SONNEBERG

Kreisstadt Landkreis Sonneberg

Der Ort am Südhang des Thüringer Waldes entstand im 13. Jahrhundert und erhielt 1349 durch die Gräfin Jutta von Henneberg Stadtrecht. 1353 fiel die Stadt an die Landgrafen von Thüringen. 1485 kam sie zu den Ernestinern, 1572 an die Linie Coburg und nach mehreren Besitzerwechseln 1735 an das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Doch die Repräsentationsbauten stammen fast alle aus dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert, weil ihre Vorgänger besonders Großbränden 1596 und 1840 zum Opfer fielen.

Rathaus und Stadtkirche St. Peter wurden 1843 -1845 durch den Architekten Prof. Heideloff errichtet. Neoromanisch sind die Kirche St. Stephan von 1903 und die Michaeliskirche im Stadtteil Steinbach aus dem Jahre 1906. Das "Neue Rathaus" wurde 1928 eingeweiht. Die Wehrkirche St. Aegidien im Ortsteil Oberlind jedoch entstand im 15. Jahrhundert und behielt ihr, dem barocken Umbau von 1748 zu verdankendes, Aussehen. 1530 soll Martin Luther dort gewesen sein. Ihm zu Ehren ließ ein reicher Kaufmann im Jahre 1874 das sogenannte "Lutherhaus", heute historische Gaststätte, aus dem Dorf Judenbach nach Sonneberg versetzen.

[Spielzeugmuseum] Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist das 1901 gegründete Spielzeugmuseum. Seine Sammlungen dokumentieren die Entwicklung des Spielzeugs aus allen Erdteilen von der Antike bis zur Gegenwart. Mehr als hunderttausend in- und ausländische Touristen besuchen im Jahr die Ausstellung. Besonders bewundert werden die Darstellungen "Gulliver" und "Thüringer Kirmes", die zur Weltausstellung 1851 in London und 1910 in Brüssel gezeigt wurden. Die "Kirmes" erhielt den Grand Prix. Das Museum ist in einem markanten neobarocken Bauwerk untergebracht, das 1900/1901 errichtet wurde und bis 1937 das Domizil der Sonneberger Industrieschule war.
Spielzeugmuseum in Sonneberg

Schon seit Mitte des 16. Jahrhunderts lebte die Stadt von der Spielzeugherstellung, deren Ursprung in der Produktion von Holzgebrauchsgegenständen lag. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Puppenherstellung zum Hauptzweig des Gewerbes. Die überwiegend auf Handarbeit beruhende Hausindustrie blieb bis ins 20. Jahrhundert kennzeichnend für den Raum Sonneberg, aus dem kurz vor dem Ersten Weltkrieg 1912 ein Fünftel der gesamten Weltproduktion an Spielzeug kam.

Im 16. Jahrhundert waren der Abbau von Wetzstein und die Schiefergewinnung weitere wichtige Erwerbsquellen. Neben der dominierenden Spielzeugherstellung entwickeln sich in Sonneberg gegenwärtig Elektrogerätebau und die Produktion von Industriekeramik. Im Ortsteil Neufang, 200 m über dem Stadtkern, gibt es einen Heimattiergarten. Auf dem höchsten Punkt - 639 m ü. NN - steht die von dem Astronomen Prof. Dr. Cuno Hoffmeister 1925 gegründete Sonneberger Sternwarte. Sie erlangte Weltgeltung auf dem Forschungsgebiet der veränderlichen Sterne.

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Fax 74 20 02

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