EISFELD

Landkreis Hildburghausen

[Blick auf Eisfeld] Auf einem Felsplateau oberhalb der Werra und der Altstadt von Eisfeld liegt ein hufeisenförmiger Schloßkomplex, das Steinerne Haus aus dem 11. Jahrhundert, der runde Turm, die Kemenate und der Neue Bau aus späterer Zeit. Die Anlage krönt die erstmals 802 von den fränkischen Grafen Asis und Epho als "Asifeld" erwähnte Ansiedlung.
Blick auf Eisfeld

Unter den Grafen von Henneberg taucht 1319 die Bezeichnung "oppidum" - Marktort - auf, die sich auf die Altstadt bezog. Ursprünglich trennte die Werra die Altstadt von der Erstansiedlung. Als jedoch Gerberei und Tuchfabrikation immer mehr die gewerbliche Grundlage bildeten, erfolgte eine Umleitung des Flusses durch die Altstadt. Zur Zeit der Herrschaft Graf Bertholds VII. von Henneberg entstand die Neustadt. Ein Mauerring sicherte seit 1323 die Stadt, während die Altstadt nur von einem Graben geschützt war.

1331 erwarb Eisfeld das Marktrecht. Die Wirtschaft wurde um die Kupferhütten erweitert, deren Bedeutung nach einer kurzen Blütezeit immer mehr zurückging. Dagegen gewannen Holzverarbeitung, Spielzeug- und Porzellanherstellung an Umfang. Politisch unterstellt war Eisfeld nach häufigem Besitzerwechsel ab 1826 dem Herzogtum Meiningen. Im Dreißigjährigen Krieg zweimal völlig zerstört und bis zum Bau der Werrabahn 1858 wirtschaftlich unbedeutend, hat die Stadt doch erstaunliche architektonische Schätze vorzuweisen.

Die dreischiffige spätgotische Stadtkirche aus dem 15./16. Jahrhundert ist eine Hallenkirche. Sie ist mit drei Portalen und einer Kassettendecke ausgestattet. Unweit davon steht das Pfarrhaus mit Sandsteinsockel und reichverziertem Fachwerkobergeschoß aus dem 16./17. Jahrhundert. Ein historisches Bauwerk ist auch die "Alte Schule" von 1575 mit dem steinernen "Schulmännle" in der Südmauer. Das 1833 erbaute Rathaus schmückt den Marktplatz.

An den 1813 in Eisfeld geborenen Dichter Otto Ludwig erinnert eine Gedenkstätte im Gartenhaus am Heinig. Er gilt als einer der Begründer des literarischen Realismus. Seinen Namen trägt das Museum im Schloß, das Ausstellungen von Volkskultur, historischem Gewerbe und Geschichte des Thüringer Porzellans umfaßt. In Schalkau lädt ebenfalls ein Museum zum Besuch ein. Hier kann man bäuerliche Möbel, Keramik und Spielwaren besichtigen. Eine Volksbelustigung stellt das Kuhschwanzfest dar. Es findet jeweils am 3. Pfingstfeiertag statt.

Tourist-Information,
Justus-Jonas-Straße 5,
98673 Eisfeld,
Tel. und Fax 0 36 86 / 30 06 02

[Copyright by Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen]


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