tzt deshalb stand die angewandte Methodik beim GWUP-Test im Vordergrund der einjährigen Vorbereitungs- und Planungsaktivitäten.
20 Wünschelrutengänger waren angetreten, um an 3 Versuchstagen die gestellten Aufgaben in 2 Testformen (Fließendes Wasser in künstlichen Leitungen sowie Gegenstände in verschlossenen Behälter) zu erfüllen. Eine reproduzierbare Trefferquote von 83% bzw. 80% war erforderlich, um den von James Randi und GWUP-Mitgliedern ausgeschriebenen Geldpreis in Höhe von 20000 DM zu erhalten.
Beim technischen Aufbau und dem zeitlichen Ablauf wurde größter Wert auf eine streng doppelblinde Durchführung und eine lückenlose Dokumentation gelegt. Dabei leistete der Hessische Rundfunk in seiner Rolle als neutraler Beobachter einen ebenso wichtigen Beitrag wie die anwesenden unabhängigen Gutachter der betroffenen Fachdisziplinen.
Jeder Teilnehmer erhielt vor den Versuchen ausführliches Informationsmaterial und konnte sich vor Ort ein Bild vom technischen Aufbau und den äußeren Bedingungen des Testgeländes machen, um eventuell vorhandene natürliche Störquellen vor Beginn der Experimente zu lokalisieren. In offenen Vorversuchen, d.h. bei bekannten Einstellungen der Testanordnung, bestand für jeden Wünschelrutengänger die Gelegenheit, sich auf die vermeintlichen, künstlich erzeugten Reize zu adaptieren.
Dank der exakt definierten Hypothesen und der konsequenten Unterdrückung unerlaubter Informationswege während der Durchführung erlaubten die Resultate der mehr als 700 Einzeltests eindeutige Schlußfolgerungen. Keiner der Teilnehmer erreichte die zum Erhalt des Preisgeldes notwendige Trefferquote. Die Auswertung der mehrfach gesicherten Protokolle ergab dagegen eine deutliche Bestätigung der Zufallshypothese und erbrachte darüberhinaus keine Hinweise auf eine Realität der behaupteten Fähigkeiten. Unter Berücksichtigung der relativ kleinen Anzahl der Einzeltests konnte eine theoretisch zu erwartende Zufallsverteilung sehr gut reproduziert werden.
Neben der inhaltlichen Aussagekraft des Kasseler Wünschelrutentests besteht dessen Qualität vor allem aus dem vielfach gesicherten und streng doppelblinden Ablauf der Experimente. Gerade dieser Aspekt unterscheidet die Untersuchung parawissenschaftlicher Phänomene von anderen wissenschaftlichen Forschungsprojekten und wird selbst in groß angelegten Studien leider z.T. grob vernachlässigt.
Autor: Jürgen Moll, Stellvertretender Geschäftsführer der GWUP.