Leserbriefe an: Berliner Dialog

Lieber Herr Pfarrer Gandow

Lieber Herr Pfarrer Gandow, wir schreiben Ihnen aus ... (Osteuropa). Meine Frau und ich waren mehrere Jahre ... Mitglieder der Hare Krsna Bewegung, auch ISKCON genannt. Wir waren dort eingestiegen, weil wir angezogen waren und sind von der indischen Philosophie und deren Lehren. Die Bewegung hatte uns ausgetrickst, weil sie von sich behaupten, den traditionellen Weg des Hinduismus zu befolgen. Die Lehren sind zwar die Richtigen, sie dienen ihnen aber leider nur als Maske, hinter der sich eine geschlossene, korrupte Führerschaft versteckt, die ihre Mitglieder ausnutzt und manipuliert. Als wir das herausfanden, stiegen wir aus dieser Sekte aus, und schlossen uns dem indischen "Leiter" der Vaisnavatradition an, welche in Indien als eine der Hauptreligionen gilt.

... Es gibt keine Mitglieder, sondern Tempel, wie bei uns hier die Kirchen, wo jeder freien Eintritt hat und kommen und gehen kann, wann er will. Die orthodoxen Hindus und Vaisnavas sind sehr verärgert über Sektenspuk und Gurubusiness, der im Namen ihrer Religion hier im Westen getrieben wird. Aber das eigentliche Problem, wegen dem wir schreiben, ist ein anderes: seit wir ausgestiegen sind erleben wir Terror, der von der Führerschaft (dem GBC in ISKCON) ausgeht. Uns wurde mit Mord gedroht, unsere Babysitterin wurde vergewaltigt, sie hetzten ihre blinden religiösen Fanatiker auf uns. Sie fühlen sich von uns sehr bedroht, weil wir mehreren geholfen haben, aus der Sekte auszusteigen. Mit unserem Beispiel wollen wir zeigen, daß ein echter Hare Krsna nicht in einer Sekte lebt, sondern ganz normal, wie ein Christ oder Moslem zu Hause praktiziert, ohne einer geschlossenen religiösen Bewegung angehören zu müssen.

Das ist ein großes Problem für die Führer der Sekte, weil sie Angst haben ihre Mitglieder und somit das liebe Geld zu verlieren... Wir wissen, daß so mancher dieser Pseudo Gurus sich die Taschen voll mit Geld steckt und noch viel bösere und kriminellere Sachen sind passiert: von pädophilen Vergewaltigungen über Rufmord bis zum Mord auf Bestellung.

Das Problem hier in Osteuropa ist, daß diese Sekte hier noch einen guten Ruf genießt, und das Gurubusiness auf Hochtouren läuft. Die Polizei und die Behörden glauben, daß es sich hier um eine sentimentale und harmlose Gruppe handelt, die sie somit nicht ernst nehmen und nicht als Bedrohung ansehen. Die Führer der Sekte nutzen dies aus, und ziehen Massen, noch vom Kommunismus blinde junge Menschen in ihre Fänge.

Wir brauchen jetzt Material über kriminelle Aktivitäten der Sekte, aus Deutschland und anderen Ländern, möglichst von staatlicher Ebene, wie Polizei und Gerichte, mit denen wir hier an die Öffentlichkeit, wie Behörden, Kirchen und Polizei wenden können um so diesen religiösen Fanatismus zu dämmen oder sogar zu stoppen. Die Bevölkerung weiß nichts von dem schlechten Ruf und Hintergrund dieser Sekte. Wir würden hier gerne eine (erste) Sekteninformationsstelle gründen und Aussteigern wie auch Einsteigem helfen.

Es ist von großer Wichtigkeit, da die Polizei über die kriminelle Vergangenheit der ISKCON informiert wird. Wir wissen, daß hier groß Geld gewaschen wird, aber die Polizei nimmt uns sehr wahrscheinlich nicht ernst, weil sie ISKCON einfach für eine harmlose Gruppe hält. Unsere Frage an sie ist, haben sie Materialen oder Verbindungen zu solchen Materialien, damit wir hier in (...) Osteuropa aktiv gegen die ISKCON arbeiten können? Wir würden dieses gerne beziehen. ...

Wir würden sehr gerne mit ihnen zusammen arbeiten, aber ohne Namensnennung, ... weil wir um unser Lebens fürchten. Wir hoffen auf gute Zusammenarbeit.

Name ist der Redaktion bekannt.