Die Vorstellung der Aura geht zurück auf antike Bilder von Strahlenkränzen, die insbesondere solare oder stellare Gottheiten umgeben und von daher zu einem Kennzeichen des Göttlichen schlechthin werden. Göttliche und gottgleiche Menschen werden im Altertum deshalb vielfach von hellem Schein umrahmt dargestellt, ein Gedanke, der in der Aureole, im Heiligenschein der christlichen Ikonographie seine Fortsetzung findet. Während die Aureole noch als um den Kopf konzentriert angesehen wird - diese Vorstellung zeigt sich auch noch in der Auraphotographie, die ja nur den Kopf ablichtet - äussert sich Rudolf Steiner dahingehend, dass die Aura den ganzen Menschen in Form eines Ovals umgeben würde. Steiner ist es denn auch, der die Aura in seinem theosophischen Weltbild erklärt: sie gilt ihm als Ausdruck des Astralleibes. Während die Existenz einer Aura in der heutigen Esoterik unbestritten sein dürfte, wird deren Erklärung recht unterschiedlich vorgenommen: z.T. wird die steinersche Gleichsetzung Aura=Astralleib übernommen, z.T. wird die Aura allgemeiner auf die Feinstofflichkeit des Lebewesens zurückgeführt, was ermöglicht, dass auch Pflanzen eine Aura haben (dies im Gegensatz zu Steiner, der den Pflanzen keinen Astralleib und damit natürlich auch keine Aura zubilligt), oder die Aura gilt gar bloss als Energiefeld oder als energetische Ausstrahlung des Menschen. Einmütigkeit besteht wiederum darüber, dass die Aura von spezifisch begabten oder geschulten Menschen gesehen werden kann, und dass sie verschiedene Färbungen annehmen kann, die Aussagen über das Wesen des Trägers zulassen. Die Deutung der Farben im Einzelnen und deren Zuweisung zu bestimmten Charaktereigenschaften ist aber wiederum strittig.(online im Internet: http://www.relinfo.ch/aura/fotografie.html Stand: 16. 10. 2008)
Aus wissenschaftlicher Sicht gehört die Lehre von der Existenz der Aura in den Bereich nichtüberprüfbarer Fiktion. Die sogenannte Aura-Fotografie visualisiert nicht eine spirituelle Größe, sondern nur den elektrischen Hautwiderstand. Aus der Form dieser Entladungsbilder auf charakterliche Eigenschaften schließen zu wollen, muss als unwissenschaftlich abgewiesen werden.