Im Mittelalter war Schleiz Gewerbe- und Handelszentrum des oberen Saale-Gebietes. Neben dem Tuchmacher- und Wollkämmerhandwerk hatte vor allem die Verarbeitung der Produkte des Erzbergbaus Bedeutung. Mitte des 17. bis zum 19. Jahrhundert war der Ort am Kreuzungspunkt von Fernhandelsstraßen Zentrum einer eigenen Herrschaft Reuß-Schleiz. 1848 faßte das Haus Schleiz die drei Teilherrschaften Schleiz, Lobenstein-Ebersdorf und Gera zum Fürstentum Reuß jüngerer Linie zusammen, das bis 1918 existierte. Die Stadt wurde mehrfach von Brandkatastrophen heimgesucht. Das ehemalige Residenz- und Sommerschloß und das darin eingelagerte Fürstlich-Reußische Hausarchiv wurden im April 1945 zerstört.
Einen Hinweis auf die einstige Pracht der Stadt gibt die Bergkirche, die Begräbniskirche des Fürstenhauses Reuß von 1359. Sie gilt als eine der schönsten Beispiele barocker Innenausstattung im mitteldeutschen Raum. Im Gebäude auf dem Neumarkt, das die "Alte Münze" genannt wird, wurde 1682 Friedrich Johann Böttger geboren, der deutsche Erfinder des Porzellans. Das 1656 gegründete "Gymnasium Rutheneum" geht auf die älteste Schule der Stadt aus dem 13./14. Jahrhundert zurück. | |
Bergkirche in Schleiz |
Hier wirkte von 1869 bis 1876 Konrad Duden, der Reformator der deutschen Schriftsprache. Von Schleiz aus nahm der heute und sicher auch in Zukunft noch unentbehrliche "Duden" seinen Weg in die Welt. Handel und Gewerbe blühten seit Jahrhunderten in dem verkehrsgünstig gelegenen Städtchen, das in seinen Mauern auch berühmte Gäste wie Bach, Goethe und Napoleon beherbergte. Die Unterstützung von Handel, Gewerbe und mittelständischer Industrie sicherte nach 1989 Schleiz den wirtschaftlichen Aufschwung.
Schleiz ist international ein Begriff, seit im Jahr 1924 dort das erste "Schleizer Dreieck-Rennen" gestartet wurde. Die Auto- und Motorradrennstrecke ist die älteste in Europa. Für den Fremdenverkehr bietet das Umland von Schleiz zahlreiche Attraktionen, z.B. die Plothener Teiche, die Bleilochtalsperre sowie die Talsperren Zeulenroda und Weida.
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