WÜNSCHENDORF

Landkreis Greiz

An der Pforte zum idyllischen Elstertal, unweit von Gera und Weida, liegt der Ort Wünschendorf. Seine erste urkundliche Erwähnung führt auf das Jahr 1230 zurück. In den Ortsteilen Veitsberg, Mildenfurth und Cronschwitz finden sich Sakralbauten, die ahnen lassen, welche Rolle dieser Region im Mittelalter für Ostthüringen zukam.

Die vermutlich aus dem 11. Jahrhundert stammende Veitskirche ist das älteste Gotteshaus im Vogtland und diente bis ins 12. Jahrhundert als Grabstätte der Vögte von Weida. Im Kern frühromanisch, wurde die Wehrkirche in gotischem Stil umgebaut und erweitert. Das ottonische Kreuzrippengewölbe im ältesten Teil, Glasmalereien von 1168 und die Weiheschrift von 1170, Fresken und Passionsreliefs aus dem 14. Jahrhundert und ein spätgotischer Flügelaltar, Taufstein und Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert sind von großem kunsthistorischem Interesse.

[Kloster Mildenfurth] Unterhalb des Veitsberges führt eine 71 m lange und 4,30 m breite überdachte Holzbrücke über die Weiße Elster. Schon im Mittelalter gab es hier einen Flußübergang für Händler, Wallfahrer und kriegsführende Truppen. 1786 entstand dann die bis heute fast im Originalzustand erhalten gebliebene Holzkonstruktion. 1193 wurde in Mildenfurth das Prämonstratenser-Hauskloster von Heinrich II., Vogt von Weida, gegründet. Im 16. und 17. Jahrhundert entstand aus der Bausubstanz ein Jagdschloß, das dem Kammergutspächter und dem Amtmann von Weida auch als Wohnsitz diente. Spuren der ehemaligen Kirche, einer spätromanischen Pfeilerbasilika, von Refektorium, Kapitelsaal, Kreuzgang und Ummauerung, sind erhalten. Das Dominikanerkloster Cronschwitz entstand 1238 als zweites Hauskloster der Vögte von Weida. Jutta, die Gemahlin Heinrich des IV., war Gründerin und erste Priorin. Nach mehrmaligen Versuchen wurde ab 1533 die lutherische Lehre eingeführt und das religiöse Leben der Klosterinsassen neu gestaltet. Nur noch wenige Mauerreste erinnern an diese Zeit.
Kloster Mildenfurth bei Wünschendorf

Von den mittelalterlichen Stätten aus vollzog sich die allmähliche Besiedelung des Vogtlandes. Erwerbsgrundlage für die Bevölkerung bildeten Flößerei, Bergwerke und Goldschmieden. In dem Märchenwald von Wünschendorf sind die verschiedenen Handwerksbetriebe der Region en miniature dargestellt. Der Kamnitzbach inspirierte bereits 1927 den Mühlenbesitzer Schulze zum Aufbau der ersten Märchenspiele. 13 Objekte in Lilliputformat werden z. T. durch Wasserkraft belebt.

Gemeindeverwaltung Wünschendorf,
Poststraße 8,
07570 Wünschendorf,
Tel. 03 66 03 / 8 82 45,
Fax 8 82 46

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


Zurück zur Startseite