BAD FRANKENHAUSEN

Kyffhäuserkreis

Der Name des Ortes in der Diamantenen Aue wird auf eine fränkische Gründung zurückgeführt. Erste Siedlungsfunde stammen jedoch vom Ende der letzten Eiszeit. Kaiser Otto III. nennt den Ort 998 in einer Schenkungsurkunde. Bereits in diesem Jahr werden hier schon Salzpfannen erwähnt. Die Stadt wurde im 16. Jahrhundert durch die Salzgewinnung und den Anschluß an den Fernhandel reich. Ursprünglich Reichsgut, gelangte der 1219 als "oppidum" bezeichnete Ort an die Grafen von Schwarzburg und blieb von 1340 - 1918 in deren Besitz.

[Schloß] Das Wahrzeichen der Stadt, die Oberkirche, hat den mit 3,56 m Seitenlage schiefsten Turm Deutschlands und noch so manches Haus hat eine Schieflage, da das Wasser Salz aus dem Erdreich herauslöst. Das spätgotische Rathaus von 1448, schmucke Fachwerkhäuser am Markt, der fast 1000jährige Hausmannturm und die benachbarte Unterkirche sind architektonische Sehenswürdigkeiten. Im Renaissanceschloß von 1523 befindet sich heute das Kreis-Heimatmuseum mit umfassender Dokumentation zum Kyffhäuser-Gebiet.

Schloß in Bad Frankenhausen

Bad Frankenhausens jüngster Touristenmagnet ist das Panoramabild über den Bauernkrieg. Das 123 m lange und 14 m hohe Rundgemälde erinnert an den 15. Mai 1525, den Tag der Entscheidung. In dieser Schlacht wurden etwa 5 000 Bauern getötet, die fürstlichen Truppen verloren nur 6 Soldaten und Thomas Müntzer geriet in Gefangenschaft. Das vom Schlachtberg zur Stadt führende Tal heißt heute noch "Blutrinne". Am Thema "Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" arbeitete der Leipziger Maler Werner Tübke mehr als 10 Jahre; 1989 wurde die Rotunde auf dem Schlachtberg der Öffentlichkeit übergeben.

Im milden Reizklima des Kyffhäuser-Südhangs gelegen, empfiehlt sich seit 1938 Bad Frankenhausen durch seine magnesiumreichen Quellen als anerkanntes Sole-Heilbad bei Erkrankungen der Atemwege, des Stütz- und Bewegungsapparates, der Haut sowie Entwicklungs- und psychosomatischen Störungen. Es war das erste Solebad Thüringens. Schon Ende des 18. Jahrhunderts schuf Dr. Manniske eine große klinische Einrichtung, die in der Folgezeit modernisiert und erweitert wurde. Das Kindersanatorium "Hoheneck", in dem Kleinkinder in Begleitung ihrer Mütter behandelt werden, liegt gleich einem Märchenschloß in der grünen Landschaft.

Das nördlich von Bad Frankenhausen stehende Denkmal auf dem Kyffhäuser mit dem Standbild Kaiser Wilhelms I. und dem aus rötlichem Sandstein gehauenen Kaiser Barbarossa begeht 1996 sein 100jähriges Jubiläum. Es erhebt sich imposant in 200 m Gebirgshöhe aus der Goldenen Aue. Der Kyffhäuser selbst ist das kleinste thüringische Gebirge mit 19 km Länge und 7 km Breite. Einen umfassenden Rundblick über die Region des gleichnamigen Naturparkes bietet der Fernsehturm auf dem 477 m hohen Kulpenberg. Im nahegelegenen Rottleben wurde 1865 die Barbarossahöhle entdeckt. Sie ist die größte Gipshöhle Mitteleuropas mit 600 m begehbaren Wegen. In der Höhle befinden sich saalartige Grotten, der Olymp mit 32 m Höhe, der Tanzsaal und mehrere Seen. Die Barbarossahöhle erinnert an Kaiser Friedrich I. mit seinem langen Rotbart. Interessante Erholungs- und Ausflugsziele in der Umgebung des Kyffhäusers sind außerdem die Talsperre Kelbra, die Ruine Rothenburg aus dem 13. Jahrhundert und die Kaiserpfalz bei Tilleda. [Barbarossa-Denkmal]
Barbarossa-Denkmal auf dem Kyffhäuser

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06571 Bad Frankenhausen,
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