Unter dem Amt Altenburg wurden dem Gerichtsvorort Gößnitz schon 1488 das Schank- und Braurecht sowie einige Handwerksrechte gestattet. Trotz Widerspruchs der Städte Schmölln und Altenburg gelang Gößnitz 1718 die Bestätigung ihrer Rechte und die Erhebung zur Stadt. Obwohl es in der Folgezeit zur Gründung mehrerer Innungen kam, blieb die Verfassung wie die des Dorfes. Der Stadt wurden lediglich Polizeiartikel verliehen. Erst 1874 erhielt dann Gößnitz eine städtische Verfassung, nachdem 1848 die städtischen Rechte bestätigt worden waren.
Als sich Mitte des 19. Jahrhunderts das Eisenbahnnetz in dieser Region ausdehnte, wurde Gößnitz zum Eisenbahnknotenpunkt. Damit begann die Forcierung der Wirtschaft. Durch die Entwicklung der Textilindustrie entstanden Webereien und Maschinenfabriken. Außerdem kam es zur Gründung von Spielwaren- und Knopffabriken. Gößnitz rühmt sich eines Bahnhofunikums, denn dort gibt es einen "Inselbahnsteig" von 610 m Länge, einen der längsten Europas.
Romantische Eindrücke nimmt der Besucher von dem Kleinstädtchen mit dem Malerwinkel und der spätgotischen Pfarrkirche St. Anna mit. Diese wurde 1491 begonnen und im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert. Das Diakonat und der alte Pfarrhof von 1653 sind ebenso sehenswert. Wer ausgedehnte Wanderungen vorzieht, sollte sich für Tannicht, Pleißental oder den Naturlehrpfad nach Nörditz entscheiden.
Rathaus,
04639 Gößnitz,
Tel. 03 44 93 / 7 00,
Fax 2 14 73