Zwischen Hohenwartetalsperre und Bleilochtalsperre liegt Ziegenrück. Der Sage nach soll Karl der Große hier eine Burg gegen die Sorben errichtet haben. Heute sind vom jüngeren Teil der Burg nur noch das ehemalige Kornhaus, das im 19. Jahrhundert Sitz der Justizbehörde war, und die viereckige Kemenate erhalten. Aus der Ansiedlung um die Burg entstand 1328 eine Stadt, die jedoch 1525 wegen der Beteiligung ihrer Bürger am Bauernkrieg bis 1527 alle ihre Privilegien verlor. Ursprünglich in Besitz der Grafen von Orlamünde und seit 1356 wettinisch, gehörte Ziegenrück von 1815 -1945 zu Preußen. | |
Hohenwarte-Stausee |
Der Internationale Wanderweg Eisenach-Budapest und auch der Saale-Radwanderweg "Von der Quelle bis zur Mündung" berührt den 1258 als "Czeganrucke" erwähnten Ort. Der sorbische Begriff bedeutet Flußschlinge und bezieht sich auf den Saalebogen, der hier die Landschaft prägt. Sehenswert in Ziegenrück sind neben der Burg die dreischiffige spätgotische Hallenkirche und das dazugehörige Pfarrhaus mit einem bemerkenswerten Renaissanceportal. Das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert ist an den Außenwänden mit Figuren gestaltet, die Berufe der Umgebung wie Bauer, Jäger und Schäfer darstellen.
Eine besondere Attraktion ist Europas ältestes Laufwasserwerk, heute Wasserkraftmuseum und technisches Denkmal. Die ehemalige "Fernmühle" wurde 1558 erstmals urkundlich erwähnt und 1900 zum Laufwasserwerk umgebaut, das 1965 seinen Betrieb einstellte. Heute ist Ziegenrück als Stadt ohne Industrie ein ausgesprochenes Urlauberzentrum. Die Kemenate auf dem Schloßberg dient als Jugendherberge. Ein Freibad am südwestlichen Saalehang, ein Campingplatz an der bei Ziegenrück beginnenden Hohenwartetalsperre, Bootsverleih, Wanderwege auf dichtbewaldeten Höhen ziehen seit Jahren Gäste an.
Fremdenverkehrsamt Ziegenrück,
Platz der Jugend 5,
07924 Ziegenrück,
Tel. 03 64 83 / 2 26 49