Jesus Revolution Army

Autor: Winfried Müller
Stand: Januar 2005

  1. Kurztext
  2. Ursprung
  3. Lehre
  4. Entwicklung
  5. Weblinks
    1. Quellenlinks
    2. Kritische Links

Kurztext

Bei der Jesus Revolution Army handelt es sich um eine 1997 in Oslo gegründete evangelische Jugendbewegung, die ein Element im Netz der sogenannten New Generation Churches ist. Theologisch muss man sie als Anfrage junger Christen an die gegenwärtige Kirchlichkeit mit ihren veräußerlichten Formen und ihrem vereinsmeiernden Angebotsverhalten sehen. Die Radikalität dieser New Generation Churches sollte für die Theologie Hinweis auf den Ernst der Lage kirchlicher Existenz im politischen Gemeinwesen aller europäischer Länder sein. Staatskirchliche Strukturen werden immer weniger wichtig, spielen eine immer geringere Rolle im öffentlichen Leben und werden zunehmend von radikalen Positionen angefragt.

Das ZDF-Magazin Absolut berichtete am 21. 1. 2005 folgendes:

"Jesus Soldiers:
Die neue Armee Gottes "Ich habe nichts gegen den Militärlook. Ich finde ihn cool. Außerdem zeigt die Uniform uns und den anderen, wofür wir stehen: Wir sind die Jesus-Revolution-Army, und wir wollen die Jugend Europas erretten...", verkündet die 22-jährige Cecilie mit strahlendem Gesicht. Die Norwegerin ist Mitglied der Jesus-Revolution, die 1997 in Oslo gegründet wurde. Um sich unter den Jugendlichen Gehör zu verschaffen, veranstalten die Missionare Konzert- und Musicaltourneen quer durch Europa. Wer bei den modernen Kreuzzügen mitmachen möchte, wird für vier Monate auf eine Missionarsschule in Oslo geschickt. "Absolut" besucht die Ausbildungsstätte der zukünftigen Jesus-Soldaten.
(http://www.zdf.de/ZDFde/einzelsendung_content/0,1972,2219594,00.html [Stand: 2005-01-26])

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Ursprung

Im August 1997 ließ der Osloer Jugendpfarrer Stefan Christiansen sich von seiner Kirche freistellen und gründete mit seiner Frau Anne die Jesus Revolution - eine Bewegung mit der Vision, "eine Erweckung unter Jugendlichen in ganz Europa zu sehen, indem wir eine grosse Armee von mutigen jungen Predigern und Gemeindegründern mobilisieren". Heute ist die Jesus-Revolution in vielen Schulen Norwegens mit kleinen Aktionsgruppen vertreten, mobilisiert jedes Jahr tausende von jungen Leuten zu Lagern und Einsätzen und beginnt, eine europäische Gemeindegründungs-Strategie umzusetzen. Stefan Christiansen: "Die Jesus Revolution baut auf der Überzeugung auf, dass junge Leute bereit sind, auf das Evangelium zu reagieren, wenn es in einer Art gebracht wird, die sie verstehen". Gegenwärtig arbeitet die Bewegung in 21 Städten Norwegens. Ihr Ziel ist es, die Jugend zu retten, zu missionieren und eine Jesus-Kirche neu zu gründen.

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Lehre

Die Jesus-Revolution-Army ist Bestandteil der Jesus-Movement, einer Evangelisationsbewegung, die ausgehend aus Norwegen fast alle europäischen Länder erreicht hat. Ausgangspunkt der Bewegung ist die Erfahrung, dass die tradtionellen Kirchen mit ihren erstarrten Formen kaum mehr in der Lage sind, Jugendliche anzusprechen.

Mit Büchern, CD und Pop-events versucht die Bewegung, die Jugend Europas für Jesus zu begeistern, Gottesdienst nicht als eine Veranstaltung zu sehen, sondern als eine Lebensweise. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, gemeindegründende Bewegungen und Missionsbewegungen möglichst in einem Netzwerk zusammenzubinden, Kirchen für eine neue Generation (new generation churches) zu schaffen. Dieses Netzwerk nennt sich DAWN European Network. Ziel ist es, die Kirche wieder zu den Menschen zu bringen, d.h. als Kirche in die Kultur der Gegenwart hineinzugehen. Das betrifft auch die Jugend- und die Subkultur. Letzlich ist es der Versuch, Kirche in der Welt zu sein, im ganz alltäglichen Leben.

Die Jesus Revolution Army bereitet ihre Missionare strategisch auf ihren Einsatz vor. In einer Mission Training School in Oslo werden die Schüler ausgebildet. Der Unterricht wird täglich fünf Stunden an vier Tagen die Woche erteilt. Dabei werden die Schüler zu Jüngern gebildet, die ihre Erfahrungen im Gebet, der Verkündigung, der Kirchengründung, dem Gottesdienst, der geistlichen Zurüstung, dem heilenden Handeln, der Charakterbildung, der Annahme der geistlichen Gaben und der Selbstverleugnung machen.

In unterschiedlichen Kursen werden die Interessenten auf ihren Dienst vorbereitet:

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Entwicklung

Reinhold Scharnowski schrieb 2001 unter dem Titel "Gott unter den Kids. Jugendkirchen - Modewelle oder Gemeinden für die Zukunft?" (http://www.dawneurope.net/Gott_Kids.htm [Stand: 2005-01-28]) folgendes:

New Generation Churches fordern das etablierte Christentum landes- und freikirchlicher Prägung heraus. Sie machen ernst mit der Sendung in ihre Gesellschaft, versuchen den kulturellen Graben zu überwinden und sind darum eine erfrischende Alternative in der Gemeindeszene. Zunehmend bekommen auch Kinder christlicher Eltern immer mehr mit den traditionellen Jugendgruppen Mühe - sie spüren instinktiv, dass zwischen ihrer Erlebnis- und der Gemeindewelt ein grosser Graben klafft. Natürlich hat es schon immer Jugend-Aufbrüche gegeben und wird es sie auch immer wieder geben. Jedes Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat wahrscheinlich seine kleinen Erweckungen unter jungen Leuten erlebt, immer verbunden mit einer gesunden Radikalität und auch nicht spannungsfrei zur älteren Generation.

Es ist zu erwarten, dass diese Bewegung einen nachhaltigen Einfluss auf die Gemeindestruktur und das Gemeindeleben der Christen unterschiedlicher Denominationen haben wird. Kritische Stimmen zu dieser Bewegungen kommen einerseits von der Theologie, die nicht ganz zu Unrecht befürchtet, dass sich hier sektiererische Gruppierungen bilden. Die Frage der Confessio, d.h. das Verhältnis der Bewegung zu den Bekenntnisschriften, wird nach meiner Information seitens der Bewegung noch nicht erkennbar gestellt. Solange die Bewegung es aber versäumt, ihre Mission am Richtmaß der evangelischen Bekenntnisschriften auszurichten, solange steht sie zumindest in der Gefahr, ins Sektiererische abzugleiten. Diese Gefahr aber zu sehen, bedeutet auch, ihr ausweichen zu können. Ob die Erneuerungsbewegung in einer neuen Form evangelischen und geistlichen Lebens mündet, bleibt abzuwarten. Interessant ist es auf jeden Fall, die Entwicklung zu verfolgen.

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Weblinks

Quellenlinks

DAWN European Network
Jesus Revolution Army

Kritische Links

Tribal - Jesus goes Pop

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