Im Ostzipfel Thüringens liegt die berühmte Stadt Altenburg. Die Ersterwähnung 976 steht mit der Stiftung einer Burg und neun Dörfern an das Bistum Zeitz durch Otto II. in Verbindung. Kaiser Friedrich I. Barbarossa erhob Altenburg im Jahre 1158 als Vorort des reichsterritorialen Pleißenlandes zur Reichsstadt und Residenz. Fünf Aufenthalte Barbarossas in der Königspfalz sind nachgewiesen. Er gründete das Augustinerchorherrenstift St. Marien, das sogenannte "Berger Kloster". Turmreste der Klosterkirche sind die "Roten Spitzen", ein Wahrzeichen der Stadt. Unterhalb der Pfalz lag der Königshof. Zu Zeiten Barbarossas erfolgte eine großzügige Anlage der Stadt mit Straßennetz und "Neuem Markt". Dieses Terrain wurde dann bis in die Neuzeit bebaut. | |
Schloß- und Spielkartenmuseum Altenburg |
Die Stadtmauer wurde im 19. Jahrhundert bis auf zwei Türme der schon sehr zeitig florierenden Industrialisierung und der damit verbundenen Stadterweiterung geopfert. Das Schloß, das sich aus zwei mittelalterlichen Burgen entwickelte und Anfang des 18. Jahrhunderts barocke Umbauten erfuhr, zeugt von dem Repräsentationsbedürfnis der ernestinischen Landesherren. Der weiträumige Schloßkomplex wird umgeben von einem großen Park mit Teehaus, Lustpavillon und Orangerie. Von der mittelalterlichen Burg ist nur noch ein Turm, "Flasche" genannt, erhalten. Unmittelbar neben dem Schloßeingang steht auf hohen Stützbögen die spätgotische Schloßkirche mit Trost-Orgel aus dem Jahre 1739.
Nach dem Vorbild Gottfried Sempers wurde das Herzogliche Hoftheater von 1870 gestaltet. Im Hauptgebäude des Schlosses befinden sich eine museale Einrichtung zur Geschichte der Burg und das einzigartige Spielkartenmuseum mit Karten aus sechs Jahrhunderten. Das Rathaus von 1564 ist ein prächtiger Renaissancebau, dem Pläne des Weimarer Hofbaumeisters Nikolaus Gromann zugrunde liegen. Städtische Baukunst vom 12. - 17. Jahrhundert veranschaulichen die Bartholomäikirche, der Nikolaiturm, der Pohlhof, Alterssitz des sächsischen Ministers Bernhard von Lindenau, und das freiadlige Magdalenenstift.
Ratsbaumeister Hellbrunn hat mit gelungenen Barockschöpfungen wie dem Seckendorffschen Palais und dem Amtsgericht das architektonische Profil der Stadt im 18. Jahrhundert weiterentwickelt. Zunehmende Industrialisierung in der Folgezeit charakterisiert einen neuen Baustil. Es entstehen der "Kunstturm", 1844 an Stelle eines älteren Wasserturmes im Stil eines italienischen Campanile errichtet, das Gründerzeit-Villenensemble in der Wettinerstraße, die neogotische Brüderkirche von 1905 und das Sudhaus der ehemaligen Aktienbrauerei im Jugendstil.
Altenburg hatte schon im frühen 19. Jahrhundert Hut- und Handschuhmacherei, Wollverarbeitung, Druckgewerbe, später Nähmaschinenherstellung, nicht zu vergessen die 1832 von den Gebrüdern Bechstein gegründete Spielkartenfabrik. Altenburg ist die Hauptstadt des Skats, in der es einen 1903 geschaffenen Skatbrunnen am Brühl und seit 1927 ein Skatgericht gibt. Das Lindenau-Museum, von 1873 - 76 erbaut, beherbergt eine berühmte kunstgeschichtliche Sammlung: antike Keramik, italienische Malerei der Frührenaissance, deutsche und französische Malerei und Plastik vom 17. bis 20. Jahrhundert.
200 Jahre Altenburger Naturforschung sind im "Mauritianum" zu bewundern. Ein botanischer Garten ergänzt das Angebot für Wißbegierige. Vor den Toren der Stadt befindet sich im Volkspark ein ca. 10 ha großer Teich, der ursprünglich für die Wasserversorgung und Fischhalterei im frühen Mittelalter angelegt worden war. Die Kastanienallee an der Uferpromenade zur Insel, die Schwimmhalle und gastronomische Einrichtungen sind Anziehungspunkte dieses Erholungskomplexes.
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