STADTRODA

Saale-Holzland-Kreis

Die auf einem Bergsporn gelegene Erstansiedlung aus dem 10. Jahrhundert überragt die Altstadt, die entlang des Flusses Roda an den Hängen des roten Buntsandsteins errichtet wurde. Der erste geschichtliche Nachweis erfolgte mit dem um 1247 durch die Lobdeburger gegründeten Zisterziensernonnenkloster. Kurze Zeit später wird der erste Bürger in Roda genannt. Das älteste Siedlungsgebiet mit dem "Alten Markt" und der Kirche wurde an die Grafen von Schwarzburg verkauft und erscheint 1333 als Stadt. Dieses Adelsgeschlecht privilegierte in einer Stadtrechtsurkunde von 1340 die Rodaer Kaufleute mit Fisch- und Jagdrecht, Gericht und Zoll.

Das Kloster wurde nach der Reformation aufgelöst und die Gebäude 1555-1788 als Hospital genutzt. Nur noch Ruinen der frühgotischen Klosterkirche von 1240 erinnern an eine glanzvolle Geschichte. Hier ist heute eine Freilichtspielstätte für Konzerte. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte die Gründung des "Genesungshauses", Vorgänger des heutigen Landesfachkrankenhauses für Psychatrie und Neurologie. Die in drei Tälern liegende untere Stadt gewann erst Anfang des 16. Jahrhunderts eine gleichrangige Position wie die Erstansiedlung, allerdings war die Gerichtsbarkeit des Rates eingeschränkt.

Im Jahre 1852 vollzog sich die Vereinigung von Kloster Roda mit der Stadt. Ab 1925 trägt der Ort den Namen Stadtroda. Steinerne Zeugen der Vergangenheit sind die Heiligkreuzkirche mit spätromanischem Kern aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts, die Pfarrkirche St. Salvator, ein Renaissancerundbau über achteckigem Grundriß und das Rote Tor am Töpferberg als Relikt der Stadtbefestigung. In unmittelbarer Nähe dieses Stadttores betrieb seit 1757 die Familie Poppe über sechs Generationen ihre Orgelbauerwerkstatt. 70 Orgeln im Ostthüringer Raum sind Zeugen ihrer Handwerkskunst.

[Schloß] Das ehemalige Schloß wurde Mitte des 17. Jahrhunderts umgebaut und diente zunächst als Amtshaus, von 1733-1781 auch als Residenz der Linie Sachsen-Gotha-Altenburg. Die außergewöhnlich reizvolle Lage der Stadt und der Waldreichtum empfehlen den Ort für "sanften Tourismus". Besonderheiten sind der 10 km lange Höhenwanderweg um die Stadt, das Landschaftsschutzgebiet Zeitzgrund, das Totalreservat Waldecker Schloßgrund und der reiche Bestand heimischer Orchideen auf dem Höhenzug "Wöllmisse".
Schloß in Stadtroda

Der nahegelegene Flugplatz Schöngleina bietet Segelflugsport und Rundflüge mit einem Blick auf die von romantischen Tälern durchzogene Landschaft. In der nur 80 Einwohner zählenden Gemeinde Renthendorf ist noch heute das Brehmhaus zu besichtigen. Hier haben der "Tiervater" Ludwig Brehm, Mitbegründer der wissenschaftlichen Vogelkunde in Mitteleuropa, und sein Sohn Alfred, Schriftsteller und Forschungsreisender, gelebt und gewirkt.

Fremdenverkehrsamt,
Straße des Friedens 17,
07646 Stadtroda,
Tel. 03 64 28 / 4 41 24,
Fax 2 11 92

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