eröffnungsfeier der "Tiempos del Mundo", Muns neuer Zeitung für Lateinamerika. Der Alterspräsident der USA, George Bush, hat bei der selben Veranstaltung ebenfalls als (bezahlter) Redner das Wort ergriffen. T.G.

Eine besondere Botschaft für das Zeitalter von Reverend Sun Myung Mun

"Die Worte, die nun folgen, sind nicht Ergebnisse des Denkens eines einzelnen Mannes. Sie sind vielmehr eine direkte Offenbarung von Gott speziell für dieses Zeitalter. Wir hoffen, Sie werden sich die Zeit nehmen, diesen Text mit betendem und aufrichtigem Herzen lesen. Sehr geehrte Gäste, meine Damen und Herren. ...Wir stehen an der Schwelle des neuen Jahrtausends. Ich glaube darum, daß es Zeit ist, unsere althergebrachten Denkmuster zu überprüfen und kühn die neuen Möglichkeiten zu ergreifen. ...

Der Wert der Geschlechtsorgane

Alle von Ihnen Präsidenten und vornehmen Gästen sind berühmt, aber es gibt etwas, das sie nicht wissen. Sie wissen nämlich nicht, was einen Mann zum Manne macht und ein Weib zum Weib.. Die Antwort ist: Die Geschlechtsorgane. Ist hier irgendjemand, der Geschlechtsorgane nicht mag? Bis jetzt haben Sie vielleicht noch nicht gedacht, daß es tugendhaft ist, die Geschlechtsorgane wertzuschätzen, aber von jetzt an müssen sie sie schätzen.... Was ist der Zweck der Family Federation for World Peace? Wenn die Menschheit über die herkömmlichen Kategorien von Tugend, Religion und jede andere menschliche Norm hinaus gehen könnte, aber in absoluter Harmonie mit den Geschlechtsorganen wäre, und dabei Gottes willkommen heißenden Applaus verdienen wurde, welche Art von Welt wäre das? ... Wenn Gott allein ist, fühlt er sich allein oder nicht? Wie können wir wissen, daß er sich allein fühlt?

Sehr geehrte Damen und Herren, haben sie Liebe? Haben sie Leben? Haben sie Sperma und Eier? Haben Sie ein Gewissen? ... Wenn Sie Ihren Darm entleeren, tragen Sie eine Gasmaske? Das ist nichts zum Lachen, es ist eine ernste Sache. Wenn ein Anderer seinen Darm entleert, rücken Sie schnell ziemlich weit weg. Wenn Sie aber Ihre eigenen Faeces riechen, merken Sie es nicht einmal. Das kommt davon, daß Ihre Faeces eins sind mit Ihrem Körper. Infolgedessen empfinden Sie sie nicht als schmutzig. Als Sie jung waren, haben Sie je Ihren getrockneten Nasenrotz gegessen? Schmeckt er süß oder salzig? Er ist salzig, nicht wahr? Wenn sie antworten können, müssen sie es auch gekostet haben! Warum empfanden Sie ihn nicht als schmutzig? Weil er ein Teil Ihres Körpers war. Reverend Mun hat etwas herausgefunden, das niemand in der Welt wußte. Wenn Sie Schleim hochhusten, schlucken Sie manchmal Ihren Schleim, nicht wahr? ... Warum empfinden Sie ihn nicht als schmutzig? Weil der Schleim eins ist mit Ihrem Körper. Wir essen alle drei Mahlzeiten am Tag, Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Etwa 30 cm unter Ihrem Mund ist eine Düngerfabrik -... aber wir leben, ohne ihr Vorhandensein zu fühlen.

Warum nicht? Weil wir eins mit ihr sind. In gleicher Weise haben wir Liebe, Abstammung und Gewissen ... Zentriert auf die Stelle, wo Gatte und Gattin eins werden durch ihre Geschlechtsorgane, will Gott erscheinen und uns treffen." ...

Reverend Mun ist ein intelligenter Mann.

Ich mache nichts von dem, was ich tue, weil ich Ihnen unterlegen bin. ... Der Morgen des Neuen Zeitalters Lassen sie uns entdecken, was die Scheidelinie zwischen Himmel und Hölle ist. ... Es ist Ihr Geschlechtsorgan. ... Wer könnte das leugnen? Das ist erklärt in dem Kapitel über den menschlichen Sündenfall im Göttlichen Prinzip, der Lehre von Rev. Mun. Wenn Sie daran zweifeln, fragen sie Gott. Sie können Reverend Muns Göttliches Prinzip nicht ablehnen. Es hat einen Inhalt, der über ihre wildesten Träume hin- ausgeht - dargestellt durch logische Erklärungen und in gut geordneter Struktur. ...

Absoluter Sex

Gott erwartete von Adam und Eva absoluten Sex. Sie Weltführer, die Sie heute abend hier versammelt sind, lernen Sie bitte diese Wahrheit und nehmen Sie sie mit in Ihre Länder. Wenn Sie eine Kampagne starten, um absoluten Sex in Ihren Ländern zu sichern, gehen Ihre Familien und Ihre Nationen schnurstracks zum Himmel. Wo absoluter Sex ist, wird ein absolutes Paar automatisch auftauchen. Wörter wie freier Sex, homosexuell und lesbisch werden von selbst verschwinden. ... Ich wünsche, daß Sie sich auf das absolute Geschlechtsorgan, das einzige Geschlechtsorgan, das unwandelbare Geschlechtsorgan und das ewige Geschlechtsorgan ausrichten, und dies als Fundament benutzen, Gott nachzujagen. ... ...Wenn Sie nach Hause gehen, müssen Sie darauf gefaßt sein, Krieg gegen die satanische Welt zu führen... ... Wohin Sie immer gehen, bitte versuchen Sie, Rev. Muns Botschaft durch das Fernsehen und andere Medien zu verbreiten. ... Nun gehen Sie nach Hause zurück und verkünden Sie mit Ihren Ehepartnern, daß Ihre Geschlechtsorgane absolut, einzig, unwandelbar und ewig sind...

... Ich hoffe aufrichtig, daß jeder von Ihnen an der nächsten Ehesegnung von 3.600.000 Paaren teilnehmen wird. Dadurch werden sie eine wahre Familie bilden, die sich in Gottes irdisches Königreich einschreiben lassen kann. Danke sehr. Amen. Für weitere Informationen kontaktieren sie: The Unification Church, 1610 Columbia Road, NW, Washington, DC 20009"

Kommentar von Emanuelle Kaufmann

Mun hielt diese Rede bereits am 23.11.96 im Sheraton-Hotel in Buenos Aires. Sie wurde aber erst in der Silvesterausgabe der Washington Times (als Anzeige) gedruckt, wohl als Neujahrsgeschenk für die Leser. Aus Rußland wird berichtet, das dort eine Mun-Rede vergleichbaren Inhalts bereits im Oktober 1996 verbreitet wurde. Die Äußerungen Muns sind nicht besonders erstaunlich. Ähnliches findet sich schon in seinen früheren Reden an die Anhänger. Interessant aber ist jetzt das Publikum, das diesen "Offenbarungen" Muns ohne mit der Wimper zu zucken zuhörte. Prominente, Präsidenten, politische Amtsträger. Mun spricht zwar entweder Koreanisch, aber mit Simultanübersetzungen oder liest die englische Übersetzung seiner Reden vor. Normalerweise hat jeder Zuhörer einen gedruckten Text vor sich. Und dennoch: Niemand ist aufgestanden und hat den Saal mehr oder weniger diskret verlassen.

Ob Alterspräsident Bush seine (gut bezahlte) Rede vor oder nach Mun gehalten hat, wissen wir nicht. Wir brennen schon darauf, George und Barbara Bush an der Spitze der Hochzeitspaare beim nächsten "Blessing" einherschreiten zu sehen - wie sie sich vor Herrn und Frau Mun tief verbeugen, von ihnen mit heiligem Wasser besprinkelt werden und vom "heiligen Wein" (mit Tropfen von Muns Blut und Samen nippen. Nach ihnen Alexander und Frau Haig, Sir Edward Heath ( der zu der Gelegenheit erst eine Frau von Mun bekommen müßte) und die anderen vornehmen Gäste ...

Sicher haben Sie beim Lesen gemerkt, daß "Sex" die Attribute Gottes bekommen hat: "einzig, ewig, unwandelbar"; die sexuelle Komponente war bei den Anfängen Muns schon sehr stark - immer bemerkbar, aber der öffentliche Ausdruck blieb gedämpft. Mit zunehmenden Alter scheint Mun nun alle Hemmungen fallen zu lassen. Vielleicht macht er sich aber auch nur einen Spaß daraus, zu sehen, was er diesen Weltgrößen zumuten kann, nachdem er sie käuflich erworben hat?

Anm. der Redaktion:

Es handelt sich bei der Quelle für die oben abgedruckten Auszüge aus Muns jüngster "Offenbarung" nicht um eine obskure Tonband-Mitschrift, sondern um eine zweiseitige Anzeige am 31.12.1996 in der "Washington Times" (auf den Seiten A 8 und A9), dem publizistischen Flagg- schiff der Munschen Presseflotte.

(Die Redaktion des BERLINER DIALOG, Heimat 27, 14165 Berlin wird Lesern und Abonnenten gern auf schriftliche Anforderung mit beigefügten Briefmarken für DM 5,- eine Kopie der Anzeige aus der Washington Times zusenden.)

Tod des Vorsitzenden des Präsidial-Rates der "Inter-Religious Federation for World Peace (IRFWP)", Paulos Mar Gregorios

Metropolit Paulos Mar Gregorios (Paul Vergehse), von 1983 bis 1991 einer der Präsidenten des (christlichen) "Ökumenischen Rates der Kirchen" (ÖRK) und nach seinem dortigen Ausscheiden engagierter und williger Mitarbeiter in verschiedenen Mun- Organisationen (zuletzt: "Vorsitzender des Präsidial-Rates" der "Inter-Religious Federation for World Peace (IRFWP)" (Vgl. BERLINER DIALOG 3/95 S. 29), ist im Alter von 74 Jahren am 25. November 1996 gestorben. Bis zu seinem Tode war er neben seinem vielfältigen Engagement für die spiritistische Mun-Bewegung zugleich Metropolit der Syromalabar-Kirche in Neu-Delhi und leitete ein von ihm gegründetes "Orthodoxes" Zentrum von Neu-Delhi. Er ist damit ein herausragendes Beispiel für die Infiltration klassischer christlicher Kirchen durch spiritistische, totalitäre Kulte. Die Mun-Bewegung hat noch nicht mitgeteilt, wer nun als "christlicher" Fellowtraveller den Vorsitz dieser Frontorganisation des Munismus übernehmen wird. T.G.

Konzentration auf Lateinamerika

Selbstdarstellungen zu Folge habe die Mun- Bewegung bereits 5.000 Mitglieder in Brasilien, 2.000 in Venezuela und "tausende" in Uruguay. Bisherigen Erfahrungen zu Folge dürften die Zahlen beträchtlich übertrieben sein. Immerhin können die Mun-Anhänger in kleineren Staaten durch massive und finanziell gestützte Zuwanderung zu einem erheblichen Faktor werden. Dabei spielt auch die Infiltration in christliche Gemeinschaften eine wichtige Rolle. Beobachter des "Christlichen Forschungsinstituts" in Sao Paulo weisen darauf hin, daß es der Mun-Bewegung gelungen ist, 80 brasilianische Persönlichkeiten, darunter leitende Pfarrer und Pastoren des "Nationalen Rates Evangelischer Pastoren (CNPB) bereits im Frühjahr 1996 zu Kongressen in Uruguay einzuladen. Sämtliche Spesen und die Unterkunft im Fünf-Sterne-Hotel wurden von Muns "Federac_/ao North America" übernommen. (Q: u.a. idea magazin Schweiz 8/96 vom 17.5.96)

Mun-Invasion in der Karibik

Auf Einladung eines Mitglieds der Munbewegung sind im Januar 1997 120 japanische Mun-Anhänger nach Trinidad eingereist. 70 davon sollen "zu missionarischen und geschäftlichen Zwecken" im Lande bleiben. Die Regierungen von Barbados hatte erst im Januar 90 Mun-Anhängern die Verlängerung der Visa verweigert. In Guyana hatte sich Staatspräsident Cheddi Jagan bei einer Veranstaltung in der Universität gegen die Verlängerung von Visa für über 100 weibliche Mun-Anhänger ausgesprochen. Bisher hat die Munbewegung erst wenige Anhänger in der Karibik. (Vgl. dazu ips vom 25.2.97)

Neuapostolische Kirche (NAP) Stadtpläne jetzt mit NAP-Annoncen

Die christliche Sekte "Neuapostolische Kirche" inseriert in Neuauflagen der Falk- Stadtpläne ihre Versammlungsorte und Gottesdienstzeiten. So führt allein die ganzseitige Anzeige im neuen Falk-Stadtplan von Frankfurt/Main 24 Gemeinden und 46 Gottesdienste in Frankfurt und Umgebung auf. (O.K.- Eigenbericht BERLINER DIALOG 20.03.97)

New Age

Dumm, aber ehrlich: Prominente ohne Hemmung bei Esoterik-Kongress ARD-Fernsehmoderator Ulrich Wickert wurde von ISKCON-Sympathisantin Marianne Rütting mit den klassischen Worten anmoderiert: "Wir sind ja hier, um den Planeten zu retten, und Ulrich Wickert soll uns sagen, wie das geht". Ort des Geschehens war die Esoterik-Messe "Biovisionen" vom 8.-10.11.1996 im Bremer Congress Centrum. Mit von der Partie: Franz Alt, Eugen Drewermann und Hans-Peter Dürr sowie der Bremer Wirtschaftssenator Hartmut Perschau. (Q: Bericht von Christian Weber in Focus Nr. 47 vom 19.11.96)

Orthodoxie

Panorthodoxe Konsultation zu Fragen der Sekten und parareligiösen Bewegungen Die von Vater Antonios Alevisopoulos initiierte Panorthodoxe Konsultation zu Fragen der Sekten und parareligiösen Bewegungen arbeitet weiter. Vom 15. - 21. Oktober 1996 fand auf Zypern unter Schirmherrschaft des Erzbischofs von Zypern, Chrysostomos und des Erzbischofs von Athen und ganz Griechenland, Seraphim, die 8. Panorthodoxe Konsultation mit Teilnehmern des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel sowie der Orthodoxen Kirchen Zyperns, Griechenlands, Rußlands, Serbiens, Rumäniens, der Slowakei, Finnlands Polens, Georgiens, Bulgariens, Tschechiens, Syriens und Jordaniens statt. (Eigener Bericht des BERLINER DIALOG 1.2.97)

Sahaja Yoga. Ausbreitung im Osten

Die Bewegung um Shri Mataji Nirmala Devi hat inzwischen Zentren in Bratislava (Slowakei) in Brünn und Prag (Tschechien), in Budapest (Ungarn), in Lublijana (Slowenien) und in Warschau (Polen). (Q: Veran- staltungskalender vom 12.10.96)

Sai Baba Fergie für Sai Baba, "Homöopathie" und Weight Watchers Guru Sai Baba hat für die Gräfin von York, Sarah Ferguson, Angehörige des britischen Königshauses, bei ihrem Besuch im Ashram in Puttaparthi (Südindien) ein Goldkettchen mit einem Kreuz "herbeigezaubert" und ihr geschenkt. Dies teilte Dr. Isaac Mathai, ein homöopathischer Heiler, der die Gräfin von York "behandelt", und mit dem "Fergie" nach Indien gekommen war, der Presse am 1. Februar mit. Daß Sai Baba neben einer großen Menge "Heiliger Asche" (Vibuthi) auch ein Kreuz "herbeigezaubert" habe, "beweise, daß er an alle Religionen glaube". (Zu Sai Baba vergl. in vorliegendem Heft 1/97 des BERLINER DIALOG S. 13 Eduard Trenkel: "Stichwort: Sai Baba") Der Grund der Reise sei privat, Frau Ferguson wolle künftig selbst "Homöopathie" ausüben. Anfang Januar hatte Sarah Ferguson, von deren finanziellen Nöten in der britischen Presse viel die Rede ist, in den USA bereits hochdotierte TV-Verträge für Preisselbeersaft-Werbung unterzeichnet und war als offizielle Sprecherin des kommerziellen Diätprogramms "Weight Watchers International" aufgetreten. (Q: Reuters vom 1.2.97)

Satanismus und Okkultismus

Brandenburg: Grab- und Kirchenschändungen aufgeklärt.

Nach zahlreichen Schändungen von Friedhöfen und Kirchen im Raum Finsterwalde konnte die "Soko Friedhof" der Finsterwalder Polizeihauptwache die dafür verantwortliche Gruppe jugendlicher Satanisten auf frischer Tat stellen. In ihren Rucksäcken fand die Polizei einen Totenschädel, Gebeine und Kerzen für "Rituale". Die Taten konnten aufgeklärt werden. Die Tendenz solcher Straftaten im Zusammenhang mit Sachbeschädigungen auf Friedhöfen, Störung der Totenruhe usw. ist zunehmend. Wurden 1993 12 gemeldet, waren es 1994 20, 1995 dann 15 und von Januar bis Ende Oktober 1996 bereits 34. Dabei werden Gräber und Gruften geöffnet, Urnen und Leichenteile für "Rituale" entwendet oder an Ort und Stelle mißbraucht (Störung der Totenruhe § 168 StGB), es werden Grabsteine umgestürzt, Grabkreuze werden abgebrochen und Grabplatten zerschlagen, es werden Gräber und Friedhöfe verwüstet, Kirchen beschmutzt oder mit Farbe beschmiert. In Brandenburg war besonders die bewußte Schändung und Beschädigung der Katharinenkirche in Finsterwalde bekannt geworden. T.G.

Elsaß: Mord an Pfarrer durch "Anhänger des Satanskults"

Ein achtzehn Jahre alter Anhänger des Satanskultes hat gestanden, einen katholischen Pfarrer im Elsaß umgebracht zu haben. Der 68 Jahre alte Geistliche war am 20. Dezember im Pfarrhaus in Kingersheim bei Mülhausen mit 33 Messerstichen ermordet worden. Am Abend der Tat hat der mutmaßliche Täter nach Angaben seines Anwalts vom Donnerstag an der Tür des Pfarrhauses geklingelt. Als der Priester ihn einließ, habe er gesagt: "Ich mag keine Geistlichen" und dann mit dem Messer auf das Opfer eingestochen. Der Achtzehnjährige habe angegeben, er sei "von einem satanischen Blitz" getroffen worden. Die Polizei vermutet eine Beeinflussung des Täters durch einen zwanzig Jahre alten Freund, der im vergangenen Juni im südfranzösichen Toulon an einer Grabschändung beteiligt war. Dabei war ein Leichnam mit einem umgekehrten Kruzifix durchbohrt worden. In der Wohnung des inhaftierten Mannes, der nur 500 Meter vom Pfarrhaus entfernt bei seinen Eltern lebte, wurden nach Angaben der Polizei Dokumente und Videofilmbänder über den Satanskult gefunden. (Q: FAZ 7.2.97)

Scientology (SO)

Verfassungsschutz, Scientology, Milli Görüs und die PDS-Millionen

In einer Serie von Artikeln hat Frank Nordhausen in der Berliner Zeitung vom 16., 17. und 18.12. die Verbindung zwischen führenden türkischen Funktionären des islamisch-fundamentalistischen Vereins Milli Görüs ("Nationale Sichtweise") und Scientology aufgedeckt, angefangen von der sogenannten "Friedensbewegung Bosnien-Herzegowina" bis zu SO-Managementkursen in der Milli-Görüs-Zentrale in Köln und Immobiliengeschäften. Milli Görüs wird bereits seit längerem vom Verfassungsschutz beobachtet und als "islamisch-extremistisch" eingeschätzt. Milli Görüs hat in Berlin die "Islamische Religionsgemeinschaft" (IR) faktisch übernommen - immerhin sitzen im Vorstand der IR mindestens vier bekannte Milli Görüs-Leute. Ausgerechnet diesem sauberen Verein hat die SED/PDS mit Scheck vom 31.Mai 1990 die Kleinigkeit von 75 Millionen DDR-Mark vermacht. Anscheinend, um Parteivermögen dem staatlichen Zugriff zu entziehen - nach Währungsumstellung und mit Zinsen inzwischen immerhin 40 Millionen DM. Noch sind sie von der Treuhand eingefroren; die Extremisten scheinen aber juristisch nicht ganz aussichtslos darum zu kämpfen. T.G.

US-Gouverneur: Kaliforniens Zukunft hängt von Scientology-Organisation ab

Der Gouverneur von Kalifornien, Pete Wilson, hat im August eine Proklamation zum 27. Jahrestag des SO-Celebrity- Centers in Los Angeles herausgegeben, in der es u.a. heißt: "Die Zukunft von Kalifornien hängt von dem Engagement von Organisationen wie Ihrer ab. ... Das Celebrity Center International ist ein gediegenes Beispiel dafür, was Leute tun können wenn sie sich mit Mitgefühl und Sorgfalt engagieren... Wir senden Ihnen unsere allerbesten Wünsche für jeglichen künftigen Erfolg in ihrer guten Arbeit". (Q: The Cult Observer Vol. 14, No 1)

Endlich: Hubbard-Weg in L.A.

Eine Straße in der Nähe des Sunset-Boulevards in Los Angeles, Kalifornien/ USA ist jetzt offiziell nach dem verstorbenen SO-Führer "L. Ron Hubbard Way" benannt worden. (Q: Berliner Morgenpost 8.4.97)

Gewerbliche Straßennutzung

Den Anhängern des Dianetik Stuttgart e.V. wurde es verboten, Passanten anzusprechen. Es wurde ihnen auch untersagt, im Fußgängerbereich für ihre kommerziellen Dienstleistungen und Bücher zu werben. Dies hat der 5. Senat des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofes entschieden. Der Leitsatz des Urteils lautet: Mitglieder und Mitarbeiter einer Unterorganisation der Scientology-Kirche, die auf öffentlichen Verkehrsflächen Passanten ansprechen oder Druckerzeugnisse verteilen und dadurch für den Erwerb von Büchern oder Dienstleistungen werben, üben eine gewerbliche Tätigkeit aus, die den Gemeingebrauch überschreitet. (Q: VGH Baden-Württemberg, Beschluß vom 12.7.1996 - 5 S 472/ 96)

Kanada: Verurteilt wegen Einschleusung von Spionen in Polizei und Justiz - Berufung

Die "Church of Scientology" und ein Mitglied haben jetzt aus formalen Gründen Berufung gegen den Schuldspruch von 1992 wegen Vertrauensmißbrauchs durch Einschleusung von Spionen in die Ontario Provincial Police und in die Behörde des obersten Justizbeamten in den siebziger Jahren eingelegt. Beklagt wird u.a. die Bestimmung über die Zusammensetzung der Jury, der laut Gesetz nur kanadische Staatsbürger angehören dürfen. (Q: Gazette, Montreal, 8.9.96)

Kult-Unterstützer wird Theologie-Professor

Wie der BERLINER DIALOG jetzt erfuhr, wurde der baptistische Theologe Erich Geldbach, bisher tätig in dem EKD-nahen Institut des Ev. Bundes Bensheim, besonders hervorgetreten durch PR-Versand für eine SO-Konferenz, (BERLINER DIALOG 2/96 S. 15) mit Wirkung vom 1. Februar 1997 zum Theologieprofessor für "Ökumenik und Konfessionskunde" in Bochum berufen. Geldbachs Berufung hatte sich aus unbekannten Gründen mehr als 20 Monate verzögert. Dem Vernehmen nach spielte es aber für die Berufung keine Rolle, daß sich Geldbach engagiert für die SO eingesetzt hatte und an Mun- und SO-Konferenzen mit eigenen Beiträgen teilgenommen hatte. (Eigener Bericht BERLINER DIALOG 1.2.97)