Dabei soll Karman, das Gesetz der ausgleichenden göttlichen Gerechtigkeit, das Schicksal eines jeden Menschen gestalten, indem es ihn mit den Folgen seiner früheren guten oder bösen Taten wieder in Berührung bringt. Da die Menschen gegenseitig karmische Bindungen guter und schlechter Art eingehen, werden sie im späteren Leben mit den Ergebnissen ihrer vorherigen Leben konfrontiert. Im Verlauf von zahllosen Wiedergeburten wird sich der Mensch seiner Göttlichkeit immer mehr bewußt, so daß er den Schleier seiner Fleischlichkeit durchdringen kann und das göttliche Sein als Dienen an der Menschheit erleben kann. Blavatsky behauptete, daß dieser Weg der inneren Erleuchtung nun nicht aus eigener Kraft erfolgen könne, sondern der Hilfe der Mahatmas bedürfe. Die Mahatmas seien in der Entwicklung schon weiter fortgeschritten und hülfen den Menschen.
Die moderne Theosophie geht davon aus, daß es einen göttlichen Plan gäbe, durch den die Entwicklung der Menschheit vorgezeichnet sei. Diesem Plan entspräche es auch, das jede Menschenrasse, die Religion hätte, die ihr angemessen sei. Die Theosophie versucht nun zu beweisen, daß die verschiedenen Religionen nur verschiedene Ausdrucksformen der gleichen grundlegenden Wahrheit seien. Aus diesem Ansatz wird die Gleichheit aller Religionen postuliert. Das aeonenferne Ziel des göttlichen Entwicklungsplanes sei nun das "Wieder-Eins-Werden" jedes einzelnen Menschen mit dem göttlichen Sein aus dem er hervorgegangen ist. Die Mahatmas sind nach der Lehre der Theosophie die Lehre auf dem Weg zur endgültigen Göttlichkeit des Menschen.
Die Lehre der Theosophie hat besonders im 20. Jahrhundert die neureligiöse Entwicklung beeinflußt. So geht die Anthroposophie Rudolf Steiners auf diesen Ansatz genauso zurück wie viele sogenannte Indosekten der Gegenwart. Das gleiche gilt für den Spiritismus.