Im Tal der Schmalkalde liegt der 874 erstmals erwähnte Ort. Häufige Besitzerwechsel kennzeichnen die Geschicke der Stadt. Mitte des 11. Jahrhunderts kam die Siedlung zu Würzburg, danach zu den Ludowingern und nach dem Tode Heinrich Raspes fiel die Stadt an die Henneberger. Der Ort wurde planmäßig mit Markt angelegt und erhielt 1335 durch Berthold von Henneberg Stadtrecht. Nach jahrelanger Mitherrschaft der Landgrafen von Hessen fiel Schmalkalden endgültig 1521 an dieses Land. | |
Altmarkt mit St. Georg-Kirche in Schmalkalden |
1866 wurde der Ort preußisch, 1945 kam er wieder zum Land Thüringen. Früher Eisenerzbau, zahlreiche Schmieden und Waffenherstellung sowie die verkehrsgünstige Lage verhalfen Schmalkalden schon im 15./16. Jahrhundert zu städtischer Hochblüte. Im Jahre 1531 schlossen sich hier protestantische Fürsten und Reichsstände gegen den mit dem Papst verbündeten Habsburger Kaiser Karl V. zum "Schmalkaldischen Bund" zusammen. An dem 1537 abgehaltenen Bundestag faßte Martin Luther in den "Schmalkaldischen Artikeln", dem Bundesprogramm der bis dahin größten Gruppierung fürstlicher Machtinteressen, die Hauptlehren nochmals zusammen. Die Truppen des Schmalkaldischen Bundes wurden 1547 von dem kaiserlichen Heer in der Schlacht bei Mühlberg geschlagen.
Der hessische Landgraf Wilhelm IV. ließ von 1584 - 90 einen Jagd- und Sommersitz als mächtige Vierflügelanlage errichten. Die Wilhelmsburg im Stil der Spätrenaissance mit Festsaal und Schloßkapelle ist sehenswert als architektonisches Denkmal und beherbergt ein Museum, das die Geschichte der Stadt dokumentiert. Der denkmalgeschützte Altstadtkern ist geprägt von zahlreichen Fachwerkhäusern, darunter dem Lutherhaus, der Steinernen Kemenate, dem Rathaus und der spätgotischen Hallenkirche St. Georg mit einem sehr schönen Schnitzaltar.
Gut erhalten ist auch der doppelte Mauerring der Stadtbefestigung. Von besonderer kulturhistorischer Bedeutung ist der Hessenhof auf dem Neumarkt, der in der ehemaligen Trinkstube Reste eines Freskenzyklus zeigt. Der um 1220 entstandene Zyklus ist Zeugnis der ältesten mittelalterlichen Profanmalerei in Deutschland zu einem weltlichen Thema. Kleineisenhandwerk und -industrie prägten das wirtschaftliche Profil der Region. Ein einzigartiges Technikmuseum im Stadtteil Weidebrunn ist die 1835 errichtete "Neue Hütte" mit einem klassizistischen Fachwerkgebäude, in dem sich ein fast 10 m hoher Holzkohle-Hochofen befindet. Das Schaubergwerk "Finstertal" im Ortsteil Asbach gibt Einblick in einen ehemaligen Bergwerksbetrieb im Thüringer Wald.
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