Scientology als Kult

Übersetzung eines Artikels von Martin Hunt

Gegenwärtig breitet sich Scientology weltweit ziemlich aus, der Sektenkonzern hat in fast allen Bereichen fest Fuß gefaßt, er stellt eine besonders gefährliche Form des Totalitarismus dar. Verbrämt mit einer handlichen "Kleinmädchen-Psychologie" versucht er Einfluß, Geld und politische Macht zu erlangen. Es ist nicht angebracht, ihn als Religion abzutun, etwa zu meinen, jeder könne auf seine Facon selig werden. Die weltweite Entwicklung der Wirtschaftssekte läßt nur den Schluß zu, daß es Scientology nicht so sehr um den einzelnen Anhänger geht, sondern vielmehr darum, politischen und wirtschaftlichen Einfluß zu gewinnen. Diesem Ziel werden alle Handlungen untergeordnet. Nicht umsonst finden wir Scientology in allen Wachstumsbranchen der Weltwirtschaft, im Finanzmarkt genauso, wie in der Datenverarbeitung und Telekommunikation.

Scientology setzt statt der normalen Werbung Indoktrination, Propaganda und psychologische Gewalt ein. (Der Zweck heiligt die Mittel...) Ich verfolge nun seit gut einem Jahr die weltweite Diskussion über SC im Internet, dem größten länderübergreifenden Datennetz der Welt. Dort findet gegenwärtig eine sehr kontroverse Diskussion darüber statt, was Scientology ist und welche Ziele sie verfolgt. Martin G.V. Hunt hat die Position der Gegner von Scientology am 3. September 1994 wie folgt zusammengefaßt:

(Übersetzung eines Artikels von Martin Hunt)

  1. Der gefährliche Kult
  2. Scientologisch - die neue Sprache
  3. Das totalitäre System
  4. Wissenschaft der dreißiger Jahre
  5. Auditing
  6. Der zänkische Kult
  7. Die primitiven Nicht-Scientologen
  8. Der Kirchenbegriff als Alibi
  9. Auditing als Heilung
  10. Milieukontrolle
  11. Hubbard das göttliche Wesen
  12. Der Ehrenkodex
  13. Die Demokratie ist störker
  14. Dunkle Geheimnisse von Scientology
  15. Das Konzentrationslager RPF
  16. Informiert die Öffentlichkeit!
  17. Zusammenfassung
(Quelle: Message-ID: CvJpJ1.E45@freenet.carleton.ca
from: av282@FreeNet.Carleton.Ca (Martin G. V. Hunt)
Subject: What is Scientology FAQ II) 

Was ist Scientology?

Scientology ist ein gefährlicher persönlichkeitsverändernder Kult, der in den fünfziger Jahren von Lafayette Ronald Hubbard gegründet wurde und einen schwerwiegenden Anschlag auf die Grundlagen von Freiheit und Demokratie darstellt. Scientology hat die Zerstörung der Freiheit und die Aushölung der Menschenrecht auf dem Wege des "Geldmachens" zum Zweck, ihm ist jedes Mittel recht, dieses Ziel zu erreichen. Das schließt legale Belästigungen, verbale und physische Attacken ein, die sich unter dem Deckmantel der "Religion" und der Geistesreform so vollständig verbergen, daß man von einem, der vom Kult einer Gehirnwäsche unterzogen worden ist, dann als von einem Plattitüden sprechenden mechanischem Zombie sprechen muß.

Scientology hat seine eigene Sprache entwickelt, die nur wenig mehr als bedeutungslos ist, die für den rationalen, gebildeten Geist umverständliches Gewäsch darstellt. Diese "Neusprache" ist eine Form der semantischen Kontrolle, die von der Kirche dazu benutzt wird, Gewinn entweder an monitären oder persönlichen Ressourcen von seinen unglücklichen, persönlich keitsveränderten Opfern zu vermehren, und so Public-relation-Funktionen zu bewahren, um die Oeffentlichkeit zum Narren zu halten.

Scientology ist ein totalitäres und faschistisches System, welches die Redefreiheit als Erzfeind und die Gedankenfreiheit als einen persönlichen Angriff, die es von jedem fernzuhalten gilt, ansieht, manchmal auch literarisch. Ein Beispiel dieser "Neusprache" ist der unbegründete Anspruch des Kultes, eine Kirche zu sein; Scientology ist ein Kult, keine Kirche. Die Lehren des Kultes, die auf Science-fiction und Fantasy basieren, sind nur wenig mehr als der kaum verborgene Versuch, riesige Geldsummen für die zu erwirtschaften, die an der Spitze des Kultes stehen. Es wird berichtet, daß Ronald Hubbard am Ende seines Lebens etwa eine Million Dollar pro Woche verdient hat. Es ist belegt, daß Hubbard gesagt hat, daß der beste Weg, einen Haufen Geld zu machen, eine Religion zu gründen sein. Und das ist genau das, was er mit dem Kult Scientology getan hat.

Die zentralen Kultschriften basieren auf einer Art Pseudo-Wissenschaft, die einem den deutlichen Eindruck vermittelt als befände er sich in den dreißiger Jahren. Viele von diesen Schriften belatschern ihre Leser als ob sie bar jeder Kenntnis über grundlegende Tatsachen der Geologie, Biologie, Medizin und anderer Zweige der Allgemeinbildung und der Wissenschaft seien. Die traurige Wahrheit ist, daß die persönlichkeitsveränderten Opfer wirklich gewillt sind, diese Bruchstücke der Phantasie als wissenschaftliche Tatsachen wider jede Begründung und Logik zu verteidigen. Ein solcher Wahn ist "Auditing".

Beim Auditing nimmt Scientology hohe Geldbeträge dafür, daß sie die zu schulenden an ein grobes Brücken-Widerstands-Ohmmeter anschließen und dann bizarre Fragen darüber stellen, was ihnen vermutlich Millionen, Billionen oder sogar Trillionen vor Jahren auf diesem oder anderen Planeten passiert ist. Diese "Behandlung" ( vom Kult auch "metering" genannt) wird dazu eingesetzt, all Zipperleins, physische und psychische, zu astronomischen Preisen zu heilen. Der Gesamtpreis des Auftstiegs vom "Rohen Fleisch", wie der Kult die Öffentlichkeit abschätzig bezeichnet, zum "OT-8" beträgt über 250 000 Dollar. Der Kult gebraucht auch eine andere Form dieses "Auditings", die "Sicherheits-Check" genannt wird, um sehr persönliche Daten über das Geschlechtsleben und die kriminelle Vergangenheit (so vorhanden) zu erhalten, die dann als potentielles Erpressungsmaterial aus Sicherheitsgründen verwendet wird, um die Leute zum Schweigen über illegale Aktivitäten des Kultes zu bringen, sollten sie jemals ihrer semantischen Falle lang genug entweichen, daß sie ihr Leben überdenken.

Die prozeßsüchtige Natur des zänkischen Kultes Scientology ist ob dieses gefährlichen kultischen Phänomens in der Literatur gut bekannt und gesichert . Die Scientologen haben als eine ihrer Grundlagen praktischer Politik die Zerstörung eines jeden, der von dieser paranoiden, schizophrenen Organisation als "Feind" angesehen wird gewählt. Um diesen Zweck zu erreichen, setzen sie grundlose Klagen, manchmal mit Erfindungen verbunden, ein. Ein Feind ist einer, der in den Augen des Kultes den Kult in jeder Hinsicht ablehnt. Solche Kritiker sind Ziel von vielen leichtfertigen Anklagen, Anschlägen, unangemessenen Manövern und unrechtmäßigen physischen Attacken. Aus diesem Grunde sind Vorstellungen vorangetrieben worden, Scientology von den Gerichten zu verbannen wegen des Klagemißbrauches.

Scientology, obwohl sie versucht, eine PR-Fassade von Schönheit und Licht aufrechtzuerhalten, bezeichnet ihre Oeffentlichkeit in Wahrheit mit solchen herabsetzenden Namen wie "rohes Fleisch", "Körper" und "WOGs"(=rassistischer Ausdruck wie Nigger oder Kaffer). Die selben Leute werden aber auch inkonsequenterweise vom Kult so vorgestellt als ob sie in die Organisation "gekuschelt" werden könnten, sie werden als welche vorgestellt, die überhaupt keinen freien Willen und damit keine Rechte haben. Das "Rohe Fleisch" taugt gerade für eine Indoktrination, die einfache Handbewegungen gebraucht, gerade wie beim Kinderspiel des "Kuchenbackens". Hinsichtlich des Kultes sind sie nach der "Ton-Skala", das ist eine Liste aller emotionalen Zustände zu der eine Person fähig ist, viel zu weit davon entfernt als menschliches Wesen angesehen zu werden. Interessanterweise läßt diese "Tonskala" aller menschlichen Zustände und Emotionen die Begriffe Glück und Freiheit vermissen - die erklärten Ziele von Hubbards sogenannter "Religion".

Das Versteckspiel hinter einer religiösen Decke geht sogar so weit, daß in den meisten ihrer Gebäude Kirchengestühl und ein Altar aufgestellt wird. Diese werden jedoch selten benutzt, bis zu dem Zeitpunkt an dem eine Untersuchung durch eine Steuerbehörde auf Veranlassung von oben statt findet, um diesen Platz "kirchlich aussehen zu lassen" indem das Gestühl benutzt wird und in dem ein Indoktrinator als "Pfarrer" ausstaffiert wird. Mit der Vortäuschung, eine Religion zu sein, verfolgt man im Kult zwei Ziele, einmal um den Vorwurf der Kurpfuscherei fernzuhalten, und zum anderen Steuerausgaben in dem Land, in welches der Kult eingebrochen ist, zu vermeiden. Die Hoffnung für die Zukunft ist, daß mehr Länder sich dazu entschließen diese Taktik mit einer Schutzgesetzgebung zu verhindern.

Scientology versteckt sich hinter der Fassade einer "Religion", doch für die Anhänger und die die "Im Wissen" sind, wird das bloß als ein Weg angesehen, Steuern einzusparen und dafür zu kämpfen, daß "Auditing" für medizinische Zwecke gebraucht werden kann. Die medizinische Gemeinschaft hat lang versucht, diese gefährlichen pseudomedizinischen Praktiken zu verhindern, so wie den "Reinigungs-Rundown" und den Gebrauch des "E-Meters" zum Heilen von jedem, von Rückenschmerzen bis zur Fehlsichtigkeit. Aus diesem Grund erwuchs dem Kult die Notwendigkeit, sich unter dem Deckmantel einer Religion zu verstecken, obwohl sie sich zur gleichen Zeit selbst als "Wissenschaft des Geistes" bezeichnet, um sich an das Vertrauen an die Lehrmedizin anzuhängen. Hinzuzufügen ist, daß der Kult eine Politik der Diskreditierung, Attackierung und Anklage gegen die medizinischen und psychiatrischen Gesellschaften betreibt, indem er sie als Feinde des paranoiden Hubbard ansieht. Dieser war einmal von einem Psychiater als geistig instabil diagnostiziert worden und so entwickelte er einen Haß auf die Heilberufe.

Obwohl der Kult Scientology irrational und unwissenschaftlich von medizinischer Behandlung und Heilung berichtet, ist die Wahrheit, daß diese "Effekte" alle leicht durch den Placebo-Effect und durch die Verwerfungseffekte einer vollständigen Geistesumstülpung, Schlafentzug, Nahrungskontrolle, semantischer Verwirrung und Milieukontrolle, die der Kult auf seine Opfer ausübt, erklärt werden können. Diese Gehirnwaschpraktiken führen bei den Opfern dazu, alle Formen von Wunderheilungen zu bestätigen. Wenn geschriebene Zeugnisse nicht gemacht werden, dann wird der arme "preclär" zur "Ethics" geschickt, eine Aktion, die jeder Scientologe fürchtet. In der Tat, Scientology hat eine spezifische Umgangsmethode mit Leuten, die sich nicht bessern. Sie werden als böse, unterdrückerisch, oder als Schwierigkeitsquelle angesehen. Wenn diese Bemühungen des Kultes fehl schlagen, wird der Preclär als hoffnungsloser Fall voll verantwortlich gemacht, und damit wird er sogar noch mehr als ein Opfer.

Es gibt zwei Gesichter der Scientology, eins für den öffentlichen Gebrauch, und ein vollständig anderes, verborgen vor dem öffentlichen Zugriff, für diejenigen die "im Wissen" sind. Der Öffentlichkeit wird erzählt, daß Hubbard ein "einfaches menschliches Wesen" und daß der Kult die Religion nicht bedroht. Aber Tatsache ist, daß Hubbard für die Gott zu sein beansprucht, die in den "oberen Stufen" indoktriniert worden sind. Der Öffentlichkeit wird eine PR-Story vorgesetzt nach der der Kult eine "Religion" ist, die gesamten Lehren sind Glaube und der gesamte Nutzen ist von Natur aus "geistlich". Nichtsdestotrotz weiß der Belehrte, oder der der eine Gehirnwäsche zum Glauben durchgemacht hat, daß Scientology eine praktikable Methode ist, menschliche Zipperleins, medizinische und psychische, zu heilen. Und jedes Wort von Hubbards science-fiction-artigem Geschreibsel, ungeachtet wie lächerlich die "wissenschaftlich geprüften Fakten" sind, gibt er als "Quelle", oder noch signifikanter, als "Die Quelle" an, die er vollständig erforscht hat. Diese "Forschung" sah in Wirklichkeit so aus: Als Maschinenschreiber saß er und schrieb auf, was ihm auch immer einfiel, eine Fähigkeit, die er entwickelt hatte, als seine breiten Science-fiction-romane schrieb.

Scientology ist weit bekannt dafür, daß sie verschieden Ehrencodices und Glaubensbekenntnisse einer höchst stolzen und humanistischen Art veröffentlicht, aber der Kult bleibt nicht im kleinsten Teil bei diesen Bekenntnissen. Sie sind nichts weiter als PR-Material, um den Kult in den Augen einer skeptischen und zunehmend auch feindlichen Oeffentlichkeit gut aussehen zu lassen.

Wenn weitere Zeit vergeht und mehr Leute ihre Kinder, Verwandten und Freunde an diesen gefährlichen, gesetzlosen, unmoralischen und streitsüchtigen Kult verlieren, wird die Legislative in den freien demokratischen Ländern der Welt dazu gezwungen, die gefährlichen Auswirkungen des Kultes auf unsere Gesellschaft zu begrenzen. Jedes Mal, wenn ein Kultanhänger aus seiner Gehirnwäsche erwacht, bemerkt was mit ihm oder ihr in den letzten Jahren passiert ist, und er aus dem Schatten in das helle Sonnenlicht der Rede und Gedankenfreiheit tritt, ist ein weiterer Nagel in den Sarg dieses häßlichen Phänomens geschlagen. Scientology selbst verbietet das, sie spricht, es hätte ein Problem mit seinem "Feld" (der Öffentlichkeit), das modderig ist (in das man nicht expandieren könne). Man kann nur hoffen, daß die Zeit vorbei geht, in der der Kult sich ausweitet, daß mehr Distance zu dem paranoiden und schizophrenen Mann, der ihn geschaffen hat, vergeht. Schließlich ist der Kult durch eine Reformation derart gegangen, daß sich entwas liberalere Gruppen vom Kult abgespaltet haben und ihre eigenen Operationen begonnen haben.

Ehemalige Mitglieder dieses Kultes werden aufgefordert, gegen ihn auszusagen, der Welt die dunklen Geheimnisse der SO und der RPF zu erzählen. The SO ist die Sea Org, ein streng kontrollierter sklavenartiger Teil des Kultes, der Arbeitsverträge für Billionen von Jahren zu Löhnen anbietet die niedriger als das Einkommen in der Dritten Welt sind. Das RPF wird irreführend als "Rehabilitations Projekt Streitmacht" bezeichnet. Es ist eine dunkle, geheime und verborgene Abteilung des Kultes die dazu gebraucht wird, abtrünnige Mitglieder zu bestrafen. Von jedem Rekruten wir irrationalerweise verlangt, die Produktion jede Woche zu steigern, oder sie werden als Abtrünnige bezeichnet, nachdem die Statistiken gefallen sind. Das RPF is ähnlich wie ein Konzentrationslager, einige von den unglücklichen Wichten, die hier landen, sehen das Licht für Tage oder Jahre nicht.

Die RPFers für das Los Angeles Cedar of Lebanon Centre sind in kavernenartigen Tunneln, die sich unter den Staßen von Los Angeles ausbreiten, eingekerkert, sind auf eine Hungerkost von Bohnen und Reis gesetzt und werden gezwungen, bis zu 125 Stunden die Woche zu arbeiten. Es ist ihnen nicht erlaubt, zu sprechen und sie sind in filzige graue Lumpen gekleidet. Es gibt sogar noch eine geheimere und dunklere Organisation, um Abtrünnige zu bestrafen, die wird RRPF, oder Ron's RPF genannt; wenn hier einer Erfahrungen hat, die diese schreckliche Abteilung des Kultes betreffen, so sollte er ermutigt werden, über diesen flagranten Mißbrauch von grundlegenden Menschenrechten zu sprechen.

Wenn Sie, lieber Leser, Informationen über die Quälung, inhumane Behandlung, Mord oder anderes ruchloses Verhalten oder Mißbrauch der Menschenrechte durch diesen Kult haben, lassen sie es die Welt wissen. Lassen Sie nicht zu, daß das, was ihnen widerfuhr als Sie im Kult waren, anderen Leuten aus Unkenntnis wie böse der Kult wirklich ist, widerfährt. Fürchten Sie keine Repressalien, Menschen, die den Kult verlassen haben, gehen in die hunderttausende! Es wird vermutet, daß es zu verschiedenen Zeiten mehr ehemalige Scientologen gibt, als Leute die gegenwärtig im Kult gefangen sind.

Zusammenfassung

Der Autor dieser FAQ wird, aller Wahrscheinlichkeit nach, vom Kult angegriffen werden, weil er das schrieb, aber diese Taktik wird nicht greifen. Denn der Autor glaubt ganz fest an die Wahrheit, daß ihn nichts von diesem Weg abbringen kann. In dieser Welt müssen wir dafür kämpfen, woran wir glauben. Denn wenn wir blinden Auges auf den Diktator oder die schauen, die unsere Freiheiten eingrenzen wollen, dann werden wir für immer auf dem Rückzug sein und wir werden einst damit enden, ein Leben, welches nicht lebenswert war, gelebt zu haben. Laß das ein Ruf zu den Waffen sein, "denn wir haben nichts zu fürchten, als die Furcht selbst."

Martin Hunt, av282@freenet.carleton.ca