BAD SULZA

Landkreis Weimarer Land

Die Salzvorkommen spielten von altersher die Hauptrolle für die Ansiedlung in dieser Ilmregion. Schon 1046 war Sulza Mittelpunkt eines königlichen Burgwards. Im Bereich eines Edelhofes legte Pfalzgraf Friedrich II. mit Zustimmung König Heinrichs IV. im Jahre 1064 einen Markt an. Die Entwicklung der Stadt begann jedoch erst verstärkt unter den Landgrafen von Thüringen, die dort eine Gerichtsstätte einrichteten. Eine Stadtmauer ist im 15. Jahrhundert bezeugt, eine Ratsverfassung aber erst 1540.

Um 1600 erfolgte die Salzgewinnung immer weiter ilmabwärts. Zwei Jahrhunderte später wurde eine neue Saline errichtet, in deren Nähe zwei neue Stadtsiedlungen entstanden. Diese fielen im Verlauf der ernestinischen Landesteilung 1826 an Sachsen-Meiningen. Im Zuge dieser Aufspaltung, die die gesamte Region erfaßte, kam es zu der bis 1920 andauernden staatlichen Ordnung. Während man sich anfänglich der natürlichen Solequellen zur Gewinnung von Speisesalz bediente, verstärkten Tiefenbohrungen im Industriezeitalter die Ausbeute. Bad Sulzas Saline war als eine der letzten Planpfannensiedereien Europas bis 1966 in Betrieb. Der Denkmalkomplex "Salinentechnische Anlagen", das Salinen-Museum und das Gradierwerk "Louise" von 1753 informieren über den Erfindergeist der Vergangenheit.

Als die Heilwirkung der Sole und der salzhaltigen Luft entdeckt wurden, entwickelte sich ab 1847 der Kurbetrieb zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwege, der Haut und des Bewegungsapparates. Das milde Klima dieses Gebietes unterhalb der Muschelkalkhänge des Ilm-Saale-Plateaus begünstigen die Heileffekte. 1907 wurden Stadt und Dorf Sulza zum Bad vereinigt. Später erfolgte die Eingemeindung weiterer Ortsteile. Ein denkmalgeschützter Park von 4,6 ha Fläche umgibt das Kurgelände. Der historische Stadtkern ist besonders mit der Pfarrkirche St. Mauritius, einem einschiffigen Barockbau, und dem Rathaus interessant.

Vor 1000 Jahren schon hatte es Weinbau an den südlichen Kalkhängen gegeben, und vor rund 100 Jahren zählte man noch 60 Weinberge. Der Weinbau ging nach Wegfall der Warenzölle und mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes zurück, da immer mehr Weine aus anderen Gebieten eingeführt wurden. Die Reblaus vernichtete ebenfalls einen großen Teil der Kulturen. Gegenwärtig erfolgen um Bad Sulza verstärkt Aufrebungen der Flächen. Weine aus dem Ilmgebiet sind wieder gefragt. Bad Sulza versteht sich als Thüringische Eingangspforte zur "Weinstraße an Saale und Unstrut", die auf 50 km Länge von Nebra über Freyburg, Naumburg und Bad Kösen nach Bad Sulza führt. Die traditionelle Burgen- und Weinregion lädt nicht nur die Freunde des Rebensaftes, sondern auch Naturliebhaber zum Wandern ein.

Kur- und Fremdenverkehrsamt,
Ludwig-Wiegand-Str. 17,
99516 Bad Sulza,
Tel. 03 64 61 / 2 02 59,
Fax 03 64 61 / 2 12 00

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