Noch um 1800 wird Steinach aber als "Marktflecken" bezeichnet und erst 1920 wurde es Stadt. Einen wirtschaftlichen Aufschwung brachte die Herstellung von Eisenbahnschienen im 19. Jahrhundert. Nach Zusammenbruch dieses Industriezweiges und dem Einstellen der Erzförderung auf allen Zechen wandelten sich die Erwerbsmöglichkeiten. Neben der Herstellung von Puppen und Holzspielzeug sowie Glas und Porzellan war die Griffelfabrikation dominierend. Die Steinacher Schiefergriffelindustrie gewann sogar zeitweise Schlüsselstellung in der Produktion.
Das geschah nach der Reformation, als viele Schulen entstanden und der Bedarf an Schiefergriffeln stieg. In Besinnung auf die eigenen Schieferbergbau-Traditionen wurde ein "Schiefermuseum" eingerichtet. Neben grundlegenden Informationen zur heimatlichen Geologie und zur Verwendung des Tonschiefers als Baustoff findet man hier reiches Anschauungsmaterial zum ausgestorbenen Gewerbe der Griffelmacher und Schiefertafelhersteller. Steinach besitzt mit dem "Neuen Schloß" einen echten Barockbau von 1747/55 und ein denkmalgeschütztes Ensemble des Historismus nach Entwürfen des Berliner Baurats Schwechten, die evangelische Kirche in Basilika-Gestalt von 1898/99 und die Dr.-Georg-Klaus-Oberschule von 1900/01. Die wellige Hochfläche des Schiefergebirges mit dem Feldberg und die von Industrie unberührte Natur um Steinach ziehen viele Wanderer an.
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