Bei der Leipziger Teilung 1485 kam der Ort an die Albertiner, gehörte 1657-1746 zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels und geriet schließlich 1816 an Preußen. Die Stadtgeschichte ist gezeichnet von vielen Zerstörungen durch Fehden und Brände. 1761 wurde die Stadt fast völlig eingeäschert. Architektonische Denkmäler aus der Vergangenheit sind die Reste der 1508 errichteten Stadtmauer, das Rathaus und die ursprünglich im 14. Jahrhundert als Marktkirche erbaute Pfarrkirche St. Ulrich. Die alte Friedhofskapelle St. Ilgen und einige Grabsteine aus dem 17./18. Jahrhundert sind historische Zeugnisse.
Das wirtschaftliche Profil prägten Landwirtschaft, in erster Linie der Obstanbau, später mittelständische Betriebe und Kleinhandwerker. Eine Besonderheit ist die Karstquelle Gründelsloch, ein Erdfall aus dem Jahre 1611 mit einem Durchmesser von 25 m. Die Tiefe beträgt 9 m. Aus dem Karstgestein entspringt eine Quelle mit der immensen Menge von 15 600 l Wasser pro Minute. Im nahen Bilzingsleben ist die Fundstelle des eiszeitlichen "homo erectus bilzingslebenensis" von naturwissenschaftlichem Interesse.
Nördlich von Kindelbrück findet man das 1564 erbaute Renaissanceschloß Kannawurf. Eine Siedlung um die Burg mit der Peter- und Paulskirche war vor der Reformation bedeutsam. Ihr unterstanden 12 Klöster und Kirchen. Der Pfarrei Kannawurf oblag die Gerichtsbarkeit für die umliegenden Gemeinden. Eine Steinbank und ein steinerner Tisch vor dem Gotteshaus, die neu errichtet wurden, erinnern daran. Oberhalb der Thüringer Pforte, der "porta thuringia", erweisen sich auch noch die beiden Sachsenburg-Ruinen als interessante Ausflugsziele.
Verwaltungsgemeinschaft,
Puschkinplatz 1,
99638 Kindelbrück,
Tel. 03 63 75 / 5 02 64,
Fax 5 04 55