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BERLINER DIALOG 26, 1-4 2002 - Epiphanias 2003

 

Bemerkenswerte Veränderungen, Personalien und Nachrichten

Christliche Gemeinde Köln des Terry Jones
"3000 Euro Geldbuße für Sektenführer"
Köln (dpa/lnw) - Das Oberhaupt der »Christlichen Gemeinde Köln« muss 3000 Euro Geldbuße zahlen, weil der Mann jahrelang einen in Deutschland nicht anerkannten Doktortitel geführt hat. Das entschied ein Kölner Amtsrichter am Montag. Der Mann stehe einer Sekte von rund 800 »Bibelfundamentalisten« vor. Bei öffentlichen Auftritten und auch im Internet habe er einen von einer kalifornischen Bibelschule verliehenen Ehrendoktortitel benutzt, dessen Führung vom nordrhein- westfälischen Bildungsministerium genehmigt werden müsse. Quelle: Neue Ruhr Zeitung, 09.12.2002
http://www.nrz.de/nrz/nrz.region.volltext.php?id=135316&zulieferer=dpa&kategorie=SPO ;
http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=944528 ;
http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=944528&catchline=%2Fregioline%2Fnordrheinwestfalen

Terry Jones und seine Sekte wurden jahrelang von Scientology und vom US-Außenministerium als "Beispiel für religiöse Verfolgung" in Deutschland genannt.
http://www.google.com/search?q=scientology+%22terry+jones%22+cologne
In den letzten Jahren änderte sich die Lage allerdings. Es scheint, daß sogar das US-State Department erkannte, daß man sie verkohlt hatte: http://www.state.gov/www/global/human_rights/irf/irf_rpt/1999/irf_germany99.html

EU
EU-Beitrittskandidat Türkei will EU-Präambel ohne Gott
Brüssel ( kath.net/idea ) Nach dem Willen von EU-Beitrittskandidat Türkei darf in einer künftigen europäischen Verfassung Gott nicht erwähnt werden. Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie seien die Grundwerte der Europäischen Union, so der türkische Botschafter in Deutschland, Osman Korutürk. Diese Werte ließen sich keiner einzigen Religion weltweit zuordnen. Eine christliche Präambel zur Verfassung wäre ”befremdlich” angesichts von 15 Millionen Muslimen in den EU-Mitgliedsländern.
URL: http://www.kath.net/detail.php?id=3147

ICOC - International Churches of Christ
Kip McKean zurückgezogen

Mitte November 2002 hat sich der Gründer und geistige Führer der ICOC, Kip McKean, von allen Ämtern zurückgezogen. In einem "Letter of resignation" nennt er seine Gründe (siehe www.icoc.de oder www.rightcyberup.org ). Allen voran führt er seine "Arroganz und Überheblichkeit" an und er habe nicht auf seine "Brüder" in den Leitungsebenen gehört. Inzwischen hat auch die ICOC selbst darauf reagiert und unter www.icoc.org eine Erklärung veröffentlicht.

Mormonen
LDS-Mormonen versprechen erneut, Juden aus ihren Totentaufen auszusparen
Nach einem Bericht von AP vom Dezember 2002 haben die "Latter Day-Saints"-Mormonen erneut versprochen, keine Totentaufen mehr an Juden vorzunehmen.
Führer beider Religionen sagten, eine Vereinbarung, die vor sieben Jahren geschlossen worden war, sei offensichtlich von den LDS-Mormonen gebrochen worden.
Bei einem Treffen in New York City bekräftigten Vertreter der LDS-Mormonen-Religion erneut ihr Versprechen, Holocaustopfer und andere verstorbene Juden aus ihren International Genealogical Index herauszunehmen. Dieser Index ist eine Liste von bisher ca. 600 Millionen Namen, die die LDS-Mormonen benutzen, um an ihnen Zeremonien wie Totentaufen, Endowment oder Eheschließung zu vollziehen, um die Toten ihrer Religion einzuverleiben.
Angeblich sollen diese Zeremonien nur dazu dienen, die Vorfahren von LDS-Mormonen zu retten. Tatsächlich werden aber viele unbeteiligte mit hineingezogen.
Zu den posthum getauften gehören u.a. Anne Frank, Dschingis Khan, Johanna von Orleans, Adolf Hitler und Buddha.
Auch Martin Luther und Käthe von Bora wurden von den LDS-Mormonen "umgetauft".

Personen
Weltanschauungsbeauftragter Pfarrer Brandt wird 70
Seinen 70. Geburtstag feiert am 13.12. 2002 heute Hinrich Brandt (Coppenbrügge) emeritierter Pfarrer der SELK. Brandt war von 1969 bis 1995 Gemeindepfarrer in Rodenberg (Deister) und zuvor als Lehrer am Seminar der Lutherischen Kirchenmission (Bleckmarer Mission) in Bergen-Bleckmar tätig. Nach wie vor fungiert er als Beauftragter der SELK für Weltanschauungsfragen und veröffentlicht in diesem Zusammenhang regelmäßig Beiträge in den SELK.Informationen, dem monatlichen Informationsdienst der SELK.

Ehrung für Friedrich Griess
Das österreichsche Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen hat vor kurzem anläßlich des "Internationalen Jahres der Freiwilligen 2001" eine Broschüre mit dem Titel "Gesichter der Menschlichkeit - Was Österreicherinnen und Österreicher freiwillig für Andere tun" herausgegeben, in dem eine halbe Seite Friedrich Griess gewidmet ist.

Die Redaktion des Berliner Dialog gratuliert

Friedrich Griess

Scientology
"Gebet für Lisa McPherson"
Am Sonnabend, 7. Dezember 2002 um 12 Uhr fand in der Nikolai-Kirche in Leipzig eine Gebetsandacht für Lisa McPherson und andere Scientology-Opfer statt. Die Andacht, zu der die EBI Sachsen e.V. und das Dialog Zentrum Berlin eingeladen hatten, wurde gestaltet von Pfr. Christian Führer, Leipzig und Pfr. Thomas Gandow, Berlin.
Am Sonnabend, 7. Dezember 2002 wurde überall auf der Welt, wo Scientology tätig ist, aus Anlaß des 7. Todestages von Lisa McPherson zu stillen Trauerkundgebungen und Gebetsandachten eingeladen für alle, die auf der Suche nach totaler Freiheit den Tod finden als Opfer einer bösartigen Organisation. Lisa Mc Pherson starb mit 36 Jahren am 5. Dezember 1995, nachdem sie 17 Tagen in Isolation bei Scientology festgehalten worden war.
In der Aufforderung zum Gebet hieß es: "Wir wollen an diesem internationalen Tag der Erinnerung an Lisa McPherson als Christen für die Opfer von Scientology um Gottes Frieden bitten und darum, daß ihrer Sache Gerechtigkeit widerfährt.
Wir wollen aber auch um Mut und Hoffnung für uns beten: Um Mut dazu, unsere Menschenwürde und Freiheit, die Menschenwürde und Freiheit unserer Mitmenschen zu hüten wie unsere eigenen Augäpfel.
Um Hoffnung dafür, daß mehr Menschen, mehr Politiker den Mut gewinnen, der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo auch immer die Tyrannei auftritt, und gleichgültig, mit welchen Drohungen oder Versprechungen sie auftritt."
Informationen im Internet über Lisa McPherson: http://www.lisamcpherson.de
Der Anwalt der Familie schrieb uns dazu: "Im Namen der Familie von Lisa McPherson, bitte sagen sie allen, daß die Familie denen sehr dankbar ist, die auch weiterhin den tragischen Tod von Lisa McPherson im Auge behalten. Die Gebete der Familie sind mit Ihnen allen. Danke Ken Dandar, Rechtsanwalt  der Familie von Lisa McPherson.

Gesetzlich verlangte Zuverlässigkeit fehlt - Scientologin darf keine Arbeitsvermittlung führen
Epd meldete am 06.08.2002: Eine Scientologin darf nach einem höchstrichterlichen Urteil keine private Arbeitsvermittlung führen. Das Bundessozialgericht in Kassel habe eine entsprechende Entscheidung bestätigt, teilte das Landessozialgericht Rheinland-Pfalz in Mainz mit. Demnach fehlt der Scientologin, die gegen den Entzug ihrer Erlaubnis zur Arbeitsvermittlung geklagt hatte, die gesetzlich verlangte Zuverlässigkeit. Sie habe Au-pair-Mädchen nicht darüber informiert, dass sie an Scientologen vermittelt würden.
(Az.: B 11 AL 21/02 B)
Das Landesarbeitsamt hatte der Masseurin und leitenden Scientologin im Rang eines "Operierenden Thetans" die Erlaubnis zur Arbeitsvermittlung entzogen. Ihre Klage wurde vom Sozialgericht Mainz abgelehnt, das Landessozialgericht dagegen gab ihr in einer ersten Verhandlung Recht. Das Bundessozialgericht hatte den Fall an das Landessozialgericht zurück verwiesen, das in einer erneuten Verhandlung die Klage verwarf (Az.: L 1 AL 49/01).
Die Klägerin sei von den Lehren des Scientology-Gründers Ron Hubbard tief durchdrungen und würde ihnen auch folgen, wenn sie damit in Konflikt mit dem geltenden Recht gerate, argumentierten die Richter. Das Bundessozialgericht hat das Urteil in dem sieben Jahre dauernden Rechtsstreit endgültig bestätigt.
http://www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=944528

Pariser Justiz verurteilt Scientology zu 20.000 Euro Strafe
Paris, 21. Juni (AFP) -
Wegen herabwürdigender Kritik an einer Sekten-Spezialistin ist die Scientology-Organisation in Frankreich zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden. Die Scientology-Vorsitzende Danièle Gounord muss die Entschädigung nach dem Urteilsspruch des Pariser Gerichts, der am Freitag von den Anwälten bekannt gemacht wurde, an die Sekten-Spezialistin Jacqueline Tavernier zahlen. In Scientology-Schriften war der Scientology-Kritikerin Tavernier und ihrer Vereinigung Unadfi vorgehalten worden, sie habe sich für die Beschränkung persönlicher Freiheiten eingesetzt. Darüber hieß es, dies erinnere an Vorgänge während der Nazi-Zeit.

Chabarowsker Scientology-Chefin verurteilt
KHABAROVSK, 27. Juni (Itar-Tass) - Olga Ukhova, Direktorin des regionalen Dianetik Zentrums von Scientology, wurde zu sechs Jahren Gefängnis bedingt verurteilt wegen illegaler Geschäftstätigkeit und Geldwäscherei in besonders grossem Ausmass. Ukhova bekannte sich als Anhängerin von Ron Hubbard, dem Gründer der Lehren von Dianetik und Scientology.
Die Strafuntersuchungen dauerten mehr als ein Jahr, Es wurde durch die Untersuchungsbeamten und während den gerichtlichen Anhörungen bewiesen, dass das Scientology Zentrum sich nicht auf "Erleuchtung" beschränkte, sondern die Leute moralisch, materiell und körperlich beeinträchtigte.


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