Ein verheerender Stadtbrand von 1752 brachte die Stadt in eine Notlage. Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach begünstigte daher nicht nur die Wiederaufnahme des Bergbaues, sondern auch die Gründung einer Porzellanfabrik im Jahre 1777. Da Johann Wolfgang von Goethe vom Weimarer Herzog mit der Leitung des Ilmenauer Bergbaubetriebes und der Überprüfung des Finanzwesens in diesem Amtsbereich beauftragt war, kam er 1816 das erste Mal und fortan sehr oft in diese Gegend. Im barocken Amtshaus am Markt ist ihm eine Gedenkstätte gewidmet, und der 18 km lange, nach Stützerbach führende "Goethe-Wanderweg" beginnt hier. Eine seiner berühmtesten Stationen ist die Jagdaufseherhütte auf dem Berg Kickelhahn, an deren Bretterwand der Dichter am 6. September 1780 die Verse von "Wandrers Nachtlied" schrieb.
Ende des 18. Jahrhunderts kam der Bergbau wegen eines Wassereinbruches zum Erliegen. In Ilmenau wurden Glas- und Porzellanherstellung die wichtigsten gewerblichen Grundlagen, ab 1838 gab es für rund 100 Jahre Kur- und Badebetrieb. Doch setzte sich in der Stadt die Tendenz zur Industrialisierung durch. 1894 wurde das Thüringische Technikum Ilmenau gegründet, eine höhere Lehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik, die ab 1926 Ingenieurschule Ilmenau hieß. Dank ihrer Erfolge wurde 1953 eine Technische Hochschule angesiedelt; seit 1992 besitzt sie den Universitätsstatus. Touristen kommen nicht nur der Landschaft in Rennsteignähe zuliebe nach Ilmenau, sondern vorrangig zur Besichtigung der zahlreichen Goethe-Gedenkstätten. | |
Aussichtsturm auf dem Kickelhahn bei Ilmenau |
Die Stadt hat noch viele historische Sehenswürdigkeiten, die erwähnenswert sind. Neben dem Amtshaus schmücken das Rathaus und der Hennebrunnen von 1752 den Markt. Das älteste Haus der Stadt ist das Zechenhaus, 1691 erbaut, das später Verwaltungssitz des Bergamtes war. Das Bürgerhaus "Alte Försterei" war einst Teil des herzoglichen Lustschlosses. In die von Gottfried Heinrich Krohne nach 1752 wieder aufgebaute Stadtkirche St. Jakobus wurden die spätgotischen Umfassungsmauern mit einbezogen. An die erste Iphigenie-Darstellerin, Corona Schröter, und an Zeitgenossen Goethes erinnern die Grabsteine auf dem Städtischen Friedhof. Auch in Manebach weilte der Dichter und übernachtete im Hause des Kantors. Von der nahegelegenen Helenenruhe hat man einen herrlichen Ausblick zum Großen Hermannstein, einem 20 m hohen Porphyrfelsen mit einer Höhle.
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