10,- DM * ISSN 0948-0390 * Jahrgang 2 * Nummer 4 * Weihnachten 1996
BERLINER DIALOG
Zeitschrift für Informationen und Standpunkte zur religiösen
Begegnung
Neureligionen * Psycho-Organisationen * Jugendreligionen
* Gurubewegungen * Sekten * Kulte * "New Religious Movements"
BERLINER DIALOG - IMPRESSUM
Informationen und Standpunkte zur
religiösen Begegnung - Die deutschsprachige Zeitschrift des Dialog
Center International für die Mitglieder und Freunde des Dialog Centers
erscheint in enger Zusammenarbeit mit den Redaktionen von "Den nye Dialog"
(dänisch), "Update & Dialog" (englisch) und "dialogos"
(griechisch). BERLINER DIALOG erscheint mindestens zweimal jährlich.
Die namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung der Verfasser
wieder. Ungezeichnete Artikel geben die Ansicht der Herausgeber wieder.
Thomas Gandow, Provinzialpfarrer für Sekten-
und Weltanschauungsfragen der Evangelischen
Kirche in Berlin-Brandenburg und Dialog Center
International
Heimat 27, D-14165 Berlin/Deutschland
Fon: +49 30/ 815 70 40
Fax: +49 30/ 815 47 96
e-mail:berliner.dialog@gmx.de
REDAKTION:
Pfr. Thomas Gandow, Berlin (verantwortlich);
Prof. Dr. Johannes Aagaard, Aarhus
REDAKTIONSBEIRAT:
Pfr. Dr. Jan Badewien * Pfr. Dr. Wolfgang Behnk, München * Pastor Detlef
Bendrath, Lübeck * Eckhart Floether, M.A., Starnberg * Pfr. Joachim Keden,
Düsseldorf * Ursula MacKenzie, London * Pfr. Jörg Michel, Hoyerswerda *
Christian Szurko, Oxford * Pfr. Eduard Trenkel, Kassel
KORRESPONDENTEN:
Mark Albrecht, M.A., Milwaukee, USA
* Uwe Birnstein, Stadtoldendorf, Deutschland * Pfr. Jens Dammeyer, Taichung,
Taiwan * Dipl.Päd. Kurt-Helmuth Eimuth, Frankfurt/Main, Deutschland * Mike
Garde, Dublin, Irland * Jonas Klemanas, Kaunas, Litauen * Diakon Jaan
Leppik, Tallin, Estland * Pfr. Daniel Matejka, Budweis, Tschechien * Larissa
Oldyreva, Riga, Lettland * Juhani Pörsti, Helsinki, Finnland * Gheorge
Samoila, Iasi, Rumänien * Alexandra Schmidt, Paris, Frankreich * Pfr. Prof.
Mag. Johannes Spitzer, Villach, Österreich * Priester Tofanu Stelian,
Klausenburg, Rumänien * Dr. Sumartana, Salatiga, Indonesien * Dipl. Theol.
Winfried Müller, Jena, Deutschland
und Internet * Zdenek Vojtisek, Prag, Tschechien
Copyright
by Dialog Center International in Berlin und
Archiv für Religions- und Weltanschauungsfragen
1995. All rights reserved.
Verlag: Wichern-Verlag GmbH, Berlin
Druck: Wichern-Verlag, Berlin
ISSN 0948-0390
BEITRÄGE
Bitte senden Sie Fotos sowie Ihre Artikel, Geschichten, Leserbriefe (wenn
möglich als ASCII-Text auf Diskette) an:
Redaktion BERLINER DIALOG,
c/o Provinzialpfarramt für Sekten- und Weltanschauungsfragen,
Heimat 27,
D-14165 Berlin, Deutschland,
Fax: 49 30/ 815 47 96,
e-mail: gandow@con-trib.de.
Abdruck vorbehalten. Eine Haftung bei Verlust von Material kann nicht
übernommen werden. Für die Rücksendung unverlangter Fotos, Manuskripte
und Rezensionsexemplare wird keine Gewähr übernommen.
BEZUGSBEDINGUNGEN
BERLINER DIALOG erscheint ab 1996 viermal jährlich. Der Preis des
Jahresabonnements beträgt für vier Ausgaben DM 40,- einschließlich
Inlandsporto. Das Einzelheft kostet DM 10,- zuzüglich Porto.
- Alle Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer von zur Zeit 7
Prozent.
- Das Abonnement des BERLINER DIALOG verlängert sich jeweils um ein
Jahr, sofern die Zeitschrift nicht bis zum 1. Dezember des vorangehenden
Jahres abbestellt wird.
- Einbanddecken werden nicht geliefert.
- Wichern-Verlag GmbH, Bachstr. 1-2, D-10555 Berlin-Tiergarten
AUS DER HEIMAT:
Liebe Leserinnen und Leser!
Jesus Christus spricht: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt
gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt? - Jahreslosung
1997, Lukas 9,25
Wir wollen auch im nächsten Jahr mit Ihrer Unterstützung der Richtung dieser
Frage folgen. Den eigenen Standpunkt und die eigene Orientierung wollen wir
nicht verschweigen, weil es keinen Grund gibt, sich der Worte Christi zu
schämen ( V. 26) und weil es unredlich wäre, sie den Gesprächspartnern und
Mitmenschen vorzuenthalten.
Darum wollen wir uns gegen den Trend zur Beliebigkeit wenden und weiterhin
zum aufrichtigen Dialog ermutigen und befähigen.
Daß solche Aufrichtigkeit selbst gegenüber Scientology möglich ist, zeigt
der Brief von Prof. Wolfgang Ullmann MdE, den er uns freundlicherweise zum
Abdruck zur Verfügung gestellt hat. Nur direkte, offene und doch
gesprächsbereite Konfrontation, in der die Opfer von Scientology nicht
verschwiegen werden, ist unsere christliche Möglichkeit, nicht Lavieren und
Schönreden.
In den letzten Monaten hat es - ob wirklich wohlmeinend und naiv, wird sich
erst noch erweisen müssen - publizistische Versuche gegeben, die Propaganda
der Scientology-Organisation (SO) aufzunehmen und den SO-"Mitgliedern" eine
Art Opferstatus anzudichten. Ja, sie sind zunächst Opfer: Opfer einer
totalitären Organisation, einer menschenverachtenden Ideologie, des eigenen
Strebens nach "totaler Freiheit und Macht", wodurch sie in ein System
totaler Unfreiheit geraten sind.
Nicht übersehen werden darf jedoch, daß sie dadurch selbst zu skrupellosen
Tätern und willigen Vollstreckern der Befehle der SO werden.
Wer in dieser Situation die Verdrehung der Sachlage mitbetreibt, skrupellose
Täter zu Opfern schönredet oder "runde Tische" mit den
Scientology-Organisatoren, also mit den Tätern der faschistoiden SO und
ihren Helfern abhält, macht sich schuldig sogar gegenüber diesen Tätern:
Weil er ihnen das klare Wort, den deutlichen Widerspruch vorenthält. Das ist
nicht nur unterlassene Hilfeleistung, sondern Ermutigung zu weiterem
Unrechttun.
Der BERLINER DIALOG geht ins dritte Jahr. Die Schar der - ohne Honorar
schreibenden - Autoren wird immer zahlreicher und breiter. Wir sind froh und
dankbar, daß nicht nur die Leserschaft, sondern auch die Zahl unserer
Abonnenten und Spender ständig wächst.
Der BERLINER DIALOG ist darauf angewiesen, daß Sie nicht nur durch Ihre
Spenden und Bezugsgebühren den BERLINER DIALOG mittragen, sondern daß Sie
ihn auch in Ihrer Gemeinde bekannt machen, Freunde und Abonnenten werben,
die Zeitschrift im Wartezimmer Ihres Arztes oder Rechtsanwaltes auslegen
usw.
Vorbild unserer Bemühungen ist Dänemark, wo "Den nye Dialog", die
Zeitschrift des Dialog Centret 3.000 Unterstützer gefunden hat, darunter
zahlreiche Gemeinden. Für Gemeinden gibt es ja auch bei uns die gute
Möglichkeit, die Zeitschrift zum halben Preis im Zehnerpack zu beziehen!
Die finanziellen Möglichkeiten von Pfarrämtern und Dienststellen selbst
reichen dafür gegenwärtig nicht immer aus. Eine gute Möglichkeit ist es,
wenn sich ein "Sponsor" findet, der seiner Gemeinde ermöglicht, dies Angebot
wahrzunehmen.
Wir haben eine Zahlkarte für große und kleine Spenden beigelegt, und freuen
uns, wenn Sie davon reichlich Gebrauch machen.
Der internationale Feiertag des DCI ist am Epiphanias-Tag. Wir laden wieder
ein zu einem Gottesdienst in die Kirche zur Heimat in 14165
Berlin-Zehlendorf, und zwar am Vorabend, 5. Januar 1997, um 17.00 Uhr. Die
Predigt hält uns Bischof i.R. Dr. Karoly Toth, Budapest/Ungarn. Alle
Freundinnen und Freunde des BERLINER DIALOG, des Dialog Center International
und des Pfarramtes für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Ev. Kirche in
Berlin-Brandenburg laden wir herzlich ein.
Die Epiphanias-Kollekte ist bestimmt für die Arbeit des DCI in der Slowakei,
Tschechien und Ungarn.
Im Anschluß an den Gottesdienst findet ab ca. 18.00 Uhr die traditionelle
Weihnachtsfeier des Dialog Center gemeinsam mit den Weihnachtsfreunden der
Kirchengemeinde "Zur Heimat" im großen Saal neben dem Haupthaus Heimat 27
statt. Verkehrsverbindung: S-Bhf. Zehlendorf, Bus 110 Leo-Baeckstr.
Für eine Versteigerung bei unserer Weihnachtsfeier zu Gunsten unserer
Osteuropa-Arbeit hat das Kirchengut Wolf, Weingut der Ev. Kirchengemeinde
Wolf a.d. Mosel, uns ein Kistchen Wein zur Verfügung gestellt.
Leider konnten wir, u.a. wegen Platzmangels und aktuellem Informationsdruck,
nicht alle hier gemachten Vorankündigungen realisieren. Die Redaktion zieht
zwei Konsequenzen:
- Mit Hilfe von Anzeigen, aber auch mit gezieltem Sponsoring können
wir gelegentlich unseren Umfang erweitern. Sie sind herzlich eingeladen, uns
dabei zu unterstützen.
- Wir werden uns mit konkreten Vorankündigungen künftig zurückhalten; wir
versprechen aber auch für das dritte Jahr fundierte Aufsätze und aktuelle
Informationen und Hinweise, die Sie sonst nirgends finden, sowie streitbare
und gesprächseröffnende Kommentare aus christlicher Sicht.
Sie, die Leserinnen und Leser sollen uns auch für 1997 die Prädikate
"unverzichtbar, hilfreich und gut" geben, über die wir uns sehr gefreut
haben.
Seien Sie auch am Jahreswechsel 1996/ 1997 versichert, daß ich mich, soweit
es an mir liegt (Jakobus 4,15), auch in Zukunft nach Kräften einsetzen
werde. Danken möchte ich allen einzelnen und allen Gemeinden, die mich mit
mancher persönlichen Ermutigung gestärkt haben und mich in ihre Fürbitte
eingeschlossen haben.
Darum auch möchte ich wieder ausdrücklich um die Fürbitte der Gemeinden für
diesen umstrittenen Dienst und für alle, die ihn tun, hier und in der Ferne,
bitten. Nur dann können wir ohne Übermut und zusammen mit den Gemeinden
sagen: "Wir gehören nicht zu denen, die da weichen" (Hebr. 10,39)
In Vorfreude auf die Weihnacht grüße ich Sie aus der Heimat!
Ihr Pfarrer Thomas Gandow
Wir danken der IQMediaTech GmbH Berlin, Projekt 6,
Teltowkanalstraße 2 · 12247 Berlin (Lankwitz)
Telefon (030) 76 99 10-29 · Fax (030) 76 99 10-12
für Gestaltung und Satz des BERLINER DIALOG,
der ohne ihre geduldige und tatkräftige Hilfe nur eine Idee geblieben wäre.
Thomas Gandow
Provinzialpfarrer für
Sekten- und Weltanschauungsfragen
Berlin-Brandenburg
Johannes Aagaard
Präsident des DIALOG CENTER INTERNATIONAL
Prof. Dr. Johannes Aagaard, Aarhus * John Atack, London,
Großbritannien * Rechtsanwalt Prof. Dr. Ralf-Bernd Abel, Schleswig und
Schmalkalden * Erzpriester Dr. Dr. Antonios Aleviso-poulos, Athen,
Griechenland * Prof. Claire Champollion, Paris * Prof. Dr. Alexander
Dvorkin, Moskau * Prof. Dr. Michael Fuss, Freiburg und Rom * Dr. Rüdiger
Hauth, Witten * Prof. Dr. Dr. Gottfried Küenzlen, München * Dekan Andrej
Kuraev, Moskau * Prof. Dr. Martin Lambeck, Berlin * Acharya Moti Lal Pandit,
Neu-Delhi * Pfr. Ehrhardt Neubert, Berlin * Prof. Dr. Nietzsch, Berlin * Dr.
Tomas Novotny, Mährisch-Ostrau * Prof. Dr. Irmgard Oepen, Marburg * Pfr.
Dr. Hans-Jürgen Ruppert, Stuttgart
Themen dieser Ausgabe
INHALT
ZUM TITELBILD
Suchet in der Schrift
Rainer Schumann
| Seite 01
|
Der Preis der Freiheit
2. Osteuropa-Seminar "Jugendreligionen und Jugenokkultismus
Matthias Hartmann
| Seite 02
|
Dialog in Berlin Oktoberseminar 1996
Ursula MacKenzie
| Seite 03
|
Scientology - bona-fide-Religion oder
totalitärer Psycho-Konzern?
Eduard Trenkel
| Seite 04
|
Kommentar
Thomas Gandow
| Seite 04
|
BEITRÄGE
Zu den wahren Wurzeln von Scientology
Helle Meldgaard
| Seite 06
|
Scientology-Kampagne I
Briefwechsel Heber Jentzsch - Wolfgang Ullmann
Wolfgang Ullmann
| Seite 08
|
Scientology-Kampagne II
Die Hand, die ihn füttert ...
Liane v. Billerbeck/Frank Nordhausen
| Seite 11
|
Scientology-Kampagne III
Bayern ergreift Maßnahmen
Interview mit Ursula Caberta y Diaz
| Seite 11
|
Ein Brief aus London
Ursula MacKenzie
| Seite 12
|
Ein Fernsehteam manipuliert
Alexander Dvorkin
| Seite 13
|
Jehovas Zeugen an der Haustür
Ratschläge (II)
Thomas Gandow
| Seite 15
|
Was ist christliche Meditation? (IV)
Christian J. Hövermann
| Seite 16
|
Die Quadratur des Adventskranzes
Thomas Gandow
| Seite 18
|
BÜCHER
Bemerkenswerte Veränderungen
Personalien und Nachrichten
| Seite 28
|