BAD KÖSTRITZ

Landkreis Greiz

Der Ort am Mittellauf der Weißen Elster hat seinen Ursprung in zwei mittelalterlichen Rittersitzen und wird erstmals 1320 erwähnt. Er war Lehen der Markgrafen von Meißen, und ab Mitte des 14. Jahrhunderts gehörte Köstritz zur reußischen Herrschaft. Die günstige Position an der alten Heerstraße Gera - Eisenberg - Jena trug wesentlich zu seiner Entwicklung bei. Seit 1543 wird hier eine Spezialität, das "Köstritzer Schwarzbier", gebraut. Nach einem Brand wurde das alte Brauhaus vernichtet, und in einem Seitenflügel des Schlosses entstand die "Fürstliche Brauerei Köstritz". Das Schloß ist ein einfacher Bau, der 1704 fertiggestellt wurde. Von ihm steht nur noch der Vorderflügel mit Torturm. Ein Landschaftspark mit Kleinarchitektur von 1804 und ein Wildgehege erinnern an feudale Traditionen. 1864 nahm das Kurhaus für Sole- und Sandbäder die Behandlung von Gicht- und Rheumakranken auf, nachdem bereits 20 Jahre früher ein Solebad entstanden war. Die benachbarte Saline Heinrichshall lieferte die Sole dafür. Köstritz darf sich wegen seiner Solquellen seit 1926 "Bad" nennen und erhielt ein Jahr später Stadtrecht. Auf einen Vorgängerbau geht die Kirche St. Leonhard zurück, die 1718 erneuert wurde. Mitte des 17. Jahrhunderts gab es eine beachtenswerte Erziehungsanstalt für die adelige Jugend.
[Heinrich-Schütz-Haus] Im ehemaligen Gasthof "Zum güldenen Kranich" wurde 1585 Heinrich Schütz geboren, der die erste deutsche Oper schrieb, als Hofkapellmeister in Torgau und Dresden zu Ruhm kam und als größter deutscher Komponist vor Johann Sebastian Bach gilt. Zu seinem 400. Geburtstag wurde in dem Barockbau eine Forschungs- und Gedenkstätte errichtet. Die lebhafte Veranstaltungstätigkeit des Museums wird von den alljährlichen "Köstritzer Schütztagen" im Oktober gekrönt.
Heinrich-Schütz-Haus in Bad Köstritz
Die Stadt ist ein Begriff für Blumenzucht und Gärtnerei. Eine von Prof. Dr. H. Settegast begründete gärtnerisch-landwirtschaftliche Lehranstalt wurde international bekannt. Baumschulen, Dahlien- und Rosenzucht spielen für die Stadt bis heute eine große Rolle, was sich alljährlich im Spätsommer zum "Dahlienfest" als einen Höhepunkt der Volksfröhlichkeit zeigt. Der Ortsteil Pohlitz besitzt ein besonderes Ambiente, das ihm zum Namen "Reußisches Nizza" verhalf.

Stadtverwaltung, Kulturamt,
Heinrich-Schütz-Str. 4,
07584 Bad Köstritz,
Tel. 03 66 05 / 8 81 17,
Fax 03 66 05 / 22 24

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