[Portrait]

Heinrich Langethal (1792 bis 1879)

Heinrich Langethal wurde 1792 in Erfurt geboren. Er studierte Theologie und Philosophie in Jena und Berlin. Wie auch sein Freund Middendorff, hatte er Fröbel während der Befreiungskriege 1813/14 kennen. Aus dieser Kriegskameradschaft wurde eine lebenslange Freundschaft, die über den Tod hinaus hielt. 1817 reiste Langethal nach Keilhau und entschloß sich, dort als Lehrer zu bleiben. Er unterrichtete vor allem die älteren Schüler in Griechisch, Latein, Hebräisch und Naturwissenschaften. Aus dieser Zeit sind im Schularchiv noch viele seiner handschriftlichen Unterrichtsvorbereitungen erhalten. Unter den Lehrern wurde er als der wissenschaftlich orientierte Fachgelehrte angesehen.

In der Schulbibliothek sind viele wissenschaftliche Werke aus seinem Privatbesitz auch heute noch erhalten, so daß wir uns ein sehr gutes Bild vom Geist des Lernens in Keilhau machen können. Langethal hatte sich genauso wie sein Freund Middendorf an den Turnübungen des Turnvaters Jahn in der Hasenheide bei Berlin beteiligt. In der Keilhauer Erziehungsanstalt wurde die Turnerbewegung in den Schulunterricht eingebaut. Langethal war führend bei den körperlichen Übungen und bei Spielen in Feld und Wald. In Keilhau heiratete er Ernestine Crispini, die Pflegetochter von Henriette Wilhelmine Fröbel. Er folgte Fröbel zeitweise nach Burgdorf in die Schweiz, unterrichtete dort und übernahm 1836 dort die Leitung des Waisenhauses zu Burgdorf. Später kehrte er wieder nach Keilhau zurück und starb in hohem Alter in Keilhau.