Das ZDF-Magazin Absolut berichtete am 21. 1. 2005 folgendes:
"Jesus Soldiers:
Die neue Armee Gottes "Ich habe nichts gegen den Militärlook. Ich finde ihn
cool. Außerdem zeigt die Uniform uns und den anderen, wofür wir stehen: Wir
sind die Jesus-Revolution-Army, und wir wollen die Jugend Europas
erretten...", verkündet die 22-jährige Cecilie mit strahlendem Gesicht. Die
Norwegerin ist Mitglied der Jesus-Revolution, die 1997 in Oslo gegründet
wurde. Um sich unter den Jugendlichen Gehör zu verschaffen, veranstalten die
Missionare Konzert- und Musicaltourneen quer durch Europa. Wer bei den
modernen Kreuzzügen mitmachen möchte, wird für vier Monate auf eine
Missionarsschule in Oslo geschickt. "Absolut" besucht die Ausbildungsstätte
der zukünftigen Jesus-Soldaten.
(http://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung_content/0,1972,2219594,00.html
[Stand: 2005-01-26])
Ursprung
Im August 1997 ließ der Osloer Jugendpfarrer Stefan Christiansen sich von
seiner Kirche freistellen und gründete mit seiner Frau Anne die Jesus
Revolution - eine Bewegung mit der Vision,
"eine Erweckung unter Jugendlichen in ganz Europa
zu sehen, indem wir eine grosse Armee von mutigen jungen Predigern und
Gemeindegründern mobilisieren". Heute ist die Jesus-Revolution in vielen
Schulen Norwegens mit kleinen Aktionsgruppen vertreten, mobilisiert jedes
Jahr tausende von jungen Leuten zu Lagern und Einsätzen und beginnt, eine
europäische Gemeindegründungs-Strategie umzusetzen. Stefan Christiansen:
"Die Jesus Revolution baut auf der Überzeugung auf, dass junge Leute bereit
sind, auf das Evangelium zu reagieren, wenn es in einer Art gebracht wird,
die sie verstehen".
Gegenwärtig arbeitet die Bewegung in 21 Städten Norwegens. Ihr Ziel ist es,
die Jugend zu retten, zu missionieren und eine Jesus-Kirche neu zu gründen.
Lehre
Die Jesus-Revolution-Army ist Bestandteil der Jesus-Movement, einer
Evangelisationsbewegung, die ausgehend aus Norwegen fast alle europäischen
Länder erreicht hat. Ausgangspunkt der Bewegung ist die Erfahrung, dass die
tradtionellen Kirchen mit ihren erstarrten Formen kaum mehr in der Lage
sind, Jugendliche anzusprechen.
Mit Büchern, CD und Pop-events versucht die Bewegung, die Jugend Europas für Jesus zu begeistern, Gottesdienst nicht als eine Veranstaltung zu sehen, sondern als eine Lebensweise. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, gemeindegründende Bewegungen und Missionsbewegungen möglichst in einem Netzwerk zusammenzubinden, Kirchen für eine neue Generation (new generation churches) zu schaffen. Dieses Netzwerk nennt sich DAWN European Network. Ziel ist es, die Kirche wieder zu den Menschen zu bringen, d.h. als Kirche in die Kultur der Gegenwart hineinzugehen. Das betrifft auch die Jugend- und die Subkultur. Letzlich ist es der Versuch, Kirche in der Welt zu sein, im ganz alltäglichen Leben.
Die Jesus Revolution Army bereitet ihre Missionare strategisch auf ihren Einsatz vor. In einer Mission Training School in Oslo werden die Schüler ausgebildet. Der Unterricht wird täglich fünf Stunden an vier Tagen die Woche erteilt. Dabei werden die Schüler zu Jüngern gebildet, die ihre Erfahrungen im Gebet, der Verkündigung, der Kirchengründung, dem Gottesdienst, der geistlichen Zurüstung, dem heilenden Handeln, der Charakterbildung, der Annahme der geistlichen Gaben und der Selbstverleugnung machen.
In unterschiedlichen Kursen werden die Interessenten auf ihren Dienst
vorbereitet:
Entwicklung
Reinhold Scharnowski schrieb 2001 unter dem Titel "Gott unter den Kids.
Jugendkirchen - Modewelle oder Gemeinden für die Zukunft?"
(http://www.dawneurope.net/Gott_Kids.htm [Stand: 2005-01-28]) folgendes:
New Generation Churches fordern das etablierte Christentum landes- und freikirchlicher Prägung heraus. Sie machen ernst mit der Sendung in ihre Gesellschaft, versuchen den kulturellen Graben zu überwinden und sind darum eine erfrischende Alternative in der Gemeindeszene. Zunehmend bekommen auch Kinder christlicher Eltern immer mehr mit den traditionellen Jugendgruppen Mühe - sie spüren instinktiv, dass zwischen ihrer Erlebnis- und der Gemeindewelt ein grosser Graben klafft. Natürlich hat es schon immer Jugend-Aufbrüche gegeben und wird es sie auch immer wieder geben. Jedes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat wahrscheinlich seine kleinen Erweckungen unter jungen Leuten erlebt, immer verbunden mit einer gesunden Radikalität und auch nicht spannungsfrei zur älteren Generation.
Es ist zu erwarten, dass diese Bewegung einen nachhaltigen Einfluss auf die Gemeindestruktur und das Gemeindeleben der Christen unterschiedlicher Denominationen haben wird. Kritische Stimmen zu dieser Bewegungen kommen einerseits von der Theologie, die nicht ganz zu Unrecht befürchtet, dass sich hier sektiererische Gruppierungen bilden. Die Frage der Confessio, d.h. das Verhältnis der Bewegung zu den Bekenntnisschriften, wird nach meiner Information seitens der Bewegung noch nicht erkennbar gestellt. Solange die Bewegung es aber versäumt, ihre Mission am Richtmaß der evangelischen Bekenntnisschriften auszurichten, solange steht sie zumindest in der Gefahr, ins Sektiererische abzugleiten. Diese Gefahr aber zu sehen, bedeutet auch, ihr ausweichen zu können. Ob die Erneuerungsbewegung in einer neuen Form evangelischen und geistlichen Lebens mündet, bleibt abzuwarten. Interessant ist es auf jeden Fall, die Entwicklung zu verfolgen.